Präparative Anorganische Chemie - Cheatsheet
Verwendung von Liganden zur Bildung stabiler Übergangsmetallkomplexe
Definition:
Liganden binden an Übergangsmetallzentren, um stabile Komplexe zu bilden.
Details:
- Ligandentypen: neutral, anionisch, kationisch
- Koordinationszahl: Anzahl der Liganden, die an Metall binden
- Stabilisierung: elektronische und sterische Effekte
- Ligandfeldtheorie: Erklärung der Stabilität und Farbe von Komplexen
- Beispiele: EDTA, Ammoniak, Cyanid
- Komplexbildungsreaktion: \[M^{n+} + L \rightarrow [ML]^{n+}\]
Röntgenkristallographie zur Strukturaufklärung anorganischer Verbindungen
Definition:
Analyse der Kristallstruktur anorganischer Verbindungen durch Beugung von Röntgenstrahlen an den Atomen im Kristallgitter.
Details:
- Röntgenstrahlen erzeugen und auf Kristall probe richten
- Beugungsmuster auf einem Detektor aufzeichnen
- Beugungsdaten aus Beugungsmuster analysieren
- Fourier-Transformation zur Berechnung der Elektronendichteverteilung verwenden
- Atompositionen und Bindungslängen aus Elektronendichteverteilung bestimmen
- Strukturmodell verfeinern bis Übereinstimmung zwischen berechneten und gemessenen Daten erreicht ist
- Anwendung auf Molekülgeometrie, Bindungslängen, Bindungswinkel
Mechanismen der Katalyse mit Übergangsmetallen
Definition:
Mechanismen, wie Übergangsmetalle als Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen. Beruht auf der Fähigkeit von Übergangsmetallen, Elektronen zu spenden oder aufzunehmen und leicht zwischen verschiedenen Oxidationsstufen zu wechseln.
Details:
- Homogene Katalyse: Katalysator und Reaktanten in derselben Phase
- Heterogene Katalyse: Katalysator und Reaktanten in verschiedenen Phasen
- Oxidations- und Reduktionszyklen sind zentral
- Beispiel: Hydroformylierung (Katalysatoren: Rh/Co-Komplexe)
- Mechanismen der Bindungsaktivierung: Oxidative Addition, Insertion, Reduktive Eliminierung
- Komplexbildung: Übergangsmetallzentren können koordinative Bindungen zu Liganden eingehen
- Wichtige Prozesse: Ligandenaustausch, Elektronenübertragung
- Hammond-Postulat: Übergangszustand ähnelt energetisch benachbartem Zustand (Edukt oder Produkt)
- Bedeutung der Liganden: Stabilität, Reaktivität und Selektivität des Katalysators
Synthese und Isolierung von Übergangsmetallkomplexen
Definition:
Synthese und Isolierung von Übergangsmetallkomplexen: wesentlicher Prozess der Präparativen Anorganischen Chemie, umfasst Bildung und Reinigung koordinierter Verbindungen mit Übergangsmetallen.
Details:
- Key Methods: Ligandenaustausch, Solvothermale Synthese, Redoxreaktionen
- Komplexbildung: \[M + nL \rightarrow [ML_n]^+\]
- Reinigung: Kristallisation, Chromatographie
- Spektroskopische Analyse: NMR, IR, UV-Vis
- Häufige Liganden: \(NH_3\), CO, PR_3
- Sicherheitsaspekte beachten: Toxizität, Luftempfindlichkeit
NMR-Spektroskopie zur Analyse von Bindungsverhältnissen
Definition:
Verwendung von NMR-Spektroskopie zur Bestimmung der molekularen Struktur und Bindungsumgebung in anorganischen Verbindungen.
Details:
- Grundprinzip: Wechselwirkung zwischen Kernspin und externem Magnetfeld.
- Wichtige Kerne: \textsuperscript{1}H, \textsuperscript{13}C, \textsuperscript{15}N, \textsuperscript{31}P
- Verschiebung (\textit{Chemical Shift}): gibt Auskunft über die elektronische Umgebung.
- Kopplungskonstanten: Information über benachbarte Kerne.
- Multinukleare NMR zur Untersuchung von Metallkomplexen.
- Temperaturabhängige NMR für dynamische Systeme.
Präzise Messung und Handhabung von Reagenzien im Labor
Definition:
Wichtige Techniken für genaue Ergebnisse und sichere Handhabung von Chemikalien im Labor.
Details:
- Verwendung von analytischen Waagen für präzise Massenbestimmungen.
- Exakte Volumenmessungen mit Vollpipetten und Messkolben.
- Dosierung von Flüssigkeiten mit Büretten und Pipettoren.
- Handhabung von Chemikalien unter Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Schutzbrille, Abzug).
- Vermeidung von Kontamination durch saubere Arbeitsmethoden und -geräte.
- Dokumentation aller Messungen und Methoden für Reproduzierbarkeit.
Elektronenstruktur und Ligandenfeldtheorie in der Anorganischen Chemie
Definition:
Kurzbeschreibung der Elektronenstruktur und Ligandenfeldtheorie in anorganischen Komplexen; relevant für d-Block Elemente
Details:
- Elektronenstruktur beschreibt Verteilung der Elektronen in Atom- oder Molekülorbitalen
- Ligandenfeldtheorie analysiert Aufspaltung der d-Orbitale in Übergangsmetallen durch Ligandenfeld
- Aufspaltung in \Delta_{oct} und \Delta_{tet} für oktaedrische und tetraedrische Komplexe
- Hoch- und niederspin-Konfigurationen in Abhängigkeit von Liganden
- Formeln:
- Oktaedrische Aufspaltung: \[ \Delta_{oct} = 10Dq \]
- Tetraedrische Aufspaltung: \[ \Delta_{tet} = \frac{4}{9} \Delta_{oct} \]
Thermodynamik und Stabilität von anorganischen Verbindungen
Definition:
Thermodynamik untersucht Energieumwandlungen; Stabilität bestimmt durch Gibbs-Energie (Freie Enthalpie).
Details:
- Gibbs-Energie: \( \Delta G = \Delta H - T \Delta S \)
- \( \Delta G < 0 \): Reaktion spontan
- Enthalpie \( \Delta H \): Wärmeinhalt, endotherm/exotherm
- Entropie \( \Delta S \): Maß für Unordnung
- Stabilität anorganischer Verbindungen abh. von Bindungsstärke, Gitterenergie.
- Le Chatelier's Prinzip: Veränderung von Druck, Temperatur oder Konzentration beeinflusst Gleichgewicht.
- Born-Haber-Kreisprozess für Ionenbindung
- pH-Wert, Redoxpotenzial beeinflussen Stabilität
- Aktivitätskoeffizient: Korrektur für nicht-ideales Verhalten