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Betrachte folgende nukleophile Substitutionsreaktion eines Alkylhalogenids mit einem Hydroxidion:
Beschreibe den möglichen Reaktionsweg für die oben genannten Reaktanten unter dem Sn2-Mechanismus. Beziehe hierbei auch die Rolle des Übergangszustandes sowie sterische Faktoren mit ein.
Lösung:
Betrachte folgende nukleophile Substitutionsreaktion eines Alkylhalogenids mit einem Hydroxidion:
Reaktionsweg unter dem Sn2-Mechanismus:
Zusammenfassung:
Beim Sn2-Mechanismus für die Reaktion von 2-Brompropan mit Hydroxidion (\(\text{OH}^-\)) erfolgt die Substitution in einem einzigen Schritt, wobei das Nukleophil (\(\text{OH}^-\)) das Kohlenstoffzentrum angreift und gleichzeitig die Abgangsgruppe (\(\text{Br}^-\)) freigesetzt wird. Der Übergangszustand ist trigonal bipyramidal und führt zu einer Inversion der Stereochemie, was zur Bildung von Propanol und Bromidion (\(\text{Br}^-\)) führt.
Analysiere die Reaktionsgeschwindigkeit und die Bevorzugung des Reaktionsweges für die oben genannten Reaktanten unter dem Sn1-Mechanismus. Bestimme, ob die Reaktion unter Sn1-Bedingungen wahrscheinlich ist, und erkläre Deine Schlussfolgerung auf Basis der Molekülstruktur.
Lösung:
Betrachte folgende nukleophile Substitutionsreaktion eines Alkylhalogenids mit einem Hydroxidion:
Reaktionsgeschwindigkeit und Bevorzugung des Reaktionsweges unter dem Sn1-Mechanismus:
Faktoren und Wahrscheinlichkeit der Sn1-Reaktion:
Schlussfolgerung:
Die Reaktion von 2-Brompropan mit Hydroxidion (\(\text{OH}^-\)) über den Sn1-Mechanismus ist möglich, jedoch nicht stark bevorzugt. Sekundäre Carbokationen bieten eine moderate Stabilität, was bedeutet, dass die Reaktion unter geeigneten Bedingungen und in polar protischen Lösungsmitteln wahrscheinlicher ist. Aber aufgrund der Konkurrenz mit dem Sn2-Mechanismus, der bei sekundären Alkylhalogeniden oft bevorzugt wird, ist die Sn1-Reaktion weniger wahrscheinlich und könnte langsamer ablaufen.
Du erhältst die chemische Struktur von Molekül A, welches ein komplexes organisches Molekül ist. Dein Ziel ist es, dieses Molekül retrosynthetisch zu analysieren und dadurch potentielle Vorläufermoleküle und Reaktionspfade zu identifizieren. Molekül A besitzt zwei funktionelle Gruppen: eine Hydroxylgruppe und eine Carbonylgruppe. Die Synthese sollte möglichst effizient, kostengünstig und umweltfreundlich sein. Bitte berücksichtige dies bei Deinen Antworten.
Teilaufgabe 1: Führe eine retrosynthetische Analyse des Moleküls A durch, indem Du zwei Disconnection-Schritte anwendest. Zeichne die resultierenden Vorläufermoleküle und benenne die angewendeten Trennungen.
Lösung:
Teilaufgabe 1: Retrosynthetische Analyse des Moleküls A
In dieser Aufgabe geht es darum, das komplexe Molekül A retrosynthetisch zu analysieren, um potentielle Vorläufermoleküle zu identifizieren. Im Folgenden werden zwei Disconnection-Schritte durchgeführt:
Durch die Disconnection an der Bindung zur Hydroxylgruppe erhalten wir ein Molekül mit einer Carbonylgruppe und ein weiteres Molekül (R-HO). Wir bezeichnen den Disconnection-Typ als Oxygen-Heteroatom Disconnection.
Durch die zweite Disconnection an der Bindung zur Carbonylgruppe erhalten wir ein Molekül mit einer Hydroxylgruppe und ein weiteres Molekül (R'-CO). Diese Disconnection ist vom Typ Carbon-Heteroatom Disconnection.
Die resultierenden Vorläufermoleküle sind:
Zusammengefasst wurden die folgenden Trennungen angewendet:
Diese Disconnection-Schritte sollen einfache und verständliche Reaktionswege aufzeigen, die zur Synthese von Molekül A führen können.
Teilaufgabe 2: Wähle eines der Vorläufermoleküle und beschreibe, wie Du durch Functional Group Interconversion (FGI) eine Umwandlung der funktionellen Gruppen durchführen würdest. Welche Reagenzien und Bedingungen würdest Du verwenden?
Lösung:
Teilaufgabe 2: Functional Group Interconversion (FGI)
Für diese Aufgabe wähle ich das Vorläufermolekül mit der Carbonylgruppe (R'-CO), das in der vorherigen retrosynthetischen Analyse identifiziert wurde. Ich werde beschreiben, wie ich diese Carbonylgruppe durch Functional Group Interconversion (FGI) in eine andere funktionelle Gruppe umwandele.
Vorläufermolekül: R'-CO (Keton oder Aldehyd)
Geplante Umwandlung: Die Carbonylgruppe soll in eine Hydroxylgruppe umgewandelt werden, um ein Alkoholmolekül zu erhalten.
Vorgehensweise:
Schritte der Umwandlung:
Reaktionsgleichung:
R'-CO + 2 LiAlH4 → R'-CH2-OH + 2 LiAlH3 + H2O
Reagenzien und Bedingungen:
Diese Reduktionsreaktion ist effizient und ermöglicht eine selektive Umwandlung der Carbonylgruppe in eine Hydroxylgruppe, was zur Gewinnung des gewünschten Alkohols führt.
Teilaufgabe 3: Identifiziere die Synthoner (hypothetische Fragmente), die durch die Disconnection und FGI in den vorherigen Schritten entstanden sind. Erkläre, warum diese Synthoner für die tatsächliche Synthese von Bedeutung sind.
Lösung:
Teilaufgabe 3: Identifikation und Bedeutung der Synthoner
In den vorherigen Schritten haben wir die retrosynthetische Analyse des Moleküls A durchgeführt und eine Functional Group Interconversion (FGI) angewendet. Jetzt sollen die entstandenen Synthoner (hypothetische Fragmente) identifiziert und deren Bedeutung für die tatsächliche Synthese erklärt werden.
Entstandene Synthoner durch Disconnection:
Entstandene Synthoner durch FGI:
Bedeutung der Synthoner für die tatsächliche Synthese:
Die Identifikation dieser Synthoner ist für die tatsächliche Synthese von Molekül A von entscheidender Bedeutung, da sie als Bausteine dienen, die zielgerichtet zu spezifischen Vorläufern und letztlich zum Zielmolekül führen. Die Synthoner ermöglichen eine systematische Planung der Syntheseroute und tragen zur Effizienz, Kostensenkung und Umweltfreundlichkeit bei.
Übergangsmetall-Katalyse spielt eine zentrale Rolle in der modernen organischen Chemie, insbesondere bei der Beschleunigung von Reaktionen und der Erhöhung der Selektivität. Dabei kommen häufig Metalle wie Pd, Pt, Ni und Rh zum Einsatz. Die Mechanismen umfassen oxidative Addition, reduktive Eliminierung und Insertionsreaktionen. Zu den typischen Beispielen gehören die Suzuki-Kupplung, die Heck-Reaktion und die Hydroformylierung. Zu den Vorteilen zählen erhöhte Reaktionsraten, milde Reaktionsbedingungen und hohe Selektivität. Übergangsmetalle können sowohl in stöchiometrischen als auch in katalytischen Mengen verwendet werden.
1. Erläutere den Mechanismus der Suzuki-Kupplung. Gehe dabei auf die Rolle des Palladium-Katalysators ein und erkläre die grundlegenden Schritte wie oxidative Addition, Transmetallierung und reduktive Eliminierung. Verwende geeignete Reaktionsschemata und Reaktionsgleichungen, um Deine Ausführungen zu unterstützen.
Lösung:
Die Suzuki-Kupplung ist eine wichtige Kreuzkupplungsreaktion in der organischen Chemie, die häufig zur Bildung von Biarylverbindungen verwendet wird. Bei dieser Reaktion wird normalerweise ein Aryl- oder Vinylboronsäurederivat mit einem Aryl- oder Vinylhalogenid kombiniert, um eine neue C-C-Bindung zu bilden. Ein Palladium-Katalysator spielt hierbei eine zentrale Rolle. Der Mechanismus der Suzuki-Kupplung umfasst folgende Schritte:
Pd(0) + R-X → R-Pd(II)-X
R-Pd(II)-X + R'-B(OH)2 → R-Pd(II)-R' + X-B(OH)2
R-Pd(II)-R' → R-R' + Pd(0)
Zusammengefasst sind die Hauptschritte der Suzuki-Kupplung:
Die Suzuki-Kupplung bietet mehrere Vorteile, darunter hohe Effizienz, milde Reaktionsbedingungen und ausgezeichnete Selektivität, was sie zu einem wertvollen Werkzeug in der organischen Synthese macht.
2. Berechne die theoretische Ausbeute einer Hydroformylierungsreaktion. Angenommen, Du startest mit 1 mol eines Alkens und verwendest ein Rhodium-Katalysatorsystem. Die Reaktionsgleichung lautet:
\[\text{Alken} + \text{CO} + \text{H}_2 \rightarrow \text{Aldehyd}\]
Gehe davon aus, dass die Reaktion unter idealen Bedingungen abläuft und keine Nebenprodukte entstehen. Bestimme die Produktmengen und erkläre, wie die Experimentbedingungen die Ausbeute beeinflussen könnten.
Lösung:
Um die theoretische Ausbeute einer Hydroformylierungsreaktion zu berechnen, nehmen wir folgende idealisierte Reaktionsgleichung an:
\text{Alken} + \text{CO} + \text{H}_2 → \text{Aldehyd}
Angenommen, Du startest mit 1 mol eines Alkens und verwendest ein Rhodium-Katalysatorsystem. Unter idealen Bedingungen, bei denen keine Nebenprodukte entstehen und die Reaktion vollständig abläuft, bedeutet das Folgendes:
Die theoretische Ausbeute beträgt daher:
1 mol Alken → 1 mol Aldehyd
Die Experimentbedingungen können jedoch die Ausbeute beeinflussen:
Zusammengefasst ist die theoretische Ausbeute der Hydroformylierungsreaktion unter idealen Bedingungen 1 mol des Aldehyds pro 1 mol Alken. Experimentelle Bedingungen und Faktoren wie Katalysatoraktivität, Reaktionstemperatur und -druck, Reaktantenkonzentrationen, Reaktionszeit und Lösungsmittelwahl können jedoch die tatsächliche Ausbeute beeinflussen.
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