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Organische Chemie 2 - Cheatsheet
Organische Chemie 2 - Cheatsheet SN1- und SN2-Reaktionsmechanismen und ihre Anwendung Definition: SN1- und SN2-Reaktionsmechanismen: zwei Arten nukleophiler Substitutionsreaktionen in der organischen Chemie. Details: SN1 (Substitution, nucleophil, unimolekular): zweistufig; erster Schritt ist die langsame Bildung eines Carbokations, gefolgt von nucleophilem Angriff. SN2 (Substitution, nucleophil, ...

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Organische Chemie 2 - Cheatsheet

SN1- und SN2-Reaktionsmechanismen und ihre Anwendung

Definition:

SN1- und SN2-Reaktionsmechanismen: zwei Arten nukleophiler Substitutionsreaktionen in der organischen Chemie.

Details:

  • SN1 (Substitution, nucleophil, unimolekular): zweistufig; erster Schritt ist die langsame Bildung eines Carbokations, gefolgt von nucleophilem Angriff.
  • SN2 (Substitution, nucleophil, bimolekular): einstufig; gleichzeitig greifen das Nucleophil und das abgehende Molekül an.
  • SN1 bevorzugt tertiäre Halogenalkane (\textit{3°}), SN2 bevorzugt primäre Halogenalkane (\textit{1°}).
  • Wichtige Faktoren: SN1-Reaktionen benötigen polare, protische Lösungsmittel; SN2-Reaktionen benötigen polare, aprotische Lösungsmittel.
  • Beispiele in der Anwendung: Synthese von Alkoholen, Ethern, und Aminen; Veresterung.

E1- und E2-Eliminierungsreaktionen in der organischen Synthese

Definition:

E1- und E2-Eliminierungsreaktionen sind zwei wichtige Mechanismen, durch die Alkene in der organischen Synthese gebildet werden.

Details:

  • E1-Reaktion: einstufige Reaktion, bei der zuerst ein Carbokation entsteht. Reaktionsgeschwindigkeit hängt nur von der Konzentration des Substrats ab.
  • Mechanismus:
  • Schritt 1: Abgangsgruppe verlässt, Bildung von Carbokation (\text{langsamer Schritt}).
  • Schritt 2: Proton wird von einer Base entfernt (\text{schneller Schritt}).
  • \text{Geschwindigkeitsgesetz}: \text{Rate} = k[\text{Substrat}].
  • E2-Reaktion: bimolekulare, konzertierte Reaktion, bei der Protonenabnahme und Abgang der Abgangsgruppe gleichzeitig ablaufen.
  • Mechanismus:Proton und Abgangsgruppe (antiperiplanar) werden gleichzeitig entfernt.
  • \text{Geschwindigkeitsgesetz}: \text{Rate} = k[\text{Substrat}][\text{Base}].
  • Regioselektivität: Zaitsev's Regel (stabileres Alken bevorzugt), kann durch sterische Hinderung beeinflusst werden.
  • Stereochemie: E2 bevorzugt antiperiplanare Geometrie.

Oxidations- und Reduktionsmittel und ihre Anwendung auf organische Moleküle

Definition:

Oxidations- und Reduktionsmittel in der organischen Chemie: Transformation funktioneller Gruppen durch Änderung des Oxidationszustands.

Details:

  • Oxidationsmittel: entfernen Elektronen (Bsp: Kaliumpermanganat, Jones-Reagenz)
  • Reduktionsmittel: fügen Elektronen hinzu (Bsp: Lithiumaluminiumhydrid, Natriumborhydrid)
  • Oxidation: Erhöht den Oxidationszustand (Primärer Alkohol → Aldehyd → Carbonsäure)
  • Reduktion: Verringert den Oxidationszustand (Aldehyd → Primärer Alkohol, Keton → Sekundärer Alkohol)
  • Reagenz-Wahl abhängig von funktionellen Gruppen und gewünschtem Produkt

Wagner-Meerwein- und Beckmann-Umlagerungen

Definition:

Wagner-Meerwein-Umlagerung: Umlagerung von Alkylgruppen; Beckmann-Umlagerung: Umlagerung von Oximen zu Amiden, verwendet Säuren oder Phosphorpentachlorid.

Details:

  • Wagner-Meerwein: primär in Carbokationen (Alkyl- und Arylverschiebungen)
  • Reaktion: $$\text{R-CH-CHR}_2 + \text{H}^+ \rightarrow \text{R-C^+ -CHR}_2 \rightarrow \text{verschobenes Produkt}$$
  • Beckmann: Oxime zu Amiden
  • Reaktion: $$\text{RC}(R')=\text{N-OH} \rightarrow \text{RC}(R')\text{NH}_2$$
  • Verwendet Säuren (HCl, H_2SO_4) oder Reagenzien wie PCl_5

Retrosynthetische Analyse und Funktionsgruppeninterkonversion

Definition:

Retrosynthetische Analyse: Methode zur Planung der Synthese komplexer Moleküle durch Zerlegung in einfachere Ausgangsstoffe. Funktionsgruppeninterkonversion: Umwandlung einer funktionellen Gruppe in eine andere zur Erleichterung der Synthese.

Details:

  • Retrosynthetische Analyse: Identifikation von Zielmolekül und Aufteilung in Synthesevorläufer
  • Diskonnektivität: Trennen von Bindungen zur Erreichung von Synthesevorläufern
  • Synthon: Ein theoretisches Fragment zur Syntheseplanung
  • Reagenz: Tatsächlich eingesetzter Stoff, der das Synthon realisiert
  • Funktionelle Gruppen: Zielgerichtete Umwandlung essentiell für Planung
  • Häufige Funktionsgruppeninterkonversionen: Oxidation (z.B. \textit{-OH zu -C=O}), Reduktion (z.B. \textit{-NO_2 zu -NH_2}), Schutzgruppen einsetzen / entfernen

Reaktionskinetik und Geschwindigkeitsgesetze

Definition:

Reaktionskinetik: Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit und der Faktoren, die sie beeinflussen. Geschwindigkeitsgesetze: Mathematische Beschreibung der Geschwindigkeit in Abhängigkeit von den Konzentrationen der Reaktanten.

Details:

  • Geschwindigkeitsgesetz 1. Ordnung: \ \( v = k[A] \)
  • Geschwindigkeitsgesetz 2. Ordnung: \ \( v = k[A][B] \)
  • Arrhenius-Gleichung: \ \( k = A e^{-\frac{E_a}{RT}} \)
  • Aktivierungsenergie (\(E_a\)): Energiebarriere, die überwunden werden muss
  • Übergangszustand: Hochenergischer Zustand auf dem Reaktionsweg
  • Katalysator: Senkt Aktivierungsenergie, erhöht Reaktionsgeschwindigkeit

Regio- und Stereoselektivität in organischen Reaktionen

Definition:

Regioselektivität und Stereoselektivität beschreiben, wie bevorzugt bestimmte Positionen in einem Molekül während einer chemischen Reaktion reagieren bzw. wie bevorzugt bestimmte stereochemische Produkte entstehen.

Details:

  • Regioselektivität: Bevorzugung einer bestimmten Position im Molekül. Beispiel: Markownikow-Regel in Additionsreaktionen.
  • Stereoselektivität: Bevorzugung eines bestimmten räumlichen Anordnungsmodus. Enthält Enantioselektivität und Diastereoselektivität.
  • Enantioselektivität: Erzeugung eines bestimmten Enantiomers. Beispiel: Asymmetrische Synthese.
  • Diastereoselektivität: Erzeugung bestimmter Diastereomere. Beispiel: Stereoselektive Reduktion.
  • Konsequenzen: Bestimmt Reaktionsausbeute und Produktreinheit.

Organokatalyse und bioorthogonale Chemie

Definition:

Organokatalyse: Einsatz kleiner organischer Moleküle als Katalysatoren in chemischen Reaktionen. Bioorthogonale Chemie: Chemie, die in lebenden Systemen stattfindet, ohne natürliche biochemische Prozesse zu stören.

Details:

  • Organokatalysatoren wie Proline, Pyrrolidine, und DMAP
  • Chirale Katalysatoren für asymmetrische Synthese
  • Michael-Addition, Aldol-Reaktion
  • Bioorthogonale Reaktionen umfassen Click-Chemie, wie die Azid-Alkin-Cycloaddition (\textit{CuAAC})
  • Reaktionen müssen schnell, spezifisch, und biokompatibel sein
  • Anwendung: Biomolekülmarkierung, Drug Delivery, Bildgebung
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