Fachmodul Entwicklungsbiologie I - Cheatsheet
Struktur und Funktion von Zellen
Definition:
Struktur und Funktion von Zellen
Details:
- Biologische Basis von Organismen
- Zelltyp: Prokaryoten vs. Eukaryoten
- Zellmembran: Phospholipid-Doppelschicht
- Zellkern: DNA-Speicherung und -Replikation
- Ribosomen: Proteinbiosynthese
- Mitochondrien: Energieproduktion, ATP
- Endoplasmatisches Retikulum (ER): Proteinsynthese (raues ER) und Lipidsynthese (glattes ER)
- Golgi-Apparat: Proteinmodifikation und -transport
- Lysosomen: Abbau von Molekülen
- Zytoskelett: Zellform und Bewegung
- Zellteilung: Mitose und Meiose
Transkriptionsfaktoren und Genexpression
Definition:
Transkriptionsfaktoren sind Proteine, die an spezifische DNA-Sequenzen binden, um die Transkription von Genen zu regulieren.
Details:
- Erkennen DNA-Sequenzen durch Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen.
- Rekrutieren oder blockieren RNA-Polymerase.
- Aktivatoren erhöhen die Genexpression, Repressoren reduzieren sie.
- Ko-Regulatoren unterstützen Transkriptionsfaktoren (z. B. Ko-Aktivatoren oder Ko-Repressoren).
- Epigenetische Modifikationen wie Methylierung und Acetylierung beeinflussen die Effizienz von Transkriptionsfaktoren.
- Regulation der Transkriptionsfaktoren durch Signalwege, beispielsweise durch Phosphorylierung.
- Wichtige Rolle in der Entwicklungsbiologie: steuern Differenzierung und Zellschicksal.
Wnt-Signalweg
Definition:
Signalweg, der Zellproliferation, -differenzierung und -migration reguliert.
Details:
- Aktivierung durch Wnt-Proteine und Bindung an Frizzled-Rezeptoren
- Inaktivierung von GSK-3β führt zur Akkumulation von β-Catenin
- β-Catenin transloziert in den Zellkern und aktiviert dort Zielgene
- Essentiell für embryonale Entwicklung und Gewebshomeostase
- Dysregulation kann zu Krankheiten wie Krebs führen
Zellbewegungen und -migration
Definition:
Aktive Bewegungen von Zellen innerhalb von Geweben, essentiell für Entwicklungsprozesse wie Morphogenese, Wundheilung und Immunantwort.
Details:
- Zellbewegungen: Amoeboid, mesenchymal, kollektiv.
- Signalmoleküle: Chemokine, Wachstumsfaktoren.
- Mechanismen: Actin-Polymerisation, Myosin-Kontraktion.
- Migrationstypen: Chemotaxis, Haptotaxis, Durotaxis.
- \textit{In vivo}-Beispiele: Neuralleistenzellen, Primitivstreifen.
Apoptose und Zelltod
Definition:
Prozess des programmierten Zelltodes (Apoptose) und anderer Formen von Zelltod.
Details:
- Apoptose: Energieabhängiger Prozess, kontrolliert durch Gene und Signalwege. Bsp: Kaspasen, Bcl-2, p53.
- Necrose: Unkontrollierter Zelltod, durch äußere Schäden verursacht, führt zu Entzündung.
- Autophagie: Selbstabbauprozess der Zelle bei Nährstoffmangel oder Stress.
- Signale für Apoptose: Intrinsisch (DNA-Schäden) oder extrinsisch (Fas-Ligand).
- Morphologische Merkmale der Apoptose: Zellschrumpfung, Chromatinkondensation, Apoptotische Körperchen.
- Entfernung apoptotischer Zellen: Phagozytose durch Makrophagen, ohne Entzündung.
- Wichtige Signalpfade: Intrinsischer Weg (Mitochondrien), Extrinsischer Weg (Todesrezeptoren).
- Formeln:
- Kaspasenaktivierung: \[\text{Pro-Kaspase} \rightarrow \text{aktive Kaspase}\]
- Intrinsischer Weg: \[\text{Bax/Bak} \rightarrow \text{Mitochondriale Freisetzung von Cyt. c} \rightarrow \text{Apoptosom} \rightarrow \text{Kaspase 9 Aktivierung}\]
Epigenetische Regulation
Definition:
Regulierung der Genexpression ohne Änderung der DNA-Sequenz.
Details:
- Histonmodifikationen: Acetylierung, Methylierung, Phosphorylierung
- DNA-Methylierung: Methylierung von Cytosinbasen in CpG-Inseln
- RNA-Interferenz: miRNA und siRNA steuern Genexpression posttranskriptionell
- Chromatin-Remodeling: Veränderung der Chromatinstruktur zur Aktivierung oder Repression von Genen
- Vererbung: Epigenetische Muster können zellulär und über Generationen hinweg weitergegeben werden
Gradienten und Morphogene
Definition:
Gradienten und Morphogene: entscheidend für die Musterbildung in der Entwicklungsbiologie.
Details:
- Morphogen: Signalmolekül, bildet Konzentrationsgradienten.
- Gradient: Unterschiedliche Konzentrationen beeinflussen Zellaktivitäten.
- Beispiel: Bicoid-Protein in Drosophila-Embryonen.
- Konzentrationsabhängige Genexpression formt Körperachsen.
- Turing-Mechanismen für komplexe Muster möglich.
- Mathematisch: Fick'sches Gesetz der Diffusion oft relevant
- Fick'sches Gesetz: \[ J = -D \frac{\partial \phi}{\partial x} \]
In situ-Hybridisierung
Definition:
Methode zum Nachweis spezifischer Nukleinsäuresequenzen in Geweben oder Zellen durch Hybridisierung mit markierten komplementären Sonden.
Details:
- Sonden: RNA oder DNA
- Markierung: Fluoreszenz- oder Enzymmarkierung
- Visualisierung: Fluoreszenzmikroskopie, Lichtmikroskopie
- Verwendung: Analyse der Genexpression in Entwicklungsbiologie, Diagnostik