Small Molecule Activation - Cheatsheet
Grundprinzipien der Wasserstoffaktivierung
Definition:
Aktivierung von H2 durch homogene oder heterogene Katalysatoren zur Erzeugung reaktiver Wasserstoffspezies.
Details:
- Homogene Katalysatoren: Übergangsmetallkomplexe, z.B. Wilkinson-Katalysator ([RhCl(PPh3)3])
- Heterogene Katalysatoren: Metalloberflächen, z.B. Pd, Pt
- Oxidative Addition: \text{H}_2 + \text{M} \rightarrow \text{MH}_2 (Anlagerung an Metallzentrum)
- σ-Bindungsaktivierung: Deprotonierung von \text{H}_2 durch geeignete Basen
- Kontrastierende Rolle von Lösungsmittel und Temperatur
- Relevante Mechanismen: heterolytische und homolytische Spaltung von H2
Katalytische Systeme zur Wasserstoffaktivierung
Definition:
Katalysatoren ermöglichen die Aktivierung von H\textsubscript{2} zur weiteren Nutzung in chemischen Reaktionen. Wichtige für die Steigerung der Reaktionsraten und Effizienz.
Details:
- Homogene vs. heterogene Katalyse
- \textbf{Homogene Katalysatoren:} Übergangsmetallkomplexe wie Rh, Ir oder Ru
- \textbf{Heterogene Katalysatoren:} Metalle und Metalloxide auf Trägermaterialien (z.B. Pt/C)
- Typische Reaktionen: Hydrierungen, Hydroformylierungen, Ammoniaksynthese
- \textbf{Bindungsschemata:} \textit{σ-Bindung} und \textit{π-Bindung}
- Beispielreaktion: \textit{Chlorophyll-Catalysts}:
- \textbf{Mechanismen:} Oxidative Addition, Reduktive Eliminierung
- Ziele: Hohe Selektivität, geringe Überkatalyse
Chemische Eigenschaften und Redoxreaktionen von CO und CO2
Definition:
Chemische Eigenschaften und Redoxverhalten von Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid (CO2).
Details:
- CO: farbloses, geruchloses Gas, linear
- Bindung: triple bonded: \(C\equiv O\)
- Als Ligand: starkes \(\pi\)-Akzeptor
- Reduktion: CO + 2\(H_2\) → \(CH_3OH\)
- Oxidation: 2 CO + \(O_2\) → 2 CO_2
- CO2: linear, farblos, geruchlos
- Bindung: double bonds: \(O=C=O\)
- Reduktion: CO_2 + 4 H_2 → \(CH_4 + 2 H_2O\)
- Oxidation: i.d.R. inert unter normalen Bedingungen
Neuere Katalysatoren zur CO2-Umwandlung
Definition:
Einsatz moderner Katalysatoren zur chemischen Umwandlung von CO2 in wertvolle Chemikalien oder Brennstoffe.
Details:
- Ziel: Reduktion der Treibhausgase und Gewinnung wertvoller Produkte
- Typen: Homogene, heterogene, enzymatische Katalysatoren
- Reaktionen:
- CO2-Hydrierung: 2CO2 + 4H2 → 2CH3OH + O2
- Elektrokatalyse: CO2 + H2O → CO + ½O2 + H2
- Eigenschaften: Hohe Selektivität, Aktivität, Stabilität
- Innovation: Nanomaterialien, metallorganische Gerüstverbindungen (MOFs), molekulare Katalysatoren
Methoden der mechanistischen Untersuchung
Definition:
Untersuchungsmethoden zur Aufklärung, wie kleine Moleküle in chemischen Reaktionen aktiviert werden.
Details:
- Kinetische Untersuchungen: Bestimmung von Geschwindigkeitsgesetzen, Aktivierungsenergien, und Reaktionsordnungen.
- Isotopenmarkierung: Verfolgung von markierten Atomen zur Untersuchung von Reaktionswegen.
- Spektroskopische Techniken: Verwendung von NMR, IR, UV-vis zur Identifikation von Zwischenprodukten und Übergangszuständen.
- Computational Chemistry: DFT- und ab-initio Berechnungen zur Modellierung von Reaktionsmechanismen.
- Reaktionskalorimetrie: Messung der Wärmemengen, die während Reaktionen freigesetzt oder aufgenommen werden.
- In-situ-Methoden: Echtzeit-Untersuchung von Reaktionen mittels Techniken wie XAFS oder Mößbauer-Spektroskopie.
Design und Synthese neuer Katalysatoren
Definition:
Design und Synthese neuer Katalysatoren: Entwicklung und Herstellung von Katalysatoren zur gezielten Aktivierung kleiner Moleküle.
Details:
- Wichtige Parameter: Aktivität, Selektivität, Stabilität.
- Strategien: Ligandendesign, Modifikation von Übergangsmetallkomplexen.
- Methoden: Computergestützte Modellierung, Hochdurchsatzexperimenten.
- Beispielreaktionen: C-H-Aktivierung, Olefinmetathese.
- Wichtige Reaktionsbedingungen überprüfen (Temperatur, Lösungsmittel).
Nachhaltige Syntheserouten und grüne Technologien
Definition:
Integration umweltfreundlicher Methoden und Nachhaltigkeitsprinzipien in die chemische Synthese
Details:
- Ziel: Minimierung von Abfall, Energieverbrauch und gefährlichen Reagenzien
- Bedeutung der 12 Prinzipien der 'Grünen Chemie', zum Beispiel:
- Vermeidung von Abfällen:
- Atomökonomie:
- Einsatz von weniger gefährlichen chemischen Synthesen:
- Nutzung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien (z. B. Biomasse, Solarenergie)
- Katalyse und Enzymkatalyse als Schlüsseltechnologien
- Anwendung von wasserbasierten oder lösungsmittelfreien Reaktionen
Instrumentelle Techniken (z.B. NMR, IR) zur Reaktionsanalyse
Definition:
Instrumentelle Techniken zur Reaktionsanalyse (z.B. NMR, IR) liefern wichtige Informationen über Struktur, Dynamik und Reaktionsmechanismen von Molekülen.
Details:
- NMR (Kernspinresonanzspektroskopie): Analysiert Wechselwirkungen von Atomkernen mit Magnetfeldern; gibt Aufschluss über die chemische Umgebung von Atomen.
- IR (Infrarotspektroskopie): Misst Schwingungen von Molekülbindungen; liefert Informationen über funktionelle Gruppen.
- UV-Vis-Spektroskopie: Untersucht elektronische Übergänge; besonders nützlich für Konjugationssysteme und Übergangsmetallkomplexe.
- Massenspektrometrie (MS): Bestimmt Molekülmassen und Fragmentierungsmuster; hilfreich zur Strukturaufklärung.
- Raman-Spektroskopie: Ergänzt die IR-Spektroskopie; besonders nützlich bei symmetrischen Molekülen.