Lebensversicherung - Cheatsheet
Einführung in Lebensversicherungsprodukte
Definition:
Lebensversicherungsprodukte sind Finanzprodukte, die sowohl Risikoschutz im Todesfall als auch Spar- und Investmentkomponenten bieten.
Details:
- Arten: Risikolebensversicherung, Kapitallebensversicherung, fondsgebundene Lebensversicherung
- Mathematische Grundlagen: Barwert, Prämienberechnung
- Vertragliche Elemente: Versicherungssumme, Laufzeit, Prämienhöhe
- Regulatorische Aspekte: Solvency II, Versicherungsgesetz
- Steuerliche Behandlung: Kapitalertragssteuer, Steuerfreiheit unter bestimmten Bedingungen
Wichtige Vertragsarten und deren Eigenschaften
Definition:
Vertragsarten und ihre wesentliche Merkmale in der Lebensversicherung
Details:
- Klassische Kapitallebensversicherung: Sparen und Risikoschutz kombiniert; konstante Beiträge und garantierte Verzinsung
- Risikolebensversicherung: Reiner Risikoschutz ohne Sparanteil; Versicherungssumme wird nur im Todesfall ausgezahlt
- Fondsgebundene Lebensversicherung: Investition in Investmentfonds; Leistungen abhängig von der Entwicklung der Fonds
- Sofort beginnende Lebensversicherung: Einmalzahlung zu Beginn, sofortige Rentenzahlung
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Absicherung gegen Einkommensverlust im Falle der Berufsunfähigkeit
Grundlagen der Prämienberechnung
Definition:
Basisprinzipien zur Berechnung von Versicherungsprämien in der Lebensversicherung.
Details:
- Versicherungsmathematische Barwerte: Berechnung der Barwerte künftiger Leistungen und Prämien.
- Diskontierungsfaktor: \( v = \frac{1}{1+i} \)
- Risikoäquivalents-Prinzip: Berücksichtigung von Risikozuschlägen und Sicherheitsspannen.
- Die allgemeine Prämienformel: \[ P = \frac{A_x}{\ddot{a}_x} \]
- \(A_x\): Barwert der zukünftigen Leistungen
- \(\ddot{a}_x\): Barwert der zukünftigen Prämien
- Berücksichtigte Faktoren: Sterbewahrscheinlichkeiten (\(q_x\)), Zinsen (\(i\)), Verwaltungskosten
Mortality Tables und deren Anwendung
Definition:
Sterbetafeln zeigen die Sterblichkeit verschiedener Altersgruppen und sind essenziell für die Berechnung von Lebensversicherungen.
Details:
- Basis: Beobachtungsdaten zur Sterblichkeit
- Anwendung: Prämienkalkulation, Reservierung, Risikobewertung
- Formel für die Sterbewahrscheinlichkeit im Alter x: \( q_x = \frac{D_x}{L_x} \)
- Lebenswahrscheinlichkeit bis zum Alter x+n: \( p_{x,n} = \frac{L_{x+n}}{L_x} \)
- Berechnung der Lebenswartung: Erwartungswert der Überlebensdauer
Mathematische Reserve-Modelle
Definition:
Mathematische Reserven sind Rückstellungen, die Versicherer bilden, um zukünftige Verbindlichkeiten gegenüber den Versicherten abzusichern. Grundprinzip: Aufteilung der Prämien auf die Vertragslaufzeit.
Details:
- Zweck: Sicherstellung der Erfüllung zukünftiger Versicherungsleistungen.
- Berechnung basiert auf Sterbetafeln, Zinsannahmen und Vertragsbedingungen.
- Beliebte Modelle: Prospektive Reserve, Retrospektive Reserve.
- Prospektive Reserve: \[ V_t = \text{Barwert zukünftiger Leistungen} - \text{Barwert zukünftiger Prämien} \]
- Retrospektive Reserve:\[ V_t = \text{Verzinsung der gezahlten Prämien} - \text{abgezogene Kosten und ausgezahlte Leistungen} \]
- Lebensversicherungsmathematik: Einsatz von Wahrscheinlichkeits- und Zinsmodellen.
- Regulierung durch Versicherungsaufsichtsbehörden zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit.
Strategien zur Risikominderung und -kontrolle
Definition:
Strategien zur Risikominderung und -kontrolle zielen darauf ab, Risiken in der Lebensversicherung zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren.
Details:
- Risikodiversifikation: Aufteilung der Risiken auf verschiedene Versicherungsnehmer.
- Rückversicherung: Übertragung eines Teils des Risikos an andere Versicherungsgesellschaften.
- Kapitalanlagen: Investition in sichere und ertragreiche Anlagen.
- Risikoprämien: Angemessene Prämiengestaltung zur Deckung potenzieller Verluste.
- Gesundheitsprüfung und Underwriting: Bewertung der gesundheitlichen Risiken der Versicherungsnehmer.
Asset-Liability-Management (ALM)
Definition:
Verwaltung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einer Versicherungsgesellschaft zur Sicherstellung der Liquidität und zur Vermeidung von Zinsänderungs- und Währungsrisiken.
Details:
- Ziel: Sicherstellung der Übereinstimmung von Aktiva und Passiva
- Verwendung von Duration Matching zur Risikosteuerung
- Analyse von Cashflows, Zinsänderungen und Währungsrisiken
- Wichtiger Bestandteil des Risikomanagements
- Optimierung der Rendite bei gleichzeitiger Kontrolle der Risiken
Rendite-Risiko-Profile und Optimierung
Definition:
Muster der Beziehung zwischen Rendite und Risiko in einer Anlage; Optimierung sucht die ideale Balance in Lebensversicherungsprodukten.
Details:
- Rendite: Maß für den Gewinn einer Investition
- Risiko: Maß für die Unsicherheit oder Volatilität einer Investition
- Varianz (σ²) und Standardabweichung (σ): Maße für das Risiko
- Sharpe Ratio: \(\frac{E[R] - R_f}{σ}\)
- Optimierung: Ziel ist die Maximierung der erwarteten Rendite bei gegebenem Risiko oder Minimierung des Risikos bei gegebener Rendite
- Effizienzlinie: Darstellung optimaler Portfolios