Modern Methods in Mass Spectrometry - Cheatsheet
Elektronenstoßionisation (EI) und ihre Anwendungen
Definition:
EI (Elektronenstoßionisation) nutzt energiereiche Elektronen, um Moleküle zu ionisieren. Erzeugt hauptsächlich positive Ionen durch Entfernung eines Elektrons.
Details:
- Elektronenenergie: 70 eV üblich
- Ionisierungsprozess: M + e^- → M^+ + 2e^-
- Erzeugung von Fragmentionen, nützlich für Strukturanalyse
- Anwendung: weit verbreitet in GC-MS
- Geeignet für kleine, stabile Moleküle
- Limitierung: nicht geeignet für thermisch instabile oder große Biomoleküle
Flugzeitmassenspektrometer (TOF): Funktionsweise und Vorteile
Definition:
TOF-MS misst die Zeit, die ein Ion benötigt, um eine feste Strecke zurückzulegen, um die Masse-zu-Ladungs-Verhältnis (m/z) zu bestimmen.
Details:
- Laufzeit: \[ t = \frac{d}{v} = \frac{d}{\sqrt{\frac{2Uq}{m}}} = d \sqrt{\frac{m}{2Uq}} \]
- Detektion erfolgt über Flugzeit \(t\), Strecke \(d\), Spannung \(U\), Ladung \(q\) und Masse \(m\).
- Hochaufgelöste Spektren durch lange Flugstrecken.
- Vorteile: Hohe Genauigkeit und Sensitivität, schnelle Analyse, großes Massenbereich.
- Anwendungen: Proteomik, Metabolomik, Materialanalyse.
Orbitrap-Analysatoren: Prinzipien und Einsatzgebiete
Definition:
Orbitrap-Analysatoren: Hochauflösende Massenspektrometer basierend auf der Ionenfalle und Orbitalelektrostatischen Prinzipen.
Details:
- Funktionsweise: Ionen werden in einer Orbitrap gefangen und bewegen sich auf einer spiralförmigen Bahn.
- Detektion: Frequenz der Ionenbewegung wird zur Massenspektrenanalyse verwendet.
- Formel: Frequenz der Ionenbewegung ist gegeben durch \( f \propto \sqrt{m/z} \).
- Auflösung: Sehr hohe Massenauflösung (\textgreater 100.000).
- Anwendung: Proteomik, Metabolomik, Umweltanalytik.
Peakanalyse und -identifikation in der Datenauswertung
Definition:
Identifikation und Analyse von Peaks in Massenspektren zur Bestimmung von Analyten und deren Mengen.
Details:
- Peak Detektion: Bestimmung der Position und Intensität von Peaks.
- Basislinie: Subtraktion der Basislinie zur Korrektur des Signals.
- Peak-Integration: Berechnung der Fläche unter den Peaks zur Quantifizierung der Analyten.
- Peakanalyse bei Isotopen: berücksichtigt natürliches Vorkommen von Isotopen.
- Rauschunterdrückung: Eliminierung von zufälligen Fluktuationen.
- Mathematische Modelle zur Spitzenerkennung (z.B. Gaussian, Lorentzian).
- Softwareunterstützung: Tools wie Xcalibur, Skyline.
Quantitative Analyse und Fehlerquellen in der Massenspektrometrie
Definition:
Quantitative Analyse und Fehlerquellen in der Massenspektrometrie: Bestimmen der Konzentration von Verbindungen; Fehlerquellen beeinflussen Genauigkeit.
Details:
- Internal Standard (IS): Zugabe einer Substanz mit bekannter Konzentration zur Probenkalibrierung.
- Standard-Kurven: Einsatz zur Bestimmung der unbekannten Probenkonzentrationen durch Vergleich.
- Matrixeffekte: Beeinflussung der Signalintensität durch unterschiedliche Probenmatrizes.
- Signalrauschen: Rauschen beeinflusst die Präzision der Quantifizierung.
- Massenspektrum-Auflösung: Hohe Auflösung reduziert Überlappung und verbessert Genauigkeit.
- Probenvorbereitung: Fehler bei der Probenaufbereitung können zu ungenauen Ergebnissen führen.
- Ionensuppression: Konkurrenz um Ionisierungsquellen, die zu einer geringeren Erkennung führt.
- Instrumentenkalibrierung: Regelmäßige Wartung und Kalibrierung vermindern systematische Fehler.
MALDI (Matrix-Unterstützte Laser-Desorption/Ionisation): Techniken und Vorteile
Definition:
Weiche Ionisationstechnik zur Analyse großer Biomoleküle.
Details:
- Probenvorbereitung: Probe mit Matrix in einem kristallinen Festkörper eingebettet
- Laserstrahl vaporisiert Matrix, Moleküle ionisiert durch Protonentransfer
- Anwendung: Proteine, Peptide, Zucker, Polymere
- Geringe Fragmentierung, weiche Ionisation
- Häufige Matrices: Sinapinsäure, α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure
- Vorteile: Empfindlichkeit, Schnelligkeit, geringe Menge an Probenmaterial
Chemische Ionisation (CI): Vor- und Nachteile
Definition:
Chemische Ionisation (CI) ist eine weiche Ionisationsmethode in der Massenspektrometrie, bei der ionisierende Reagenzien-Gase verwendet werden, um Moleküle schonend zu ionisieren.
Details:
- Erzeugt hauptsächlich Protonen-addukt-Ionen \textit{(M+H)}\textsuperscript{+}
- Anwendbar für polare und thermisch stabile Verbindungen
- Höhere Sensitivität gegenüber EI für niedrige Massenbereiche
- Geringere Fragmentierung als Elektronenionisation (EI), wodurch das Molekülion besser erkannt wird
- Nutzen von Reagenzien wie Methan, Ammoniak oder Isobutan
- Vorteile: Weichere Ionisation, besseres Molekül-Ion-Signal
- Nachteile: Komplexere Spektren wegen Adduktbildung, weniger strukturelle Information im Vergleich zu EI
Massenspektren-Bibliotheken: Nutzung und Bedeutung
Definition:
Massenspektren-Bibliotheken speichern und organisieren Massenspektren von bekannten Verbindungen zur Identifizierung unbekannter Proben.
Details:
- Ermöglicht schnellen Vergleich von gemessenen Massenspektren mit vorhandenen Daten.
- Unterstützt quantitative und qualitative Analyse in der Massenspektrometrie.
- Wichtige Datenbanken: NIST, Wiley, und HMDB.
- Anwendung in Umweltchemie, Biochemie und pharmazeutischer Forschung.
- Ermöglicht Identifizierung und Strukturaufklärung von Verbindungen, z.B. Proteine, Peptide, Metaboliten.