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Bravais-Gitter und Kristallsymmetrie: Ein Bravais-Gitter ist eine Anordnung von Punkten im dreidimensionalen Raum, die eine Translationssymmetrie aufweist. In der Kristallsymmetrie werden die Symmetrieeigenschaften eines Kristallgitters betrachtet.
Beschreibe das kubische Bravais-Gitter und seine Symmetrieeigenschaften. Zeichne das kubische primitive Gitter und erkläre, weshalb es nur eine primitive Zelle enthält. Berechne die Menge des Basisvolumens für das kubische primitive Gitter.
Lösung:
Kubisches Bravais-Gitter und seine Symmetrieeigenschaften:
Zeichnung des kubischen primitiven Gitters (SC):
Eine Zeichnung kann hier nicht direkt erstellt werden, aber stelle Dir ein einfach kubisches Gitter als Würfel vor, bei dem sich an jedem Eckpunkt eines Würfels ein Gitterpunkt befindet. Jeder Würfel hat somit acht Gitterpunkte (einen an jeder Ecke).
Primitive Zelle:
Eine primitive Zelle enthält genau einen Gitterpunkt pro Zelle. Bei einem einfach kubischen (SC) Gitter ist die primitive Zelle ein Würfel, bei dem acht Gitterpunkte an den Ecken sitzen. Jeder Gitterpunkt wird also auf acht Zellen verteilt (\frac{1}{8} pro Ecke), sodass schließlich genau ein Gitterpunkt innerhalb einer Zelle liegt.
Berechnung des Basisvolumens für das kubische primitive Gitter (einfach kubisches Gitter):
Ein Kristall wird durch die Basisvektoren: \( \vec{a}_1 = a \hat{i}, \vec{a}_2 = a \hat{j}, \vec{a}_3 = a \hat{k} \) beschrieben. Bestimme den Translationsvektor für einen Punkt, der durch \( n_1=2, n_2=1, n_3=3 \) gegeben ist. Berechne zusätzlich den Abstandsvektor zwischen den Punkten \( \vec{R}_1 = \vec{a}_1 + 2\vec{a}_2 \) und \( \vec{R}_2 = 2\vec{a}_1 + 3\vec{a}_2 + \vec{a}_3 \).
Lösung:
Translationsvektor Berechnung:
Ein Kristall wird durch die Basisvektoren beschrieben:
Der Translationsvektor für einen Punkt, der durch \( n_1 = 2 \), \( n_2 = 1 \), \( n_3 = 3 \) gegeben ist, bestimmt sich wie folgt:
Abstandsvektor Berechnung:
Gegeben sind die Punkte:
Um den Abstandsvektor \( \vec{R}_{\text{Abstand}} \) zwischen \( \vec{R}_1 \) und \( \vec{R}_2 \) zu berechnen, subtrahieren wir \( \vec{R}_1 \) von \( \vec{R}_2 \):
Du arbeitest als Physiker in einem Labor, das sich auf die Untersuchung von Kristallstrukturen spezialisiert hat. Eine deiner Aufgaben besteht darin, die Kristallographischen Eigenschaften verschiedener Kristalle zu analysieren, insbesondere die Bestimmung der Miller-Indizes für bestimmte Ebenen und die Identifizierung von kristallographischen Richtungen innerhalb der Kristalle.
In einem Experiment hast Du einen kubischen Kristall, in dem eine spezielle Ebene und eine Richtung von Interesse sind. Du hast folgende Daten ermittelt:
(a) Bestimme die Miller-Indizes (hkl) der gegebenen Ebene. Führe dazu alle notwendigen Berechnungen durch.
Zeige und erkläre jeden Schritt der Berechnung.
Lösung:
Um die Miller-Indizes (hkl) der gegebenen Ebene zu bestimmen, müssen wir die folgenden Schritte durchlaufen:
Es wurde angegeben:
Daraus erhalten wir die Schnittpunktkoordinaten:
Die reziproken Achsenabschnitte für jede Achse werden wie folgt berechnet:
Die Miller-Indizes sind die reziproken dieser Achsenabschnitte:
Also sind die Miller-Indizes der gegebenen Ebene:
(hkl) = (210)
(b) Bestimme die kristallographische Richtung [uvw] für die Linie, die vom Ursprung (0,0,0) zum Punkt (1,1,2) verläuft. Beschreibe den Prozess der Bestimmung der kristallographischen Richtung und erläutere die Bedeutung dieser Richtung in Bezug auf die Kristallstruktur.
Lösung:
Um die kristallographische Richtung [uvw] zu bestimmen, die vom Ursprung (0,0,0) zum Punkt (1,1,2) verläuft, folge diesen Schritten:
Gegeben sind zwei Punkte in einer kubischen Struktur: der Ursprung (0,0,0) und der Punkt (1,1,2). Die Richtung wird durch die Differenzen der Koordinaten der beiden Punkte gefunden:
Der Richtungsvektor, der diese Differenzen bezeichnet, ist also (1,1,2).
Da der Richtungsvektor (1,1,2) bereits aus ganzen Zahlen besteht, ist keine weitere Normalisierung erforderlich.
Die kristallographische Richtung für diese Linie ist deswegen
[uvw] = [112]
Bedeutung dieser Richtung:
Die Richtung [112] gibt an, wie sich die Atome in der Kristallstruktur relativ zueinander ausrichten bzw. angeordnet sind. Diese Information ist entscheidend für das Verständnis der physikalischen Eigenschaften des Kristalls, wie z.B. der mechanischen Festigkeit, der elektrischen Leitfähigkeit und der optischen Eigenschaften. Die Richtungsindizes [uvw] helfen dabei, bestimmte Richtungen innerhalb des Kristallgitters zu identifizieren, was für die Analyse und das Design von Materialien wichtig ist.
Eine tiefere Einsicht in die Elektronenbandtheorie und Zonentheorie ist grundlegend für das Verständnis der elektronischen Eigenschaften von Festkörpern. Diese Theorie beschreibt die energetischen Zustände, die ein Elektron in einem Kristall einnehmen kann. In der Bandstruktur von Festkörpern können Elektronen nur bestimmte Energieniveaus annehmen. Dies führt zu einer Unterteilung in verschiedene Bänder:
(a) Berechne die Größe der Bandlücke: In einem Halbleiter beträgt die Energiedifferenz zwischen dem obersten besetzten Zustand des Valenzbands und dem untersten unbesetzten Zustand des Leitungsbands 1,1 eV. Ermittle die Größe der Bandlücke und erkläre die Bedeutung dieser Größe für die Leitfähigkeit von Halbleitern.
Lösung:
Um die Größe der Bandlücke in einem Halbleiter zu berechnen, verwenden wir die bereitgestellten Informationen: Die Energiedifferenz zwischen dem obersten besetzten Zustand des Valenzbands und dem untersten unbesetzten Zustand des Leitungsbands beträgt 1,1 eV. Diese Differenz wird als Bandlücke (\textit{band gap}) bezeichnet.
Somit ergibt sich:
E_{g} = 1,1 \text{ eV}
Berechnung der Größe der Bandlücke:
Die Größe der Bandlücke Eg beträgt 1,1 eV.
Bedeutung der Bandlücke für die Leitfähigkeit von Halbleitern:
(b) Unterschied zwischen Halbleiter, Leiter und Isolator: Erkläre anhand der Bandtheorie den Unterschied zwischen einem Halbleiter, einem Leiter und einem Isolator. Erläutere, wie unterschiedliche Bandlücken oder deren Abwesenheit die elektrischen Eigenschaften dieser Materialien beeinflussen.
Lösung:
Um den Unterschied zwischen einem Halbleiter, einem Leiter und einem Isolator anhand der Bandtheorie zu erklären, sind die Bandlücke und die Position der Elektronen in den Energiebändern von zentraler Bedeutung:
Leiter haben entweder überlappende Valenz- und Leitungsbänder oder ein teilweise gefülltes Leitungsband. Dies bedeutet, dass Elektronen leicht in höher gelegene Energiezustände im Leitungsband angehoben werden können, ohne eine signifikante Energiebarriere überwinden zu müssen.
Halbleiter besitzen eine moderate Bandlücke (\textit{typischerweise zwischen 0,1 und 4 eV}). Bei Raumtemperatur ist genug thermische Energie vorhanden, um einige Elektronen aus dem Valenzband in das Leitungsband zu heben, was eine gewisse Leitfähigkeit zur Folge hat.
Isolatoren haben eine große Bandlücke (typischerweise größer als 4 eV), was bedeutet, dass es für Elektronen sehr schwierig ist, genügend Energie zu erwerben, um vom Valenzband in das Leitungsband zu gelangen. Daher sind die elektrischen Leitfähigkeiten von Isolatoren extrem niedrig.
Zusammenfassung:
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