Fachmodul Organische Chemie I - Cheatsheet.pdf

Fachmodul Organische Chemie I - Cheatsheet
Fachmodul Organische Chemie I - Cheatsheet Valenzbindungstheorie Definition: Theorie zur Erklärung der chemischen Bindung basierend auf der Wechselwirkung von Atomorbitalen und der Paarung ungepaarter Elektronen Details: Erklärt die Bildung von kovalenten Bindungen durch Überlappung von Atomorbitalen Bindungslänge und -stärke hängen von der Überlappung der Orbitale ab Konzepte wie Hybridisierung: ...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Fachmodul Organische Chemie I - Cheatsheet

Valenzbindungstheorie

Definition:

Theorie zur Erklärung der chemischen Bindung basierend auf der Wechselwirkung von Atomorbitalen und der Paarung ungepaarter Elektronen

Details:

  • Erklärt die Bildung von kovalenten Bindungen durch Überlappung von Atomorbitalen
  • Bindungslänge und -stärke hängen von der Überlappung der Orbitale ab
  • Konzepte wie Hybridisierung: \textbf{sp\textsuperscript{3}}, \textbf{sp\textsuperscript{2}}, \textbf{sp}-Hybridisierung zur Erklärung der Geometrie von Molekülen
  • Anzahl der Bindungen und Bindungswinkel durch die VSEPR-Theorie ergänzt
  • Elektronenkonfiguration der Atome entscheidend für Bindungseigenschaften

Keto-Enol-Tautomerie

Definition:

Gleichgewicht zwischen Keto-Form (C=O) und Enol-Form (C=C-OH) einer Verbindung.

Details:

  • Ketogruppe: \( \ce{R-CO-R'} \)
  • Enolgruppe: \( \ce{R-C(OH)=C-R'} \)
  • Säure-/Basenkatalyse
  • Reversibel
  • Stabilität der Keto-Form meist höher
  • Beispiel: \[ \ce{CH3-CO-CH3 <=> CH3-C(OH)=CH2} \]

Elektrophile aromatische Substitution

Definition:

Reaktion, bei der ein Atom oder eine Gruppe in einem aromatischen Ring durch ein Elektrophil ersetzt wird.

Details:

  • Generelles Schema: Ar-H + E+ → Ar-E + H+
  • Beispiele: Nitrierung (\text{NO}_2+), Sulfonierung (\text{SO}_3H+), Halogenierung (Br2 + FeBr3)
  • Reaktionsmechanismus: Zweistufig (Bildung des σ-Komplexes, dann Deprotonierung)
  • Regioselektivität: dirigierende Effekte (ortho/para- und meta-Dirigenten)
  • Aktivierende und desaktivierende Substituenten: Alkyl (aktivierend), Nitro (desaktivierend)

Aminosäuren und Proteine

Definition:

Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine.

Details:

  • Allgemeine Formel einer Aminosäure: \( \text{H}_2\text{N}-\text{CHR}-\text{COOH} \)
  • 20 proteinogene Aminosäuren, davon 9 essentiell
  • Einteilung nach Polarität und Ladung der Seitenketten: polar, unpolar, sauer, basisch
  • Primärstruktur: lineare Abfolge der Aminosäuren
  • Sekundärstruktur: \( \alpha \)-Helix und \( \beta \)-Faltblatt, stabilisiert durch Wasserstoffbrückenbindungen
  • Tertiärstruktur: dreidimensionale Faltung eines Proteins, stabilisiert durch Disulfidbrücken, Van-der-Waals-Kräfte, ionische Bindungen, hydrophobe Wechselwirkungen
  • Quartärstruktur: Zusammenlagerung mehrerer Polypeptidketten zu einem funktionellen Protein
  • Proteinfunktion: Enzyme, Strukturproteine, Transportproteine, Antikörper, Rezeptoren, etc.

Carbonsäuren und Derivate

Definition:

Carbonsäuren sind organische Verbindungen mit einer Carboxylgruppe (-COOH). Ihre Derivate entstehen durch Austausch der Hydroxylgruppe (-OH) der Carboxylgruppe.

Details:

  • Strukturformel: \text{R-COOH}
  • Säure-Base-Reaktionen: \text{R-COOH + H}_2\text{O} \rightleftharpoons \text{R-COO}^- + \text{H}_3\text{O}^+
  • Derivate: Amide, Ester, Anhydride, Chloride (z.B. Acylchloride)
  • Beispielreaktion (Veresterung): \text{R-COOH + R'-OH} \rightleftharpoons \text{R-COOR' + H}_2\text{O}
  • Beispiel (Essigsäure): Struktur \text{CH}_3\text{COOH}, pK_a \text{4.76}

IR- und UV-Spektroskopie

Definition:

IR- und UV-Spektroskopie: Analytische Methoden zur Strukturaufklärung von Molekülen durch Anregung von Schwingungen (IR) bzw. elektronischen Übergängen (UV).

Details:

  • IR-Spektroskopie: Untersuchung von Molekülschwingungen, besonders geeignet für funktionelle Gruppen-Analyse
  • Wichtige IR-Banden:
    • C=O: 1700 cm^{-1}
    • O-H: 3200-3600 cm^{-1}
    • C-H: 2800-3000 cm^{-1}
  • UV-Spektroskopie: Untersuchung elektronischer Anregungen, besonders nützlich für konjugierte Systeme
  • Lambert-Beer'sches Gesetz: \[A = \text{k} \times \text{c} \times \text{d}\]

Molekülorbitaltheorie

Definition:

Molekülorbitaltheorie beschreibt die Bindung und Struktur von Molekülen durch Kombination der Atomorbitale zu Molekülorbitalen, welche über das gesamte Molekül delokalisiert sind.

Details:

  • Molekülorbitale entstehen durch Überlappung der Atomorbitale der einzelnen Atome in einem Molekül.
  • Die Kombination von Atomorbitalen führt zu bindenden, antibindenden und nichtbindenden Molekülorbitalen.
  • Energieordnungen der Molekülorbitale bestimmen die Stabilität eines Moleküls.
  • Molekülorbitale können als linear kombinierte Atomorbitale (LCAO) beschrieben werden: \[ \psi_M = c_A \psi_A + c_B \psi_B \]
  • Besetzungsregel: Molekülorbitale werden gemäß dem Energieprinzip und dem Pauli-Prinzip mit Elektronen aufgefüllt.
  • HOMO (Höchstes besetztes Molekülorbital) und LUMO (Niedrigstes unbesetztes Molekülorbital) sind Schlüsselkonzepte für Reaktivität und chemische Eigenschaften.

SN1 und SN2 Mechanismen

Definition:

SN1: unimolekulare nucleophile Substitution; SN2: bimolekulare nucleophile Substitution, beide sind Reaktionen in der organischen Chemie.

Details:

  • SN1:
    • Reaktionsverlauf: Zweistufig
    • Geschwindigkeitsbestimmend: Bildung von Carbokation
    • Geschwindigkeit: Anhängig von Konz. des Substrats
    • Substrat: Tertiäre und einige sekundäre Halogenide
    • Produkt: Racemisches Gemisch
  • SN2:
    • Reaktionsverlauf: Einstufig
    • Geschwindigkeitsbestimmend: Nukleophil und Substrat
    • Geschwindigkeit: Anhängig von Konz. des Substrats und Nukleophils
    • Substrat: Primäre und einige sekundäre Halogenide
    • Produkt: Inversionsprodukt
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden