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Epidemiologie - Cheatsheet
Epidemiologie - Cheatsheet Deskriptive Epidemiologie Definition: Deskriptive Epidemiologie beschreibt Verteilung und Häufigkeit von Krankheiten und Gesundheitszuständen in Bevölkerungen. Details: Untersucht: Wer? Was? Wo? Wann? Maße der Häufigkeit: Inzidenz, Prävalenz Formeln: Inzidenzrate = \( \frac{Anzahl \ der \ neuen \ Fälle}{Personenzeit \ unter \ Risiko} \) Prävalenzrate = \( \frac{Anzahl \ ...

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Epidemiologie - Cheatsheet

Deskriptive Epidemiologie

Definition:

Deskriptive Epidemiologie beschreibt Verteilung und Häufigkeit von Krankheiten und Gesundheitszuständen in Bevölkerungen.

Details:

  • Untersucht: Wer? Was? Wo? Wann?
  • Maße der Häufigkeit: Inzidenz, Prävalenz
  • Formeln: Inzidenzrate = \( \frac{Anzahl \ der \ neuen \ Fälle}{Personenzeit \ unter \ Risiko} \) Prävalenzrate = \( \frac{Anzahl \ der \ Fälle}{gesamte \ Population} \)
  • Ziel: Identifikation von Mustern und Trends

Analytische Epidemiologie

Definition:

Untersuchung der Beziehungen zwischen Exposition und Krankheit, um Kausalzusammenhänge zu identifizieren.

Details:

  • Nutzt Vergleichsgruppen (z.B. Kohorten-, Fall-Kontroll-Studien)
  • Ermittelt Risiko- und Schutzfaktoren für Krankheiten
  • Verwendet Maße wie Relatives Risiko (\text{RR}) und Odds Ratio (\text{OR})
  • Essentiell für Public Health Interventionen und Prävention

Kohortenstudien

Definition:

Beobachtungsstudie, bei der zwei oder mehr Gruppen von Personen (Kohorten) über eine bestimmte Zeit hinweg beobachtet und verglichen werden, um die Auswirkungen einer Exposition auf das Auftreten von Krankheiten oder anderen Endpunkten zu untersuchen.

Details:

  • Prospektiv oder retrospektiv
  • Auswahl der Kohorten basiert auf Expositionstatus
  • Ziel: Assoziation zwischen Exposition und Outcome
  • Berechnung von Inzidenzrate, Relatives Risiko (RR), Inzidenzdifferenz
  • Vorteile: Zeitlicher Zusammenhang, gute für seltene Expositionen
  • Nachteile: teuer, zeitaufwendig, Verlust zur Nachverfolgung

Fall-Kontroll-Studien

Definition:

Fall-Kontroll-Studien sind Studien, die zur Bestimmung von Risikofaktoren für Krankheiten verwendet werden, indem man Personen mit der Krankheit (Fälle) mit Personen ohne die Krankheit (Kontrollen) vergleicht.

Details:

  • Retrospektive Studie
  • Vergleich von Exposition von Fällen und Kontrollen
  • Relative Risiken (Odds Ratio) werden berechnet
  • Schnelle und kostengünstige Methode, besonders bei seltenen Krankheiten
  • Kann anfällig für Bias (z.B. Erinnerungs-Bias) sein
  • Formel für Odds Ratio (OR): \( OR = \frac{(a/c)}{(b/d)} = \frac{ad}{bc} \)

Infektionsepidemiologie

Definition:

Lehre von der Verbreitung, Ursachen und Kontrolle von Infektionskrankheiten in Populationen.

Details:

  • Basisreproduktionszahl (\textit{R}_0): durchschnittl. Anzahl Sekundärinfektionen durch einen infizierten Individuum in einer vollständig empfänglichen Population
  • Herdimmunität: Schutz nicht-immuner Personen bei hohem Anteil immunisierter Individuen
  • Inzidenz: Anzahl neuer Krankheitsfälle in einer bestimmten Zeit
  • Prävalenz: Anzahl bestehender Krankheitsfälle zu einem bestimmten Zeitpunkt
  • Epidemie: Krankheitsausbruch innerhalb einer Population über der erwarteten Rate
  • Pandemie: weltweite Verbreitung einer neuen Krankheit
  • Surveillance-Systeme: fortlaufende Erfassung, Analyse und Interpretation von Gesundheitsdaten

Screening-Programme

Definition:

Frühzeitige Erkennung von Krankheiten in asymptomatischen Bevölkerungsgruppen zur Verbesserung der Behandlungserfolge.

Details:

  • Gezielte Tests oder Untersuchungen
  • Ziele: Mortalität senken, Lebensqualität verbessern
  • Wichtig: Sensitivität, Spezifität, positiver/negativer prädiktiver Wert
  • Beispiele: Mammographie, Koloskopie, Neugeborenen-Screening
  • Ethik: Nutzen versus mögliche Schäden abwägen
  • Gesundheitsökonomie: Kosten vs. Nutzen
  • KR: Vorsorgeuntersuchung, Diagnose

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen

Definition:

Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf Zufallsvariablen zur Modellierung und Analyse epidemiologischer Daten.

Details:

  • Wahrscheinlichkeit (P): Maß für die Sicherheit eines Ereignisses
  • Zufallsvariable (X): Variable, deren Werte vom Zufall abhängen
  • Erwartungswert (E(X)): Mittelwert einer Zufallsvariable
  • Varianz (Var(X)): Maß der Streuung einer Zufallsvariable: \text{Var}(X) = E[(X - E(X))^2]
  • Verteilung: Beschreibung der Wahrscheinlichkeiten der möglichen Werte einer Zufallsvariable (z.B. Normalverteilung, Binomialverteilung)
  • Unterscheidung diskret vs. stetig: Diskrete Zufallsvariablen (z.B. Binomialverteilung), Stetige Zufallsvariablen (z.B. Normalverteilung)

Kosten-Nutzen-Analysen

Definition:

Kosten-Nutzen-Analyse (KNA): Bewertungsverfahren zur ökonomischen Effizienz von Gesundheitsinterventionen.

Details:

  • Ziel: Ermittlung des Netto-Nutzens einer Maßnahme.
  • Kennwert: Kosten-Nutzen-Verhältnis ( \text{NBCR} = \frac{\text{Nutzen}}{\text{Kosten}} )
  • Nutzen erfasst in monetären Einheiten.
  • Zentrale Fragen: Kosten < Nutzen? Welche Intervention bietet größten Nutzen pro investiertem Euro?
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