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QS Notfallmedizin - Exam
Aufgabe 1) Die Bedeutung und Prinzipien der Notfallmedizin : Notfallmedizin ist ein entscheidendes Fachgebiet der Medizin, das sich auf die Erkennung und Behandlung akuter Erkrankungen und Verletzungen konzentriert, die sofortiges Eingreifen erfordern. Diese Disziplin umfasst schnelle Erstversorgung und Stabilisierung von Patienten, lebensrettende Maßnahmen, den Transport von Patienten in geeignet...

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Aufgabe 1)

Die Bedeutung und Prinzipien der Notfallmedizin: Notfallmedizin ist ein entscheidendes Fachgebiet der Medizin, das sich auf die Erkennung und Behandlung akuter Erkrankungen und Verletzungen konzentriert, die sofortiges Eingreifen erfordern. Diese Disziplin umfasst schnelle Erstversorgung und Stabilisierung von Patienten, lebensrettende Maßnahmen, den Transport von Patienten in geeignete Einrichtungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Fachbereichen.

a)

Erkläre, warum eine schnelle Erstversorgung und Stabilisierung von Patienten in der Notfallmedizin entscheidend ist. Diskutiere die möglichen Folgen einer Verzögerung dieser Maßnahmen.

Lösung:

  • Schnelle Erstversorgung: Eine schnelle Erstversorgung ist entscheidend, um die unmittelbaren lebensbedrohlichen Zustände eines Patienten zu erkennen und sofort zu behandeln. Dies kann entscheidend sein, um das Leben des Patienten zu retten und schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.
  • Stabilisierung von Patienten: Stabilisierung bedeutet, den Zustand des Patienten zu sichern und zu verbessern, bevor weitere spezialisierte Behandlungen durchgeführt werden. Dies verhindert das Fortschreiten von Krankheiten oder Verletzungen und hilft, den Transport in geeignete medizinische Einrichtungen sicher zu gestalten.
  • Mögliche Folgen einer Verzögerung:
    • Erhöhte Mortalität: Verzögerungen können die Überlebensrate drastisch senken. Viele lebensbedrohliche Zustände, wie Herzinfarkte oder schwere Blutungen, erfordern sofortige Maßnahmen zur Lebenserhaltung.
    • Schwerwiegendere Komplikationen: Ohne schnelle Intervention können sich Zustände verschlimmern, was zu irreversiblen Schäden oder längeren Genesungszeiten führt.
    • Erhöhte Behandlungsbedürftigkeit: Verzögerungen können dazu führen, dass kompliziertere und intensivere medizinische Maßnahmen erforderlich werden, um den Zustand des Patienten zu korrigieren.

b)

Angenommen, Du behandelst einen Patienten, der einen Herzstillstand erlitten hat. Beschreibe die lebensrettenden Maßnahmen, die Du in den ersten fünf Minuten ergreifen würdest. Wie unterscheidet sich diese Vorgehensweise in einer präklinischen gegenüber einer klinischen Umgebung?

Lösung:

  • Lebensrettende Maßnahmen in den ersten fünf Minuten:Wenn ein Patient einen Herzstillstand erlitten hat, sind die folgenden Maßnahmen entscheidend:
    • Sicherstellen der Sicherheit: Stelle sicher, dass die Umgebung sicher ist, um den Patienten zu behandeln.
    • Bewusstseinsprüfung und Hilfe rufen: Prüfe, ob der Patient bei Bewusstsein ist. Wenn nicht, rufe sofort den Notruf und fordere zusätzliche Hilfe an.
    • Überprüfen der Atmung: Prüfe, ob der Patient normal atmet. Wenn keine normale Atmung vorhanden ist, beginne sofort mit der Herzdruckmassage.
    • Herzdruckmassage (CPR): Führe eine Herzdruckmassage mit einer Rate von 100-120 Kompressionen pro Minute und einer Tiefe von mindestens 5 cm auf einer harten Unterlage durch. Drücke fest und schnell in der Mitte der Brust.
    • Defibrillator (AED) einsetzen: Suche nach einem automatisierten externen Defibrillator (AED) und verwende ihn so bald wie möglich. Befolge die Anweisungen des Geräts, um den Herzrhythmus des Patienten zu analysieren und bei Bedarf einen Schock zu verabreichen.
    • Fortsetzen der Wiederbelebungsmaßnahmen: Setze die CPR fort, bis professionelle Hilfe eintrifft oder der Patient Anzeichen von Leben zeigt (z. B. normale Atmung, Bewegung).
  • Vorgehensweise in einer präklinischen gegenüber einer klinischen Umgebung:
    • Präklinische Umgebung:In einer präklinischen Umgebung, wie z. B. am Unfallort oder zu Hause, sind die verfügbaren Mittel meist begrenzt. Retter müssen oft improvisieren und schnell handeln, ohne Zugang zu umfassender medizinischer Ausrüstung. Der Einsatz eines AEDs kann entscheidend sein, da dieser häufig an öffentlichen Orten verfügbar ist.
    • Klinische Umgebung:In einer klinischen Umgebung, wie z. B. einem Krankenhaus, stehen umfangreichere Ressourcen zur Verfügung. Das medizinische Personal kann sofort mit fortgeschrittenen Maßnahmen wie der endotrachealen Intubation zur Sicherung der Atemwege, der Verabreichung von Medikamenten (z. B. Adrenalin) und der Verwendung eines manuellen Defibrillators fortfahren. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt hier eine größere Rolle, da verschiedene Fachbereiche gemeinsam an der Stabilisierung des Patienten arbeiten.

c)

Ein Patient muss schnell in eine geeignete medizinische Einrichtung transportiert werden. Erkläre, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesem Kontext funktioniert. Berücksichtige dabei die Rolle verschiedener Fachbereiche und den Informationsfluss während des Transports.

Lösung:

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit beim Transport von Patienten:Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend, um den Patienten sicher und effektiv in eine geeignete medizinische Einrichtung zu transportieren. Hierbei spielen verschiedene Fachbereiche und der Informationsfluss eine zentrale Rolle.
    • Rolle der verschiedenen Fachbereiche:
      • Rettungsdienst/Notfallsanitäter:Das Rettungspersonal ist oft das erste, das am Unfallort eintrifft. Sie übernehmen die Erstversorgung und Stabilisierung des Patienten und entscheiden, ob ein Transport in eine spezialisierte Einrichtung notwendig ist. Zudem sorgen sie dafür, den Patienten sicher zu transportieren und ggf. während des Transports lebensrettende Maßnahmen durchzuführen.
      • Notärzte:Notärzte können entweder vor Ort oder während des Transports hinzugezogen werden. Sie sind speziell ausgebildet, um akute medizinische Notfälle zu behandeln und zu stabilisieren. Ihre Rolle umfasst die Überwachung vitaler Funktionen und die Verabreichung notwendiger Medikamente.
      • Krankenhauspersonal (z. B. Aufnahmestation, Intensivstation):Das Personal in der aufnehmenden medizinischen Einrichtung muss über den Zustand des Patienten und die durchgeführten Maßnahmen informiert sein. Hierzu gehören Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Pflegepersonal und spezialisierte Einheiten (z. B. Herzkatheterlabor im Falle eines Herzinfarktes).
    • Informationsfluss:Ein reibungsloser Informationsfluss ist essenziell für eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dies umfasst:
      • Vorabinformation:Das Rettungsteam kommuniziert vorab mit der aufnehmenden medizinischen Einrichtung über den Zustand des Patienten, durchgeführte Maßnahmen und die voraussichtliche Ankunftszeit.
      • Dokumentation der Maßnahmen:Alle durchgeführten Maßnahmen, Vitalparameter und eventuelle Medikamentengaben werden dokumentiert und zusammen mit dem Patienten übergeben.
      • Einsatz von Technologie:Moderne Kommunikationsmittel wie Telemetrie (Übertragung von Vitaldaten in Echtzeit) und sichere digitale Kommunikationsplattformen erleichtern den Informationsaustausch zwischen den beteiligten Fachbereichen.
    • Beispielhafter Ablauf:Ein Patient erleidet einen Herzinfarkt und wird vom Rettungsdienst erstversorgt. Während des Transports werden Vitalparameter überwacht und stabilisierende Maßnahmen durchgeführt. Der Rettungsdienst informiert das nächstgelegene Krankenhaus mit spezialisierter Herzabteilung über die Ankunft. Im Krankenhaus steht ein interdisziplinäres Team aus Notärzten, Kardiologen und Pflegepersonal bereit, um den Patienten zu übernehmen und sofort die erforderliche weiterführende Behandlung einzuleiten.

Aufgabe 2)

Du bist als Notfallmediziner/in im Einsatz und triffst vor Ort auf einen bewusstlosen Patienten ohne eine offensichtliche Begleitperson oder unmittelbaren gesetzlichen Vertreter. Angenommen, du verfügst über alle notwendigen medizinischen Hilfsmittel und grundlegende Informationen über rechtliche und ethische Aspekte. Basierend auf diesem Szenario, beantworte die folgenden Fragen.

a)

Patientenautonomie und Einwilligungsfähigkeit: Welche Schritte musst du unternehmen, um die Patientenautonomie zu respektieren, bevor du mit einer lebensrettenden Maßnahme beginnst? Berücksichtige dabei auch die Situation, dass der Patient nicht ansprechbar ist.

Lösung:

In einer Situation, in der ein Patient bewusstlos ist und keine offensichtlich ansprechbare Begleitperson oder gesetzlicher Vertreter vor Ort ist, musst du als Notfallmediziner/in bestimmte Schritte unternehmen, um die Patientenautonomie zu respektieren und gleichzeitig lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Hier sind die wesentlichen Punkte:

  • Einschätzung der Situation: Überprüfe zunächst den Zustand des Patienten, um das Ausmaß des medizinischen Notfalls zu bestimmen.
  • Gültigkeit früherer Entscheidungen: Wenn möglich, überprüfe, ob der Patient eine Patientenverfügung oder ein anderes rechtlich bindendes Dokument oder Hinweis bei sich trägt, das seine Wünsche in solchen Situationen angibt.
  • Implied Consent: In einer akuten Notfallsituation, in der der Patient nicht ansprechbar ist und es keine bekannten ablehnenden Willenserklärungen gibt, wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass der Patient einer lebensrettenden Behandlung zustimmen würde. Dies wird als „mutmaßliche Einwilligung“ oder „implied consent“ bezeichnet.
  • Lebensrettende Maßnahmen: Wenn keine Patientenverfügung gefunden wird und keine Möglichkeit besteht, den Willen des Patienten zu ermitteln, müssen lebensrettende Sofortmaßnahmen ergriffen werden, um das Leben und die Gesundheit des Patienten nicht zu gefährden.
  • Nach der Stabilisierung: Sobald der Patient stabil ist, sollten umgehend weitere Schritte unternommen werden, um Angehörige oder rechtliche Vertreter zu informieren und genauere Informationen über den Patienten und dessen Wünsche bezüglich weiterer medizinischer Behandlungen einzuholen.
  • Dokumentation: Es ist wichtig, alle durchgeführten Maßnahmen und Schritte sorgfältig zu dokumentieren, einschließlich der Gründe für die Annahme der mutmaßlichen Einwilligung und jeglicher Versuche, Informationen über Patientenpräferenzen zu erhalten.
Zusammenfassend ist es entscheidend, den Patienten zu stabilisieren und zu behandeln, wenn keine Hinweise auf gegenteilige Wünsche vorliegen, und gleichzeitig sicherzustellen, dass die getroffenen Maßnahmen und die Entscheidungsprozesse dokumentiert werden, um die Patientenautonomie nach Möglichkeit zu wahren.

b)

Rechtliche Verantwortlichkeiten: Welche gesetzliche Grundlage musst du beachten, wenn du entscheidest, medizinische Dokumente und Informationen zu diesem Fall später weiterzugeben? Nenne den spezifischen Paragraphen und erkläre kurz, was er regelt.

Lösung:

In Deutschland ist die Weitergabe von medizinischen Dokumenten und Informationen gesetzlich strengen Regelungen unterworfen. Als Notfallmediziner/in musst du die ärztliche Schweigepflicht nach § 203 des Strafgesetzbuches (StGB) beachten.

  • § 203 StGB (Verletzung von Privatgeheimnissen): Dieser Paragraph regelt, dass Angehörige bestimmter Berufe, darunter auch Ärztinnen und Ärzte, dazu verpflichtet sind, über das, was ihnen im Rahmen ihrer Tätigkeit anvertraut oder bekannt geworden ist, Stillschweigen zu bewahren. Dies betrifft insbesondere medizinische Patientendaten und persönliche Gesundheitsinformationen.
  • Weitergabe von Informationen: Die Weitergabe von medizinischen Informationen an Dritte ist nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, beispielsweise wenn die Einwilligung des Patienten vorliegt oder wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist.
  • Ausnahmen von der Schweigepflicht: Es gibt jedoch einige Ausnahmen von der ärztlichen Schweigepflicht. Dazu gehören:
    • Wenn eine Lebensgefahr für andere besteht (z. B. bei ansteckenden Krankheiten)
    • Bei einer gesetzlich angeordneten oder gesetzlich erlaubten Offenbarung
    • Wenn der Patient ausdrücklich zustimmt
    • Wenn eine Meldung an Aufsichtsbehörden erforderlich ist (z.B. in Fällen von Kindesmisshandlung)

Die wichtigste Regelung, die du beachten musst, ist also § 203 StGB. Diese Vorschrift schützt die Vertraulichkeit der Patientendaten und verpflichtet Ärztinnen und Ärzte zur Verschwiegenheit, es sei denn, eine der erlaubten Ausnahmen greift ein.

c)

Ethische Dilemmas: Angenommen, du findest bei der Anamnese im Hab und Gut des Patienten eine Patientenverfügung, die lebensverlängernde Maßnahmen ausschließt. Wie gehst du in diesem Fall konkret vor, und wie dokumentierst du deine Entscheidung für dein ärztliches Handeln, unter Berücksichtigung von Nutzen und Risiko?

Lösung:

In der beschriebenen Situation gibt es klare ethische und rechtliche Richtlinien, die dir als Notfallmediziner/in helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Hier sind die konkreten Schritte, die du unternehmen solltest:

  • Überprüfung der Patientenverfügung: Vergewissere dich, dass die Patientenverfügung echt, gültig und eindeutig formuliert ist. Prüfe, ob sie den aktuellen Willen des Patienten widerspiegelt und ob sie auf die aktuelle medizinische Situation anwendbar ist.
  • Bewertung der Situation: Stelle sicher, dass die klinische Situation des Patienten mit den in der Patientenverfügung beschriebenen Bedingungen übereinstimmt. Dies ist entscheidend, um zu beurteilen, ob die Ablehnung lebensverlängernder Maßnahmen tatsächlich relevant ist.
  • Konsultation des Behandlungsteams: Ziehe, wenn möglich, weitere medizinische Fachkräfte hinzu, um die Situation gemeinsam zu bewerten und sicherzugehen, dass alle Aspekte der Patientenverfügung berücksichtigt werden.
  • Mutmaßlicher Wille des Patienten: In Fällen, in denen die Patientenverfügung keine eindeutigen Anweisungen gibt oder nicht auf die aktuelle Situation anwendbar ist, solltest du den mutmaßlichen Willen des Patienten berücksichtigen. Dies kann durch Gespräche mit Angehörigen oder früheren behandelnden Ärzten geschehen, sofern diese erreichbar sind.
  • Dokumentation: Stelle sicher, dass alle deine Entscheidungen und die zugrunde liegenden Überlegungen gründlich dokumentiert werden. Dies sollte beinhalten:
    • Eine Kopie der Patientenverfügung und deren Inhalt
    • Eine Einschätzung, ob die Patientenverfügung auf die aktuelle Situation anwendbar ist
    • Gespräche und Konsultationen mit dem Behandlungsteam und möglichen Angehörigen
    • Die letztendliche Entscheidung und die medizinischen Maßnahmen, die ergriffen oder unterlassen wurden
    • Die ethischen und rechtlichen Überlegungen, die diese Entscheidung untermauern
  • Nutzen-Risiko-Abwägung: Bei der Entscheidung solltest du stets den Nutzen und das Risiko der medizinischen Maßnahmen abwägen. Berücksichtige, ob lebensverlängernde Maßnahmen im besten Interesse des Patienten sind und ob sie ihm mehr Schaden als Nutzen bringen könnten, insbesondere wenn die Patientenverfügung diese Maßnahmen ausschließt.
Zusammenfassend gilt es, die Wünsche des Patienten, wie in der Patientenverfügung festgehalten, zu respektieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass jede Entscheidung ausführlich dokumentiert wird, um rechtlichen und ethischen Anforderungen gerecht zu werden.

Aufgabe 3)

Ein Passant hat eine bewusstlose Person auf der Straße gefunden und muss Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen, bevor der Rettungsdienst eintrifft. Gehe Schritt für Schritt durch die notwendigen Maßnahmen, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren und nachfolgende Schäden zu vermeiden.

a)

Du spielst die Rolle des Ersthelfers. Beschreibe ausführlich die einzelnen Schritte, die Du unternehmen musst, wenn Du eine bewusstlose Person findest. Inkludiere den Ablauf, wie Du prüfst, ob der Patient atmet und was Du tust, wenn keine Atmung vorhanden ist.

Lösung:

Wenn Du als Ersthelfer eine bewusstlose Person findest, folge diesen Schritten, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren und nachfolgende Schäden zu vermeiden:

  • Sicherheit gewährleisten: Stelle sicher, dass die Umgebung sicher ist, bevor Du Dich der bewusstlosen Person näherst (z.B. Verkehr überprüfen, Gefahrenquellen beseitigen).
  • Bewusstseinsprüfung: Sprich die Person laut an und schüttle sanft ihre Schultern, um festzustellen, ob sie reagiert.
  • Hilfe rufen: Wenn die Person nicht reagiert, rufe umgehend den Notruf (z.B. 112 in Deutschland). Gib dabei genaue Informationen über den Zustand der Person und den Standort an.
  • Atemwege freimachen: Kippe den Kopf der Person vorsichtig nach hinten und hebe ihr Kinn an, um die Atemwege zu öffnen.
  • Atmung überprüfen: Prüfe, ob die Person atmet, indem Du Deinem Gesicht nahe an ihrem Mund und ihrer Nase platzierst. Höre, ob Atemgeräusche zu hören sind, fühle, ob Atemluft auf Deiner Wange spürbar ist, und beobachte, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Dies sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern.
  • Stabile Seitenlage: Wenn die Person atmet, bringe sie in die stabile Seitenlage, um sicherzustellen, dass ihre Atemwege frei bleiben und Erbrochenes oder Blut abfließen kann.
  • Keine Atmung - Herzdruckmassage und Beatmung: Wenn keine Atmung vorhanden ist, beginne sofort mit der Herzdruckmassage und Beatmung (30 Mal Herzdruckmassage, gefolgt von 2 Beatmungen):
    • Platziere den Ballen einer Hand in der Mitte des Brustkorbs des Patienten, lege die andere Hand darauf und verschränke die Finger.
    • Drücke fest und schnell (ca. 5-6 cm tief) in einer Frequenz von etwa 100-120 Mal pro Minute.
    • Nach 30 Kompressionen, öffne den Mund des Patienten durch Anheben seines Kinns, verschließe seine Nase mit Deinen Fingern und blase zweimal Luft in seinen Mund, bis sich der Brustkorb hebt.
    • Fahre mit dieser Abfolge fort, bis professionelle Hilfe eintrifft oder der Patient Anzeichen von Bewusstsein zeigt.
  • Kontinuierliche Prüfung: Überprüfe regelmäßig die Atmung und den Puls des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

b)

Der Patient zeigt Anzeichen von schwerer Blutung aus einer Armwunde. Erkläre die Maßnahmen zur Blutstillung im Detail und beschreibe, wie Du einen Druckverband anlegst. Welche weiteren Vorkehrungen triffst Du, um den Patienten zu stabilisieren?

Lösung:

Wenn der Patient Anzeichen einer schweren Blutung aus einer Armwunde zeigt, sind schnelle und gezielte Maßnahmen zur Blutstillung erforderlich. Folge diesen Schritten:

  • Ruhe bewahren: Bewahre Ruhe und beruhige den Patienten, falls er bei Bewusstsein ist.
  • Schutzhandschuhe anziehen: Schütze Dich selbst vor Infektionen, indem Du möglichst Schutzhandschuhe trägst.
  • Direkter Druck auf die Wunde: Drücke mit einer sauberen und sterilen Kompresse, einem Tuch oder, wenn nichts anderes verfügbar ist, mit Deiner Handfläche direkt auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. Halte den Druck konstant.
  • Arm hochlagern: Wenn möglich, hebe den verletzten Arm über das Herzniveau des Patienten, um den Blutfluss zu reduzieren.
  • Druckverband anlegen: Um die Blutung dauerhaft zu kontrollieren, lege einen Druckverband an. So machst Du das:
    • Platziere eine sterile Kompresse oder ein sauberes Tuch direkt auf die Wunde.
    • Lege eine Mullbinde oder einen anderen festen Verband fest um die Wunde. Wickele die Binde mehrfach um den Arm des Patienten, um ausreichenden Druck aufzubauen.
    • Sicherstelle, dass der Druckverband fest genug ist, um die Blutung zu stoppen, aber nicht so fest, dass die Durchblutung vollständig unterbrochen wird. Überprüfe regelmäßig, ob der Bereich unterhalb der Wunde noch durchblutet wird (z.B. an den Fingern).
    • Falls der erste Verband durchsickert, lege eine weitere Schicht Verbandmaterial darüber, ohne den alten zu entfernen.
  • Schock vorbeugen: Um einen potenziellen Schock zu verhindern:
    • Lagere den Patienten flach auf den Rücken.
    • Wenn keine Wirbelsäulenverletzung vermutet wird, hebe die Beine des Patienten etwa 30 cm an.
    • Decke den Patienten mit einer Decke oder Jacke zu, um ihn warm zu halten.
  • Hilfe rufen: Wenn noch nicht geschehen, rufe spätestens jetzt den Notruf (z.B. 112 in Deutschland) und informiere über die Schwere der Blutung.
  • Überwachen: Bleibe beim Patienten, überwache seinen Zustand kontinuierlich und sprich beruhigend mit ihm. Achte auf Anzeichen von Schock (blasse Haut, kalter Schweiß, schnelle Atmung) und setze gegebenenfalls weitere Maßnahmen um.

c)

Stelle Dir vor, der Patient hat eine mögliche Halswirbelverletzung erlitten. Beschreibe die Schritte zur Immobilisation des Patienten und erkläre den Einsatz des Stifneck (Halskrause) sowie die Vorteile und Notwendigkeit des Wärmeerhalts mit einer Rettungsdecke.

Lösung:

Wenn Du vermutest, dass der Patient eine Halswirbelverletzung erlitten hat, ist äußerste Vorsicht geboten. Jede Bewegung kann die Verletzung verschlimmern. Folge diesen Schritten zur Immobilisation und Stabilisierung:

  • Ruhe bewahren: Bewahre Ruhe und beruhige den Patienten, falls er bei Bewusstsein ist. Erkläre ihm, dass er sich nicht bewegen soll.
  • Kopf stabilisieren: Stabilisiere sofort den Kopf und Nacken des Patienten in der Position, in der Du ihn vorgefunden hast. Halte den Kopf stabil und verhindert jegliche Bewegung. Dazu kannst Du Deine Hände an den Seiten des Kopfes platzieren.
  • Notruf absetzen: Rufe den Notruf (z.B. 112 in Deutschland) und informiere über den Verdacht auf eine Halswirbelverletzung. Beschreibe dabei auch den Zustand des Patienten und andere Verletzungen.
  • Stifneck (Halskrause) anlegen: Falls verfügbar und Du darin geschult bist, lege eine Stifneck (Halskrause) an, um den Hals des Patienten weiter zu stabilisieren:
    • Wähle die korrekte Größe der Halskrause aus.
    • Stehe hinter dem Patienten, ohne den Kopf zu bewegen.
    • Öffne die Halskrause und lege sie um den Hals des Patienten, so dass sie den Kiefer stützt und den Nacken fixiert.
    • Schließe die Halskrause fest, aber nicht zu eng, um die Atmung nicht zu beeinträchtigen.
  • Vermeidung jeglicher Bewegung: Verhindere jegliche Bewegung des Patienten, insbesondere des Kopfes, Nackens und Rückens. Erkläre Anwesenden, dass der Patient nicht bewegt werden darf.
  • Wärmeerhalt mit einer Rettungsdecke: Der Verlust von Körperwärme kann den Zustand des Patienten verschlechtern. Decke den Patienten daher mit einer Rettungsdecke zu. Diese besteht aus einer reflektierenden Folie, die Körperwärme speichert. So machst Du es:
    • Öffne die Rettungsdecke vollständig und decke den Patienten so ab, dass Kopf, Arme und Beine bedeckt sind, aber das Gesicht frei bleibt.
    • Die silberne Seite sollte bei kaltem Wetter nach innen gerichtet sein, um die Wärme zum Körper zurückzureflektieren.
  • Schock vorbeugen: Beobachte kontinuierlich den Zustand des Patienten, achte auf Anzeichen von Schock (z.B. blasse Haut, kalter Schweiß, schneller Herzschlag) und setze Maßnahmen zur Schockbekämpfung um (z.B. Beine leicht anheben, wenn keine Verletzung des Beckens oder der Beine vermutet wird, den Patienten warm halten).

Aufgabe 4)

Ein 55-jähriger Mann kollabiert plötzlich in einem öffentlichen Park. Du wirst Zeuge des Vorfalls und eilst herbei, um zu helfen. Du bemerkst, dass der Mann keine Lebenszeichen zeigt. Du beginnst sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und jemand bringt einen Automatischen Externen Defibrillator (AED) herbei.

a)

Beschreibe die korrekte Durchführung von Thoraxkompressionen und Beatmung während der HLW.

  • Was ist das richtige Verhältnis von Thoraxkompressionen zu Beatmungen?
  • Wie viele Thoraxkompressionen pro Minute solltest Du durchführen und wie tief sollten diese sein?
  • Erläutere die Technik der Beatmung, die Du anwenden würdest.

Lösung:

Durchführung von Thoraxkompressionen und Beatmung während der HLW

  • Das richtige Verhältnis von Thoraxkompressionen zu Beatmungen beträgt 30:2. Das bedeutet, Du führst 30 Thoraxkompressionen durch, gefolgt von 2 Beatmungen.
  • Die Anzahl der Thoraxkompressionen pro Minute sollte zwischen 100 und 120 liegen. Die Kompressionen sollten etwa 5 bis 6 Zentimeter tief sein, um effektiv zu sein.
  • Um die Beatmung korrekt durchzuführen, gehst Du wie folgt vor:
    • Stelle sicher, dass die Atemwege des Patienten frei sind, indem Du den Kopf leicht nach hinten neigst und das Kinn anhebst (Kopf-Überstreck-Methode).
    • Verschließe die Nase des Patienten mit Deinen Fingern und lege Deinen Mund dicht über den Mund des Patienten.
    • Atme normal ein und blase dann langsam und gleichmäßig Luft in den Mund des Patienten, bis sich der Brustkorb sichtbar hebt.
    • Jede Beatmung sollte etwa 1 Sekunde dauern. Lasse nach jeder Beatmung den Brustkorb des Patienten wieder absinken.

b)

Erkläre Schritt für Schritt, wie Du den AED benutzt.

  • Welche Schritte müssen unternommen werden, bevor der AED einen Schock abgeben kann?
  • Wie bringst Du die Elektroden korrekt am Patienten an?
  • Welche Maßnahmen ergreifst Du, falls der AED keinen Schock empfiehlt?

Lösung:

Anwendung eines Automatischen Externen Defibrillators (AED)

  • Schritte, die vor der Abgabe eines Schocks durchgeführt werden müssen:
    • Öffne das AED und schalte es ein. Moderne AED-Geräte führen Dich per Sprachanweisungen durch den gesamten Prozess.
    • Entferne, falls notwendig, die Kleidung des Patienten, um Zugang zur Brust zu erhalten.
    • Klebe die Elektroden gemäß den Abbildungen auf den Elektrodenpads oder im AED-Gerät direkt auf die Haut des Patienten.
    • Stelle sicher, dass niemand den Patienten berührt, während das AED den Herzrhythmus analysiert.
  • Korrekter Anschluss der Elektrodenpads:
    • Klebe ein Pad unterhalb des rechten Schlüsselbeins, etwas rechts von der Mitte der Brust.
    • Klebe das andere Pad an der linken Seite des Brustkorbs, einige Zentimeter unterhalb der linken Achselhöhle.
    • Stelle sicher, dass die Pads fest auf der Haut haften und keine Luftblasen darunter sind.
  • Maßnahmen, falls der AED keinen Schock empfiehlt:
    • Das AED wird normalerweise angeben, dass kein Schock notwendig ist und stattdessen die HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) fortgesetzt werden soll.
    • Beginne sofort wieder mit den Thoraxkompressionen und Beatmungen im Verhältnis 30:2.
    • Folge weiterhin den Anweisungen des AED und stoppe die HLW nur, wenn der Patient wieder Lebenszeichen zeigt oder professionelle Hilfe eintrifft und übernimmt.

c)

Mathematische Berechnung der Thoraxkompressionen.

  • Wenn Du eine HLW für 5 Minuten durchführst und eine Frequenz von 110 Kompressionen pro Minute einhältst, wie viele Thoraxkompressionen hast Du insgesamt durchgeführt?
  • Wenn die Thoraxkompressionen im Verhältnis von 30:2 mit Beatmung erfolgen, wie viele Beatmungen hast Du in diesen 5 Minuten durchgeführt?
  • Gehe davon aus, dass jede Beatmung 5 Sekunden dauert. Wie viel Zeit hast Du dann insgesamt für die Beatmung aufgewendet?

Lösung:

Mathematische Berechnung der Thoraxkompressionen

  • Thoraxkompressionen in 5 Minuten bei einer Frequenz von 110 Kompressionen pro Minute: Die Gesamtzahl der Kompressionen wird berechnet durch: 110 Kompressionen/Minute × 5 Minuten = 550 Kompressionen.
  • Anzahl der Beatmungen in 5 Minuten im Verhältnis 30:2: Im Verhältnis 30:2 führst Du nach 30 Kompressionen 2 Beatmungen durch. Die Anzahl der 30-Kompressionen Zyklen in 5 Minuten: 550 Kompressionen / 30 Kompressionen pro Zyklus = 18,33 Zyklen. Da nur vollständige Zyklen zählen, nimmst Du 18 Zyklen.Für jeden der 18 Zyklen gibt es 2 Beatmungen: 18 Zyklen × 2 Beatmungen pro Zyklus = 36 Beatmungen.
  • Gesamte Zeit für Beatmungen: Wenn jede Beatmung 5 Sekunden dauert: 36 Beatmungen × 5 Sekunden/Beatmung = 180 Sekunden. Dies sind: 180 Sekunden / 60 Sekunden/Minute = 3 Minuten.Insgesamt hast Du also in diesen 5 Minuten 3 Minuten mit der Beatmung verbracht.

d)

Vergleich der Überlebenschancen mit und ohne AED.

  • Wie wirkt sich der Einsatz eines AED auf die Überlebenschancen bei plötzlichem Herzstillstand aus?
  • Diskutiere die Wichtigkeit der Kombination von HLW und AED-Einsatz für die Überlebenschancen des Patienten.
  • Welche Faktoren könnten die Effektivität dieser Maßnahmen beeinflussen?

Lösung:

Vergleich der Überlebenschancen mit und ohne AED

  • Einfluss des AED-Einsatzes auf die Überlebenschancen bei plötzlichem Herzstillstand: Der Einsatz eines AED erhöht die Überlebenschancen bei plötzlichem Herzstillstand erheblich. Studien zeigen, dass die Überlebenschancen um etwa 50-70 % steigen können, wenn ein AED innerhalb der ersten Minuten nach dem Herzstillstand verwendet wird. Der Grund dafür ist, dass ein AED den normalen Herzrhythmus durch einen elektrischen Schock wiederherstellen kann, was für das Überleben entscheidend ist.
  • Wichtigkeit der Kombination von HLW und AED-Einsatz: Die Kombination von HLW und AED-Einsatz ist entscheidend für die Überlebenschancen des Patienten. HLW sorgt dafür, dass eine minimale Blutzirkulation aufrechterhalten wird und wichtige Organe, insbesondere das Gehirn, weiterhin mit Sauerstoff versorgt werden. Ein AED kann dann einen elektrischen Schock abgeben, um den Herzrhythmus wiederherzustellen. Dadurch wird die Zeit bis zur Wiederbelebung des Patienten optimal genutzt.
  • Faktoren, die die Effektivität dieser Maßnahmen beeinflussen könnten:
    • Zeit: Die Zeit, die bis zum Einsatz des AED und Beginn der HLW vergeht, ist entscheidend. Je schneller die Maßnahmen ergriffen werden, desto höher sind die Überlebenschancen.
    • Qualität der HLW: Die Effektivität der Thoraxkompressionen und die korrekte Durchführung der Beatmungen spielen eine große Rolle. Eine mangelhafte HLW könnte die Überlebenschancen verringern.
    • Zugänglichkeit und Verfügbarkeit des AED: In öffentlichen Bereichen sollten AEDs leicht zugänglich und funktionsbereit sein. Die Verfügbarkeit und Standortnähe eines AEDs können die Reaktionszeit erheblich verkürzen.
    • Ausbildung und Bewusstsein: Die Schulung und das Bewusstsein der Bevölkerung in Erster Hilfe und im Umgang mit einem AED können die Effizienz der Maßnahmen steigern. Gut ausgebildete Ersthelfer erhöhen die Chance auf eine erfolgreiche Wiederbelebung.
    • Begleitende medizinische Bedingungen: Vorbestehende medizinische Probleme des Patienten, wie Herzerkrankungen oder andere chronische Krankheiten, können die Effektivität der Wiederbelebungsmaßnahmen beeinflussen.
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