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Der Erste Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass die Energie eines abgeschlossenen Systems konstant ist; sie kann weder erzeugt noch vernichtet, nur umgewandelt werden.
Teilaufgabe 1: Ein idealer Gaskolben befindet sich in einem abgeschlossenen, thermodynamischen System. Beschreibe mithilfe des Ersten Hauptsatzes der Thermodynamik die Prozesse, die ablaufen, wenn das Gas isotherm expandiert. Nutze dabei den mathematischen Ausdruck \[\text{d}U = \text{d}Q - \text{d}W\] und diskutiere, wie sich Wärme und Arbeit während des Prozesses verändern.
Lösung:
Um die isotherme Expansion eines idealen Gases in einem abgeschlossenen, thermodynamischen System zu beschreiben, verwenden wir den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik. Der mathematische Ausdruck dafür lautet:
Da der Prozess isotherm ist, bleibt die Temperatur des Gases konstant. Für ein ideales Gas hängt die innere Energie \(U\) ausschließlich von der Temperatur ab. Bei konstanter Temperatur ändert sich somit die innere Energie nicht. Dies bedeutet:
Daraus folgt gemäß dem Ersten Hauptsatz der Thermodynamik:
Dies lässt sich weiter umstellen zu:
Das bedeutet, dass die zugeführte Wärmeenergie \(\text{d}Q\) gleich der während der Expansion verrichteten Arbeit \(\text{d}W\) ist.
Diskussion:
Zusammengefasst: Bei einer isothermen Expansion eines idealen Gases bleibt die innere Energie des Gases konstant (\(\text{d}U = 0\)), die zugeführte Wärmeenergie (\(\text{d}Q\)) wird vollständig in Arbeit (\(\text{d}W\)) umgewandelt.
Teilaufgabe 2: Berechne die Änderung der inneren Energie (\text{d}U) für das gleiche System, wenn das Gas adiabatisch komprimiert wird. Gehe davon aus, dass die Arbeit, die am System verrichtet wird, 500 J beträgt und keine Wärme ausgetauscht wird. Verwende dabei wieder die Gleichung des Ersten Hauptsatzes der Thermodynamik.
Lösung:
Um die Änderung der inneren Energie (\text{d}U) für ein adiabatisch komprimiertes Gas zu berechnen, verwenden wir den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik. Der mathematische Ausdruck dafür lautet:
Bei einem adiabatischen Prozess wird keine Wärme ausgetauscht, das heißt \(\text{d}Q = 0\). Damit vereinfacht sich der Erste Hauptsatz zu:
Wenn Arbeit am System verrichtet wird, ist die Arbeit \(\text{d}W\) positiv. Gegeben ist, dass die verrichtete Arbeit 500 J beträgt:
Setzen wir dies in die Gleichung ein:
Das negative Vorzeichen zeigt, dass die innere Energie des Gases zunimmt, da Arbeit am System verrichtet wird.
Zusammengefasst: Bei der adiabatischen Kompression wird keine Wärme zugeführt oder abgeführt (\(\text{d}Q = 0\)). Die Änderung der inneren Energie (\text{d}U) beträgt in diesem Fall -500 J. Da die Arbeit am System verrichtet wird, erhöht sich die innere Energie des Gases um 500 J.
Teilaufgabe 3: In einem Experiment wird ein Gas sowohl isochor (konstantes Volumen) erwärmt, als auch isobar (konstanter Druck) expandiert. Zeige anhand der Gleichung \[\text{d}U = \text{d}Q - \text{d}W\], wie sich die Zunahme der inneren Energie zwischen den beiden Prozessen unterscheidet. Gehe dabei davon aus, dass die Wärmezufuhr in beiden Fällen 400 J beträgt und bei der isochoren Erwärmung keine Arbeit verrichtet wird.
Lösung:
Um die Unterschiede in der Zunahme der inneren Energie (\(\text{d}U\)) zwischen einer isochoren (konstantes Volumen) Erwärmung und einer isobaren (konstanter Druck) Expansion zu zeigen, verwenden wir den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik:
Für beide Prozesse wird eine Wärmezufuhr von 400 J angenommen (\(\text{d}Q = 400\) J). Untersuchen wir nun die einzelnen Prozesse:
1. Isochore Erwärmung:
2. Isobare Expansion:
Zusammenfassung:
Ein isoliertes System wird durch eine Trennwand in zwei Bereiche geteilt. Der Bereich A enthält ein ideales Gas mit dem Volumen von 1 m³ bei einer Temperatur von 300 K. Der Bereich B enthält ein anderes ideales Gas mit einem Volumen von 1 m³ bei einer Temperatur von 400 K. Die Trennwand ist wärmeleitend, sodass sich die Gase langsam und reversibel erwärmen und kühlen können, bis thermodynamisches Gleichgewicht erreicht ist. Die Wärmekapazitäten der Gase bei konstantem Volumen sind jeweils 20 J/K. Es gibt keine stoffliche Durchmischung der Gase. Berechne die Änderungen der Entropien für dieses System und die Umgebung und überprüfe den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
Berechne die Endtemperatur des Systems, nachdem sich thermodynamisches Gleichgewicht eingestellt hat.
Lösung:
Um die Endtemperatur des Systems zu berechnen, können wir die Tatsache nutzen, dass sich das System im thermodynamischen Gleichgewicht befindet. Das bedeutet, dass die Temperaturen beider Gase identisch sein werden. Wir verwenden die Erhaltung der Energie, um die Endtemperatur zu berechnen.
Da die Wärmemenge im System erhalten bleibt:
Da QA = QB:
Wir setzen die Werte für Cv ein (20 J/K):
Die Endtemperatur des Systems beträgt daher 350 K.
Bestimme die Entropieänderung \( \Delta S_{A} \) für den Bereich A.
Lösung:
Um die Entropieänderung \( \Delta S_{A} \) für Bereich A zu berechnen, verwenden wir die Formel für die Änderung der Entropie eines idealen Gases bei einer Temperaturänderung:
Wir haben folgende Werte gegeben:
Setzen wir diese Werte in die Formel ein:
Nun berechnen wir die Entropieänderung für Bereich A:
Zur weiteren Vereinfachung und Berechnung:
Die Entropieänderung \(\Delta S_A\) für Bereich A beträgt daher 3.08 J/K.
Ermittle die Entropieänderung \( \Delta S_{B} \) für den Bereich B.
Lösung:
Um die Entropieänderung \( \Delta S_{B} \) für den Bereich B zu berechnen, verwenden wir dieselbe Formel wie bei Bereich A:
Wir haben folgende Werte gegeben:
Setzen wir diese Werte in die Formel ein:
Nun berechnen wir die Entropieänderung für Bereich B:
Zur weiteren Berechnung:
Die Entropieänderung \(\Delta S_B\) für Bereich B beträgt daher -2.67 J/K.
Berechne die gesamte Entropieänderung \( \Delta S_{ges} \) des Systems und überprüfe den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
Lösung:
Um die gesamte Entropieänderung \( \Delta S_{ges} \) des Systems zu berechnen, addieren wir die Entropieänderungen der beiden Bereiche A und B. Wir haben bereits die Entropieänderungen vorher berechnet:
Die gesamte Entropieänderung des Systems ist daher:
Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass die Entropie eines abgeschlossenen Systems immer zunehmen oder im Falle eines reversiblen Prozesses konstant bleiben muss. Die berechnete gesamte Entropieänderung \( \Delta S_{ges} \) beträgt 0.41 J/K, was größer als 0 ist. Dies bestätigt, dass die gesamte Entropie des Systems zugenommen hat.
Daher wird der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik erfüllt.
Freie Energie und chemisches Gleichgewicht: Die freie Energie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Richtung und des Fortschritts chemischer Reaktionen, bis ein Gleichgewicht erreicht wird. Die freie Enthalpie (Gibbs-Energie) ist definiert als
Betrachte die Reaktion:
Lösung:
Freie Energie und chemisches Gleichgewicht: Die freie Energie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Richtung und des Fortschritts chemischer Reaktionen, bis ein Gleichgewicht erreicht wird. Die freie Enthalpie (Gibbs-Energie) ist definiert als:
Basierend auf diesen Informationen beantworte bitte die folgenden Fragen:
Unter Standardbedingungen beträgt \( \Delta G^0 \) dieser Reaktion -40 kJ/mol. Berechne die Gleichgewichtskonstante \( K \) bei 298 K:
\[\frac{-(-40000)}{8.314 \times 298}\]
\[\frac{40000}{8.314 \times 298} = \frac{40000}{2477.572} ≈ 16.15\]
\[K = e^{16.15}\]
\[e^{16.15} ≈ 1.04 \times 10^{7}\]
Die Gleichgewichtskonstante \( K \) bei 298 K beträgt also etwa \( 1.04 \times 10^{7} \).
Stelle dar, wie sich die freie Enthalpie einer Reaktion ändert,
Lösung:
Freie Energie und chemisches Gleichgewicht: Die freie Energie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Richtung und des Fortschritts chemischer Reaktionen, bis ein Gleichgewicht erreicht wird. Die freie Enthalpie (Gibbs-Energie) ist definiert als:
Basierend auf diesen Informationen beantworten Sie bitte die folgenden Fragen:
Um die Änderung der freien Enthalpie (Gibbs-Energie) zu verstehen, betrachten wir die Gleichung:
\[ \Delta G = \Delta H - T \Delta S \]
Hierbei steht \(\Delta G\) für die Änderung der freien Enthalpie, \(\Delta H\) für die Enthalpieänderung, \(T\) für die Temperatur und \(\Delta S\) für die Entropieänderung.
\[ \Delta G = \Delta H - T \Delta S \]
\[ \Delta G \text{ wird kleiner, wenn } T \text{ größer wird und } \Delta S > 0 \]
Zusammengefasst:
Eine bestimmte chemische Reaktion hat eine Standard-Gibbs-Energieänderung \Delta G^0 von 15 kJ/mol.
Lösung:
Freie Energie und chemisches Gleichgewicht: Die freie Energie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Richtung und des Fortschritts chemischer Reaktionen, bis ein Gleichgewicht erreicht wird. Die freie Enthalpie (Gibbs-Energie) ist definiert als:
Basierend auf diesen Informationen beantworten Sie bitte die folgenden Fragen:
Eine bestimmte chemische Reaktion hat eine Standard-Gibbs-Energieänderung \( \Delta G^0 \) von 15 kJ/mol.
\[ \Delta G = 15000 + 8.314 \times 300 \times \ln (1) \]
\[ \Delta G = 15000 + 8.314 \times 300 \times 0 \]
\[ \Delta G = 15000 + 0 = 15000 \text{ J/mol} = 15 \text{ kJ/mol} \]
Die Gibbs-Energieänderung \( \Delta G \) bei 300 K beträgt also 15 kJ/mol.
\[ Q = \frac{[C][D]}{[A][B]} \]
Angenommen \(A, B, D\) bleiben bei 1 M:
\[ Q = \frac{2 \times 1}{1 \times 1} = 2 \]
\[ \Delta G = \Delta G^0 + RT \ln Q \]
\[ \Delta G = 15000 + 8.314 \times 300 \times \ln 2 \]
\[ \ln 2 \approx 0.693 \]
\[ \Delta G = 15000 + 8.314 \times 300 \times 0.693 \]
\[ \Delta G = 15000 + 1726.62 \]
\[ \Delta G \approx 16726.62 \text{ J/mol} \approx 16.73 \text{ kJ/mol} \]
Die Gibbs-Energieänderung \( \Delta G \) erhöht sich also auf etwa 16.73 kJ/mol, wenn die Konzentration eines Produkts auf 2 M erhöht wird.
In einer chemischen Reaktion beschreiben die Arrhenius-Gleichung und die Aktivierungsenergie den Zusammenhang zwischen der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k und der Temperatur T. Die Arrhenius-Gleichung lautet: \[ k = A e^{-\frac{E_A}{RT}} \] Hierbei ist k die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante, A der präexponentielle Faktor (auch Frequenzfaktor genannt), \( E_A \) die Aktivierungsenergie, R die Gaskonstante mit einem Wert von 8.314 \( \text{ J mol}^{-1} \text{ K}^{-1} \), und T die Temperatur in Kelvin. Die Aktivierungsenergie ist die minimale Energie, die benötigt wird, um eine Reaktion zu initiieren.
(b) Wie verändert sich die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k, wenn die Temperatur auf 350 K erhöht wird, unter der Annahme, dass die Aktivierungsenergie \( E_A \) und der präexponentielle Faktor A konstant bleiben? Verwende die zuvor berechnete Aktivierungsenergie \( E_A \) und die Arrhenius-Gleichung: \[ k = A e^{-\frac{E_A}{RT}} \] um k bei 350 K zu bestimmen.
Lösung:
Um die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante \( k \) bei einer erhöhten Temperatur von 350 K zu berechnen, verwenden wir die zuvor berechnete Aktivierungsenergie \( E_A \) und die Arrhenius-Gleichung:
Da wir bereits \( E_A \), \( A \) und die Gaskonstante \( R \) kennen, setzen wir diese Werte ein:
Die berechnete Aktivierungsenergie \( E_A \) beträgt:
Gegebene und bekannte Werte:
Jetzt setzen wir diese Werte in die Arrhenius-Gleichung ein:
Wir müssen den Exponenten berechnen:
Dann:
Schließlich berechnen wir \( e^{-23.584} \) und setzen es ein:
Nun:
Daher beträgt die neue Reaktionsgeschwindigkeitskonstante \( k \) bei 350 K etwa 7.01 \( \text{ s}^{-1} \).
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