Molecular, particulate and hybrid nanostructures - Cheatsheet
Definition und Klassifizierung von Nanostrukturen
Definition:
Nanostrukturen umfassen alle Strukturen mit mindestens einer Dimension im Nanometerbereich (1-100 nm).
Details:
- Klassifikation: Nulldimensionale (0D), eindimensionale (1D), zweidimensionale (2D) und dreidimensionale (3D) Nanostrukturen.
- 0D: Quantenpunkte.
- 1D: Nanodrähte, Nanoröhren.
- 2D: Grafen, Nanoflakes.
- 3D: Nanopartikelaggregate.
- Größe und Form beeinflussen Eigenschaften: Elektronisch, optisch, mechanisch.
- Anwendungsbereiche: Elektronik, Medizin, Materialwissenschaften.
Physikalische und chemische Eigenschaften von Nanomaterialien
Definition:
Physikalische und chemische Eigenschaften von Nanomaterialien - beeinflusst durch Größe, Form und Oberfläche der Partikel, signifikant anders im Vergleich zu makroskopischen Materialien
Details:
- Größe und Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis: erhöhte Reaktivität, unterschiedliche optische und elektronische Eigenschaften
- Strukturelle Eigenschaften: Kristallgitter und Defekte können physikalische Eigenschaften beeinflussen
- Elektronische Eigenschaften: Quantenkonfinierungseffekte, Bandlückenveränderung
- Optische Eigenschaften: Plasmonenresonanz, Größenabhängigkeit der Lichtabsorption und -emission
- Mechanische Eigenschaften: Härte, Flexibilität, und Festigkeit durch nanoskalige Effekte verändert
- Chemische Reaktivität: Erhöhte Oberflächenenergie, oft höhere Katalysatoraktivitäten
Rasterelektronenmikroskopie (REM) und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM)
Definition:
Elektronenmikroskope zur Untersuchung von Nanostrukturen. REM: Oberflächenanalyse, TEM: Durchstrahlungsbild für interne Strukturen.
Details:
- REM: Elektronenstrahl tastet Oberfläche ab - Bildgebung durch Sekundärelektronen.
- TEM: Elektronenstrahl durchdringt Probe - Bildgebung durch Wechselwirkung mit inneren Strukturen.
- REM Auflösung: ~1-2 nm, TEM Auflösung: ~0,1 nm.
- Probenvorbereitung: REM-Proben beschichtet, TEM-Proben ultradünn.
- Anwendungen: Morphologie (REM), Kristallstruktur und Defekte (TEM).
Techniken der Oberflächenanalyse
Definition:
Techniken zur Untersuchung von Zusammensetzung, Struktur und Eigenschaften der Oberflächen von Materialien auf molekularer oder atomarer Ebene.
Details:
- XPS (X-ray Photoelectron Spectroscopy): Analyse der chemischen Zusammensetzung und Bindungszustände durch Messung der kinetischen Energie von emittierten Photoelektronen.
- AFM (Atomic Force Microscopy): Oberfläche wird durch Abtasten mit einer feinen Spitze analysiert; liefert topografische Bilder und mechanische Eigenschaften.
- STM (Scanning Tunneling Microscopy): Ermöglicht Bildgebung und Manipulation von Oberflächen auf atomarer Skala durch Tunneln von Elektronen zwischen Probe und Spitze.
- SEM (Scanning Electron Microscopy): Nutzung eines Elektronenstrahls zur Erzeugung von hochaufgelösten Bildern; geeignet für morphologische und topografische Analysen.
- EDS (Energy Dispersive X-ray Spectroscopy): Kopplung mit SEM zur chemischen Elementaranalyse durch Messung charakteristischer Röntgenstrahlen.
Nanomedizin und zielgerichtete Medikamentenabgabe
Definition:
Anwendung von Nanotechnologie in der Medizin zur gezielten Abgabe von Medikamenten an spezifische Zellen oder Gewebe.
Details:
- Nano-Träger: Liposomen, Polymerkapseln, dendritische Polymere, nanoskalige Metall- und Keramikpartikel
- Gezielte Abgabe: Oberflächenmodifikation/ Antikörperkonjugation für Zellbindung
- Wirkstofffreisetzung: durch pH-Veränderung, Temperatur, magnetische Felder
- Vorteile: Erhöhte Wirksamkeit, geringere Nebenwirkungen
- Herausforderungen: Biokompatibilität, stabile Bindung des Wirkstoffs, Freisetzungskontrolle
- Beispiele: Krebstherapien, entzündungshemmende Behandlungen
Selbstorganisation und Selbstassemblierung molekularer Nanostrukturen
Definition:
Prozesse, bei denen Moleküle sich spontan und geordnet zu funktionalen Strukturen zusammenfügen.
Details:
- Basierend auf nichtkovalenten Wechselwirkungen: z.B. Wasserstoffbrücken, Van-der-Waals-Kräfte.
- Selbstorganisation: dynamisch, reversible Bindungen, beeinflusst durch äußere Bedingungen.
- Selbstassemblierung: statisch, vorgegebene Strukturen, meist thermodynamisch stabil.
- Anwendungen: Nanomedizin, Elektronik, Materialwissenschaften.
- Beispiel: Liposomen in der Medikamentenfreisetzung.
Synthesestrategien für hybride Nanomaterialien
Definition:
Strategien zur Herstellung von Nanomaterialien, die aus mehr als einer Materialkomponente bestehen, um erweiterte physikalische und chemische Eigenschaften zu erzielen.
Details:
- Sol-Gel-Verfahren: Umwandlung eines Sols in ein Gel.
- Ko-Prezipitation: Gleichzeitiges Ausfällen mehrerer Komponenten.
- Hydrothermalsynthese: Reaktionen in wässriger Lösung bei hohen Temperaturen und Drücken.
- Mechanische Methoden: Mahlverfahren zur Herstellung von Nanocomposites.
- Templating: Nutzen von Vorlagen zur Strukturierung.
- Elektrospinnen: Herstellung von Nanofasern aus polymeren Lösungen.
Quantenmechanische Effekte auf Nanoskalen
Definition:
Quantenmechanische Effekte, die auf Nanoskalen auftreten, beeinflussen das physikalische und chemische Verhalten von Nanostrukturen wesentlich.
Details:
- Wichtige Effekte: Quantenverschränkung, Tunneleffekt
- Elektronen und Löcher erfahren Quantenbeschränkung \rightarrow Diskrete Energiezustände
- Beispiel: Quantenpunkte zeigen quantisierte Energieniveaus
- Nanomaterialien haben höhere Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnisse
- Ladungstransporteigenschaften ändern sich signifikant