Grundlagen der Gesundheitsökonomie
Definition:
Grundlagen der Gesundheitsökonomie untersuchen, wie begrenzte Ressourcen im Gesundheitswesen verwendet werden, um die Gesundheit der Bevölkerung zu maximieren.
Details:
- Analyse der Kosten und Nutzen verschiedener Gesundheitsinterventionen
- Begriffe: Opportunitätskosten, Effizienz, Gerechtigkeit
- Instrumente: Kosten-Nutzen-Analyse, Kosten-Effektivitäts-Analyse
- Formeln für Kosten-Effektivitäts-Verhältnis (CER) und Incremental Cost-Effectiveness Ratio (ICER): \[CER = \frac{Kosten}{Nutzen}\] \[ICER = \frac{\Delta Kosten}{\Delta Effektivität}\]
- Gesundheitsökonomische Evaluation zur Unterstützung von Entscheidungen im Gesundheitswesen
Ressourcenallokation und Effizienz im Gesundheitswesen
Definition:
Optimale Verteilung von Ressourcen zur Maximierung der Gesundheitsoutputs unter Berücksichtigung von Effizienz.
Details:
- Allokationseffizienz: Maximierung des Outputs mit gegebenen Ressourcen.
- Technische Effizienz: Geringer Ressourcenverbrauch für bestimmte Gesundheitsleistungen.
- Wirtschaftliche Effizienz: Günstige Kombination von Input für kosteneffektive Gesundheitsdienste.
- Makroökonomische und Mikroökonomische Aspekte der Ressourcenverteilung.
- Nutzen (Utility) und Kosten-Effektivitätsanalyse (CEA).
- Formel für Kosten-Effektivitätsverhältnis: \[\text{CEV} = \frac{\text{Kosten}}{\text{Wirkung}}\]
Wirtschaftliche Bewertung von Gesundheitstechnologien
Definition:
Bewertung der Effizienz und Kostenwirksamkeit von medizinischen Technologien und Interventionen.
Details:
- Kosten-Nutzen-Analyse (KNA): Verhältnis von Kosten zu erzielten Nutzen einer Intervention.
- Kosten-Effektivitäts-Analyse (KEA): Verhältnis von zusätzlichen Kosten zur gewonnenen Gesundheitseinheit.
- Kosten-Nutzwert-Analyse (KNA-W): Kombination der Effizienz und Lebensqualität.
- QALY (Qualitätskorrigierte Lebensjahre): \(\text{QALY} = \text{Lebensjahre} \times \text{Qualitätsgewicht}\).
- ICER (Incremental Cost-Effectiveness Ratio): \(\text{ICER} = \frac{Kosten_1 - Kosten_0}{Effekt_1 - Effekt_0}\).
Finanzierungsmodelle im Gesundheitswesen
Definition:
Modelle zur Finanzierung der Gesundheitsversorgung und -infrastruktur. Verschiedene Ansätze zur Bereitstellung von Mitteln für Gesundheitsdienste.
Details:
- Sozialversicherung: Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, z.B. gesetzliche Krankenversicherung (GKV).
- Private Versicherung: Individuelle Prämien, risikobasierte Beitragsberechnung.
- Steuerfinanziertes System: Finanzierung durch Steuereinnahmen, z.B. NHS in Großbritannien.
- Out-of-Pocket: Direkte Zahlungen der Patienten bei Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten.
- Unterschiede in Verteilungsgerechtigkeit, Effizienz und Zugang zu Gesundheitsdiensten.
Risikopooling und Verteilung von Gesundheitskosten
Definition:
Zusammenfassung und Verteilung der finanziellen Risiken von Gesundheitskosten über eine große Gruppe von Versicherten.
Details:
- Risikopooling minimiert individuelles finanzielles Risiko.
- Beitragssätze basieren auf dem Solidaritätsprinzip.
- Gesundheitskosten werden durch einheitliche Beiträge gedeckt, unabhängig vom individuellen Risikoprofil.
- Rechtfertigt Umverteilung zwischen Gesunden und Kranken.
Methoden der Kosten-Nutzen-Analyse
Definition:
Vergleich monetärer Kosten mit dem monetären Nutzen einer Gesundheitsmaßnahme zur Bewertung ihrer ökonomischen Effizienz.
Details:
- Formeln: Nettonutzen = Nutzen - Kosten
- Schritte: Identifikation, Quantifizierung, Monetarisierung, Berechnung
- Nutzwertanalyse answendbar, wenn Nutzen schwer monetär erfassbar
- Sensitivitätsanalyse zur Bewertung der Robustheit der Ergebnisse empfohlen
- Beispiel: Impfkampagnen-Kosten vs. Einsparungen durch verhinderte Krankheiten
Qualitätsmanagement und -sicherung im Gesundheitswesen
Definition:
Methoden und Maßnahmen zur Sicherstellung und Verbesserung der Qualität von Gesundheitsdienstleistungen.
Details:
- PDCA-Zyklus: \textit{Plan-Do-Check-Act}
- ISO 9001: Internationaler Standard für Qualitätsmanagementsysteme
- Patientensicherheitsindikatoren (PSI)
- Externe Qualitätssicherung (z.B. durch Zertifizierungen und Akkreditierungen)
- Interne Qualitätssicherung (z.B. durch regelmäßige Audits und Feedback-Systeme)
- Qualitätsindikatoren: z.B. Mortalitätsrate, Infektionsrate, Patientenzufriedenheit
Praktische Anwendung von ökonomischen Konzepten im Gesundheitswesen
Definition:
Praktische Anwendung von ökonomischen Konzepten zur optimalen Verteilung begrenzter Ressourcen im Gesundheitswesen.
Details:
- Gesundheitsökonomische Evaluation: Kosten-Nutzen-Analyse, Kosten-Wirksamkeits-Analyse
- Marktversagen und staatliche Eingriffe: Asymmetrische Informationen, externe Effekte
- Anreizsysteme für Leistungserbringer: Pay-for-Performance, Fallpauschalen (DRGs)
- Nachfrage- und Angebotssteuerung: Moral Hazard, adverse Selektion
- Effizienzsteigerung: Prozessoptimierung, Qualitätssicherung
- Gesundheitsökonomische Modelle: Beveridge-Modell, Bismarck-Modell
- Finanzierung im Gesundheitswesen: Beitragsfinanzierung, Steuerfinanzierung