Kovalente Bindungen und ihre Eigenschaften
Definition:
Atombindungen, bei denen Elektronen zwischen Atomen geteilt werden.
Details:
- Bilden sich zwischen Nichtmetallatomen.
- Elektronenpaarbindung -> geteiltes Elektronenpaar.
- Können einfach (ein gemeinsames Paar), doppelt (zwei Paare), dreifach (drei Paare) sein.
- Starke Bindungen, hohe Stabilität.
- Richtungsabhängig: Haben bestimmte Geometrie (Winkel, Längen).
- Elektronegativität \rightarrow unterschiedliches Anziehungsvermögen der Elektronen.
Erster und zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
Definition:
Erster Hauptsatz: Energieerhaltung in thermodynamischen Prozessen. Zweiter Hauptsatz: Entropie nimmt in einem abgeschlossenen System niemals ab.
Details:
- Erster Hauptsatz: \( \Delta U = Q - W \)
- Zweiter Hauptsatz: Entropie \( S \) eines abgeschlossenen Systems kann nur zunehmen oder konstant bleiben: \( \Delta S \ge 0 \)
- 1. HS beschreibt die Umwandlung von Energieformen unter Beachtung der inneren Energie \( U \)
- 2. HS beschreibt die Richtung von Prozessen und die Irreversibilität natürlicher Vorgänge
- Beispiel für 2. HS: Wärme fließt spontan von heiß nach kalt, nicht umgekehrt.
Reaktionsgeschwindigkeit und Reaktionsordnung
Definition:
Reaktionsgeschwindigkeit beschreibt, wie schnell eine chemische Reaktion abläuft, Reaktionsordnung gibt die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von den Konzentrationen der Edukte an.
Details:
- Reaktionsgeschwindigkeitsgesetz: \[ v = k \times [A]^m \times [B]^n \]
- k: Geschwindigkeitskonstante
- m, n: Reaktionsordnungen (experimentell bestimmt)
- Gesamtreaktionsordnung: Summe der Exponenten \(m + n\)
- Einfluss der Temperatur: Arrhenius-Gleichung \[ k = A \times e^{-\frac{E_a}{RT}} \]
- Analyse häufig über Zeitkonzentrationsdaten: Methode der Anfangsgeschwindigkeiten, Integrierte Form der Geschwindigkeitsgleichungen
Galvanische Zellen und elektrochemische Potenziale
Definition:
Galvanische Zellen nutzen chemische Reaktionen zur Erzeugung elektrischer Energie. Elektrochemische Potenziale bestimmen die Richtung und das Ausmaß von Redoxreaktionen.
Details:
- Bestehen aus zwei Halbzellen: Anode (Oxidation) und Kathode (Reduktion).
- Elektrolyte ermöglichen den Ionenfluss zwischen Halbzellen.
- Die elektromotorische Kraft (EMK) wird als Spannung zwischen den Elektroden gemessen: \[E_{cell} = E_{K} - E_{A}\]
- Standardpotentiale bestimmen anhand von Standardbedingungen.
- Nernst-Gleichung beschreibt das Elektrodenpotential: \[E = E^0 - \frac{RT}{nF} \ln Q\]
- Gibbsfreie Energieänderung: \[\Delta G = -nFE_{cell}\]
Kristallstruktur und Kristallfehler
Definition:
Kristallstruktur beschreibt die regelmäßige Anordnung von Atomen in einem Kristall. Kristallfehler sind Abweichungen von dieser idealen Ordnung.
Details:
- Kristallgittertypen: kubisch (bcc, fcc), hexagonal (hcp)
- Einheitszelle: kleinste sich wiederholende Einheit
- Gitterkonstante: Abstand zwischen Atomen im Gitter
- Punktfehler: Leerstellen, Zwischengitteratome, Substitutionsatome
- Linienfehler: Versetzungen (Stufenversetzung, Schraubenversetzung)
- Flächenfehler: Korngrenzen, Zwillingsgrenzen
- Volumenfehler: Einschlüsse, Ausscheidungen
- Einfluss von Fehlern: mechanische Festigkeit, elektrische Eigenschaften
Redoxreaktionen und Elektrolyse
Definition:
Redoxreaktionen: Chemische Reaktionen, bei denen Elektronen von einem Stoff auf einen anderen übertragen werden. Elektrolyse: Prozess, bei dem elektrische Energie verwendet wird, um eine nicht-spontane Redoxreaktion zu erzwingen.
Details:
- Oxidation: Verlust von Elektronen
- Reduktion: Gewinn von Elektronen
- Oxidationsmittel: Akzeptiert Elektronen und wird reduziert
- Reduktionsmittel: Gibt Elektronen ab und wird oxidiert
- Elektrolyse: Zersetzung von Verbindungen durch elektrische Energie
- Wichtig: Anode (Oxidation), Kathode (Reduktion)
- Zn/Cu-Galvanische Zelle: Zn → Zn²⁺ + 2e⁻ (Anode), Cu²⁺ + 2e⁻ → Cu (Kathode)
Aktivierungsenergie und Katalyse
Definition:
Aktivierungsenergie (EA) ist die Mindestenergie, die notwendig ist, um eine chemische Reaktion zu initiieren. Katalyse beschleunigt die Reaktion, indem EA gesenkt wird.
Details:
- Aktivierungsenergie \(E_A\): Energiebarriere, die Reaktanten überwinden müssen.
- Arrhenius-Gleichung: \[k = A e^{-E_A / (RT)} \]
- Katalysatoren: Substanzen, die \(E_A\) senken ohne selbst verbraucht zu werden.
- Homogene Katalyse: Katalysator und Reaktanten in gleicher Phase.
- Heterogene Katalyse: Katalysator und Reaktanten in unterschiedlichen Phasen.
- Enzymkatalyse: Spezielle Form der Katalyse durch Enzyme in biologischen Systemen.
Phasenübergänge und deren thermodynamische Beschreibung
Definition:
Phasenübergänge: Änderungen des Aggregatszustands (fest, flüssig, gasförmig) eines Stoffes. Thermodynamische Beschreibung: Energieänderungen und Zustandsgrößenänderungen (z.B. Temperatur, Druck) während des Phasenübergangs.
Details:
- Erster Ordnung: Diskontinuitäten in erster Ableitung der Gibbs-Energie, z.B. Schmelzen, Verdampfen.
- Zweiter Ordnung: Diskontinuitäten in zweiter Ableitung der Gibbs-Energie, z.B. Ferromagnetismus.
- Gibbs-Energie: \(\Delta G = \Delta H - T \Delta S\)
- Latente Wärme: Energie, die bei einem Phasenübergang zugeführt oder freigesetzt wird, ohne Temperaturänderung.
- Clausius-Clapeyron-Gleichung: beschreibt die Abhängigkeit des Gleichgewichtsdrucks von Temperatur: \[ \frac{dP}{dT} = \frac{\Delta H_{\text{vap}}}{T \Delta V} \]
- Kritischer Punkt: Zustand, bei dem die Unterscheidung zwischen flüssiger und gasförmiger Phase verschwindet.