Game Theory - Cheatsheet
Nash-Gleichgewicht: Definition und mathematische Formulierung
Definition:
Nash-Gleichgewicht ist ein Konzept in der Spieltheorie, bei dem kein Spieler seinen Nutzen durch einseitiger Änderung seiner Strategie verbessern kann.
Details:
- Formal: Ein Strategienprofil \(S^* = (S_1^*, ..., S_n^*)\) ist ein Nash-Gleichgewicht, wenn gilt: \[\forall i \in \{1, ..., n\}: u_i(S_i^*, S_{-i}^*) \geq u_i(S_i, S_{-i}^*) \text{ für alle } S_i \in S_i.\]
- \(u_i\): Nutzenfunktion des Spielers \(i\)
- \(S_i\): Strategie von Spieler \(i\)
- \(S_{-i}\): Strategien aller anderen Spieler außer \(i\)
- Jeder Spieler maximiert seinen Nutzen, vorausgesetzt die anderen Spieler ändern ihre Strategien nicht.
Nash-Gleichgewicht: Methoden zur Ermittlung
Definition:
Nash-Gleichgewicht: Zustand, in dem kein Spieler durch einseitiges Abweichen seinen Nutzen verbessern kann.
Details:
- Beste-Antwort-Methode: Finde jeden Spieler beste Antworten auf Strategien der anderen.
- Iteriertes Entfernen dominierter Strategien: Entferne sukzessive streng dominierte Strategien.
- Graphische Methode: Nutzbar bei 2-Spieler-Spielen; zeichne beste Antworten in Strategieraum.
- Algebraische Methode: Löse Gleichungen von besten Antworten.
- Sequentielle Spiele (Backward Induction): Beginne am Ende des Spiels und arbeite rückwärts.
Strategische Spiele: Darstellung in Normalform
Definition:
Strategische Spiele, auch Matrixspiele genannt, zeigen die möglichen Strategien und Auszahlungen der Spieler in Normalform. Nützlich zur Analyse der besten Antwort und Nash-Gleichgewichte.
Details:
- Spieler: meist Spieler 1 und Spieler 2
- Strategien: Mengen der möglichen Aktionen
- Auszahlungen: Nutzenfunktionen der Spieler
- Normalform (Matrixnotation): für Spieler 1 und Spieler 2 dargestellt
- Beste Antwort: optimale Antwort auf die Strategie des anderen
- Nash-Gleichgewicht: keine einseitige Abweichung führt zu besserer Auszahlung
Kooperative Spiele: Shapley-Wert
Definition:
Shapley-Wert: Verteilung des Gesamtergebnisses eines kooperativen Spiels basierend auf individuellem Beitrag jedes Spielers
Details:
- Nützlich für fairen Gewinn-/Kostenteiler
- Formel: \[ \phi_i(v) = \sum_{S \subseteq N \setminus \{i\}} \frac{|S|!(n-|S|-1)!}{n!} [v(S \cup \{i\}) - v(S)] \]
- \(v(S)\): Nutzenfunktion für Koalition \(S\)
- Symmetrie, Dummy-Spieler, Effizienz und Additivität als Eigenschaften
Wiederholte Spiele: Folk-Theorem
Definition:
Folk-Theoreme beschreiben die möglichen Gleichgewichte in unendlich oft wiederholten Spielen.
Details:
- In unendlich oft wiederholten Spielen können fast alle möglichen Outcomes als Nash-Gleichgewichte erreicht werden.
- Die Hauptannahme ist, dass die Spieler geduldig sind (Abzinsungsfaktor nahe bei 1).
- Ein Outcome ist durchsetzbar, wenn:
- Er Pareto-effizient ist.
- Spieler durch Abweichen nicht besser gestellt werden.
- Formel für den Abzinsungsfaktor: \[\delta = \frac{1}{1+r}\]
- Multiple Gleichgewichte möglich durch strategische Bestrafung und Belohnung.
Bayes'sche Spiele: Umgang mit unvollständiger Information
Definition:
Bayes'sche Spiele behandeln Strategien in Situationen unvollständiger Information, wobei Spieler ihre eigenen Auszahlungen, jedoch nicht die der anderen kennen.
Details:
- Unvollständige Information: Spieler kennen einige Parameter nicht.
- Bayes Nash Gleichgewicht (BNE): Strategisches Gleichgewicht unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeiten.
- Nützliche Formeln: Erwartungswert, Nutzenmaximierung.
- Spielertypen: Verschiedene Typen beeinflussen Strategien.
- Erwartungswert: \( E(U_i) = \text{Summe der erwarteten Auszahlungen} \sum_j P(t_j|t_i) * U_i(a_i,a_{-i},t_j)\)
- Bayes Nash Gleichgewicht: \( a_i^{*}(t_i) = \text{argmax}_{a_i} E(U_i|t_i, a_{-i})\)
Methoden zur Analyse dominanter Strategien
Definition:
Methode zur Bestimmung von Strategien, die immer besser oder zumindest nicht schlechter sind als alle anderen Strategien in einem Spiel.
Details:
- Dominante Strategie: Eine Strategie, die für jeden möglichen Zug der anderen Spieler besser oder mindestens gleich gut ist.
- Strikt dominierte Strategie: Eine Strategie, die immer schlechter ist als eine andere Strategie des gleichen Spielers.
- Identifikation dominanter Strategien durch Vergleich von Auszahlungen in der Nutzenmatrix.
- Falls alle Spieler dominante Strategien haben, Gleichgewicht durch Wahl dominanter Strategien.
- Eliminierung strikt dominierter Strategien: Wiederholtes Entfernen strikt dominierter Strategien kann verbleibende Strategien klären.
Vergleich von endlichen und unendlichen Wiederholungen in Spielen
Definition:
Vergleich zwischen Spielen mit begrenzter Anzahl an Wiederholungen und solchen mit unbegrenzter Anzahl an Wiederholungen.
Details:
- Endliche Spiele: Spieler wissen, wann das Spiel endet, beeinflusst Strategiewahlen.
- Unendliche Spiele: Spieler wissen nicht, wann (oder ob) das Spiel endet, führt häufig zu „kooperativen Gleichgewichten“ (z.B. Tit-for-Tat in Gefangenendilemma).
- Wichtig: Diskontierungsfaktor \delta, beschreibt den Zeitwert zukünftiger Auszahlungen.
- Endlich: Rückwärtsinduktion zur Bestimmung des Gleichgewichts.
- Unendlich: Folk Theorem beschreibt Bedingungen für multiple Gleichgewichte.