Grundlagen organische Chemie - Cheatsheet.pdf

Grundlagen organische Chemie - Cheatsheet
Grundlagen organische Chemie - Cheatsheet Hybridisierung von Kohlenstoffatomen Definition: Kohlenstoff hybridisiert seine Atomorbitale, um Bindungen mit anderen Atomen zu bilden. Dies ermöglicht die Bildung von stabilen Molekülstrukturen in der organischen Chemie. Details: 4 Elektronen auf äußere Schale Sp3 (tetraedrisch, 109,5°): ein s- und drei p-Orbitale, z.B. Methan Sp2 (trigonal planar, 120°)...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Grundlagen organische Chemie - Cheatsheet

Hybridisierung von Kohlenstoffatomen

Definition:

Kohlenstoff hybridisiert seine Atomorbitale, um Bindungen mit anderen Atomen zu bilden. Dies ermöglicht die Bildung von stabilen Molekülstrukturen in der organischen Chemie.

Details:

  • 4 Elektronen auf äußere Schale
  • Sp3 (tetraedrisch, 109,5°): ein s- und drei p-Orbitale, z.B. Methan
  • Sp2 (trigonal planar, 120°): ein s- und zwei p-Orbitale, z.B. Ethen
  • Sp (linear, 180°): ein s- und ein p-Orbital, z.B. Ethin
  • Formel zur Bestimmung der Hybridisierung:
  • Gesamtzahl der Orbitale muss gleich der Anzahl der Hybridorbitale sein

Substitutionsreaktionen (SN1 und SN2)

Definition:

Substitutionsreaktionen sind basierend auf dem Mechanismus in zwei Typen unterteilt: SN1 (nukleophile Substitution erster Ordnung) und SN2 (nukleophile Substitution zweiter Ordnung). Unterscheidbar durch die Kinetik und intermediäre Zustände der Reaktion.

Details:

  • SN1: zweistufiger Mechanismus, Geschwindigkeitsbestimmender Zerfall des Substrats in ein Carbokation, anschließender Angriff des Nukleophils
  • Geschwindigkeit: \[ \text{Rate} = k[\text{Substrat}] \]
  • Bevorzugt in tertiären Halogeniden
  • SN2: einstufiger Mechanismus, simultaner Angriff des Nukleophils und Abgang der Abgangsgruppe
  • Geschwindigkeit: \[ \text{Rate} = k[\text{Substrat}][\text{Nukleophil}] \]
  • Bevorzugt in primären Halogeniden
  • Beide Typen sind wichtiger Bestandteil der organischen Synthese

Elektrophile aromatische Substitution (EAS)

Definition:

Definiton/Erklärung von Elektrophile aromatische Substitution (EAS) in der Vorlesung Grundlagen organische Chemie. Hilfreich für Tum-BWL Studierende an der TU München.

Details:

  • Aromatischer Ring: Elektronenreicher, daher anfällig für nucleophile Angriffe.
  • Elektrophil: Elektronenarmer Reaktionspartner, der Elektronen vom Ring anzieht.
  • Mechanismus: 1. Bildung eines Sigma-Komplexes, 2. Wiederherstellung der Aromatizität durch Abspaltung eines Protons.
  • Beispiele: Halogenierung, Nitration, Sulfonierung, Alkylierung, Acylierung.
  • Regiochemie: Direktive Effekte der Substituenten (Ortho/Para oder Meta steuernd).

Retrosynthetische Analyse

Definition:

Technik zur Planung der organischen Synthese, indem ein Zielmolekül in einfachere Vorläufermoleküle zerlegt wird.

Details:

  • Ziel: Weg zur Synthese von komplexen Molekülen finden
  • Analysemethode basiert auf Disconnection-Ansätzen
  • Identifikation von strategischen Bindungsspaltungen
  • Transformationen werden rückwärts geplant
  • Nutzen: Effizientere Syntheserouten entdecken
  • Häufig verwendet in der pharmazeutischen und Materialchemie
  • Typischerweise mit Syntheseregeln und Reaktionsdatenbanken unterstützt
  • Wichtige Konzepte: Synthones, Retrone, und Schutzgruppen

Schutzgruppen und selektive Reaktionen

Definition:

Schutzgruppen werden in der organischen Chemie verwendet, um bestimmte funktionelle Gruppen vorübergehend zu maskieren, um selektive Reaktionen an anderen Stellen des Moleküls zu ermöglichen.

Details:

  • Schutzgruppen müssen leicht eingeführt und leicht entfernt werden können.
  • Häufig verwendete Schutzgruppen: TMS (Trimethylsilyl), Boc (tert-Butoxycarbonyl), Fmoc (Fluorenylmethoxycarbonyl).
  • Einführung: \[ R-OH + (TMS-Cl) \rightarrow R-O-TMS + HCl \]
  • Entfernung: \[ R-O-TMS + H_2O \rightarrow R-OH + TMS-OH \]
  • Selektive Reaktionen erfordern spezifische Reagenzien und Reaktionsbedingungen, um nur gewünschte funktionelle Gruppen zu beeinflussen.
  • Beispiel selektiver Reaktion: \[ R-CHO + NH_2-R' \rightarrow R-CH=NR' + H_2O \]

Nomenklatur und Strukturformeln

Definition:

Systematische Benennung und zeichnerische Darstellung organischer Moleküle.

Details:

  • IUPAC-Nomenklatur: Standard zur eindeutigen Benennung von Molekülen
  • Wichtige Regeln: Längste Kette, niedrigste Lokanten, funktionelle Gruppen
  • Strukturformeln: Darstellungsmethoden wie Lewis-Struktur, Keil-Strich-Formel, Skelettformel
  • Kurzzeichen: Methan (CH₄), Ethan (C₂H₆), Benzol (C₆H₆)

Radikalische und kationische Mechanismen

Definition:

Radikalische und kationische Mechanismen sind grundlegende Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie, bei denen Moleküle entweder über freie Radikale oder Kationen reagieren.

Details:

  • Radikalische Mechanismen: Ablauf über Zwischenstadien mit ungepaarten Elektronen (Radikale).
  • Initiierung: Bildung von Radikalen z. B. durch thermische oder photochemische Spaltung.
  • Propagation: Radikale reagieren weiter, um neue Radikale zu bilden.
  • Terminierung: Zwei Radikale reagieren zu einem stabilen Molekül.
  • Kationische Mechanismen: Abfolge über elektrophile Zwischenstufen (Kationen).
  • Start: Bildung von Kationen durch Protonierung oder Abspaltung einer Abgangsgruppe.
  • Progression: Kation reagiert mit anderen Molekülen als Elektrophil.
  • Ende: Stabilisierung des Kations durch Reaktion mit Nucleophilen.
  • Wichtige Reaktionsarten: Addition, Substitution und Eliminierung.
  • Beispielreaktionen: Radikalische Substitution (Halogenierung von Alkanen), kationische Polymerisation (Polymerisation von Isobutylen).

Grignard-Reaktionen und Organolithium-Reagenzien

Definition:

Grignard- und Organolithium-Verbindungen sind starke Nukleophile, die zur Bildung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen in der organischen Synthese verwendet werden.

Details:

  • Grignard-Reagenzien: RMgX (R=Alkyl/Aryl, X=Halogen)
  • Organolithium-Reagenzien: RLi
  • Reaktion mit Elektrophilen z.B. Aldehyden und Ketonen: Bildung von Alkoholen
  • Grignard: R-MgX + RR'C=O → RR'R'C-OH
  • Organolithium: R-Li + RR'C=O → RR'R'C-OH
  • Unsereile: Thf, Ether für Grignard, Hexan für Organolithium
  • Lithium bevorzugt in aprotischen Lösungsmitteln
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden