Digitale Werkzeuge für Biologen - Cheatsheet
Einführung in Software für Datenanalyse
Definition:
Grundlagen der Nutzung von Softwaretools zur Analyse biologischer Daten.
Details:
- Datenimport und -export (CSV, Excel, ...)
- Grundlegende Datenmanipulation (Filtern, Sortieren, Aggregieren)
- Deskriptive Statistik und Visualisierungen (Mittelwert, Standardabweichung, Diagramme)
- Regressionsanalysen und Hypothesentests
- Bekannte Software: R, Python (Pandas, Matplotlib), SPSS
Grundlagen der Bioinformatik-Software
Definition:
Werkzeuge und Anwendungen, die biologische Daten analysieren.
Details:
- Sequenzanalyse: DNA, RNA, Proteine
- Alignments: Paarweise, multiple
- Strukturvorhersage: Proteine, RNA
- Genom-Annotation: Identifikation von Genen, Promotoren
- Phylogenie: Erstellung von Stammbäumen
- Datenbanken: NCBI, EMBL, PDB
- Skripting/Programmierung: Python, R
Einführung in DNA- und RNA-Sequenzierungsmethoden
Definition:
Grundlegende Methoden zur Bestimmung der Nukleotidabfolge in DNA und RNA, essentiell für Genomforschung und molekulare Biologie.
Details:
- Sanger-Sequenzierung: Didesoxy-Methode, geeignet für kurze Sequenzen.
- Nächste Generation Sequencing (NGS): Hohe Durchsatzmethoden wie Illumina und Pyrosequenzierung, eignen sich für große Sequenzmengen.
- Nanopore-Sequenzierung: Direktes Lesen der Nukleotide durch eine Membran, ermöglicht lange Reads.
- RNA-Sequenzierung (RNA-Seq): Analyse des Transkriptoms zur Quantifizierung und Charakterisierung von RNA-Molekülen.
Statistische Methoden zur Sequenzanalyse
Definition:
Verfahren zur Auswertung und Interpretation von biologischen Sequenzen wie DNA, RNA und Proteinen.
Details:
- Frequenzanalyse: Häufigkeit von Nukleotiden oder Aminosäuren.
- Positionsgewichtsmatrix: Scoring von Sequenzen basierend auf Wahrscheinlichkeiten.
- Hidden-Markov-Modelle (HMM): Modellierung von Sequenzen durch Zustandsübergänge.
- Alignments: Vergleich von Sequenzen zur Identifikation von Similaritäten.
- Bayes'sche Methoden: Wahrscheinlichkeitsbasierte Vorhersagen.
- Clustering: Gruppierung ähnlicher Sequenzen.
- Phylogenetische Bäume: Darstellung evolutionärer Beziehungen.
- Signaturmuster: Erkennung charakteristischer Motive.
Werkzeuge zur Datenvisualisierung
Definition:
Werkzeuge für die grafische Darstellung von Daten, um Muster und Trends zu erkennen.
Details:
- R: Starke Bibliotheken (ggplot2, plotly) für verschiedene Diagramme und Plots.
- Python: Matplotlib, Seaborn und Plotly für flexible Visualisierungen.
- Excel: Einfach zu bedienen, nützlich für grundlegende Diagramme und Charts.
- Tableau: Interaktive Dashboards und Berichte erstellen.
- GraphPad Prism: Speziell für biowissenschaftliche Datenanalysen.
- ImageJ/Fiji: Analyse und Visualisierung von biologischen Bilddaten.
- Vorteil: Erleichtert das Erkennen von Trends und Mustern.
- Wichtig: Die Wahl des richtigen Werkzeugs hängt von der Datenart und der gewünschten Analyse ab.
Best Practices für die Darstellung von Daten in wissenschaftlichen Publikationen
Definition:
Optimale Präsentation wissenschaftlicher Daten zur Verbesserung der Verständlichkeit und Reproduzierbarkeit.
Details:
- Datenklarheit: Verwende klare und präzise Beschriftungen.
- Grafiktypen: Nutze geeignete Diagramme (z.B. Balkendiagramme für Kategorien, Liniendiagramme für Trends).
- Einheitlichkeit: Konsistente Farben, Symbole und Schriftarten verwenden.
- Skalierung: Achsen korrekt skalieren, um Verzerrungen zu vermeiden.
- Legende: Eindeutige und verständliche Legenden einfügen.
- Farbwahl: Farblich unterscheidbare Linien/Farbverläufe (auch für farbenblinde Leser).
- Datenquellen: Angabe der Datenquellen und -methoden zur Reproduzierbarkeit.
- Software: Empfohlene Werkzeuge wie R, Python (matplotlib, seaborn), GraphPad Prism.
- Annotations: Erklärungen zu Anomalien und wichtigen Datenpunkten hinzufügen.
Verwaltung biologischer Datenbanken
Definition:
Verwaltung biologischer Datenbanken: Organisation, Speicherung und Zugriffskontrolle biologischer Daten.
Details:
- Datenbanken: GenBank, EMBL, DDBJ
- Tools: BLAST, FASTA
- SQL: Datenabfrage und -manipulation
- Datenmanagement: Backup, Sicherheit, Umstrukturierung
- Metadaten: Beschreibung und Kategorisierung
- Interoperabilität: Standardisierte Schnittstellen (z.B. BioPerl, BioPython)
Plattformen für wissenschaftliche Zusammenarbeit
Definition:
Digitale Plattformen, die die gemeinsame Arbeit und den Austausch von Daten, Ideen und Forschungsergebnissen ermöglichen.
Details:
- Typen: Repositories, Kollaborationstools, Foren, soziale Netzwerke
- Beispiele: ResearchGate, GitHub, Mendeley, Google Scholar
- Funktionen: Datenaustausch, Versionierung, gemeinsame Bearbeitung, Networking
- Nutzungsbeispiele: gemeinsame Paper-Verfassung, Teilen von Datensätzen, Diskussionen