Theoretische Chemie 3 - Cheatsheet
Grundlagen der Newtonschen Mechanik
Definition:
Grundlage der Bewegung und Kräfte. Nutze zur Beschreibung makroskopischer Systeme in der Chemie.
Details:
- Bewegungsgleichungen: \(F = m \, a\)
- Erhaltungsgrößen: Energie, Impuls, Drehimpuls
- Potentielle Energie: \(V(x) = \int F(x) \, dx\)
- Hauptsätze der Mechanik
- Zustandsgrößen: Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung
- Kräfte: Gravitation, elektromagnetische Kräfte
- Dynamik: Bewegung von Teilchen in Kraftfeldern
Algorithmen zur Integration der Bewegungsgleichungen
Definition:
Algorithmen zur numerischen Lösung der Bewegungsgleichungen in molekularen Systemen
Details:
- Bewegungsgleichungen: Newtonsche, Hamiltonsche oder Lagrangesche Gleichungen
- Wichtige Algorithmen: Euler-Verfahren, Verlet-Algorithmus, Runge-Kutta-Methoden
- Stabilitäts- und Genauigkeitsaspekte
- Anwendung in Molekulardynamik-Simulationen
- Zeitentwicklung der Systemkoordinaten zur Untersuchung dynamischer Eigenschaften
- Beispiel Euler-Verfahren: \(\textbf{r}(t + \triangle t) = \textbf{r}(t) + \textbf{v}(t) \triangle t\)
Erzeugung und Nutzung von Zufallszahlen bei Monte-Carlo-Simulationen
Definition:
Erzeugung und Nutzung von Zufallszahlen sind entscheidend für die Monte-Carlo-Simulationen.
Details:
- Zufallszahlen notwendig für numerische Integration, statistische Mechanik, Optimierung
- Pseudozufallszahlen vs. echte Zufallszahlen
- Wichtige Algorithmen: Mersenne-Twister, Linear Congruential Generator (LCG)
- Eigenschaften guter Pseudozufallszahlengeneratoren: lange Periode, hohe Geschwindigkeit, geringe Korrelation
- Anwendung: Monte-Carlo-Integration, Partikelsimulationen, Risikobewertung
- Beispiel für Monte-Carlo-Integration: Berechnung von \(\frac{1}{N} \sum_{i=1}^{N}f(x_i)\), wobei \({x_i}\) Zufallszahlen sind
Boltzmann-Verteilung und statistische Verteilungen
Definition:
Verteilung der Teilchen auf verschiedene Energiezustände zum thermischen Gleichgewicht.
Details:
- Boltzmann-Verteilung: Wahrscheinlichkeit, dass Teilchen Zustand mit Energie E einnehmen.
- Formel: \(P(E) = \frac{e^{-\beta E}}{Z}\) mit \(\beta = \frac{1}{k_BT}\) und Zustandssumme \(Z\).
- Klassische Verteilungen:
- Maxwell-Boltzmann: Geschwindigkeit von Teilchen in Gasen.
- Fermi-Dirac: Statistik für Fermionen (z.B. Elektronen).
- Bose-Einstein: Statistik für Bosonen (z.B. Photonen).
Übergangszustandstheorie in der Reaktionsdynamik
Definition:
Theorie, die den Übergangszustand (Aktivierter Komplex) als zentralen Punkt im Energieprofil einer chemischen Reaktion beschreibt, an dem Reaktanten in Produkte übergehen.
Details:
- Hauptannahme: Chemische Reaktionen durchlaufen eine hochenergetische Übergangszustand.
- Berechnung der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k:
- Arrhenius-Gleichung: \[ k = A e^{-\frac{E_a}{RT}} \]
- Transition State Theory (Eyring-Gleichung): \[ k = \frac{k_B T}{h} e^{-\frac{\triangle G^eq}{RT}} \]
- \(\triangle G^eq \): Gibbs freie Energie im Übergangszustand.
- Boltzmann-Konstante: \(k_B = 1.380649 \times 10^{-23}\text{J/K} \)
- Plancksches Wirkungsquantum: \(h = 6.62607015 \times 10^{-34} \text{Js} \)
Zeitabhängige Schrödinger-Gleichung
Definition:
Die zeitabhängige Schrödinger-Gleichung beschreibt die zeitliche Entwicklung eines Quantenzustands in der Quantenmechanik.
Details:
- Formel: \( i\hbar \frac{\partial}{\partial t} \Psi(\mathbf{r},t) = \hat{H}\Psi(\mathbf{r},t) \)
- \(\Psi(\mathbf{r},t)\): Wellenfunktion, beschreibt den Zustand des Systems
- \(\hat{H}\): Hamiltonoperator, Gesamtenergieoperator des Systems
- Erlaubt die Berechnung der zeitlichen Entwicklung der Wellenfunktion
Zeitskalierung und Simulationstechniken in der Molekulardynamik
Definition:
Techniken zur Anpassung der Zeitskala und zur Implementierung von Simulationen in Molekulardynamik-Studien.
Details:
- Zeitskalierung reduziert die Berechnungszeit durch längere Simulationszeitschritte.
- Zeitintegration durch Algorithmen wie den Verlet-Algorithmus oder Runge-Kutta.
- Multiple Timesteps (RESPA): Verschiedene Zeitskalen für schnelle und langsame Freiheitsgrade.
- Verwendung von Temperatur- und Druckreglern (Thermostate/Barostate).
- Ensemblearten: Mikrokanonisch (NVE), Kanonisch (NVT), isotherm-isobar (NPT).
- Parallele und verteilte Rechnungen zur Effizienzsteigerung.
Thermodynamische Zustandsgrößen und deren Berechnung
Definition:
Größen, die den Zustand eines thermodynamischen Systems beschreiben und unabhängig vom Weg der Zustandsänderung sind.
Details:
- Wichtige Zustandsgrößen: Temperatur (T), Druck (p), Volumen (V), Innere Energie (U), Enthalpie (H), Entropie (S), Freie Energie (G)
- Zusammenhang zwischen Zustandsgrößen durch Zustandsgleichungen:
- Ideale Gasgleichung: \[ pV = nRT \]
- Innere Energie: \[ dU = TdS - pdV \]
- Enthalpie: \[ H = U + pV \]
- Freie Energie: \[ G = H - TS \]
- Berechnung durch Integration der Thermodynamischen Potentiale.
- Kalorische Zustandsänderungen: \[ q = m c \, \Delta T \]