Konvergenzkriterien für Reihen und Folgen (Wurzel- und Quotientenkriterium)
Definition:
Konvergenzkriterien für Reihen und Folgen; wichtig für Bestimmung der Konvergenz oder Divergenz
Details:
- Wurzelkriterium: Betrachte die Zahlenfolge \(a_n\). Wenn \, \lim_{n \to \infty} \sqrt[n]{|a_n|} = L\, dann:\
- L < 1: Reihe konvergiert absolut
- L > 1: Reihe divergiert
- L = 1: Keine Aussage möglich
- Quotientenkriterium: Betrachte die Zahlenfolge \(a_n\). Wenn \, \lim_{n \to \infty} \left| \frac{a_{n+1}}{a_n} \right| = q\, dann:\
- q < 1: Reihe konvergiert absolut
- q > 1: Reihe divergiert
- q = 1: Keine Aussage möglich
Partielle Ableitungen und totale Differenzierbarkeit
Definition:
Partielle Ableitungen geben die Änderungsrate einer Funktion hinsichtlich einer Variable, während alle anderen konstant gehalten werden. Totale Differenzierbarkeit erweitert das Konzept der Differenzierbarkeit auf Funktionen mehrerer Variablen.
Details:
- Partielle Ableitung von f bezüglich x_i: \(\frac{\partial f}{\partial x_i}\)
- Wenn alle partiellen Ableitungen existieren und stetig sind, kann totale Differenzierbarkeit geprüft werden.
- Totale Differenzierbarkeit: \( f: \mathbb{R}^n \to \mathbb{R} \) ist total differenziierbar in \( a \), wenn \( f(a + h) - f(a) = Df(a)h + o(\|h\|) \) für \( h \to 0 \)
- Jacobi-Matrix \( Df(a) \): enthält alle ersten partiellen Ableitungen in \( a \)
- Totale Ableitung: Linearabbildung, die durch die Jacobi-Matrix beschrieben wird.
Multiple Integrale und der Satz von Fubini
Definition:
Mehrdimensionale Integrationsmethoden und Fubinis Satz, um Mehrfachintegrale als iterierte Integrale auszuwerten.
Details:
- Für Funktionen f(x,y) kann das zweifache Integral über ein Rechteck R als iteriertes Integral geschrieben werden:
- \[ \iint_{R} f(x,y) \, dx \, dy = \int_{a}^{b} \int_{c}^{d} f(x,y) \, dy \, dx = \int_{c}^{d} \int_{a}^{b} f(x,y) \, dx \, dy \]
- Fubinis Satz: Wenn f(x,y) stetig ist, gilt die obige Gleichung.
- Für n-fache Integrale: \[ \iiint \ldots \int f(x_1, x_2, \ldots, x_n) \, dx_1 \, dx_2 \, \ldots \, dx_n \]
Lagrange-Multiplikatoren für Optimierungsprobleme
Definition:
Lagrange-Multiplikatoren ermöglichen die Lösung von Optimierungsproblemen mit Nebenbedingungen.
Details:
- Ziel: Finde Extremstellen einer Funktion $f(x, y, z, ...)$ unter Nebenbedingungen $g_i(x, y, z, ...) = 0$.
- Lagrange-Funktion: \[ \mathcal{L}(x, y, z, ..., \lambda_1, \lambda_2, ...) = f(x, y, z, ...) + \sum_{i} \lambda_i g_i(x, y, z, ...) \]
- Bedingung: Setze die partiellen Ableitungen auf 0: \[ \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial x} = 0, \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial y} = 0, \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial z} = 0, ..., \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \lambda_i} = g_i(x, y, z, ...) = 0 \]
- Finde Lösungen für \(x, y, z, ..., \lambda_1, \lambda_2, ...\).
- Physikalische Anwendungen: Energie-Minimierung, Stabilitätsanalyse.
Lösungsmethoden für gewöhnliche Differentialgleichungen
Definition:
Verschiedene analytische und numerische Techniken zur Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen (ODEs).
Details:
- Separation der Variablen: Meist genutzt für trennbare ODEs - bringe alle Terme mit der gesuchten Funktion auf eine Seite und die anderen auf die andere Seite.
- Lineare ODEs: Lösung mit dem Ansatz der Superposition, wenn die Gleichung linear ist. Verwende homogene und partikuläre Lösungen.
- Variation der Konstanten: Methode zur Lösung inhomogener linearer ODEs, indem die Konstanten der homogenen Lösung als Funktionen betrachtet werden.
- Numerische Methoden: Euler-Verfahren, Runge-Kutta-Verfahren, etc. zur approximativen Lösung von ODEs.
- Integrationstechniken: Direkte Integration für einfache Differentialgleichungen.
- Laplacetransformation: Umwandlung der ODE in eine algebraische Gleichung zur einfacheren Lösung.
Laplace- und Fourier-Transformationen zur Lösung von Differentialgleichungen
Definition:
Laplace- und Fourier-Transformationen werden genutzt, um Differentialgleichungen in eine einfachere Form zu überführen und deren Lösung zu erleichtern.
Details:
- Laplace-Transformation: Transformiert Funktion f(t) in Bildfunktion F(s). Anwendung bei Anfangswertproblemen; Umkehrtransformation notwendig.
- \[ F(s) = \int_{0}^{\infty} e^{-st} f(t) \, dt \]
- \[ f(t) = \mathcal{L}^{-1} \{F(s)\} \]
- Erhaltung linearer Operatoren und Ableitungen. Vereinfacht Lösen von Differentialgleichungen.
- Fourier-Transformation: Transformiert Funktion f(t) in Frequenzbereich. Anwendung bei Randwertproblemen und periodischen Funktionen.
- \[ \tilde{f}(\omega) = \int_{-\infty}^{\infty} f(t) e^{-i\omega t} \, dt \]
- \[ f(t) = \frac{1}{2\pi} \int_{-\infty}^{\infty} \tilde{f}(\omega) e^{i\omega t} \, d\omega \]
- Hilfreich bei der Lösung von Differentialgleichungen durch Zerlegung in Sinus- und Kosinusfunktionen.