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In einem geschlossenen System wird ein Gas in einem Zylinder durch Hinzufügen von Wärme erwärmt. Der Zylinder hat einen beweglichen Kolben, der sich nach oben oder unten bewegen kann. Das Gas verrichtet Arbeit, indem es den Kolben bewegt. Das Gas beginnt bei einer Anfangsinnentemperatur von 300 K und einer inneren Energie von 1500 J. Das System wird isoliert, sodass keine Wärme verloren geht.
1. Das Gas im Zylinder erhält durch eine äußere Quelle 500 J Wärme. Es verrichtet Arbeit am Kolben, wodurch 200 J Arbeit nach außen übertragen werden. Berechne die neue innere Energie des Gases. Verwende dazu den ersten Hauptsatz der Thermodynamik.
Lösung:
Um die neue innere Energie des Gases zu berechnen, müssen wir den ersten Hauptsatz der Thermodynamik anwenden. Dieser lautet:
Gegeben sind:
Zuerst berechnen wir die Änderung der inneren Energie:
Da \(ΔU\) die Änderung der inneren Energie ist, können wir die neue innere Energie des Gases berechnen, indem wir \(ΔU\) zur Anfangsinneren Energie hinzufügen:
Die neue innere Energie des Gases beträgt also 1800 J.
2. Angenommen, eine zweite Wärmezufuhr von 300 J wird dem System hinzugefügt, aber nun verrichtet das Gas keine zusätzliche Arbeit am Kolben (d.h., der Kolben bleibt fest). Berechne die Änderung der inneren Energie des Gases unter diesen neuen Bedingungen.
Lösung:
Um die Änderung der inneren Energie des Gases unter den neuen Bedingungen zu berechnen, können wir wiederum den ersten Hauptsatz der Thermodynamik anwenden:
In diesem Fall:
Das bedeutet:
Die Änderung der inneren Energie des Gases beträgt also 300 J.
Die Heisenbergsche Unschärferelation beschreibt die fundamentale Grenze der Genauigkeit, mit der man gleichzeitig den Ort und den Impuls eines Teilchens messen kann. Mathematisch wird sie als \( \Delta x \cdot \Delta p \geq \frac{\hbar}{2} \) ausgedrückt, wobei \( \Delta x \) die Ortsunschärfe und \( \Delta p \) die Impulsunschärfe ist. Die reduzierte Planck-Konstante \( \hbar \) ist definiert als \( \hbar = \frac{h}{2\pi} \). Diese Relation ist ein zentrales Ergebnis der Quantenmechanik und hat weitreichende Implikationen für die Präzision von Messungen in der Physik.
(a) Berechne die minimal mögliche Impulsunschärfe \( \Delta p \) für ein Elektron, das in einer Box der Länge \( 10^{-10} \) Meter eingeschlossen ist. Du kannst die reduzierte Planck-Konstante \( \hbar = 1.054 \times 10^{-34} \) Js verwenden.
Lösung:
Die Heisenbergsche Unschärferelation lautet:
Hierbei ist:
Da das Elektron in einer Box der Länge \( 10^{-10} \) Meter eingeschlossen ist, nehmen wir an, dass dies die Ortsunschärfe \( \Delta x \) ist:
\( \Delta x = 10^{-10} \mathrm{m} \)
Setze dies in die Heisenbergsche Unschärferelation ein:
\( \Delta x \cdot \Delta p \geq \frac{\hbar}{2} \)
Um die minimal mögliche Impulsunschärfe \( \Delta p \) zu berechnen, lösen wir die Gleichung nach \( \Delta p \) auf:
\Delta p \geq \frac{\hbar}{2\Delta x}
Setze die gegebenen Werte ein:
\Delta p \geq \frac{1.054 \times 10^{-34} \mathrm{Js}}{2 \times 10^{-10} \mathrm{m}}
Berechne den Wert:
\Delta p \geq \frac{1.054 \times 10^{-34}}{2 \times 10^{-10}} \approx 5.27 \times 10^{-25} \mathrm{kg \cdot m/s}
Also beträgt die minimal mögliche Impulsunschärfe:
(b) In einem Experiment wird die Geschwindigkeit eines Elektrons auf \( 3.00 \times 10^{6} \) m/s gemessen, mit einer Messunsicherheit von \( 0.05 \times 10^{6} \) m/s. Angesichts der Masse des Elektrons (\( m_{e} = 9.10938356 \times 10^{-31} \) kg), bestimme die Ortsunschärfe \( \Delta x \).
Lösung:
Gegeben sind:
Die Impulsunschärfe \( \Delta p \) kann durch die Geschwindigkeit und ihre Unsicherheit berechnet werden:
\( \Delta p = m_{e} \cdot \Delta v \)
Setze die gegebenen Werte ein:
\( \Delta p = (9.10938356 \times 10^{-31} \text{ kg}) \cdot (0.05 \times 10^{6} \text{ m/s}) \)
Berechne den Wert:
\Delta p = 9.10938356 \times 10^{-31} \times 0.05 \times 10^{6} \textrm{kg} \cdot \textrm{m/s}\Delta p = 4.55469178 \times 10^{-26} \textrm{kg} \cdot \textrm{m/s}
Nun nutzen wir die Heisenbergsche Unschärferelation:
\Delta x \cdot \Delta p \geq \frac{\hbar}{2}
Lösen wir die Gleichung nach \( \Delta x \) auf:
\Delta x \geq \frac{\hbar}{2 \cdot \Delta p}
Setze die ermittelten Werte ein:
\Delta x \geq \frac{1.054 \times 10^{-34} \textrm{Js}}{2 \cdot 4.55469178 \times 10^{-26} \textrm{kg} \cdot \textrm{m/s}}
Berechne den Wert:
\Delta x \geq \frac{1.054 \times 10^{-34}}{2 \cdot 4.55469178 \times 10^{-26}} \Delta x \geq \frac{1.054 \times 10^{-34}}{9.10938356 \times 10^{-26}} \Delta x \geq 1.1567 \times 10^{-9} \textrm{m}
Also beträgt die Ortsunschärfe:
(c) Diskutiere die philosophischen Implikationen der Heisenbergschen Unschärferelation hinsichtlich des deterministischen Weltbildes in der klassischen Physik. Gehe dabei auf die Änderung des Verständnisses von Messungen und Realität ein, basierend auf den Ergebnissen der Quantenmechanik.
Lösung:
Die Heisenbergsche Unschärferelation stellt einen fundamentalen Paradigmenwechsel im Verständnis der Physik dar und hat tiefgreifende philosophische Implikationen. Die klassische Physik, insbesondere die Newtonsche Mechanik, basiert auf einem deterministischen Weltbild. Das bedeutet, dass man, wenn man alle Anfangsbedingungen eines Systems kennt, seinen zukünftigen Zustand mit beliebiger Genauigkeit vorhersagen kann. Diese Annahme wird durch die Quantenmechanik und die Heisenbergsche Unschärferelation fundamental in Frage gestellt.
Hier einige zentrale Punkte zur Diskussion der philosophischen Implikationen:
Zusammenfassend zeigt die Heisenbergsche Unschärferelation, dass für das Verständnis der Natur eine radikale Veränderung nötig ist, weg von einem deterministischen hin zu einem probabilistischen und messungsabhängigen Weltbild. Dies hat weitreichende philosophische Implikationen und verändert unser Verständnis von Wissen, Realität und der Rolle des Beobachters in der Physik.
Ein kohärenter Laserstrahl trifft senkrecht auf ein optisches Gitter mit N Spalten, die jeweils den Abstand d zueinander haben. Das Gitter wird auf einem Schirm in der Entfernung L zur Beobachtung des resultierenden Interferenzmusters projiziert. Das Huygenssche Prinzip erklärt sowohl die Interferenzmuster als auch die Beugungsmuster.
Berechne den Abstand der ersten Interferenzmaxima auf dem Schirm. Verwende hierfür die Gittergleichung und berücksichtige die Beugungseffekte an einem Spalt. Die Wellenlänge des Laserstrahls beträgt \( \lambda = 650 \text{ nm} \). Die Gitterkonstante beträgt \(d = 1 \text{ mm} \).
Lösung:
Um den Abstand der ersten Interferenzmaxima (n = 1) auf dem Schirm zu berechnen, verwenden wir die Gittergleichung. Dabei berücksichtigen wir sowohl die Interferenz- als auch die Beugungseffekte.
Bitte beachte, dass L (die Entfernung zum Schirm) benötigt wird, um den genauen Abstand zu berechnen. Sobald Du den Wert von L hast, kannst Du den Abstand x einfach berechnen.
Beschreibe qualitativ, wie sich das Interferenzmuster ändert, wenn die Anzahl der Spalten N erhöht wird. Erkläre dies unter Berücksichtigung des Huygensschen Prinzips und der resultierenden Wellenüberlagerung.
Lösung:
Um zu verstehen, wie sich das Interferenzmuster ändert, wenn die Anzahl der Spalten N eines optischen Gitters erhöht wird, müssen wir die Prinzipien der Wellenüberlagerung und das Huygenssche Prinzip betrachten.
Diese Eigenschaften resultieren aus den Prinzipien der Wellenüberlagerung und dem Huygensschen Prinzip, die die Interferenz- und Beugungsmuster erklären.
Ein Verständnis der Thermodynamik ist entscheidend für das Studium biologischer Systeme, da lebende Organismen ständig Energie und Materie austauschen und so Nicht-Gleichgewichtszustände aufrechterhalten. Im Folgenden betrachten wir die Anwendung thermodynamischer Konzepte auf ein biologisches System: den aeroben Glukoseabbau in einer Muskelzelle.
Gegeben sei die folgende Gesamtreaktion des aeroben Glukoseabbaus:
\[ C_6H_{12}O_6 + 6 O_2 \rightarrow 6 CO_2 + 6 H_2O \]
Diese Reaktion erfolgt unter Standardbedingungen und liefert eine Gibbs-Energieänderung von \(\triangle G = -2870 \text{kJ/mol}\).
Nehmen wir an, dass diese Reaktion bei konstanter Temperatur und konstantem Druck abläuft. Zur Analyse der Reaktion betrachten wir folgende thermodynamische Konzepte:
Teilaufgabe: Erkläre den Zusammenhang zwischen dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik und dem aeroben Glukoseabbau. Was bedeuten \(\text{d}Q\) und \(\text{d}W\) in diesem spezifischen Kontext?
Lösung:
Um den Zusammenhang zwischen dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik und dem aeroben Glukoseabbau zu erklären, betrachte zunächst den ersten Hauptsatz der Thermodynamik:
\(\text{d}U = \text{d}Q - \text{d}W\)
Hierbei steht:
Im Kontext des aeroben Glukoseabbaus wird die folgende Gesamtreaktion betrachtet:
\(C_6H_{12}O_6 + 6 O_2 \rightarrow 6 CO_2 + 6 H_2O\)
Diese Reaktion ist exergon, was bedeutet, dass Energie freigesetzt wird. Dies spiegelt sich in der negativen Gibbs-Energieänderung (\(\triangle G = -2870 \text{kJ/mol}\)) wider.
Um den ersten Hauptsatz der Thermodynamik auf diesen Prozess anzuwenden, betrachten wir, wie die freigesetzte Energie verteilt wird:
Zusammenfassend bedeutet der erste Hauptsatz der Thermodynamik im Kontext des aeroben Glukoseabbaus:
Durch den ersten Hauptsatz der Thermodynamik kann der Energieaustausch im aeroben Glukoseabbau und seine Nutzung durch die Zelle besser verstanden werden.
Teilaufgabe: Diskutiere anhand des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik, warum lebende Systeme wie Muskelzellen in der Lage sind, Nicht-Gleichgewichtszustände aufrechtzuerhalten. Wie trägt der ständige Energieaustausch hierzu bei?
Lösung:
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass die Entropie eines abgeschlossenen Systems immer zunimmt oder im Gleichgewichtszustand konstant bleibt. Entropie ist ein Maß für die Unordnung oder Zufälligkeit in einem System. Natürliche Prozesse neigen dazu, von Zuständen niedriger Entropie zu Zuständen höherer Entropie zu gehen.
Für lebende Systeme wie Muskelzellen bedeutet dies, dass sie einen ständigen Energieaustausch benötigen, um Nicht-Gleichgewichtszustände aufrechtzuerhalten und ihre Funktionen auszuführen. Andernfalls würden sie zum thermodynamischen Gleichgewicht übergehen, was mit dem Tod der Zelle gleichzusetzen wäre.
Im Kontext des aeroben Glukoseabbaus in Muskelzellen wird folgendes durch den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik berücksichtigt:
Der aerobe Glukoseabbau trägt zu diesem Energiehaushalt wie folgt bei:
Durch die Oxidation von Glukose (\(C_6H_{12}O_6 + 6 O_2 \rightarrow 6 CO_2 + 6 H_2O\)) wird Energie freigesetzt, die zur Synthese von ATP genutzt wird. ATP dient als direkte Energiequelle für zahlreiche zelluläre Prozesse wie die Muskelkontraktion.
Was passiert auf thermodynamischer Ebene:
Durch diesen ständigen Energieaustausch können lebende Systeme Nicht-Gleichgewichtszustände aufrechterhalten:
Zusammenfassend trägt der ständige Energieaustausch wesentlich dazu bei, dass lebende Systeme wie Muskelzellen Nicht-Gleichgewichtszustände aufrechterhalten können, indem sie die Entropie in der Zelle niedrig halten und die Energie von außen nutzen, um Arbeit zu verrichten und lebenswichtige Prozesse aufrechtzuerhalten.
Teilaufgabe: Wie würde sich die Gibbs-Energieänderung \(\triangle G\) ändern, wenn die Temperatur von 25°C auf 37°C ansteigt? Berücksichtige hierbei den Temperaturbeitrag zum Entropiebegriff. Berechne \(\triangle G\) für die Reaktion bei 37°C.
Lösung:
Um zu berechnen, wie sich die Gibbs-Energieänderung (\(\triangle G\)) ändert, wenn die Temperatur von 25°C (298,15 K) auf 37°C (310,15 K) ansteigt, verwenden wir die Gleichung:
\(\triangle G = \triangle H - T \triangle S\)
Gegeben sind die Standardbedingungen und die Größen:
Beachte, dass \(\triangle S\) in kJ umgerechnet werden muss:
\(\triangle S = 85 \text{J/mol*K} = 0,085 \text{kJ/mol*K}\)
Nun setzen wir die Werte in die Gleichung ein und berechnen \(\triangle G\) bei 37°C (310,15 K):
\triangle G_{37°C} = \triangle H - T \triangle S T = 310,15 K \triangle S = 0,085 kJ/mol*K \triangle G_{37°C} = -2808 kJ/mol - (310,15 K * 0,085 kJ/mol*K) \triangle G_{37°C} = -2808 kJ/mol - 26,36275 kJ/mol \triangle G_{37°C} = -2834,36275 kJ/mol
Bei einer Temperatur von 37°C (310,15 K) beträgt die Gibbs-Energieänderung (\(\triangle G\)) also etwa:
\(\triangle G_{37°C} \approx -2834,36 \text{kJ/mol}\)
Zusammenfassend verringert sich die Gibbs-Energieänderung, wenn die Temperatur von 25°C auf 37°C ansteigt. Diese Verringerung ist auf den zusätzlichen Entropiebeitrag \(T \triangle S\) zurückzuführen.
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