Special Aspects in Bio-Organic Chemistry - Cheatsheet
Struktur und Funktion von Proteinen, Nukleinsäuren, Lipiden und Kohlenhydraten
Definition:
Struktur und Funktion von Proteinen, Nukleinsäuren, Lipiden und Kohlenhydraten - präzise Erklärungen von Eigenschaften und Rollen in biologischen Systemen.
Details:
- Proteine: Struktur in Primär, Sekundär, Tertiär, Quartär; Funktion als Enzyme, Transporter, Signalmoleküle.
- Nukleinsäuren: DNA und RNA; Funktion in Erbinformation und Proteinbiosynthese.
- Lipide: Strukturelle Lipide (z.B. Zellmembranen), Speicherlipide (z.B. Fette); Funktion in Energiespeicherung, Membranstruktur, Signalfunktion.
- Kohlenhydrate: Mono-, Di- und Polysaccharide; Funktion in Energieversorgung (z.B. Glukose), Strukturbildung (z.B. Zellulose), Erkennungsprozessen.
Reaktionsmechanismen bio-organischer Reaktionen
Definition:
Reaktionsmechanismen beschreiben den Schritt-für-Schritt-Prozess, durch den chemische Reaktionen in bio-organischen Systemen ablaufen.
Details:
- Katalyse: Enzyme als Biokatalysatoren; verringern die Aktivierungsenergie (\text{E}_a).
- Substitution: Austausch einer Atomgruppe durch eine andere; z.B. \text{S}_\text{N}1 und \text{S}_\text{N}2-Mechanismen.
- Eliminierung: Entfernen von Atomen oder Gruppen; typischerweise zur Bildung von Doppelbindungen.
- Addition: Anlagerung von Atomen oder Gruppen an Doppel- oder Dreifachbindungen.
- Redoxreaktionen: Elektronenübertragung; Oxidation und Reduktion.
- Hydrolyse: Spaltung von Molekülen durch Wasser; z.B. Ester- und Amidbindungsspaltung.
Enzymkinetik und Mechanismen
Definition:
Studium der Reaktionsgeschwindigkeiten von Enzym-katalysierten Reaktionen und deren Mechanismen.
Details:
- Michaelis-Menten-Gleichung: \[v = \frac{{V_{\text{max}}[S]}}{{K_m + [S]}}\]
- Lineweaver-Burk-Diagramm: \[\frac{1}{v} = \frac{K_m}{V_{\text{max}}} \cdot \frac{1}{[S]} + \frac{1}{V_{\text{max}}}\]
- Wichtige Begriffe: V_{\text{max}} (maximale Reaktionsgeschwindigkeit), K_m (Michaelis-Konstante).
- Inhibitionstypen: kompetitiv, nicht-kompetitiv, unkompetitiv.
- Mechanismus: Schritt-für-Schritt-Prozess der Bindung von Substraten und der Bildung von Produkten.
Säure-Base-Gleichgewichte in biologischen Systemen
Definition:
Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen in biologischen Systemen; wichtig für pH-Wert-Regulation.
Details:
- Henderson-Hasselbalch-Gleichung: \[ pH = pK_a + \log\left(\frac{[A^-]}{[HA]}\right) \]
- Pufferlösungen: Mischung aus schwacher Säure und konjugierter Base oder umgekehrt
- Wichtige Puffer in biologischen Systemen: Bikarbonat-Puffer-System, Phosphat-Puffer-System, Protein-Puffer
- Physiologischer pH-Bereich: etwa 7,35 - 7,45
- Azidose und Alkalose: pH-Wert unterhalb bzw. oberhalb des physiologischen Bereichs
- Enzymaktivität stark pH-abhängig
Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) zur Strukturaufklärung
Definition:
Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) ist eine Methode zur Bestimmung der Struktur von Molekülen durch Untersuchung der Wechselwirkungen von Atomkernen in einem starken Magnetfeld.
Details:
- Verwendet starke Magnetfelder und Radiofrequenzen zur Analyse von Atomkernen.
- Wichtige Parameter: chemische Verschiebung (\u03B4), Kopplungskonstanten (J), Relaxationszeiten (T1 und T2).
- Nützlich für die Bestimmung der dreidimensionalen Struktur und der Dynamik von Molekülen.
- Erforderlich: Lösungsmittel mit Deuterium (\textsuperscript{2}H) anstelle von Protium (\textsuperscript{1}H).
- Häufige NMR-Kerne: \textsuperscript{1}H, \textsuperscript{13}C, \textsuperscript{15}N, \textsuperscript{31}P.
- Spektrendatenanalyse entscheidend für die Strukturaufklärung.
- Mehrdimensionale NMR für komplexe Molekülstrukturen (2D-, 3D-NMR).
Biosynthese natürlicher Produkte und ihrer Derivate
Definition:
Biosynthese natürlicher Produkte: biochemischer Prozess zur Herstellung organischer Verbindungen in lebenden Organismen.
Details:
- Primärmetaboliten: essenziell für Wachstum/Entwicklung (z.B. Aminosäuren, Nukleotide)
- Sekundärmetaboliten: nicht essenziell, ökologisch bedeutsam (z.B. Antibiotika, Pigmente)
- Enzyme: katalytische Proteine, die spezifische biochemische Reaktionen steuern
- Biosynthetische Wege: z.B. Polyketidsynthese, Shikimatweg
- Derivate: modifizierte natürliche Produkte, oft optimierte Funktion oder Eigenschaft
Katalyse und Reaktionsgestaltung in biologischen Systemen
Definition:
Katalyse in biologischen Systemen bezieht sich auf die Beschleunigung biochemischer Reaktionen durch Enzyme. Reaktionsgestaltung umfasst die spezifische Kontrolle und Regulierung dieser Reaktionen.
Details:
- Enzyme fungieren als biologische Katalysatoren
- Enzymatische Reaktionen folgen häufig der Michaelis-Menten-Kinetik: \[ v = \frac{{V_{max}[S]}}{{K_m + [S]}} \]
- Reaktionsspezifität durch Substrataffinität und aktives Zentrum
- Regulation durch Allosterie und kovalente Modifikationen
- Feedback-Hemmung (negative Rückkopplung)
- Umweltfaktoren (pH-Wert, Temperatur) beeinflussen Enzymaktivität
Synthese und Modifikation von Biomolekülen
Definition:
Synthese und Modifikation von Biomolekülen betrifft die chemische Herstellung und Veränderung von biologisch relevanten Molekülen wie Proteinen, Nukleinsäuren und Lipiden.
Details:
- Verwendete Techniken umfassen Festphasensynthese, Enzymkatalyse, und chemische Modifikation.
- Ziele: Funktionalisierung, Stabilisierung, Markierung oder Veränderung der biologischen Aktivität.
- Zentrale Reaktionen: Amidbindungen, Phosphodiesterbindungen, Glycosidbindungen.
- Instrumente: HPLC, Massenspektrometrie, NMR.
- Beispiel: Synthese von Peptiden mittels Fmoc-Schutzgruppenchemie.
- Modifikationsstrategien: PEGylierung, Biotinylierung, Fluoreszenzmarkierung.