Advanced Spectroscopic Techniques - Cheatsheet
Grundlagen der IR-Spektroskopie: Prinzipien und Instrumentierung
Definition:
IR-Spektroskopie untersucht molekulare Schwingungen und Rotationen, indem infrarotes Licht absorbiert und die resultierenden Spektren analysiert werden.
Details:
- Grundprinzip: Absorption von IR-Strahlung führt zu quantisierten Änderungen von Schwingungszuständen.
- Wellenzahl \(\tilde{u} = \frac{1}{\lambda}\) beschreibt Energie; üblicherweise in cm⁻¹.
- IR-Bereich: 4000-400 cm⁻¹
- Hauptinstrument: FT-IR (Fourier-Transform-Infrarotspektrometer)
- Beispiel: Beer-Lambert-Gesetz \[A = \log \left( \frac{I_0}{I} \right) = \epsilon \cdot c \cdot d \]
Chemische Verschiebung und Kopplungskonstanten (NMR)
Definition:
Chemische Verschiebung: Resonanzfrequenz eines Kernspins in Abhängigkeit seines elektronischen Umgebung. Kopplungskonstanten: Maß für die Wechselwirkung zwischen Kernspins.
Details:
- Chemische Verschiebung (\textbackslash delta): Gemessen in ppm. Referenz: TMS bei 0 ppm.
- Verschiebung abhängig von Elektronenverteilung.
- Abschirmung und Deshielding beeinflussen chemische Verschiebung.
- Kopplungskonstanten (J): Gemessen in Hz.
- Spin-Spin-Kopplung führt zu Aufspaltung in Multiplets.
- Kopplungskonstanten liefern Strukturinformationen über benachbarte Atomkerne.
- \textbackslash delta und J liefern zusammen detaillierte Strukturinformationen.
Prinzipien der Ionisationstechniken (EI, CI, ESI, MALDI) in der Massenspektrometrie
Definition:
Ionisationstechniken in der Massenspektrometrie: Methoden zur Erzeugung von Ionen aus Analyt-Molekülen für die nachfolgende Analyse im Massenspektrometer.
Details:
- Elektronenionisation (EI): Hochenergetische Elektronen treffen auf Moleküle, führen zu Fragmentierung. Gut geeignet für kleine, volatile Moleküle.
- Chemische Ionisation (CI): Moleküle werden mit Reagenzien-Gas ionisiert (meist Methan, Ammoniak). Erzeugt weniger Fragmentierung als EI.
- Elektrospray-Ionisation (ESI): Probenlösung wird in einen feinen Spray überführt. Erzeugt hauptsächlich Mehrfachionen. Ideal für große Biomoleküle.
- Matrix-unterstützte Laserdesorption/Ionisation (MALDI): Analyt wird mit einer Matrix bestrahlt, Laser entfernt Moleküle. Gut für große Moleküle (Proteine, Polymere).
Theoretische Grundlagen der Röntgenbeugung (XRD)
Definition:
Röntgenbeugung (XRD) nutzt Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallen zur Bestimmung atomarer und molekularer Strukturen.
Details:
- Bragg'sches Gesetz: \( n\lambda = 2d\sin(\theta) \)
- Bravais-Gitter: beschreibt die regelmäßige Anordnung der Atome im Kristall
- Beugungsbedingungen abhängig von der Wellenlänge \( \lambda \) und dem Kristallgitterabstand \( d \)
- Intensität der Beugung abhängig von der Strukturamplitude
- Miller-Indizes \( (hkl) \) kennzeichnen Kristallebenen
Theorie und Prinzipien der ESR-Spektroskopie
Definition:
ESR-Spektroskopie untersucht ungepaarte Elektronen in einem magnetischen Feld mithilfe ihrer Elektronenspinresonanz.
Details:
- Grundprinzip: Wechselwirkung von ungepaarten Elektronen mit einem externen Magnetfeld.
- Frequenz des Mikrowellenstrahls: \( u = \frac{g \beta B_0}{h} \)
- g-Faktor: Maß für das magnetische Moment des Elektrons.
- Spin-Hamiltonian:\[ \text{H}_{\text{spin}} = g \beta B_0 S + \text{H}_{\text{Hyperfine}} \]
- Hyperfeinwechselwirkung: Wechselwirkung zwischen Elektronenspin und Kernen (Nukleonen).
- Verwendung zur Charakterisierung von molekularen Strukturen, Reaktionsmechanismen und magnetischen Eigenschaften von Materialien.
Multidimensionale NMR-Techniken
Definition:
Erweiterung der eindimensionalen NMR, bei der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Kernen untersucht werden.
Details:
- 2D-NMR: Verbindet zwei Frequenzdimensionen, z.B. COSY, NOESY, HSQC.
- 3D-NMR: Verbindet drei Dimensionen, hilfreich für die Analyse großer Moleküle.
- 4D-NMR und höher: Komplexere Analysen, meist in der Strukturanalyse von Proteinen genutzt.
- Signalzuweisungen basierend auf chemischen Verschiebungen und Kopplungskonstanten.
- Nutzen: Detaillierte molekulare Strukturen, Identifizierung von Bindungswinkeln, Konformationen.
Analyse von Fragmentierungsmustern in der Massenspektrometrie
Definition:
Analyse von Fragmentierungsmustern hilft bei der Identifikation und Strukturaufklärung von Molekülen in der Massenspektrometrie.
Details:
- Fragmentierungsmuster: Zerfall von Ionen in charakteristische Fragmente
- Regeln: Hinschauen auf m/z-Werte (Massen-zu-Ladung-Verhältnis)
- Common Fragments: Einfache Abspaltung (z.B. -CH3, -OH, -H2O)
- Reaktionen: α-Spaltung, Induktive Spaltung, McLafferty-Umlagerung
- Peak Interpretation: Basispeak (höchster Peak), Molekülionenpeak (M+)
- Anwendungen: Peptidsequenzierung, Identifikation von Verunreinigungen, Strukturaufklärung
Interpretation von IR-Spektren zur Identifikation funktioneller Gruppen
Definition:
IR-Spektren analysieren, um funktionelle Gruppen zu identifizieren
Details:
- Funktionelle Gruppen haben charakteristische Schwingungsfrequenzen
- Absorptionsbanden in spezifischen Bereichen des IR-Spektrums
- Typische Bereiche (cm\textsuperscript{-1}):
- OH: 3200-3600 (breit)
- CH: 2850-3000
- CO (Carbonyl): 1700-1750
- C=C: 1600-1675
- Spektrumnormen: Transmitanz (%) vs. Wellenzahl (cm\textsuperscript{-1})
- Vergleich mit Referenzspektren und literaturbekannten Banden