Anorganische Chemie 2 - Cheatsheet
Periodensystem und Periodizität der Elemente
Definition:
Ordnung der chemischen Elemente nach steigender Protonenanzahl; zeigt periodische Trends in chemischen und physikalischen Eigenschaften.
Details:
- Perioden: horizontale Zeilen
- Gruppen: vertikale Spalten
- Hauptgruppen: 1-2 & 13-18
- Übergangsmetalle: Gruppen 3-12
- Lanthanide und Actinide: unterhalb des Hauptblocks
- Kernladungszahl zeigt Elementposition
- Periodizität sichtbar in Atomradien, Ionisierungsenergien, Elektronenaffinitäten, Elektronegativitäten
- Metalle, Halbmetalle, Nichtmetalle
Elektronenkonfiguration und chemische Bindung
Definition:
Elektronenkonfiguration bestimmt die Verteilung der Elektronen eines Atoms auf die verschiedenen Orbitale; chemische Bindung erklärt die Wechselwirkungen zwischen Atomen, die zur Bildung von Molekülen führen.
Details:
- Elektronenkonfiguration: Darstellung erfolgt in der Form \(1s^2 2s^2 2p^6\) etc.
- Pauli-Prinzip: Kein Elektron in einem Atom kann in allen vier Quantenzahlen übereinstimmen.
- Hundsche Regel: Orbitale gleicher Energie werden zuerst einfach besetzt.
- Arten von Bindungen: Ionenbindung, kovalente Bindung, Metallbindung
- Ionenbindung: Entstehung durch Elektronentransfer, Bildung von Kationen und Anionen
- Kovalente Bindung: Teilen von Elektronenpaaren zwischen Atomen
- Metallbindung: Elektronengas-Modell, delokalisierte Elektronen
Koordinationschemie der Übergangsmetalle
Definition:
Studie der Bindungen und Strukturen von Übergangsmetallkomplexen.
Details:
- Übergangsmetalle haben unvollständig gefüllte d-Orbitale.
- Liganden: Moleküle/Ionen, die an das Metallzentrum binden.
- Koordinationszahl: Anzahl der Liganden um das Metallzentrum.
- Geometrien: oktaedrisch, tetraedrisch, quadratisch-planar.
- Valence Bond Theory (VBT), Molekülorbitaltheorie (MOT), Kristallfeldtheorie (CFT)
- Kristallfeldaufspaltung: \Delta_0 im oktaedrischen Feld, \Delta_t im tetraedrischen Feld.
- Chelateffekt: Erhöhte Stabilität durch mehrzähnige Liganden.
- Farbig durch d-d-Übergänge, LMCT, MLCT.
Katalytische Eigenschaften von Übergangsmetallen
Definition:
Übergangsmetalle als Katalysatoren aufgrund ihrer Fähigkeit, unterschiedliche Oxidationsstufen und Koordinationsgeometrien einzunehmen und mit Reaktanten stabile und aktivierte Komplexe zu bilden.
Details:
- Übergangsmetalle zeigen variable Oxidationsstufen, ermöglichen Redoxreaktionen.
- Hohe Komplexbildungstendenz durch d-Orbitale.
- Reaktionsmechanismus: Adsorption, Reaktion, Desorption.
- Beispiele: Pd, Pt, Ni, Au.
- Heterogene Katalyse (z.B. Haber-Bosch-Verfahren, Kontaktverfahren).
- Homogene Katalyse (z.B. Wilkinson-Katalysator, Olefinmetathese).
Organometallische Verbindungen und Reaktionen
Definition:
Organometallische Verbindungen: chemische Verbindungen mit Metall-Kohlenstoff-Bindungen (M-C-Bindung). Reaktionen umfassen Synthesen, Ligandenaustausch, Oxidations- und Reduktionsreaktionen.
Details:
- Wichtige Liganden: Alkylliganden (-R), Cyclopentadienyl (Cp), Carbonyle (CO)
- Beispiele für Metalle: Fe, Co, Ni, Pt
- Reaktionen: Oxidative Addition, Reduktive Eliminierung, Ligandenaustausch
- Typische Reaktionsgleichungen:
- Oxidative Addition: \[ \text{M} + \text{R-X} \rightarrow \text{M(R)(X)} \]
- Reduktive Eliminierung: \[ \text{M(R)(X)} \rightarrow \text{M} + \text{R-X} \]
- Anwendungen: Katalyse (z.B. Heck-Reaktion, Suzuki-Kupplung)
Röntgenkristallographie
Definition:
Methode zur Bestimmung der dreidimensionalen Struktur kristalliner Festkörper mittels Röntgenstrahlen.
Details:
- Ermittlung der Elektronendichteverteilung im Kristall
- Anwendung vor allem bei der Analyse von komplexen chemischen Verbindungen und Biomolekülen
- Bragg-Gleichung: \[ n \times \lambda = 2 \times d \times \sin(\theta) \]
- Fourier-Transformation zur Rekonstruktion der Kristallstruktur
Redoxreaktionen und Elektrochemie
Definition:
Redoxreaktionen: Elektronenübertragungsreaktionen. Elektrochemie: Teilgebiet der Chemie, das sich mit chemischen Reaktionen befasst, die durch elektrische Energie angetrieben oder erzeugt werden.
Details:
- Redoxreaktionen: Oxidation (Elektronenabgabe) und Reduktion (Elektronenaufnahme)
- Oxidationszahlen zur Bestimmung der Redoxvorgänge
- Standardelektrodenpotentiale: Tabellenwert für Halbzellenreaktionen
- Elektrochemische Zellen: galvanische Zelle (Batterien) und Elektrolysezelle
- Nernst-Gleichung: \[ E = E^0 - \frac{RT}{nF} \ln Q \]
- Faraday-Gesetz: \[ m = \frac{Q}{F} \cdot \frac{M}{n} \]
Bioanorganische Chemie, inkl. Metalloproteine und Enzyme
Definition:
Studienfeld der Chemie, das sich mit den Rollen und Funktionen anorganischer Elemente in biologischen Systemen befasst, insbesondere Metalloproteinen und Enzymen.
Details:
- Metalloproteine: Proteine mit Metallionen als Kofaktoren.
- Funktion von Metallionen: Katalytische Aktivität, Strukturstabilisierung, Elektronentransfer.
- Beispiele: Hämoglobin (Fe), Cytochrome (Fe), Superoxid-Dismutase (Cu, Zn).
- Metalloenzyme: Enzyme, die Metallionen für ihre biologische Aktivität benötigen.
- Beispiel: Carbonanhydrase (Zn2+), Nitrogenase (Fe, Mo).
- Wichtige Reaktionen: Redoxreaktionen, Hydrolysen, Atom-/Gruppen-Transfer-Reaktionen.
- Biologisches Gleichgewicht und Metallhomöostase wichtig für Funktion und Regulation.