Notfallkurs - Exam.pdf

Notfallkurs - Exam
Notfallkurs - Exam Aufgabe 1) Ein 55-jähriger Patient kommt in die Notaufnahme. Er weist Hypotonie (Blutdruck 80/50 mmHg) und Tachykardie (Herzfrequenz 120 Schläge pro Minute) auf. Seine Haut ist blass und kalt. Die Verdachtsdiagnose lautet: hypovolämischer Schock. Beschreibe die erste Maßnahme, die Du zur Verbesserung seines Zustands unternehmen würdest. Berücksichtige dabei auch, warum die Schoc...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Notfallkurs - Exam

Aufgabe 1)

  • Ein 55-jähriger Patient kommt in die Notaufnahme. Er weist Hypotonie (Blutdruck 80/50 mmHg) und Tachykardie (Herzfrequenz 120 Schläge pro Minute) auf. Seine Haut ist blass und kalt. Die Verdachtsdiagnose lautet: hypovolämischer Schock.
  • Beschreibe die erste Maßnahme, die Du zur Verbesserung seines Zustands unternehmen würdest. Berücksichtige dabei auch, warum die Schocklagerung nicht bei allen Schocktypen geeignet ist.

a)

a) Erläutere den Begriff Schocklagerung und warum es wichtig ist, diesen bei einem hypovolämischen Schock anzuwenden.

Lösung:

Bei der Schocklagerung handelt es sich um eine einfache Maßnahme, die angewendet wird, um den Kreislauf eines Patienten zu stabilisieren. Dabei wird der Patient flach auf den Rücken gelegt und seine Beine werden etwa 20-30 cm angehoben. Diese Position soll die Blutzufuhr zu lebenswichtigen Organen wie Herz und Gehirn verbessern, indem das Blut aus den Beinen in Richtung des Rumpfes gelenkt wird.

  • Definition und Bedeutung: In der Schocklagerung (auch Schockposition genannt) wird ein Patient so positioniert, dass mehr Blut zum Herzen und Gehirn fließt. Dies ist besonders wichtig, weil bei einem hypovolämischen Schock das Blutvolumen im Kreislauf stark vermindert ist. Folglich gelangen weniger Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen.
  • Anwendung bei hypovolämischem Schock: Hypovolämischer Schock entsteht durch einen erheblichen Verlust an Blut oder Flüssigkeiten, was zu einem verminderten Kreislaufvolumen und einer eingeschränkten Sauerstoffversorgung der Organe führt. Die Schocklagerung hilft, das noch vorhandene Blut in den zentralen Kreislauf zu bringen und damit die Versorgung der wichtigen Organe zu unterstützen. Es handelt sich um eine Erstmaßnahme, die die Zeit überbrücken soll, bis eine definitive Therapie, wie etwa die Volumenzufuhr durch Infusionen, möglich ist.

Die Schocklagerung ist jedoch nicht bei allen Schocktypen geeignet. Bei kardiogenem Schock oder bei Verletzungen des Rückenmarks kann das Anheben der Beine die Situation verschlechtern, indem es das Herz zusätzlich belastet oder eine Schädigung der Wirbelsäule verschlimmern könnte.

b)

b) Erläutere, warum die Schocklagerung bei kardialem Schock kontraindiziert ist und was die Alternativen in diesem Fall wären. Diskutiere in diesem Zusammenhang das Risiko eines Lungenödems.

Lösung:

Bei einem kardialen Schock, auch kardiogener Schock genannt, handelt es sich um ein akutes Kreislaufversagen, das durch eine Pumpinsuffizienz des Herzens verursacht wird. Bei diesem Schocktyp ist die Schocklagerung kontraindiziert, weil sie das Herz zusätzlich belasten und die Symptome sogar verschlimmern kann.

  • Warum ist die Schocklagerung bei kardialem Schock kontraindiziert? Wenn das Herz schon geschwächt ist und nicht genügend Blut durch den Körper pumpen kann, würde das Anheben der Beine den venösen Rückfluss zum Herzen erhöhen. Dies führt zu einer noch größeren Belastung des Herzens, da es mehr Blut durch den Kreislauf pumpen muss, als es in seiner geschwächten Zustandslage bewältigen kann. Die erhöhte Belastung kann zu einer weiteren Verschlechterung der Herzfunktion und einem Anstieg des intrakardialen Drucks führen. In extremen Fällen kann dies ein Lungenödem auslösen, bei dem Flüssigkeit in die Lungen gelangt und die Atmung massiv beeinträchtigt wird.
  • Alternativen zur Schocklagerung bei kardialem Schock:
  • Sitzende oder halbsitzende Position: Eine sitzende oder halbsitzende Position kann helfen, den venösen Rückfluss zu reduzieren und die Atmung zu erleichtern. Dies entlastet das Herz und kann zur Verbesserung der Symptomatik beitragen.
  • Sauerstoffgabe: Die Zufuhr von zusätzlichem Sauerstoff kann helfen, die Sauerstoffsättigung im Blut zu erhöhen und die Organe besser zu versorgen.
  • Medikamentöse Therapie: Medikamente wie Inotropika oder Diuretika können zur Unterstützung der Herzfunktion und zur Reduzierung der Flüssigkeitsansammlung beitragen.
  • Überwachung und Intensivbehandlung: Patienten mit einem kardiogenen Schock sollten engmaschig überwacht und gegebenenfalls auf einer Intensivstation behandelt werden. Hier können Maßnahmen wie eine mechanische Kreislaufunterstützung (z.B. intraaortale Ballonpumpe) ergriffen werden.

Ein besonders großes Risiko bei einem kardiogenen Schock ist die Entwicklung eines Lungenödems. Ein Lungenödem entsteht, wenn Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Lungengewebe und die Lungenbläschen austritt. Dies kann durch den erhöhten Druck im linken Vorhof und der linken Herzkammer verursacht werden, wie es typischerweise bei einem Herzversagen vorkommt. Ein Lungenödem verschlechtert die Sauerstoffaufnahme und kann zu schwerer Atemnot und lebensbedrohlichen Zuständen führen. Daher ist es wichtig, die Schocklagerung bei Verdacht auf kardiogenen Schock zu vermeiden und den Patienten in eine Position zu bringen, die das Herz entlastet und die Atmung erleichtert.

Aufgabe 2)

Ein 55-jähriger Mann erleidet einen plötzlichen Herzstillstand in einem Fitnessstudio. Ein AED ist in der Nähe verfügbar. Du übernimmst die Führung bei der Wiederbelebung des Patienten.

a)

Beschreibe die Schritte, die du unternehmen musst, um den AED korrekt zu benutzen. Verwende die gegebenen Informationen und beachte alle wichtigen Sicherheitsmaßnahmen.

Lösung:

Um den AED (Automatisierter Externer Defibrillator) korrekt zu benutzen und den Patienten bestmöglich zu unterstützen, solltest Du die folgenden Schritte befolgen:

  • Sicherstellen der Umgebung: Überprüfe zunächst, ob die Umgebung für die Wiederbelebung sicher ist. Achte darauf, dass weder Du noch der Patient in Gefahr sind.
  • Rufen um Hilfe: Rufe nach zusätzlicher Hilfe, falls noch nicht geschehen. Möglicherweise möchtest Du jemanden bitten, den Notruf zu wählen, während Du Dich um den Patienten kümmerst.
  • Prüfung auf Bewusstsein und Atmung: Überprüfe, ob der Patient bei Bewusstsein ist und normal atmet. Wenn der Patient bewusstlos ist und nicht normal atmet, beginne sofort mit der Wiederbelebung.
  • Erhalten des AED: Hole den AED oder bitte jemanden, ihn zu holen. Schalte das Gerät ein, indem Du den Anweisungen auf dem Gerät folgst.
  • Platzierung der Elektroden: Entferne die Kleidung des Patienten, um eine ungehinderte Platzierung der Elektrodenpads zu gewährleisten. Platziere die Elektrodenpads wie auf den Abbildungen auf dem AED oder den Pads selbst beschrieben. Normalerweise wird ein Pad oberhalb der rechten Brust und das andere unterhalb der linken Brust platziert.
  • Analyse des Herzrhythmus: Lass den AED den Herzrhythmus des Patienten analysieren. Achte darauf, dass niemand den Patienten berührt, während die Analyse durchgeführt wird.
  • Durchführung der Defibrillation (falls empfohlen): Wenn der AED eine Schockabgabe empfiehlt, stelle sicher, dass niemand den Patienten berührt, und drücke den Schockknopf, wenn Du dazu aufgefordert wirst.
  • Fortsetzung der Wiederbelebung: Setze sofort die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) fort, falls der AED keine Schockabgabe empfiehlt oder nach der Schockabgabe. Befolge die Anweisungen des AED, bis medizinische Fachkräfte eintreffen und die Betreuung übernehmen.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Achte darauf, dass Du und andere Helfer während der Schockabgabe sicher sind. Berühre den Patienten nicht während der Analyse oder Schockabgabe, um elektrische Verletzungen zu vermeiden.

Durch das Befolgen dieser Schritte kannst Du dazu beitragen, die Überlebenschancen des Patienten bei einem Herzstillstand zu maximieren.

b)

Der AED zeigt an, dass ein Schock empfohlen wird. Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat, gegeben einer wahrheitsgetreuen Schockempfehlung von 95% und einer Falsch-Positiv-Rate von 2%. Verwende dafür die Formel der bedingten Wahrscheinlichkeit und erkläre jeden Schritt.

Lösung:

Um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass der Patient eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung (zum Beispiel Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie) hat, wenn der AED einen Schock empfiehlt, verwenden wir die Formel der bedingten Wahrscheinlichkeit.

Lass uns die folgende Notationen verwenden:

  • \(P(D)\) = Wahrscheinlichkeit, dass der Patient eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat.
  • \(P(¬D)\) = Wahrscheinlichkeit, dass der Patient keine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat.
  • \(P(T|D)\) = Wahrscheinlichkeit, dass der AED einen Schock empfiehlt, wenn der Patient eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat (wahrheitsgetreue Schockempfehlung).
  • \(P(T|¬D)\) = Wahrscheinlichkeit, dass der AED einen Schock empfiehlt, obwohl der Patient keine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat (Falsch-Positiv-Rate).
  • \(P(D|T)\) = Wahrscheinlichkeit, dass der Patient eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat, wenn der AED einen Schock empfiehlt (gesuchte Wahrscheinlichkeit).

Gegeben sind:

  • \(P(T|D) = 0.95\) (95%)
  • \(P(T|¬D) = 0.02\) (2%)

Wir verwenden die Formel von Bayes, um \(P(D|T)\) zu berechnen:

\[ P(D|T) = \frac{P(T|D)P(D)}{P(T)} \]

Wir brauchen auch die Gesamtwahrscheinlichkeit, dass der AED einen Schock empfiehlt, \(P(T)\). Diese berechnen wir wie folgt:

\[ P(T) = P(T|D)P(D) + P(T|¬D)P(¬D) \]

Normalerweise wird angenommen, dass bei Herzstillständen die Wahrscheinlichkeit einer defibrillierbaren Herzrhythmusstörung (\(P(D)\)) etwa 20% beträgt. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine defibrillierbare Herzrhythmusstörung vorliegt (\(P(¬D)\)), 80%:

  • \(P(D) = 0.20\) (20%)
  • \(P(¬D) = 0.80\) (80%)

Nun berechnen wir \(P(T)\):

\[ P(T) = (P(T|D) \cdot P(D)) + (P(T|¬D) \cdot P(¬D)) \]

\[ P(T) = (0.95 \cdot 0.20) + (0.02 \cdot 0.80) \]

\[ P(T) = 0.190 + 0.016 = 0.206 \]

Jetzt können wir \(P(D|T)\) berechnen:

\[ P(D|T) = \frac{P(T|D) \cdot P(D)}{P(T)} = \frac{0.95 \cdot 0.20}{0.206} \]

\[ P(D|T) = \frac{0.190}{0.206} \approx 0.9223 \]

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung hat, wenn der AED einen Schock empfiehlt, beträgt also etwa 92,23%.

c)

Diskutiere die Rolle der CPR und wie sie sich mit der Verwendung des AED ergänzt. Erläutere, warum es wichtig ist, die Wiederbelebung alle 2 Minuten zu unterbrechen, um den Herzrhythmus erneut zu analysieren.

Lösung:

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) und der Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) sind entscheidende Maßnahmen zur Rettung von Leben bei einem Herzstillstand. Hier ist eine detaillierte Diskussion über ihre Rollen und ihre komplementäre Verwendung:

Rolle der CPR

Die CPR hat zwei primäre Ziele:

  • Blutzirkulation aufrechterhalten: Durch die Kompression des Brustkorbs wird das Herz manuell komprimiert, wodurch das Blut im Körper zirkuliert – insbesondere in Gehirn und Herz. Dies ist entscheidend, um das Überleben des Patienten zu sichern und Hirnschäden zu verhindern, bis eine normalere Herzfunktion wiederhergestellt werden kann.
  • Beatmung: Falls es nötig ist, kann durch die Atemspende (Mund-zu-Mund oder indem ein Beatmungsbeutel verwendet wird) Sauerstoff zugeführt werden. Die kontinuierliche Sauerstoffzufuhr hilft, das Herz- und Gehirngewebe zu erhalten.

Rolle des AED

Der AED spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung eines normalen Herzrhythmus:

  • Erkennung defibrillierbarer Rhythmen: Der AED analysiert den Herzrhythmus und erkennt, ob es sich um einen defibrillierbaren Rhythmus handelt (z. B. Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie). Diese Rhythmusstörungen können oft durch einen elektrischen Schock korrigiert werden.
  • Abgabe eines Schocks: Wenn ein defibrillierbarer Rhythmus erkannt wird, gibt der AED einen kontrollierten elektrischen Schock ab, um das Herz neu zu starten und zu einem normalen Rhythmus zurückzuführen.

Wie sich CPR und AED ergänzen

CPR und AED kommen zusammen und vergrößern die Überlebenschancen erheblich:

  • Sofortige Hilfe: Während der AED vorbereitet und angewendet wird, ermöglicht die CPR eine sofortige Unterstützung des Blutkreislaufs, was die Überlebensrate erhöht.
  • Schockeffektivität erhöhen: Bei einer kardialen Notlage, wie einem Kammerflimmern, maximiert die kontinuierliche CPR die Wahrscheinlichkeit, dass der AED-Schock erfolgreich ist, indem sie das Herz vorbereitet und den Kreislauf aufrechterhält.
  • Synchronisation: Der AED analysiert den Herzrhythmus in Abständen, während die CPR durchgeführt wird, und empfiehlt gegebenenfalls Schocks. Dies sorgt für eine koordinierte Rettungsanstrengung.

Warum die Wiederbelebung alle 2 Minuten unterbrochen werden muss

Es ist wichtig, die CPR ungefähr alle 2 Minuten zu unterbrechen, um den Herzrhythmus neu zu analysieren:

  • Erneute Analyse des Herzrhythmus: Herzrhythmen können sich während der CPR ändern. Eine erneute Analyse stellt sicher, dass ein defibrillierbarer Rhythmus nicht übersehen wird, und eine rechtzeitige Schockabgabe ermöglicht wird, falls erforderlich.
  • Überwachung des Patientenstatus: Die Unterbrechung ermöglicht auch eine Überprüfung des Zustands des Patienten, um sofort auf Änderungen zu reagieren und notwendige Anpassungen in der Rettungsstrategie vorzunehmen.
  • Optimale Wirkung des Schocks: Durch die kurzen Analysepausen wird sichergestellt, dass der AED-Schock stets optimiert ist, indem er genau in den Momenten angewendet wird, in denen der Patient ihn am meisten benötigt.

Durch die Kombination von CPR und AED im intelligiblen Rhythmus und durch strategische Unterbrechungen wird die Überlebenschance des Patienten maximiert.

Aufgabe 3)

Ein 45-jähriger Mann wird bewusstlos in einem Café gefunden. Du wirst alarmiert und wirst gebeten, Erste Hilfe zu leisten. Das ABC-Schema ist ein essenzieller Bestandteil der notfallmedizinischen Vorgehensweise zur Sicherung der Vitalfunktionen.

  • Atemwege: Freimachen und Freihalten der Atemwege.
  • Atmung: Überprüfen der Atmung, ggf. Atemspende.
  • Kreislauf: Überprüfen von Puls und Blutdruck, ggf. Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW).

a)

Beschreibe im Detail die notwendigen Schritte, um die Atemwege eines bewusstlosen Patienten gemäß dem ABC-Schema freizumachen und freizuhalten. Welche Techniken und Manöver können dabei angewendet werden?

Lösung:

Um die Atemwege eines bewusstlosen Patienten gemäß dem ABC-Schema freizumachen und freizuhalten, sind die folgenden Schritte und Techniken notwendig:

  • Sicherheit der Umgebung: Stelle sicher, dass die Umgebung für Dich und den Patienten sicher ist. Entferne mögliche Gefahrenquellen.
  • Ansprechen und Atemkontrolle: Überprüfe zuerst, ob der Patient auf Ansprache oder Berührung reagiert. Wenn keine Reaktion erfolgt, überprüfe die Atmung durch 'Sehen, Hören, Fühlen'.
    • Sehen: Beobachte die Brust des Patienten auf Atembewegungen.
    • Hören: Höre mit deinem Ohr nahe am Mund des Patienten nach Atemgeräuschen.
    • Fühlen: Spüre an deiner Wange nach ausgeatmeter Luft.
  • Freimachen der Atemwege: Wenn der Patient nicht atmet oder die Atemwege blockiert sind, wende folgende Techniken an:
    • Kopf-über-Streckung und Kinn-Anheben (Head Tilt-Chin Lift): Lege eine Hand auf die Stirn des Patienten und drücke sie leicht nach hinten, um den Kopf zu überstrecken. Verwende die Finger der anderen Hand, um das Kinn vorsichtig nach oben zu ziehen. Dies verhindert, dass die Zunge die Atemwege blockiert.
    • Stabile Seitenlage: Wenn der Patient bei Bewusstsein bleibt und normal atmet, bringe ihn in die stabile Seitenlage. Dies hilft, die Atemwege offen zu halten und verhindert das Risiko des Ersticken durch Erbrochenes.
    • Absaugen von Flüssigkeiten: Wenn visuell erkennbare Flüssigkeiten oder Fremdkörper in den Atemwegen zu sehen sind, entferne diese vorsichtig. Verwende bei Bedarf ein Absauggerät.
  • Kontinuierliche Überwachung: Überwache ständig die Atmung und den Zustand des Patienten. Sei bereit, falls nötig, weitere Schritte der Wiederbelebung einzuleiten.

b)

Nachdem Du die Atemwege des Patienten freigemacht hast, überprüfst Du seine Atmung. Beschreibe, wie Du die Atmung des Patienten genau überprüfst und welche Maßnahmen Du ergreifen solltest, falls keine normale Atmung festgestellt wird.

Lösung:

Nachdem Du die Atemwege des Patienten freigemacht hast, sind folgende Schritte notwendig, um die Atmung des Patienten zu überprüfen und Maßnahmen zu ergreifen, falls keine normale Atmung festgestellt wird:

  • Überprüfung der Atmung: Verwende die Methode 'Sehen, Hören, Fühlen' über einen Zeitraum von höchstens 10 Sekunden, um die Atmung zu überprüfen:
    • Sehen: Beobachte die Brust des Patienten auf Atembewegungen. Ein gleichmäßiges Heben und Senken der Brust deutet auf Atmung hin.
    • Hören: Höre mit Deinem Ohr nahe am Mund des Patienten nach Atemgeräuschen. Dies hilft Dir zu bestimmen, ob Luft durch die Atemwege strömt.
    • Fühlen: Spüre an Deiner Wange oder Hand nach ausgeatmeter Luft des Patienten. Dies bestätigt die Atmung visuell und auditiv.
  • Bewertung der Atmung: Wenn der Patient normal atmet, bewahre Ruhe und überwache weiter seine Vitalfunktionen, bis medizinische Hilfe eintrifft. Wenn der Patient nicht normal oder gar nicht atmet, gehe wie folgt vor:
    • Keine Atmung oder Schnappatmung (agonal breathing): Wenn der Patient nicht atmet oder nur Schnappatmung hat (kurzes, ineffektives Ein- und Ausatmen), handelt es sich nicht um eine normale Atmung.
    • Notruf absetzen: Rufe sofort den Rettungsdienst (112) oder bitte jemanden in Deiner Nähe, dies zu tun. Informiere den Notruf über den Zustand des Patienten und die durchgeführten Maßnahmen.
  • Einleiten von Erste-Hilfe-Maßnahmen: Bei fehlender oder anormaler Atmung sind folgende lebensrettende Maßnahmen erforderlich:
    • Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW): Starte sofort mit der HLW. Lege den Patienten auf eine harte, flache Unterlage:
      • Thoraxkompressionen: Platziere Deine Handballen übereinander in der Mitte der Brust des Patienten. Drücke das Brustbein 30 Mal etwa 5-6 cm tief nach unten mit einer Frequenz von 100-120 Kompressionen pro Minute.
      • Beatmung: Nach 30 Kompressionen, gebe dem Patienten zwei Atemspenden. Neige den Kopf des Patienten zurück, hebe das Kinn an und verschließe seine Nase. Blase langsam in seinen Mund, bis die Brust sich sichtbar hebt.
      • Fortsetzen der HLW: Wiederhole den Zyklus aus 30 Kompressionen und 2 Beatmungen, bis Rettungskräfte eintreffen oder der Patient Anzeichen von Leben zeigt.
    • Defibrillator (AED) einsetzen: Wenn ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verfügbar ist, schalte ihn ein und folge den Anweisungen. Platziere die Elektroden wie angegeben und warte auf die Analyse. Setze die HLW fort, bis der AED einen Schock empfiehlt und verabreiche den Schock, wenn dies angezeigt wird.

c)

Falls keine normale Atmung festgestellt wurde, führe eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) bei dem Patienten durch. Beschreibe detailliert den Ablauf der HLW. Wie viele Kompressionen und Beatmungen sind erforderlich, und wie überprüfst Du, ob diese Maßnahmen erfolgreich sind?

Lösung:

Falls keine normale Atmung festgestellt wurde, musst Du sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) beginnen. Hier sind die detaillierten Schritte zur Durchführung der HLW:

  • Vorbereitung: Lege den Patienten auf eine harte, flache Unterlage mit dem Gesicht nach oben. Stelle sicher, dass der Patient freiliegende Brust hat.
  • Thoraxkompressionen: Dies sind die Schritte zum Durchführen der Thoraxkompressionen:
    • Positioniere Dich seitlich zum Patienten, auf der Höhe seiner Brust.
    • Platziere den Handballen einer Hand in der Mitte der Brust des Patienten, auf dem unteren Drittel des Brustbeins (Sternum). Setze die andere Hand auf die erste Hand, verschränke die Finger und halte die Arme gerade.
    • Drücke das Brustbein des Patienten mindestens 5 cm tief, aber nicht tiefer als 6 cm. Das Ziel ist eine Frequenz von 100-120 Kompressionen pro Minute.
    • Lasse das Brustbein nach jeder Kompression vollständig zurückfedern, ohne den Kontakt zu verlieren.
  • Beatmung: Nachdem Du 30 Kompressionen durchgeführt hast, sind folgende Schritte zur Beatmung notwendig:
    • Neige den Kopf des Patienten leicht nach hinten und hebe sein Kinn an, um die Atemwege zu öffnen.
    • Verschließe die Nase des Patienten mit Daumen und Zeigefinger.
    • Setze Deinen Mund fest auf den Mund des Patienten und gebe eine langsame, gleichmäßige Atemspende, bis sich die Brust hebt. Dies sollte etwa eine Sekunde dauern.
    • Gebe dann eine zweite Atemspende auf die gleiche Weise.
  • Zyklusfortsetzung: Führe kontinuierlich Zyklen von 30 Brustkompressionen gefolgt von 2 Atemspenden durch. Dieser Zyklus sollte so lange fortgesetzt werden, bis professionelle Hilfe eintrifft oder der Patient Anzeichen von Leben zeigt.
  • Erfolgskontrolle: Um zu überprüfen, ob die Maßnahmen erfolgreich sind, achte auf folgende Anzeichen zwischen den Zyklen:
    • Der Patient beginnt wieder selbstständig zu atmen.
    • Es treten Lebenszeichen wie Bewegungen, Husten oder Geräusche auf.
    • Eine farbliche Verbesserung (beispielsweise von bläulich zu rosig) ist im Gesicht des Patienten erkennbar.
  • Zusatzmaßnahmen: Wenn ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verfügbar ist:
    • Schalte den AED ein und folge den Sprach- und/oder Bildanweisungen.
    • Platziere die Elektroden auf dem entblößten Brustkorb des Patienten wie dafür vorgesehen.
    • Während der AED den Herzrhythmus analysiert, berühre den Patienten nicht.
    • Falls ein Schock empfohlen wird, stelle sicher, dass niemand den Patienten berührt und verabreiche den Schock gemäß Anweisung.
    • Führe nach dem Schock sofort die HLW fort, beginnend mit den 30 Kompressionen, gefolgt von 2 Beatmungen.

d)

Falls du während der Wiederbelebungsmaßnahmen einen Defibrillator zur Verfügung hast: Erkläre, wann und wie der Defibrillator eingesetzt werden sollte. Welche Sicherheitsmaßnahmen müssen dabei unbedingt beachtet werden?

Lösung:

Falls ein automatisierter externer Defibrillator (AED) während der Wiederbelebungsmaßnahmen zur Verfügung steht, befolge diese Schritte zur richtigen Anwendung und beachte wichtige Sicherheitsmaßnahmen:

  • Vorbereitung des AED: Schalte den AED sofort ein, indem Du den großen Einschaltknopf drückst oder den Deckel öffnest. Folge den Sprach- und/oder Bildanweisungen des Geräts.
  • Platzierung der Elektroden:
    • Reiße die Folienverpackung der Elektroden auf und entnehme die Pads.
    • Entferne jegliche Kleidung, die die Brust des Patienten bedeckt. Die Brust muss trocken und frei von Haaren sein. Bei stark behaarter Brust, schere die Haare ab oder benutze ein anderes Set Elektroden.
    • Platziere eine Elektrode unter dem rechten Schlüsselbein des Patienten (oberhalb der Brust) und die andere unterhalb der linken Achselhöhle (seitlich auf der Brust).
  • Analyse des Herzrhythmus: Stelle sicher, dass niemand den Patienten berührt, während der AED den Herzrhythmus analysiert. Der AED wird automatisch oder auf Knopfdruck den Rhythmus analysieren.
  • Schockabgabe:
    • Wenn der AED einen Schock empfiehlt, stelle sicher, dass niemand den Patienten berührt. Vergewissere Dich, dass alle in sicherer Entfernung sind.
    • Drücke den Schockknopf, um den elektrischen Impuls abzugeben. Dies erfolgt nur, wenn der AED ausdrücklich dazu auffordert.
    • Nach Abgabe des Schocks, beginne sofort wieder mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), beginnend mit 30 Kompressionen gefolgt von 2 Beatmungen.
    • Falls der AED keinen Schock empfiehlt, setze die HLW unmittelbar fort.
  • Kontinuierliche Wiederholung:
    • Führe die HLW in Zyklen von 2 Minuten (30 Kompressionen gefolgt von 2 Beatmungen) fort, bis der AED erneut zur Rhythmusanalyse auffordert.
    • Wiederhole den Vorgang der Analyse und ggf. Schockabgabe, bis professionelle Hilfe eintrifft oder der Patient Anzeichen von Leben zeigt.
    • Überwache fortlaufend den Zustand des Patienten und sei bereit, den AED erneut zu verwenden, wenn es notwendig wird.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Beachte unbedingt diese Sicherheitshinweise, um Dich und andere zu schützen:
    • Stelle sicher, dass der Patient auf einer trockenen und nicht-leitenden Fläche liegt (kein Wasser, Metall oder andere leitfähige Materialien).
    • Nimm bei stark regnerischen oder feuchten Bedingungen Kontakt mit der Haut des Patienten so gut es möglich ist, trockne die Brustbereich ab und verwende den AED an einem möglichst trockenen Ort.
    • Vermeide jeglichen Kontakt mit dem Patienten während der Schockabgabe oder der Rhythmusanalyse.
    • Stelle sicher, dass sich keine leitenden Materialien oder Geräte in unmittelbarer Nähe zum Patienten befinden.
    • Sorge dafür, dass andere Personen sich aus dem Gefahrenbereich entfernen, bevor Du den Schockknopf drückst.

Aufgabe 4)

Patient A, ein 55-jähriger Mann, wird nach einem Herzstillstand in die Notaufnahme gebracht. Der Patient zeigt keine spontane Atmung, und es werden umgehend Notfallbeatmungstechniken eingesetzt. Du bist für die Notfallversorgung verantwortlich und musst die effektivste Methode der Ventilation wählen und anwenden. Der Patient hat einen geringen Sauerstoffsättigungswert von 82% und ein niedriges Atemzugvolumen. Führe die notwendigen Schritte durch und begründe Deine Entscheidungen.

a)

Du entscheidest Dich, zunächst mit der Beutel-Masken-Ventilation (BVM) zu beginnen. Welche spezifischen Maßnahmen sind erforderlich, um die Effektivität dieser Technik zu maximieren? Beschreibe die Schritte in der richtigen Reihenfolge und die Gründe für jede Maßnahme.

Lösung:

Um die Effektivität der Beutel-Masken-Ventilation (BVM) zu maximieren, sind folgende Schritte erforderlich:

  1. Stelle sicher, dass die Atemwege frei sind: Überprüfe und entferne mögliche Blockaden in den Atemwegen wie Fremdkörper, Blut oder Erbrochenes. Dies ist wichtig, um eine freie Luftzufuhr zu gewährleisten.
  2. Positioniere den Patienten richtig: Der Patient sollte in die „Schnüffelposition“ gebracht werden, bei der der Kopf leicht nach hinten geneigt und das Kinn angehoben wird, um die Atemwege zu öffnen. Dies erleichtert die Luftzufuhr über die Maske.
  3. Wähle die richtige Maskengröße: Die Maske sollte die Nase und den Mund des Patienten vollständig abdecken, ohne Luft entweichen zu lassen. Eine gut sitzende Maske verhindert das Entweichen von Luft und gewährleistet so eine effektive Ventilation.
  4. Nutze die E-C-Klemme Technik: Halte die Maske mit der E-C-Klemme Technik fest, wobei Du Daumen und Zeigefinger in „C“-Form um den Rand der Maske legst und die restlichen Finger in „E“-Form unter das Kinn des Patienten setzen, um die Maske auf das Gesicht zu drücken und eine gute Abdichtung zu garantieren.
  5. Überwache die Ventilation sorgfältig: Drücke den Beutel gleichmäßig und langsam. Beobachte dabei den Brustkorb des Patienten. Er sollte sich heben und senken, was auf eine effektive Ventilation hinweist. Eine zu schnelle oder zu starke Belüftung kann zu einer Gastrale Belüftung führen, was das Risiko für eine Aspiration erhöht.
  6. Überprüfe die Sauerstoffsättigung: Verwende ein Pulsoximeter, um die Sauerstoffsättigung des Patienten kontinuierlich zu überwachen. Eine Steigerung in den Werten zeigt an, dass die BVM effektiv ist.
  7. Falls erforderlich, Intubation in Erwägung ziehen: Wenn die Sauerstoffsättigung nicht steigt oder die Ventilation weiterhin nicht effektiv ist, solltest Du die Möglichkeit einer endotrachealen Intubation in Betracht ziehen, um sichere und effektive Atemwege zu gewährleisten.

Jede dieser Maßnahmen ist entscheidend für die Maximierung der Effektivität der Beutel-Masken-Ventilation und trägt dazu bei, die Sauerstoffversorgung des Patienten sicherzustellen.

b)

Nach 5 Minuten Beutel-Masken-Ventilation verbessert sich die Sauerstoffsättigung des Patienten nicht. Du entscheidest dich für eine endotracheale Intubation. Beschreibe den kompletten Intubationsvorgang, die möglichen Komplikationen und wie Du diese minimieren kannst.

Lösung:

Wenn die Beutel-Masken-Ventilation (BVM) nach 5 Minuten die Sauerstoffsättigung des Patienten nicht verbessert, ist die endotracheale Intubation eine geeignete Maßnahme. Hier sind die Schritte und Überlegungen zur Durchführung und zur Minimierung von Komplikationen:

  1. Vorbereitung:
    • Wähle die richtige Größe für den Endotrachealtubus (bei einem erwachsenen Mann in der Regel 7,5 bis 8,5 mm Innendurchmesser).
    • Überprüfe die Ausrüstung: Laryngoskop, Tubus, Führungsdraht, Spritze zum Aufblasen des Cuffs, Sauerstoffquelle, Absaugkatheter.
    • Lagere den Patienten in die „Schnüffelposition“, wobei der Kopf in eine neutrale Position gebracht wird, um den Zugang zu den Atemwegen zu erleichtern.
  2. Durchführung der Intubation:
    • Verabreiche erforderliche Sedativa und Muskelrelaxanzien gemäß den aktuellen Protokollen und unter Beachtung der Medikamentenempfindlichkeit des Patienten.
    • Setze das Laryngoskop vorsichtig ein, um die Zunge zu verdrängen und die Glottis sichtbar zu machen.
    • Führe den Endotrachealtubus vorsichtig durch die Stimmbänder und in die Trachea ein.
    • Entferne den Führungsdraht, falls verwendet, und blase den Cuff mit der Spritze auf, um den Tubus zu sichern.
  3. Überprüfung der Platzierung:
    • Höre beidseits der Lunge und im Epigastrium mit einem Stethoskop auf Atemgeräusche. Bei korrekter Platzierung sollten Atemgeräusche beidseits hörbar sein und im Magenbereich nicht zu hören sein.
    • Verwende ein Kapnographie-Gerät zur Bestätigung der CO2-Ausscheidung, die darauf hinweist, dass sich der Tubus in der Trachea befindet.
    • Sichere den Endotrachealtubus mit speziellen Halterungen oder Klebebändern am Gesicht des Patienten.
  4. Post-Intubation Management:
    • Verbinde den Tubus mit einem Beatmungsgerät oder setze die manuelle Beatmung fort.
    • Überprüfe kontinuierlich die Sauerstoffsättigung und die Vitalparameter.

Mögliche Komplikationen und deren Minimierung:

  • Fehlgeschlagene Intubation: Wiederhole den Versuch nicht mehr als dreimal. Habe immer alternative Methoden zur Atemwegsicherung bereit, wie z.B. eine Larynxmaske.
  • Verletzung der Atemwege: Vermeide übermäßige Gewalt. Benutze ausreichend Gleitmittel und führe den Tubus vorsichtig ein.
  • Aspiration: Stelle sicher, dass der Patient nicht erbrochen hat, und verwende eine Antiemetika-Vorbehandlung, falls dies nicht kontraindiziert ist.
  • Hypoxie während der Intubation: Verabreiche 100% Sauerstoff vor dem Eingriff (Präoxygenierung) und halte die Intubationszeit kurz.
  • Tubusdislokation: Sichere den Tubus gut und überprüfe regelmäßig die Position durch Kapnographie und Auskultation.

Durch die korrekte Durchführung der endotrachealen Intubation und die Beachtung dieser Maßnahmen können Komplikationen minimiert und die Effektivität der Ventilation maximiert werden.

c)

Nach erfolgter Intubation und Stabilisierung des Patienten erwägst Du die Anwendung von PEEP. Berechne, wie der Einsatz von PEEP das Atemvolumen und die Sauerstoffation bei dem Patienten verbessert. Gegeben: compliance des Thorax-Lungen-Systems C = 0.02 L/cmH2O, eingesetzter PEEP = 5 cmH2O. Begründe die physiologischen Vorteile von PEEP in diesem Zusammenhang.

Lösung:

Um die Wirkung von PEEP (Positive End-Expiratory Pressure) auf das Atemvolumen und die Sauerstoffation zu berechnen und zu verstehen, betrachten wir die gegebenen Werte und physiologischen Mechanismen. Dies ist entscheidend für die Optimierung der Beatmung des Patienten.

Berechnung:

  • Compliance des Thorax-Lungen-Systems (\textbf{C}): 0,02 L/cmH2O
  • Eingesetzter PEEP: 5 cmH2O

Die Änderung des Atemvolumens (\textbf{V}) durch PEEP kann mit der Formel berechnet werden:

V = C × ΔP

In diesem Fall ist die Druckänderung (\textbf{ΔP}) gleich dem PEEP, also:

V = 0,02 L/cmH2O × 5 cmH2O

Ergebnis:

V = 0,1 L oder 100 ml

Der Einsatz von PEEP erhöht also das Atemzugvolumen um 100 ml.

Physiologische Vorteile von PEEP:

  • Verhinderung des Alveolarkollapses: PEEP verhindert, dass die Alveolen während der Exspiration kollabieren, was die Ventilation verbessert.
  • Erhöhung der funktionellen Residualkapazität (FRC): PEEP erhöht die Menge an Luft, die nach der Exspiration in den Lungen verbleibt, was die Sauerstoffaufnahme verbessert.
  • Verbesserte Sauerstoffdiffusion: Durch das Offenhalten der Alveolen wird die Kontaktfläche zwischen Alveolen und Kapillaren maximiert, was die Diffusion von Sauerstoff ins Blut verbessert.
  • Reduktion von Rechts-Links-Shunts: PEEP verringert den alveolar-arteriellen Gradienten und die Menge an Blut, das ohne Sauerstoffanreicherung durch die Lungen fließt.
  • Optimierung der Lungendynamik: Durch die Erhöhung des Atemvolumens wird die Lungencompliance verbessert, was die Belastung der Atemmuskulatur reduziert.

Zusammengefasst kann der Einsatz von PEEP bei einem Patienten mit geringem Atemzugvolumen und niedriger Sauerstoffsättigung durch diese physiologischen Mechanismen das Atemvolumen und die Sauerstoffsättigung signifikant verbessern.

Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden