Umweltmedizin - Cheatsheet
Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesundheit
Definition:
Interaktionen zwischen Umweltfaktoren (physikalisch, chemisch, biologisch) und menschlicher Gesundheit, beeinflussen Krankheiten und Wohlbefinden.
Details:
- Umweltfaktoren: Luftverschmutzung, Wasserqualität, chemische Expositionen, Lärm, etc.
- Gesundheitsauswirkungen: Atemwegserkrankungen, Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen, psychische Gesundheit.
- Mechanismen: Direkte Toxizität, Immunantwort, Endokrine Störungen.
- Präventionsstrategien: Umweltgesetze, individuelle Schutzmaßnahmen, Public Health Interventionen.
Gesundheitliche Auswirkungen von Umweltverschmutzung
Definition:
Kurzinfo über gesundheitliche Folgen von Umweltverschmutzung
Details:
- Luftverschmutzung: Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Wasserverschmutzung: Magen-Darm-Erkrankungen, toxische Effekte
- Bodenverschmutzung: Hauterkrankungen, verändertes Bodenmikrobenökosystem
- Lärmbelastung: Schlafstörungen, Stress, Herz-Kreislauf-Belastung
- Überwachung und Minderung essentiell zur Reduktion gesundheitlicher Belastungen
Atemwegserkrankungen durch Luftverschmutzung
Definition:
Erkrankungen der Atemwege verursacht durch Schadstoffe in der Luft wie Feinstaub, Stickoxide und Ozon.
Details:
- Feinstaub (PM10, PM2.5) dringt tief in die Lunge ein, kann in den Blutkreislauf gelangen.
- Stickoxide (NO, NO2) beeinträchtigen die Lungenfunktion, erhöhen das Asthmarisiko.
- Ozon (O3) reizt die Atemwege, verursacht Entzündungen.
- Chronische Erkrankungen: COPD, Asthma, Bronchitis.
- Erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.
- Formel zur Quantifizierung der Schadstoffbelastung: \(AQI = \frac{100}{ \text{C}_{ \text{max}}} \times \text{C} \), wobei \(\text{C}\) die Schadstoffkonzentration und \(\text{C}_{ \text{max}} \) den Grenzwert beschreibt.
Bioakkumulation und Biomagnifikation
Definition:
Bioakkumulation bezeichnet die Anreicherung von Chemikalien in einem Organismus im Vergleich zur Umwelt. Biomagnifikation ist die Zunahme der Konzentration dieser Chemikalien entlang der Nahrungskette.
Details:
- Bioakkumulation: Aufnahme über Nahrung, Wasser, Luft; Speicherung im Gewebe
- Biomagnifikation: Konzentrationsanstieg mit jeder trophischen Stufe
- Beispiele: Schwermetalle (z.B. Quecksilber), organische Schadstoffe (z.B. DDT)
- Gesundheitsrisiken: Toxizität, Störungen im Immunsystem, Krebs
- Formeln: Konzentrationsverhältnis \textit{BCF} (Bioakkumulationsfaktor)
Kriterien für Luft- und Wasserqualität
Definition:
Kriterien für die Beurteilung von Luft- und Wasserqualität; relevant für Umweltmedizin.
Details:
- Luftqualität: gemessen durch Schadstoffkonzentrationen wie NO_2, SO_2, CO, O_3, PM10 und PM2.5.
- Wasserqualität: gemessen durch physikalische, chemische und mikrobiologische Parameter wie Temperatur, pH-Wert, gelöster Sauerstoff, Nitrat, Phosphat, Schwermetalle, Kolibakterien.
- Grenzwerte: durch Umweltbehörden festgelegt (z.B. WHO, EU-Richtlinien).
- Einfluss auf Gesundheit: Exposition gegenüber verschmutzter Luft/Wasser kann Atemwegserkrankungen, kardiovaskuläre Krankheiten und andere gesundheitliche Probleme verursachen.
Akute und chronische gesundheitliche Auswirkungen von Lärm
Definition:
Akute und chronische Effekte auf Gesundheit durch direkte Exposition gegenüber Lärm.
Details:
- Akute Auswirkungen:
- Stressreaktionen
- Erhöhte Herzfrequenz
- Blutdruckanstieg
- Schlafstörungen
- Chronische Auswirkungen:
- Kardiovaskuläre Erkrankungen (z.B. Hypertonie)
- Hörverlust
- Psychische Erkrankungen (z.B. Depression, Angst)
- Erhöhte Morbidität und Mortalität
- Mechanismen:
- Aktivierung des sympathischen Nervensystems
- Freisetzung von Stresshormonen (z.B. Cortisol)
- Zelluläre Stressantworten
- Prävention:
- Lärmreduktion
- Gehörschutz
- Regelmäßige Gesundheitschecks
Gesetzgebung im Bereich Umweltmedizin
Definition:
Gesetzgebung im Bereich Umweltmedizin umfasst rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz der Gesundheit vor umweltbedingten Einflüssen.
Details:
- Ziel: Schutz der Bevölkerung vor schädlichen Umwelteinflüssen
- Grundlagen: Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), Infektionsschutzgesetz (IfSG)
- Europäische Richtlinien: REACH, CLP-Verordnung, Wasserrahmenrichtlinie
- Beachtung von Grenzwerten und Maßnahmen zur Risikominimierung
- Behörden: Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
- Praktische Umsetzung: Ermittlungen, Messungen und Überwachung
Epidemiologische Methoden: Studientypen und Design
Definition:
Unterscheidung und Planung verschiedener epidemiologischer Studien zur Untersuchung von Exposition und Krankheitsrisiko.
Details:
- Kohortenstudie: Beobachtungsstudien, Follow-up von exponierten und nicht-exponierten Gruppen.
- Fall-Kontroll-Studie: Vergleich von Fällen (erkrankt) und Kontrollen (nicht erkrankt), retrospektiv.
- Querschnittsstudie: Erhebung von Exposition und Krankheit zur selben Zeit, Momentaufnahme.
- Ökologische Studie: Untersuchung von Gruppen, Populationsdaten; kein Individualdatensatz.
- Klinische Studie: Experimentelle Untersuchung, Randomisierung und Intervention.