Fachmodul Pharmazeutische Biologie I - Cheatsheet
Unterscheidung und Identifizierung von pflanzlichen Drogen
Definition:
Unterscheidung und Identifizierung von pflanzlichen Drogen - Erfassung und Analyse von Pflanzenmaterialien zur Bestimmung ihrer Authentizität und Qualität.
Details:
- Makroskopische Untersuchung: Form, Farbe, Geruch, Beschaffenheit betrachten.
- Mikroskopische Untersuchung: Zellstrukturen und Mikrodetails analysieren.
- Chemotaxonomie: Nutzung chemischer Marker und Profile.
- Chromatographische Methoden: HPLC, GC für Inhaltsstofftrennung.
- Spektroskopische Techniken: NMR, IR-Spektroskopie zur Strukturaufklärung.
- DNA-Barcoding: Genetische Marker zum Identitätsnachweis.
Pharmakognostische Analyseverfahren
Definition:
Pharmakognostische Analyseverfahren: Methoden zur Untersuchung und Bestimmung von natürlichen Arzneistoffen und deren Pflanzen- oder Tierquellen.
Details:
- Qualitative und quantitative Analyse
- Identifizierung von Wirkstoffen durch chromatographische Methoden: HPLC, GC, DC
- Spektroskopische Verfahren: UV/VIS, IR, NMR, MS
- Probenvorbereitungsschritte: Extraktion, Reinigung, Derivatisierung
- Mikroskopische und makroskopische Untersuchungen: Morphologie, Anatomie
- Biologische Tests: In-vitro und In-vivo Assays
- Standardisierung von Pflanzenextrakten
- Regulatorische Anforderungen und Qualitätskontrollen
Grundlagen der High Performance Liquid Chromatography (HPLC)
Definition:
Grundprinzip: Trennung von Stoffen aufgrund ihrer unterschiedlichen Wechselwirkungen mit stationärer und mobiler Phase.
Details:
- Stationäre Phase: Feste oder flüssige Phase in der Trennsäule
- Mobile Phase: Flüssiges Lösungsmittel, das durch die Säule fließt
- Detektoren: Messen die Konzentration der getrennten Substanzen (z.B. UV, Fluoreszenz)
- Anwendungen: Analyse von Arzneistoffen, Naturstoffen, Metaboliten
- Parameter: Flussrate, Säulentemperatur, Zusammensetzung der mobilen Phase (Gradienten-Elution)
- Retention: Verweilzeit einer Substanz in der Säule, abhängig von Wechselwirkungen mit der stationären Phase
Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GCMS)
Definition:
Analytische Methode zur Trennung (GC) und Identifizierung (MS) von Substanzen in einer Probe.
Details:
- GC: Trennt Komponenten einer Probe basierend auf ihrer Flüchtigkeit.
- MS: Identifiziert getrennte Komponenten durch Fragmentierung und Massendetektion.
- Anwendung: Analyse von komplexen biologischen Proben, Umweltproben, Drogen, und Metaboliten.
- Molekulargewicht: Berechnung der Masse fragmentierter Ionen.
- Chromatogramm: Darstellung der Trennung der Komponenten.
Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA)
Definition:
Ein ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) ist ein biochemischer Test zum Nachweis von Antigenen oder Antikörpern in einer Probe mittels enzymgekoppelter Antikörper.
Details:
- Direkter, indirekter, Sandwich- und kompetitiver ELISA
- Hochspezifisch und sensitiv
- 4 Grundschritte: Beschichtung, Blockierung, Detektion, Auswertung
- Ergebnisse in Form eines Farbumschlags
- Interpretation mittels Absorptionsmessung bei spezifischen Wellenlängen
Sodium Dodecyl Sulfate Polyacrylamide Gel Electrophoresis (SDS-PAGE)
Definition:
SDS-PAGE: Methode zur Trennung von Proteinen nach ihrer Größe.
Details:
- SDS: Denaturierung und ungeladene Proteine erhielten eine negative Ladung.
- Polyacrylamidgel: Matrix für die Proteintrennung.
- Elektrophorese: Anlegen eines elektrischen Feldes -> Proteine bewegen sich durch das Gel.
- Kleinere Proteine wandern schneller als größere.
- Verwendung: Proteincharakterisierung und -analyse.
- Farbstoffe (z. B. Coomassie-Blau) zur Visualisierung.
- Molekulargewichtsmarker zur Bestimmung der Proteingrößen.
Struktur und Funktion von Terpenoiden
Definition:
Terpenoide: große Klasse organischer Verbindungen, abgeleitet von Isopren (C5H8). Relevant in Biologie & Pharmazie.
Details:
- Struktur: Grundbaustein Isopren-Einheit
- Klassifizierung: Monoterpene (C10), Sesquiterpene (C15), Diterpene (C20), u.a.
- Biosynthese: Mevalonat-Weg, MEP-Weg
- Funktion: sekundäre Pflanzenstoffe, ätherische Öle, Abwehrstoffe, Pharmaka
- Beispiele: Menthol (Monoterpen), Artemisinin (Sesquiterpen), Taxol (Diterpen)
Alkaloide und ihre pharmazeutische Bedeutung
Definition:
Alkaloide sind stickstoffhaltige organische Verbindungen, die meist basisch sind und in Pflanzen vorkommen. Sie haben oft starke physiologische Wirkungen auf den menschlichen Körper.
Details:
- Struktur: Heterozyklische Verbindungen mit Stickstoff
- Vorkommen: Hauptsächlich in Pflanzen
- Wirkungen: Analgetisch, stimulierend, beruhigend
- Beispiele: Morphin, Atropin, Nikotin
- Pharmazeutische Bedeutung: Schmerzmittel, Krebstherapie, Herz-Kreislauf-Medikamente
- Biosynthese: Verschiedene pflanzliche Stoffwechselwege
- Reaktionen: Meist saure oder basische Hydrolyse