Interdisziplinäre Vorlesung 2.3 (Orthopädie, Unfallchirurgie) - Cheatsheet
Anatomie und Physiologie des muskuloskelettalen Systems
Definition:
Anatomie und Physiologie des muskuloskelettalen Systems umfasst die Strukturen und Funktionen von Muskeln, Knochen, Gelenken und ihre Interaktionen.
Details:
- Knochen: Stützfunktion, Schutz, Blutbildung, Mineralspeicher; Osteoblasten, Osteoklasten, Osteozyten
- Muskeln: Bewegung, Stabilität, Wärmeproduktion; Typ I (langsam), Typ II (schnell)
- Gelenke: Beweglichkeit, Stoßdämpfung, Stabilität; Synovialgelenke, knorpelige Gelenke
- Sehnen und Bänder: Verbindung von Muskeln mit Knochen bzw. Knochen mit Knochen; Übertragung von Zugkräften
- Wichtige Begriffe: Elektromechanische Koppelung, Muskelkontraktion (Gleitfilamenttheorie), ossäre Bestandteile (Kompakta und Spongiosa)
Diagnostische Verfahren: Röntgen, MRT, CT
Definition:
Grundlegende bildgebende Diagnoseverfahren: Röntgen, MRT (Magnetresonanztomographie), CT (Computertomographie)
Details:
- Röntgen: Anwendung von Röntgenstrahlen, gut zur Darstellung von Knochenstrukturen.
- MRT: Einsatz von Magnetfeldern und Radiowellen, ideal für Weichteilgewebe.
- CT: Nutzung von Röntgenstrahlen in Kombination mit Computertechnik, liefert detaillierte 3D-Bilder, gut für die Beurteilung von komplexen Frakturen und Weichteilverletzungen.
Chirurgische Techniken und postoperative Versorgung in Orthopädie und Unfallchirurgie
Definition:
Chirurgische Techniken und postoperative Versorgung in Orthopädie und Unfallchirurgie umfassen operative Methoden zur Behandlung von Knochen-, Gelenk- und Weichteilverletzungen sowie das Management der Heilungsphase nach der Operation.
Details:
- Chirurgische Techniken: Osteosynthese, Arthroskopie, Endoprothetik
- Postoperative Versorgung: Schmerzmanagement, Physiotherapie, Infektionsprophylaxe
- Ziele: Funktionserhalt, Schmerzreduktion, schnelle Rehabilitation
- Überwachung postoperativ: Vitalparameter, Wundkontrolle, Thrombose- und Infektionsrisiko
Notfallmanagement und Primärversorgung bei traumatischen Verletzungen
Definition:
Notfallmanagement: sofortige Behandlungsmaßnahmen bei traumatischen Verletzungen. Primärversorgung: initiale medizinische und chirurgische Interventionen um Leben zu retten, Behinderungen zu minimieren.
Details:
- Sicherung der Vitalfunktionen (Atemwege, Atmung, Kreislauf)
- Schockbehandlung: Medikamentengabe, Flüssigkeitszufuhr
- Schnelle Diagnostik: Untersuchung, Bildgebung (Röntgen, CT)
- Priorisierung nach dem ABCDE-Schema (Airway, Breathing, Circulation, Disability, Exposure)
- Erstversorgung von Wunden (säubern, verbinden)
- Schmerzmanagement: Analgesie
- Transportvorbereitung: stabile Lagerung, Monitoring
- Multidisziplinäres Team: Zusammenarbeit von Chirurgen, Orthopäden, Anästhesisten
Rehabilitationsmethoden und Physiotherapie
Definition:
Rehabilitationsmethoden und Physiotherapie zielen darauf ab, die körperliche Funktionsfähigkeit nach Verletzungen oder Operationen wiederherzustellen.
Details:
- Ziele: Schmerzlinderung, Beweglichkeit, Kraft und Koordination verbessern.
- Methoden: Krankengymnastik, manuelle Therapie, Elektrotherapie, Wärmeanwendungen.
- Indikationen: Postoperative Rehabilitation, Sportverletzungen, chronische Schmerzen.
- Wissenschaftliche Basis: Evidenzbasierte Ansätze, Entwicklungen durch klinische Studien.
- Behandlungsplanung: Individuelle Anpassung an Patientenzustand und -fortschritte.
Erkrankungen des Bewegungsapparates: Arthrose, Skoliose, Bandscheibenvorfälle
Definition:
Erkrankungen des Bewegungsapparates umfassen eine Gruppe von Störungen, die Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder betreffen.
Details:
- Arthrose: Degenerative Gelenkerkrankung; Zerstörung des Knorpels führt zu Schmerzen und Steifheit.
- Skoliose: Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule; kann strukturell oder funktionell sein.
- Bandscheibenvorfall: Bandscheibengewebe tritt aus und drückt auf Nerven; verursacht Rückenschmerzen und neurologische Symptome.
Chirurgische Eingriffe und Techniken in der Unfallchirurgie
Definition:
Umfasst operative Maßnahmen zur Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates unter Einsatz spezieller Techniken zur Wiederherstellung der Funktion und Struktur von Knochen, Gelenken und Weichteilen.
Details:
- Osteosynthese: Fixierung von Knochenfragmenten mittels Schrauben, Platten, Nägel oder Drähte
- Reposition: Zurückbringen von Knochen oder Gelenken in ihre anatomisch korrekte Position
- Arthroskopie: Minimalinvasive Verfahren zur Diagnose und Behandlung von Gelenkverletzungen
- Gelenkersatz (Endoprothetik): Ersetzen beschädigter Gelenke, oft durch Metall- oder Kunststoffimplantate
- Sehnen- und Bandoperationen: Rekonstruktion oder Reparatur gerissener Strukturen
- Wundmanagement: Debridement, Nahttechniken, Hauttransplantationen zur Behandlung von Weichgewebsverletzungen
Labordiagnostik und Bildgebungsverfahren bei rheumatischen und hämatologischen Erkrankungen
Definition:
Labordiagnostik und Bildgebungsverfahren sind wichtige Werkzeuge zur Diagnose und Verlaufsbeurteilung rheumatischer und hämatologischer Erkrankungen.
Details:
- Labordiagnostik:
- Entzündungsmarker: CRP, BSG
- Spezifische Antikörper: ANA, Rheumafaktor
- Blutbild: Hb, Leukozyten, Thrombozyten
- Bildgebungsverfahren:
- Röntgen: Gelenkveränderungen
- MRT: Weichteil- und Knochenbeteiligung
- CT: detaillierte Knochenstruktur
- Ultraschall: Entzündungen und Ergüsse im Weichteilgewebe