Fachmodul Geologie II - Cheatsheet
Entstehung und Entwicklung der Paläontologie
Definition:
Wissenschaft von den prähistorischen Lebensformen anhand ihrer Fossilien.
Details:
- Paläontologie entstand im 18. Jahrhundert.
- Georges Cuvier: Begründer der Paläontologie als Wissenschaft.
- William Smith: Stratigraphie und geologische Zeitskalen.
- Charles Darwin: Evolutionstheorie, Einfluss auf Paläontologie.
- Moderne Methoden: Radiometrische Datierung, digitale Rekonstruktionen.
- Forschungsschwerpunkte: Fossilfunde, Evolution, Klima- und Umweltveränderungen.
Biostratonomie und Fossildiagenese
Definition:
Biostratonomie: Ablagerungs- und Zersetzungsprozesse von biologischem Material vor der endgültigen Fossilisation. Fossildiagenese: Veränderungen nach der Ablagerung, die zur Bildung eines Fossils führen.
Details:
- Biostratonomie: Transport, Zersetzung, Akkumulation biologischer Reste nach dem Tod.
- Fossildiagenese: chemische und physikalische Veränderungen, z.B. Mineralisation, Kompaktion, Rekristallisation.
- Wichtige Prozesse: Perkolation von Wasser, Druck durch Sedimente.
- Erkenntnisse daraus: Paläoumwelt, Paläoklima, Paläobiologie.
Erhaltungszustände von Fossilien
Definition:
Erhaltungszustände von Fossilien zeigen, wie gut oder schlecht die fossilen Überreste erhalten sind.
Details:
- Permineralisation: Mineralische Ablagerungen in den Poren des Organismus.
- Verkohlung: Reduktion des Organismus auf Kohlenstoff.
- Verkieselung: Austausch von organischem Material durch Siliziumdioxid.
- Versteinerung: Umwandlung des ursprünglichen Materials in Stein.
- Einschluss: Erhalt in Harz (Bernstein) oder Eis.
- Abdrücke: Abdruck des Organismus in Sediment.
- Steinkerne: Innenabdruck von Hohlräumen.
Grundlagen der Nomenklatur in der Biologie
Definition:
Grundlagen der Benennung und Klassifizierung von Organismen in der Biologie; basiert auf internationalen Regeln und Standards.
Details:
- Binäre Nomenklatur: Gattung und Art (\textit{Homo sapiens})
- Taxonomische Hierarchie: Domäne, Reich, Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung, Art
- ICZN/ICN: Internationale Codes für zoologische/ botanische Nomenklatur
- Prioritätsregel: Älteste gültige Benennung hat Vorrang
- Typus: Referenzexemplar für die Artbestimmung
Mechanismen der Mikroevolution und Makroevolution
Definition:
Mikroevolution: evolutionäre Veränderungen innerhalb einer Population. Makroevolution: evolutionäre Veränderungen, die zur Entstehung neuer Arten führen.
Details:
- Mikroevolution durch Mutationen, genetische Drift, Genfluss, natürliche Selektion
- Mutation: zufällige Veränderungen im Erbgut
- Genetische Drift: zufällige Änderungen der Allelfrequenzen
- Genfluss: Austausch von Genen zwischen Populationen
- Natürliche Selektion: unterschiedliche Überlebens- und Fortpflanzungserfolge
- Makroevolution über lange Zeiträume durch kumulative Effekte von Mikroevolution
- Adaptive Radiation: rasche Artbildung ausgehend von einer gemeinsamen Vorfahrenpopulation
Methoden der Biostratigraphie und die Bedeutung von Leitfossilien
Definition:
Biostratigraphie verwendet fossile Reste zur zeitlichen und räumlichen Einordnung von Gesteinsschichten. Leitfossilien sind Fossilien, die sich besonders gut zur Datierung eignen.
Details:
- Biostratigraphische Methoden: Identifikation und Analyse von Fossilien in Sedimentgesteinsschichten.
- Leitfossilien: Fossilien, die weit verbreitet und zeitlich begrenzt vorkommen. Beispiel: Ammonoideen in der Trias bis Kreide.
- Anwendung: Erstellen biostratigraphischer Zonen, Korrelation von Gesteinsschichten über große Distanzen hinweg.
- Vorteile: Ermöglicht präzise Datierung und Korrelation von Gesteinen, erleichtert die Ermittlung geologischer Ereignisse.
- Kriterien für Leitfossilien: Häufigkeit, kurze stratigraphische Reichweite, weite geographische Verbreitung, leicht erkennbar.
Konzepte der Homologie zur Bestimmung der Verwandtschaftsverhältnisse
Definition:
Verwendung homologer Merkmale zur Bestimmung evolutionärer Verwandtschaft zwischen Organismen.
Details:
- Homologie: Ähnlichkeit aufgrund gemeinsamen evolutionären Ursprungs.
- Wichtige Konzepte: synapomorphe Merkmale (gemeinsam abgeleitete Merkmale), Plesiomorphe Merkmale (ursprüngliche Merkmale).
- Homologe Merkmale: morphologische, genetische, entwicklungsbiologische.
- Kriterien der Homologie: Lage, spezifische Qualität, Kontinuität.
- Anwendung: Stammbäume, Phylogenie.
- Methoden: Vergleichende Morphologie, Molekulargenetik, Embryologie.
Unterschied zwischen Fossilien und Pseudofossilien
Definition:
Unterschied zwischen Fossilien (Überreste oder Spuren einst lebender Organismen) und Pseudofossilien (nicht-biologische Strukturen, die fossilen Überresten ähneln).
Details:
- Fossilien: Beleg für vergangenes Leben (z.B. Knochen, Zähne, Spuren).
- Pseudofossilien: Nicht-biologische, oft anorganische Strukturen (z.B. Mineralbildungen).
- Unterschiede erkennen: Analyse der Struktur, Zusammensetzung und Entstehungsgeschichte.
- Fossilisation: Prozess der Erhaltung von organischem Material.