Struktur und Funktion von Bakterien und Viren
Definition:
Kurze Gegenüberstellung der Hauptmerkmale von Bakterien und Viren bzgl. ihrer Struktur und Funktion.
Details:
- Bakterien:
- Zelluläre Lebewesen
- Prokaryoten: Kein Zellkern, sondern Nucleoid
- Zellwand (meistens aus Peptidoglykan)
- Eigener Stoffwechsel
- Reproduktion durch Zellteilung (binäre Spaltung)
- Viren:
- Keine eigenständigen Lebewesen
- Bestehen aus genetischem Material (DNA oder RNA) und Proteinhülle (Kapsid)
- Manche haben eine Lipid-Hülle
- Kein eigener Stoffwechsel: benötigen Wirtszelle zur Vermehrung
- Reproduktion: Infektion der Wirtszelle und Nutzung deren Mechanismen zur Vervielfältigung des viralen Genoms
Antibiotikaresistenzmechanismen
Definition:
Mechanismen, durch die Bakterien gegenüber Antibiotika unempfindlich werden.
Details:
- Enzymatische Inaktivierung: Bakterien produzieren Enzyme, die Antibiotika zerstören, z. B. Beta-Lactamasen.
- Zielstrukturveränderung: Änderungen in den molekularen Zielstrukturen, an die Antibiotika binden, z. B. veränderte Penicillin-Bindeproteine.
- Eflux-Pumpen: Aktive Ausschleusung von Antibiotika aus der bakterziellen Zelle.
- Reduzierte Permeabilität: Verringerte Aufnahme von Antibiotika durch Veränderungen in den Porinen der Zellwand.
- Bypass-Mechanismen: Bakterien nutzen alternative biochemische Wege, um die Wirkung des Antibiotikums zu umgehen, z. B. alternative Enzyme.
Impfstoffe und ihre Wirkmechanismen
Definition:
Impfstoffe erzeugen Immunität gegen Infektionen durch Stimulation des Immunsystems.
Details:
- Lebendimpfstoffe: Enthalten abgeschwächte Erreger.
- Totimpfstoffe: Enthalten inaktivierte Erreger.
- toxoid Impfstoffe: Enthalten entgiftete Toxine.
- RNA/DNA-Impfstoffe: Kodieren Teile des Pathogens.
- Wirkmechanismus: Stimulierung der Antikörperproduktion und zellulären Immunantwort.
- Adjuvanzien: Verstärken die Immunantwort.
- Nebenwirkungen: Lokale Reaktionen, Fieber, selten schwere Reaktionen.
Multiresistente Erreger und deren Behandlung
Definition:
Multiresistente Erreger (MRE) sind Bakterien, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Probleme bei der Behandlung von Infektionen.
Details:
- Häufigste MRE: MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken), ESBL (Extended-Spectrum Beta-Lactamasen bildende Bakterien), und CRE (Carbapenem-resistente Enterobakterien).
- Risikofaktoren: Langzeitantibiotikatherapie, Krankenhausaufenthalte, Immunsuppression, invasive Verfahren.
- Behandlungsstrategien: Strikte Hygienemaßnahmen (Isolierung, Handhygiene), gezielte Antibiotikatherapie (Kombinationstherapie, Reserveantibiotika), Antibiotic Stewardship Programme.
- Protokoll zur Infektionskontrolle: Surveillance-Systeme, Dekolonisationsmaßnahmen, Schulungen für medizinisches Personal.
- \textbf{Formeln, Grafiken und Modelle oft nicht üblich bei MRE-Behandlung, aber entscheidend ist das Verständnis von Resistenzmechanismen und Pharmakokinetik der verwendeten Antibiotika}:
- Faktoren zur Erhöhung der Antibiotikaresistenz: Horizontaler Gentransfer, Übernutzung/Breitbandantibiotika.
Klinische Manifestationen häufiger Infektionskrankheiten
Definition:
Klinische Erscheinungen, die durch häufige Infektionskrankheiten verursacht werden; wichtig für Diagnose und Therapie.
Details:
- Pneumonie: Husten, Fieber, Dyspnoe, Thoraxschmerzen.
- Influenza: Plötzlicher Beginn, Fieber, Myalgien, Kopfschmerzen.
- Gastroenteritis: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen.
- Harnwegsinfektion: Dysurie, Pollakisurie, Flankenschmerzen.
- Sepsis: Fieber, Hypotonie, Tachykardie, Tachypnoe.
- HIV/AIDS: Opportunistische Infektionen, Gewichtverlust, Fieber, Nachtschweiß.
Epidemiologische Modelle zur Krankheitsüberwachung
Definition:
Verwendung mathematischer Modelle zur Überwachung und Vorhersage der Ausbreitung von Infektionskrankheiten
Details:
- SIR-Modell: teilt Bevölkerung in Susceptible (S), Infected (I), Recovered (R)
- Formeln: \[ \frac{dS}{dt} = -\beta SI \]\[ \frac{dI}{dt} = \beta SI - \gamma I \]\[ \frac{dR}{dt} = \gamma I \]
- R₀ (Basisreproduktionszahl): Maßzahl für Übertragungsrate
- Stochastische Modelle: berücksichtigen Zufallsvariationen
- Monitoren der Krankheitsverläufe
Diagnostische Verfahren zur Erkennung von Infektionskrankheiten
Definition:
Kurz und prägnant Überblick zu Methoden zur Diagnose von Infektionskrankheiten.
Details:
- Mikrobiologische Diagnostik: Kultivierung von Mikroorganismen, Gramfärbung, spezifische Färbemethoden
- Serologische Tests: Antikörper-Nachweis (ELISA, Western Blot), Antigen-Nachweis
- Molekularbiologische Verfahren: PCR, RT-PCR, Sequenzierung
- Bildgebende Verfahren: Röntgen, CT, MRT bei vermuteten systemischen Infektionen
- Labordiagnostik: Blutbild, Entzündungsmarker (CRP, BSG, Procalcitonin)
Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Infektionskrankheiten
Definition:
Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen zur Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten.
Details:
- Kooperation zwischen Mikrobiologen, Epidemiologen, Klinikern, Pharmakologen und Gesundheitsämtern
- Wichtige für effektives Management und Kontrolle von Ausbrüchen
- Essentiell für die Entwicklung von Therapieprotokollen und Impfstrategien
- Regelmäßige interdisziplinäre Meetings und Fallkonferenzen zur Fallbesprechung und Entscheidungsfindung
- Vernetzung und Informationsaustausch durch digitale Plattformen und Fachpublikationen