Labor market policy - Cheatsheet
Theorie des Humankapitals
Definition:
Theorie, die Ausbildungsentscheidungen und Arbeitsmarktleistungen durch Investitionen in Wissen und Fähigkeiten erklärt.
Details:
- Menschliches Kapital: Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen.
- Investitionen in Bildung und Training erhöhen Produktivität und Einkommen.
- Ertrag: \[ R = \frac{dY}{dH} \] (wobei R der Ertrag, Y das Einkommen und H das Humankapital ist)
- Kosten: Zeit und Geld für Bildung und Training.
- Optimaler Zeitpunkt für Investitionen in Humankapital: Früh im Lebenslauf.
Matching-Theorie und Arbeitsvermittlung
Definition:
Matching-Theorie beschreibt, wie Arbeitsangebote und Arbeitsnachfragen zusammengebracht werden.
Details:
- Fokus auf Prozesse der Arbeitsvermittlung
- Effizienz des Matching-Prozesses
- Gleichgewicht zwischen Arbeitslosigkeit und freien Stellen
- Mathematische Modelle: z.B. Beveridge-Kurve
- Matching-Funktion: \(\text{M} = \text{m}(\text{U}, \text{V})\) beschreibt den Zusammenhang zwischen Arbeitslosen (\(\text{U}\)) und offenen Stellen (\(\text{V}\))
- Suchtheorie: Einfluss von Suchkosten und Suchdauer
Effizienzlohntheorien
Definition:
Effizienzlohntheorien: Lohntheorien, bei denen Unternehmen freiwillig Löhne über dem Gleichgewichtsniveau zahlen, um Produktivität und Effizienz zu steigern.
Details:
- Höhere Löhne führen zu gesteigerter Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit
- Reduzieren Fluktuation und Kosten der Mitarbeiterrekrutierung und -einarbeitung
- Verringern die Wahrscheinlichkeit von Shirking (Arbeitseinstellung, geringe Leistung)
- Bessere Gesundheit und reduzierte Fehlzeiten der Arbeitnehmer
- Mathematisch: Gesamtergebnisfunktion der Effizienzlohnmodelle häufig von der Form \[ W = f(e) \] wobei \( W \) der Lohn und \( e \) der Effizienzparameter ist
Langzeitarbeitslosigkeit und strukturelle Arbeitslosigkeit
Definition:
Langzeitarbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit, die länger als 12 Monate dauert. Strukturelle Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit, die durch Missverhältnis zwischen den Qualifikationen der Arbeitskräfte und den Anforderungsprofilen offener Stellen entsteht.
Details:
- Langzeitarbeitslosigkeit: oft verbunden mit sozialen und psychologischen Problemen
- Strukturelle Arbeitslosigkeit: oft Ergebnis technologischer Veränderungen oder wirtschaftlicher Umstrukturierungen
- Wichtige Kennzahl: Dauer der Arbeitslosigkeit (>12 Monate für Langzeitarbeitslosigkeit)
- Ursachen struktureller Arbeitslosigkeit: z.B. technologische Innovation, Globalisierung
- Maßnahmen: Weiterbildung, Umschulung, regionale Arbeitsmarktprogramme
- Formel zur Berechnung der Langzeitarbeitslosenquote: \(\frac{\text{Langzeitarbeitslose}}{\text{Gesamtzahl der Arbeitslosen}} \times 100\)
Politische Maßnahmen zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit
Definition:
Politische Strategien und Instrumente zur Senkung der Arbeitslosenquote; Ziel ist es, Beschäftigung zu fördern.
Details:
- Arbeitsmarktpolitik: Maßnahmen zur Erhöhung von Arbeitsangebot und -nachfrage
- Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen: Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit
- Subventionen und Anreize für Unternehmen: Förderung von Neueinstellungen
- Arbeitslosenunterstützung: Finanzielle Hilfe, um Lebensstandard zu sichern und Wiedereinstieg zu unterstützen
- Arbeitszeitmodelle: Flexibilisierung zur Erhöhung der Beschäftigungsquote
- Regulierung des Arbeitsmarktes: Mindestlohn, Kündigungsschutz, etc.
Rolle von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
Definition:
Koordination von Arbeitsmarktbedingungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
Details:
- Gewerkschaften: Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, Tarifverhandlungen, Streikrecht.
- Arbeitgeberverbände: Vertretung der Arbeitgeberinteressen, Tarifverhandlungen, Bekämpfung von Arbeitskonflikten.
- Tarifverträge: Festlegung von Löhnen, Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen.
- Kollektive Lohnverhandlungen: Einfluss auf Lohnniveau und Beschäftigung.
- Sozialpartnerschaft: Balance zwischen Interessen zur Sicherung von Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen.
- Beispiele in Deutschland: ver.di, IG Metall (Gewerkschaften); BDA, Gesamtmetall (Arbeitgeberverbände).
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
Definition:
Flexibilisierungsmaßnahmen sind Strategien zur Anpassung der Arbeitsmarktstrukturen an wechselnde wirtschaftliche Bedingungen, oft durch Lockerung von Arbeitsgesetzen.
Details:
- Ziel: Erhöhung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitsmarktes
- Maßnahmen: Liberalisierung des Kündigungsschutzes, Förderung von Teilzeit- und Zeitarbeit
- Vorteile: bessere Anpassung an Nachfrageänderungen, Förderung von Beschäftigung
- Nachteile: mögliche Zunahme von unsicherer Beschäftigung, Einkommensinstabilität
- Gängige Indikatoren: Arbeitslosenquote, Beschäftigungsquote, Anzahl befristeter Arbeitsverträge
Analyse von realen Arbeitsmarktmaßnahmen in verschiedenen Ländern
Definition:
Analyse der Effizienz und Auswirkungen von Arbeitsmarktmaßnahmen (z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Weiterbildung) in verschiedenen Ländern im Kontext der Arbeitsmarktpolitik.
Details:
- Vergleichende Untersuchung von Maßnahmen wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), berufliche Weiterbildung, Lohnsubventionen und Beschäftigungsprogramme.
- Datenquellen: Nationale Statistiken, OECD-Berichte, ILO-Datenbanken.
- Methoden: Ökonometrische Modelle, Fallstudien, Kosten-Nutzen-Analysen.
- Wichtige Indikatoren: Arbeitslosenquote, Beschäftigungsquote, Langzeitarbeitslosigkeit, Lohnentwicklung.
- Berücksichtige Unterschiede in Institutionen, Kultur und Wirtschaftslage zwischen den Ländern.
- Ziel: Beste Praktiken identifizieren, um Arbeitslosigkeit zu reduzieren und Beschäftigung zu erhöhen.