Einführung in die Grundlagen der Physikalischen Chemie 2 - Cheatsheet
Arrhenius-Gleichung und deren Anwendung in der Reaktionskinetik
Definition:
Arrhenius-Gleichung beschreibt die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit.
Details:
- Gleichung: \[k = A \, e^{-\frac{E_a}{RT}}\]
- \(k\): Geschwindigkeitskonstante
- \(A\): Frequenzfaktor (präexponentieller Faktor)
- \(E_a\): Aktivierungsenergie
- \(R\): Allgemeine Gaskonstante
- \(T\): Temperatur in Kelvin
- Anwendung: Bestimmung und Vergleich von Reaktionsgeschwindigkeiten bei verschiedenen Temperaturen.
- Einflussfaktoren: Temperaturerhöhung führt zu signifikanter Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit.
Reaktionsmechanismen: detaillierte Schritte und Übergangszustände
Definition:
Abfolge von chemischen Schritten, die eine chemische Reaktion vom Edukt zum Produkt beschreiben.
Details:
- Reaktionsmechanismen bestehen aus Einzelschritten.
- Übergangszustände beschreiben den Zustand höchster Energie auf dem Reaktionsweg.
- Aktivierungsenergie wird benötigt, um den Übergangszustand zu erreichen.
- Ein Reaktionsprofil zeigt die Energieverläufe der Teilreaktionen: \[ A + B \rightarrow [TS_1] \rightarrow C + D \rightarrow [TS_2] \rightarrow E \ \text{mit TS für Übergangszustand} \]
- Katalysatoren senken die Aktivierungsenergie und beeinflussen den Mechanismus.
Katalysatoren: Enzyme, homogene und heterogene Katalyse
Definition:
Katalysatoren beschleunigen Reaktionen, indem sie die Aktivierungsenergie senken, ohne selbst verbraucht zu werden.
Details:
- Enzyme: Biokatalysatoren, spezifisch für Substrate, arbeiten unter milden Bedingungen.
- Schlüssel-Schloss-Prinzip
- Michaelis-Menten-Kinetik: \[ V = \frac{{V_{max} \times [S]}}{{K_m + [S]}} \]
- Homogene Katalyse: Katalysator und Reaktanten in gleicher Phase (meist flüssig).
- Beispiel: Säurekatalysierte Veresterung
- Gleichung der Reaktionsgeschwindigkeit: \[ r = k \times [Katalysator] \times [Substrat] \]
- Heterogene Katalyse: Katalysator und Reaktanten in unterschiedlichen Phasen (meist fest/flüssig oder fest/gasförmig).
- Beispiel: Haber-Bosch-Verfahren
- Reaktionsmechanismus über Oberflächenreaktionen.
Wellenfunktionen und Schrödinger-Gleichung in der Quantenmechanik
Definition:
Zeitabhängige Schrödinger-Gleichung beschreibt die zeitliche Entwicklung der Wellenfunktion eines quantenmechanischen Systems.
Details:
- Wellenfunktion \(\psi(x,t)\): beschreibt den Zustand eines Teilchens.
- Normierungsbedingung: \[ \int_{-\infty}^{\infty} |\psi(x,t)|^2 \, dx = 1 \]
- Zeitabhängige Schrödinger-Gleichung: \[ i\hbar \frac{\partial}{\partial t} \psi(x,t) = \hat{H} \psi(x,t) \]
- Hamiltonoperator \(\hat{H}\): Gesamtenergie eines Systems \[\hat{H} = - \frac{\hbar^2}{2m} \frac{\partial^2}{\partial x^2} + V(x)\]
Heisenbergsche Unschärferelation und ihre Bedeutung in der Chemie
Definition:
Heisenbergsche Unschärferelation beschreibt das prinzipielle Limit der Genauigkeit, mit der sich Ort und Impuls eines Teilchens simultan messen lassen.
Details:
- Formel: \( \Delta x \cdot \Delta p \geq \frac{h}{4\pi} \), wobei \( \Delta x \) die Ortsunschärfe und \( \Delta p \) die Impulsunschärfe ist
- h: Plancksches Wirkungsquantum
- Bedeutung in der Chemie: Bestimmt die Größe und Form der Atomorbitale, beeinflusst die Elektronenkonfiguration und chemische Bindungen
- Begrenzung der Genauigkeit quantenmechanischer Messungen
Zwischenmolekulare Kräfte: Van-der-Waals-Kräfte, Wasserstoffbrücken, Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
Definition:
Zwischenmolekulare Kräfte: schwache Anziehungskräfte zwischen Molekülen
Details:
- Van-der-Waals-Kräfte: induzierte Dipole verursachen temporäre Anziehungskräfte
- Wasserstoffbrücken: starke intermol. Kräfte zw. H-Atomen (geb. an F, O, N) und freien Elektronenpaaren von F, O, N
- Dipol-Dipol-Wechselwirkungen: Anziehungskräfte zwischen permanenten Dipolen polarer Moleküle
Grundlagen der NMR-Spektroskopie und ihre Anwendung in der Strukturaufklärung
Definition:
Grundlagen der NMR-Spektroskopie und ihre Anwendung in der Strukturaufklärung: NMR nutzt magnetische Eigenschaften von Atomkernen zur Aufklärung molekularer Struktur.
Details:
- Prinzip: Kerne in einem Magnetfeld absorbieren/emittieren Radiofrequenzen
- Larmorfrequenz: \( \omega = \gamma B \)
- Relaxationszeiten: \( T_1 \) (Spin-Gitter) und \( T_2 \) (Spin-Spin)
- Spin-Spin-Kopplung: Aufspaltung der Signale
- Chemische Verschiebung: \( \delta = \frac{v_{probe} - v_{standard}}{v_{standard}} \times 10^6 \), in ppm
- Häufig für Strukturaufklärung von organischen Molekülen
- 2D-NMR zur Aufklärung komplexerer Strukturen (COSY, NOESY)
Photoelektrischer Effekt und seine Bedeutung für den Welle-Teilchen-Dualismus
Definition:
Photoelektrischer Effekt: Licht trifft auf Metalloberfläche, Elektronen werden herausgelöst. Zeigt, dass Licht Teilchencharakter hat.
Details:
- Einstein Erklärung (1905): Licht als Photonen mit Energie: \(E=hf\)
- Kinetische Energie der Elektronen: \(E_k=hf-\Phi\)
- \(h\): Planck’sches Wirkungsquantum, \(f\): Frequenz des Lichts, \(\Phi\): Austrittsarbeit
- Bestätigung der Quantennatur des Lichts
- Wichtig für Verständnis des Welle-Teilchen-Dualismus: Licht und Materie zeigen sowohl Wellen- als auch Teilcheneigenschaften