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QS klinisch-pathologische Konferenz - Exam
Aufgabe 1) Du bist als Assistenzarzt in einer klinisch-pathologischen Konferenz tätig. Während der Konferenz wird ein Fall einer 65-jährigen Patientin besprochen, die mit Schmerzen im rechten Oberbauch, Fieber und allgemeiner Schwäche in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Eine erste Untersuchung zeigt deutliche Abweichungen in Blutbild und Leberenzymen. Eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens w...

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Aufgabe 1)

Du bist als Assistenzarzt in einer klinisch-pathologischen Konferenz tätig. Während der Konferenz wird ein Fall einer 65-jährigen Patientin besprochen, die mit Schmerzen im rechten Oberbauch, Fieber und allgemeiner Schwäche in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Eine erste Untersuchung zeigt deutliche Abweichungen in Blutbild und Leberenzymen. Eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens weist auf eine vergrößerte Leber mit inhomogener Echostruktur hin. Es wird der Verdacht auf einen tumorösen Prozess geäußert.

Du sollst nun auf Grundlage Deiner Kenntnisse zu Krankheitslehre, insbesondere der Entstehung und Entwicklung von Krankheiten, sowie den morphologischen und klinischen Veränderungen eine detaillierte Analyse und Diagnostik durchführen.

a)

1. Ätiologie: Beschreibe die möglichen Ursachen (Ätiologie) für die Symptome der Patientin. Gehe besonders auf die Faktoren ein, die zu einem tumorösen Prozess in der Leber führen können. Beachte dabei die Prinzipien der Krankheitsentstehung und entwickle mögliche Hypothesen zur Ursache.

Lösung:

1. Ätiologie: Die möglichen Ursachen (Ätiologie) für die Symptome der Patientin - Schmerzen im rechten Oberbauch, Fieber, allgemeine Schwäche, vergrößerte Leber mit inhomogener Echostruktur, sowie abweichende Blut- und Leberwerte - umfassen mehrere wichtige Faktoren. Hier sind einige Hypothesen zur Ursache, die zu einem tumorösen Prozess in der Leber führen können:

  • Chronische Lebererkrankungen: Langfristige Lebererkrankungen wie Hepatitis B und C, oder eine alkoholische Lebererkrankung, können zu einer Zirrhose führen, die das Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebs) erhöht.
  • Fetthepatose (nicht-alkoholische Fettlebererkrankung - NAFLD): Diese Erkrankung kann zu einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) fortschreiten, die wiederum zu Fibrose und Leberzirrhose führt, was das Risiko eines Leberkrebses erhöht.
  • Genetische Prädisposition: Erbkrankheiten wie die Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) oder andere metabolische Syndrome können ebenfalls zu einer Zirrhose führen und damit das Risiko für Leberkrebs erhöhen.
  • Aflatoxine: Diese mykotoxischen Verbindungen, die von bestimmten Schimmelpilzen produziert werden, kommen häufig in kontaminierten Lebensmitteln vor und sind bekannte Karzinogene, die speziell mit Leberkrebs in Verbindung gebracht werden.
  • Primär sklerosierende Cholangitis (PSC): Diese seltene chronische Erkrankung der Gallenwege kann ebenfalls zu komorbiden Leberproblemen führen, die ein erhöhtes Krebsrisiko bergen.

Aufgrund der beschriebenen Symptome und der initialen Befunde könnte eine Kombination dieser Faktoren zur Entwicklung und zum Fortschreiten eines tumorösen Prozesses in der Leber geführt haben. Eine detaillierte Anamnese, weitere bildgebende Verfahren und möglicherweise eine Biopsie der Leber wären notwendig, um die genaue Ursache zu identifizieren und eine definitive Diagnose zu stellen.

b)

2. Pathogenese: Erkläre die möglichen pathogenetischen Mechanismen, die zu den beobachteten Symptomen (Schmerz im rechten Oberbauch, Fieber, Schwäche) und den morphologischen Veränderungen (vergrößerte Leber, inhomogene Echostruktur) führen könnten. Ziehe dabei ein Beispiel einer typischen Lebererkrankung hinzu.

Lösung:

2. Pathogenese: Um die möglichen pathogenetischen Mechanismen zu erklären, die zu den beobachteten Symptomen und morphologischen Veränderungen bei der Patientin führen könnten, betrachten wir ein Beispiel einer typischen Lebererkrankung: das hepatozelluläre Karzinom (HCC).

  • Schmerz im rechten Oberbauch: Der Schmerz im rechten Oberbauch kann durch das Wachstum eines Tumors in der Leber verursacht werden. Der Tumor kann die Kapsel der Leber dehnen und Druck auf benachbarte Strukturen ausüben, was Schmerzen verursacht.
  • Fieber: Fieber kann als systemische Reaktion auf eine Entzündung oder eine Infektion auftreten. Bei einem malignen Prozess wie HCC kann es durch die Freisetzung von Zytokinen oder durch eine sekundäre Infektion in der Leber entstehen.
  • Allgemeine Schwäche: Die allgemeine Schwäche kann auf die systemische Wirkung der Krebserkrankung zurückzuführen sein. Tumore können den Stoffwechsel des Körpers beeinflussen und zur Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen führen, die Müdigkeit und Schwäche verursachen.
  • Vergrößerte Leber (Hepatomegalie): Die vergrößerte Leber kann durch das Wachstum des Tumors selbst sowie durch die Akkumulation von Flüssigkeiten und Zellabbauprodukten entstehen. Ein fortschreitendes HCC kann die normale Leberarchitektur zerstören, was zu einer diffusen Vergrößerung führt.
  • Inhomogene Echostruktur: Eine inhomogene Echostruktur im Ultraschallbild der Leber deutet auf eine unregelmäßige Beschaffenheit und Verteilung des Gewebes hin. Dies kann durch das Vorhandensein von Tumorknoten, nekrotischem Gewebe und fibrotischen Veränderungen verursacht werden. Beim HCC sind solche echogenen Unterschiede typisch aufgrund der Variabilität in der Tumorvaskularisation und des nekrotischen Gewebes.

Damit kann die Kombination dieser pathogenetischen Mechanismen die beobachteten Symptome und morphologischen Veränderungen bei der Patientin erklären. Eine detaillierte histopathologische Untersuchung und bildgebende Verfahren sind erforderlich, um die genaue Art und das Ausmaß der Lebererkrankung zu bestimmen.

c)

3. Morphologische Veränderungen: Beschreibe die zu erwartenden morphologischen Veränderungen auf zellulärer und geweblicher Ebene bei einem lebertumorösen Prozess. Wie unterscheiden sich benigne von malignen Tumoren bezüglich dieser Veränderungen? Nutze Diagramme und Beschreibungen, um die Unterschiede zu verdeutlichen.

Lösung:

3. Morphologische Veränderungen: Bei einem tumorösen Prozess in der Leber sind verschiedene morphologische Veränderungen auf zellulärer und geweblicher Ebene zu erwarten. Es ist wichtig, zwischen benignen (gutartigen) und malignen (bösartigen) Tumoren zu unterscheiden.

  • Benigne Tumoren:
    • Zelluläre Ebene: Gutartige Tumoren, wie z.B. hepatische Adenome, zeigen in der Regel eine normale Zellarchitektur. Die Zellen sind homogen, ohne deutliche atypische Merkmale. Die Zellkerne weisen keine signifikante Pleomorphie (Variabilität in der Größe und Form) auf.
    • Gewebliche Ebene: Das Gewebe bei benignen Tumoren zeigt eine organisierte Struktur und klare Abgrenzung zum umgebenden Gewebe. Es gibt keine Invasion in angrenzendes Gewebe oder Metastasenbildung.
  • Maligne Tumoren:
    • Zelluläre Ebene: Bösartige Tumoren wie das hepatozelluläre Karzinom (HCC) zeigen signifikante zelluläre Atypien. Es gibt eine große Variabilität in der Zellgröße und -form (Pleomorphie), hyperchromatische (dunkel gefärbte) Zellkerne und eine erhöhte Mitoseaktivität (Zellteilung).
    • Gewebliche Ebene: Das Gewebe eines malignen Tumors zeigt eine unorganisierte Struktur und Invasion in das umliegende Gewebe. Maligne Tumoren zerstören die normale Gewebearchitektur, bilden Tumormassen und sind oft mit einer entzündlichen Reaktion und Nekrose (abgestorbenes Gewebe) assoziiert. Metastasenbildung ist ebenfalls ein Kennzeichen maligner Tumoren.

Diagramme und Beschreibungen:

  • Benigne Tumoren:
    • Diagramm: Eine schematische Zeichnung zeigt eine klar abgegrenzte, homogene Tumormasse innerhalb der Leber, ohne Infiltration in das umliegende Gewebe.
    • Beschreibung: Gutartige Tumoren sind gut abgegrenzt, zeigen eine normale Zellarchitektur und keine Invasion in umliegendes Gewebe.
  • Maligne Tumoren:
    • Diagramm: Eine schematische Zeichnung zeigt eine unregelmäßig geformte Tumormasse, die in angrenzendes Lebergewebe und Blutgefäße infiltriert. Zusätzlich sind Metastasen in lymphatischen und entfernten Organen dargestellt.
    • Beschreibung: Bösartige Tumoren zeigen eine unorganisierte Zellstruktur, Pleomorphie, Invasion in angrenzendes Gewebe und Metastasenbildung. Es gibt eine erhöhte Mitoseaktivität und häufig nekrotische Bereiche.

Die Unterscheidung zwischen benignen und malignen Tumoren anhand dieser morphologischen Merkmale ist entscheidend für die Diagnostik und Therapieplanung bei einem lebertumorösen Prozess.

d)

4. Diagnostik: Welche diagnostischen Maßnahmen würdest Du einleiten, um den Verdacht auf einen Lebertumor zu bestätigen oder zu widerlegen? Gehe auf bildgebende Verfahren, Laboruntersuchungen und möglicherweise invasive Methoden ein. Begründe die Wahl der jeweiligen Diagnostikverfahren anhand der Vorteile und Spezifitäten.

Lösung:

4. Diagnostik: Um den Verdacht auf einen Lebertumor bei der Patientin zu bestätigen oder zu widerlegen, sind mehrere diagnostische Maßnahmen erforderlich, darunter bildgebende Verfahren, Laboruntersuchungen und möglicherweise invasive Methoden. Diese Maßnahmen sollten sorgfältig ausgewählt und durchgeführt werden, um eine genaue und umfassende Diagnose zu stellen.

Bildgebende Verfahren

  • Ultraschall (Sonographie): Dies ist oft das erste bildgebende Verfahren, das eingesetzt wird, da es schnell, nicht-invasiv und kostengünstig ist. Es kann helfen, die Größe, Form und Echostruktur der Leber zu bewerten.
  • Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel: Eine CT-Untersuchung bietet detaillierte Querschnittsbilder der Leber und kann helfen, Tumormassen, ihre genaue Lage und ihre Beziehung zu umliegenden Strukturen zu identifizieren. Kontrastmittel verbessern die Darstellung, indem sie Unterschiede in der Dichte zwischen normalem und pathologischem Gewebe hervorheben.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Dies ist besonders nützlich für die detaillierte Beurteilung von Weichteilgewebe. Die MRT mit Leber-spezifischen Kontrastmitteln kann zusätzliche Informationen über die vaskuläre Struktur und das Verhalten von Tumoren liefern.
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT): Dies ist nützlich zur Beurteilung der metabolischen Aktivität von verdächtigen Läsionen und kann dabei helfen, zwischen benignen und malignen Prozessen zu unterscheiden und das Vorhandensein von Metastasen zu erkennen.

Laboruntersuchungen

  • Blutbild und Leberfunktionstests: Diese Tests können Hinweise auf eine Hepatitis oder Leberzirrhose geben, die prädisponierende Faktoren für Leberkrebs sind. Wichtige Parameter sind die Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Bilirubin und das Albumin.
  • Tumormarker:
    • Alpha-Fetoprotein (AFP): Erhöhte Spiegel von AFP sind oft mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) assoziiert. Dieser Test ist besonders nützlich bei der Überwachung des Verlaufs von HCC und der Wirksamkeit der Behandlung.
    • Carcinoembryonales Antigen (CEA) und CA 19-9: Diese Marker können bei der Diagnose anderer gastrointestinaler Tumore nützlich sein, einschließlich solcher, die Metastasen in der Leber gebildet haben.

Invasive Methoden

  • Leberbiopsie: Wenn bildgebende und laborchemische Untersuchungen den Verdacht auf einen Tumor erhärten, kann eine perkutane Leberbiopsie unter Bildgebungskontrolle durchgeführt werden. Dies ermöglicht die histopathologische Untersuchung des Gewebes, um die genaue Art und den Grad des Tumors zu bestimmen. Das Risiko von Komplikationen, wie Blutungen und Infektionen, sollte bei der Entscheidung für eine Biopsie berücksichtigt werden.
  • Endoskopische Ultraschall-gesteuerte Feinnadelaspiration (EUS-FNA): Dies ist eine weitere Methode, besonders nützlich, wenn die Tumoren schwer zugänglich oder extrem klein sind.

Begründung der Diagnostikverfahren

  • Ultraschall: Schnell und nicht-invasiv, hilfreich als Erstlinientest.
  • CT und MRT: Bieten detaillierte Informationen zur Tumorgröße, -lage und -ausbreitung.
  • PET-CT: Nützlich zur Beurteilung der metabolischen Aktivität und Erkennung von Metastasen.
  • Laboruntersuchungen: Frühdiagnose und Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Behandlungseffektivität.
  • Leberbiopsie: Bietet definitive histologische Diagnosen, trotz des invasiven Charakters.

Durch eine Kombination dieser diagnostischen Maßnahmen kann eine umfassende und genaue Diagnose gestellt werden, die für die Planung und Durchführung der optimalen Therapie entscheidend ist.

Aufgabe 2)

Ein 55-jähriger Patient wird mit einem schmerzhaften Knoten in der Leber in Deine Klinik eingeliefert. Um eine genaue Diagnose zu stellen, wird eine Leberbiopsie durchgeführt. Im Rahmen der histologischen Untersuchung werden verschiedene Techniken angewandt. Diese reichen von der Probenentnahme über die Fixierung bis hin zur speziellen Färbung und Mikroskopie.

a)

Erläutere Schritt für Schritt den Prozess der histologischen Untersuchung von der Probenentnahme bis zur Färbung. Berücksichtige dabei die wichtigsten Techniken und Substanzen, die in jedem Schritt verwendet werden.

Lösung:

Schritt-für-Schritt-Prozess der histologischen Untersuchung

  • 1. Probenentnahme: Zu Beginn wird zunächst eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Leber des Patienten entnommen. Dies erfolgt meist mittels einer Nadelbiopsie unter Ultraschall- oder CT-Führung, um die präziseste Stelle auszuwählen und Schäden an benachbarten Organen zu minimieren.
  • 2. Fixierung: Nach der Entnahme wird die Gewebeprobe sofort fixiert, um die Zellstruktur und die Gewebearchitektur zu erhalten und eine postmortale Zersetzung zu verhindern. Die am häufigsten verwendete Fixierlösung ist Formalin (eine wässrige Formaldehydlösung). Diese Fixierung dauert meist 6 bis 24 Stunden.
  • 3. Entwässerung und Einbettung: Nach der Fixierung erfolgt die Entwässerung des Gewebes durch aufsteigende Alkoholreihen, um das Wasser aus den Zellen zu entfernen und die Probe für die Einbettung vorzubereiten. Anschließend wird die Probe in Paraffin eingebettet, um stabile, sehr dünne Schnitte anfertigen zu können.
  • 4. Schneiden: Die eingebettete Probe wird mit einem Mikrotom in hauchdünne Schnitte (meist 3-5 Mikrometer dick) geschnitten. Diese dünnen Schnitte werden dann auf Objektträgern aufgebracht.
  • 5. Färbung: Um die verschiedenen Gewebestrukturen unter dem Mikroskop sichtbar zu machen, werden die Schnitte gefärbt. Die gebräuchlichste Färbemethode ist die Hämatoxylin-Eosin (HE) Färbung. Hämatoxylin färbt Zellkerne blau, während Eosin das Zytoplasma und die extrazelluläre Matrix rosa einfärbt. Weitere spezielle Färbungen, wie z.B. die PAS-Färbung (Periodic Acid-Schiff), können angewandt werden, um spezifische Komponenten wie Glykogen sichtbar zu machen.

Zusammenfassung

Die histologische Untersuchung umfasst mehrere Schritte von der Entnahme und Fixierung der Gewebeprobe über das Einbetten und Schneiden bis hin zur Färbung. Jeder dieser Schritte ist entscheidend, um die Zell- und Gewebestruktur für die mikroskopische Untersuchung optimal zu erhalten und sichtbar zu machen.

b)

Während der Untersuchung stellst Du fest, dass die Proben Artefakte enthalten könnten. Definiere, was Artefakte in der histologischen Untersuchung sind, und nenne mindestens drei mögliche Ursachen für ihre Entstehung. Wie kann man diese minimieren oder vermeiden?

Lösung:

Artefakte in der histologischen Untersuchung

Definition: Artefakte sind ungewollte Strukturen oder Merkmale in histologischen Präparaten, die nicht natürlichen Ursprungs sind und durch den Präparationsprozess eingeführt wurden. Sie können die Interpretation der Gewebeproben erschweren oder verfälschen.

Mögliche Ursachen für Artefakte

  • 1. Mechanische Schäden: Diese können während der Probenentnahme, beim Schneiden oder beim Aufbringen der Schnitte auf die Objektträger entstehen. Unsachgemäße Handhabung oder stumpfe Klingen können zu Rissen oder Quetschungen führen.
  • 2. Fixierungsartefakte: Eine unzureichende oder ungleichmäßige Fixierung kann zu Schrumpfungen oder Auswaschungen von Zellbestandteilen führen. Die Wahl der Fixierlösung und die Fixierungsdauer sind entscheidend.
  • 3. Färbungsartefakte: Unregelmäßige Färbung kann durch unsaubere Färbelösungen oder unsachgemäße Durchführung der Färbeschritte verursacht werden, was zu über- oder untergefärbten Bereichen führt.

Minimierung oder Vermeidung von Artefakten

  • 1. Sorgfältige Handhabung: Die Gewebeproben sollten vorsichtig und mit geeigneten Instrumenten entnommen und verarbeitet werden, um mechanische Schäden zu vermeiden.
  • 2. Optimale Fixierung: Es ist wichtig, die richtige Fixierlösung zu verwenden und die Fixierungszeit genau zu beachten, um eine vollständige und gleichmäßige Fixierung zu gewährleisten.
  • 3. Saubere Färbung: Verwende frische und saubere Färbelösungen und beachte die empfohlenen Protokolle für die Färbung, um gleichmäßige und klare Ergebnisse zu erzielen.
  • 4. Regelmäßige Wartung der Geräte: Mikrotome und andere Geräte sollten regelmäßig gewartet und die Klingen regelmäßig ausgetauscht werden, um präzise Schnitte zu gewährleisten.

Zusammenfassung

Artefakte in histologischen Präparaten können verschiedene Ursachen haben, wie mechanische Schäden, Fixierungs- oder Färbungsfehler. Durch sorgfältige Handhabung der Proben, optimale Fixierung, saubere Färbung und regelmäßige Wartung der Geräte können Artefakte minimiert oder vermieden werden.

Aufgabe 3)

Ein 58-jähriger Patient klagt über anhaltende Schmerzen im unteren Rückenbereich. Nach der klinischen Untersuchung wird eine Bildgebung zur weiteren Diagnose empfohlen. Der behandelnde Arzt entschließt sich, drei verschiedene bildgebende Verfahren zur Abklärung der Ursache durchzuführen: Röntgen, CT und MRT.

Die Untersuchungen ergaben folgende Befunde:

  • Röntgenaufnahme: Degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule, keine akuten Frakturen nachweisbar.
  • CT: Auffällige Struktur im Bereich des 4. Lendenwirbels (L4), stiller Bandscheibenvorfall?
  • MRT: Ausgedehnter Bandscheibenvorfall auf Höhe L4 mit Druck auf die Nervenwurzeln, zusätzlich Hinweise auf degenerative Veränderungen der Bandscheiben.

a)

1. Diskutiere die Unterschiede in der Anwendbarkeit und den diagnostischen Nutzen der drei bildgebenden Verfahren in diesem Fall (Röntgen, CT, MRT). Welche Informationen lieferte jedes Verfahren und welchen Stellenwert hat es in der Diagnosefindung?

Lösung:

Um die Unterschiede in der Anwendbarkeit und den diagnostischen Nutzen der drei bildgebenden Verfahren zu verstehen, betrachten wir jedes Verfahren einzeln für diesen speziellen Fall:

  • Röntgen: Röntgenaufnahmen sind gut geeignet, um knöcherne Strukturen wie die Wirbelsäule zu beurteilen. In diesem Fall zeigte die Röntgenaufnahme degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule, aber keine akuten Frakturen. Dies hilft dabei, grobe strukturelle Veränderungen und Knochenschäden auszuschließen, gibt jedoch keine detaillierten Informationen über Weichteile oder Bandscheiben.
  • CT (Computertomographie): Ein CT liefert detaillierte Querschnittsbilder und ist sehr gut geeignet, um komplexere Strukturen und Anomalien zu erkennen. Das CT zeigte in diesem Fall eine auffällige Struktur am 4. Lendenwirbel (L4) und deutete auf einen stillen Bandscheibenvorfall hin. Dies ist genauer als die Röntgenaufnahme und bietet bessere Einblicke in mögliche Bandscheibenprobleme und die allgemeine Knochendichte, jedoch immer noch eingeschränkt in der Darstellung von Weichteilen.
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Die MRT ist das geeignetste Verfahren, um Weichteile, Nerven und Bandscheiben im Detail darzustellen. In diesem Fall bestätigte die MRT einen ausgedehnten Bandscheibenvorfall auf Höhe von L4 mit Druck auf die Nervenwurzeln und zusätzlichen degenerativen Veränderungen der Bandscheiben. Diese detaillierten Informationen sind unerlässlich für die genaue Diagnose und die Planung der weiteren Behandlung.

Zusammenfassung:- Röntgen: Nützlich für eine erste Einschätzung von knöchernen Veränderungen, aber begrenzt für Weichteile und Bandscheiben.- CT: Bietet detaillierte Bilder von Knochen und Bandscheiben, erkennt komplexere Strukturen, aber weniger detailliert als MRT für Weichteile.- MRT: Am genauesten für die Darstellung von Weichteilen, Nerven und Bandscheiben, essentiell für eine präzise Diagnose eines Bandscheibenvorfalls.

In diesem Fall lieferte das MRT die entscheidenden Informationen zur Diagnose des Bandscheibenvorfalls, während Röntgen und CT wichtige ergänzende Informationen zur generellen Beurteilung der Lendenwirbelsäule und der Knochenstruktur bereitstellten. Daher hat die MRT den höchsten Stellenwert in der Diagnosefindung, gefolgt von CT und Röntgen.

b)

2. Berechne die effektive Strahlendosis, die der Patient durch Röntgen und CT erhalten hat, und vergleiche diese mit der jährlichen natürlichen Strahlenexposition. Gegeben seien:

  • Röntgen der Lendenwirbelsäule: 1,5 mSv
  • CT der Lendenwirbelsäule: 10 mSv
  • Jährliche natürliche Strahlenexposition: 2,4 mSv

Zusätzlich sollst Du darauf eingehen, weshalb der MRT in diesem Fall ohne Strahlenexposition auskommt und welche physikalischen Prinzipien dahinterstehen.

Lösung:

Um die effektive Strahlendosis zu berechnen, die der Patient durch Röntgen und CT erhalten hat, und diese mit der jährlichen natürlichen Strahlenexposition zu vergleichen, betrachte die gegebenen Werte:

  • Röntgen der Lendenwirbelsäule: 1,5 mSv
  • CT der Lendenwirbelsäule: 10 mSv
  • Jährliche natürliche Strahlenexposition: 2,4 mSv

Berechnung der Gesamtstrahlendosis:

  • Röntgenstrahlendosis: 1,5 mSv
  • CT-Strahlendosis: 10 mSv

Gesamtstrahlendosis: 1,5 mSv + 10 mSv = 11,5 mSv

Vergleich mit der jährlichen natürlichen Strahlenexposition:

Die jährliche natürliche Strahlenexposition beträgt 2,4 mSv. Die Gesamtstrahlendosis, die der Patient durch Röntgen und CT erhalten hat, beträgt 11,5 mSv. Im Vergleich bedeutet dies:

  • Die Strahlendosis durch die Bildgebungsverfahren (11,5 mSv) ist etwa 4,8 Mal höher als die jährliche natürliche Strahlenexposition (2,4 mSv).

MRT und Strahlenexposition:

  • Warum kommt MRT ohne Strahlenexposition aus?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet keine ionisierende Strahlung, sondern basiert auf starken Magnetfeldern und Radiowellen, um Bilder des Körperinneren zu erzeugen. Das physikalische Prinzip hinter der MRT ist der Magnetismus und die Resonanz von Wasserstoffatomen im Körper.

  • Physikalische Prinzipien der MRT:
    • Magnetfeld: Im MRT-Gerät erzeugt ein starker Magnet ein statisches Magnetfeld, das die Protonen (Wasserstoffkerne) im Körper ausrichtet.
    • Radiowellen: Ein Hochfrequenzimpuls (Radiowellen) wird eingesetzt, um die ausgerichteten Protonen in eine andere Richtung zu kippen.
    • Resonanz: Wenn der Hochfrequenzimpuls abgeschaltet wird, kehren die Protonen in ihre ursprüngliche Position zurück und senden dabei Radiowellen aus.
    • Bildgebung: Diese Radiowellen werden von Empfängern im MRT-Gerät erfasst und anhand dieser Signale werden detaillierte Bilder der inneren Strukturen des Körpers erstellt.

Durch diese Methode kann die MRT Bilder erzeugen, ohne den Patienten einer Strahlenexposition auszusetzen.

Aufgabe 4)

Angenommen, ein 56-jähriger Patient namens Herr Müller kommt in Ihre Praxis und berichtet über ständige Müdigkeit, leichtes Fieber und einen unerklärlichen Gewichtsverlust in den letzten drei Monaten. Herr Müller hat eine Vorgeschichte von Bluthochdruck, aber keine bekannten Allergien und nimmt derzeit Blutdruckmedikamente ein. Aufgrund seiner Symptome sind verschiedene Differenzialdiagnosen möglich.

a)

1. Erstellen Sie eine Liste von mindestens fünf möglichen Differenzialdiagnosen für Herrn Müller basierend auf seiner Anamnese und seinen Symptomen. Begründen Sie kurz jede mögliche Diagnose.

Lösung:

  • Chronische Infektion (z.B. Tuberkulose): Eine chronische Infektion könnte Müdigkeit, leichtes Fieber und Gewichtsverlust verursachen. Tuberkulose ist besonders zu berücksichtigen, da diese Infektion oft schleichend verläuft und solche Symptome auslösen kann.
  • Malignom (z.B. Lymphom oder solider Tumor): Krebserkrankungen können unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust hervorrufen. Insbesondere Lymphome sind bekannt dafür, solche Symptome zu verursachen.
  • Endokarditis: Diese bakterielle Infektion der Herzinnenhaut kann bei Patienten mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck auftreten und oft unspezifische Symptome wie Fieber und Müdigkeit zeigen.
  • Hyperthyreose: Eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Gewichtsverlust, Müdigkeit und leichtes Fieber.
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS): Auch bekannt als myalgische Enzephalomyelitis, dieser Zustand ist durch anhaltende Müdigkeit und andere unspezifische Symptome wie leichtes Fieber gekennzeichnet.

b)

2. Wenden Sie das Prinzip der Okklam (rasch und einfach) an, um die wahrscheinlichste Diagnose auszuwählen. Berücksichtigen Sie dabei die Wahrscheinlichkeiten und Risikofaktoren. Begründen Sie Ihre Entscheidung.

Lösung:

Prinzip der Okklam (rasch und einfach): Das Prinzip der Okklam, auch als Ockhams Rasiermesser bekannt, besagt, dass von mehreren möglichen Erklärungen die einfachste, die die wenigsten Annahmen erfordert, vorzuziehen ist. In diesem Fall sollten wir die wahrscheinlichste und einfachste Diagnose in Betracht ziehen.

  • Chronische Infektion (z.B. Tuberkulose): Tuberkulose ist bekannt dafür, Müdigkeit, leichtes Fieber und Gewichtsverlust zu verursachen. Sie ist eine relativ häufige Erkrankung, insbesondere bei älteren Personen, und passt gut zu den beschriebenen Symptomen. Die Infektion könnte sich auch langsam entwickeln, was die Symptomdauer von drei Monaten erklärt.

Begründung: Herr Müller zeigt Symptome, die typisch für eine chronische Infektion wie Tuberkulose sind: Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust. Diese Symptome haben sich über einen längeren Zeitraum entwickelt, was bei einer chronischen Infektion häufig ist. Auch wenn Herr Müller eine Vorgeschichte von Bluthochdruck hat, gibt es keine Hinweise auf andere schwerwiegendere Erkrankungen oder Risikofaktoren, die auf einen malignen Prozess hindeuten würden. Daher ist unter Anwendung des Prinzips der Okklam eine chronische Infektion, speziell Tuberkulose, die wahrscheinlichste Diagnose.

c)

3. Entwickeln Sie einen diagnostischen Plan, um Ihre anfängliche Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen. Welche gezielten Tests und Untersuchungen würden Sie anordnen? Wie würden Sie Ihre Diagnose und Therapie kontinuierlich überprüfen und anpassen?

Lösung:

Diagnostischer Plan: Um die anfängliche Diagnose einer chronischen Infektion, insbesondere Tuberkulose, zu bestätigen oder auszuschließen, sollten gezielte Tests und Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Eine detaillierte Anamnese und körperliche Untersuchung sind unerlässlich, um weitere Hinweise auf die Ursache der Symptome zu sammeln und andere Differenzialdiagnosen zu berücksichtigen.
  • Blutuntersuchungen:
    • Blutbild zur Überprüfung auf Anämie oder Anzeichen einer Infektion (wie eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen).
    • C-reaktives Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) zur Identifizierung von Entzündungen und Infektionen.
    • Leber- und Nierenfunktionstests, um die Organfunktionen zu überprüfen.
  • Röntgen-Thorax: Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann Hinweise auf pulmonale Tuberkulose oder andere Pathologien wie Lungentumoren oder Pneumonie liefern.
  • Sputumuntersuchung: Bei Verdacht auf Tuberkulose sollte eine mikroskopische Untersuchung und Kultur des Sputums auf Mycobacterium tuberculosis durchgeführt werden.
  • Interferon-Gamma-Release-Assays (IGRAs): Diese Bluttests sind spezifisch für eine Tuberkulose-Infektion.
  • Ultraschall oder CT-Abdomen: Falls systemische Symptome bestehen und die initialen Tests unklar sind, um andere Infektionsquellen oder Tumore auszuschließen.

Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Diagnose und Therapie:

  • Nach den initialen Testergebnissen sollte eine vorläufige Diagnose gestellt werden.
  • Falls Tuberkulose bestätigt wird, ist eine sofortige antimikrobielle Therapie erforderlich. Eine häufig verwendete Initialtherapie besteht aus einer Kombination von Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol.
  • Engmaschige Nachuntersuchungen sind notwendig, um den Therapieerfolg zu kontrollieren. Dies würde regelmäßige klinische Untersuchungen, Bluttests und möglicherweise wiederholte Bildgebung umfassen.
  • Falls Tuberkulose ausgeschlossen wird, sollten andere Differenzialdiagnosen weiter evaluiert und spezifische diagnostische Tests bzw. Facharztkonsultationen erwogen werden.
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