Macroeconomics and Economic Growth - Cheatsheet
Systemoptimalität: Definition und Bedeutung
Definition:
Systemoptimalität beschreibt das Optimum eines gesamten wirtschaftlichen Systems, das erreicht wird, wenn die Ressourcennutzung so gestaltet ist, dass der Gesamtnutzen maximiert wird.
Details:
- Im Gegensatz zum Pareto-Optimum, bei dem kein Individuum besser gestellt werden kann, ohne ein anderes schlechter zu stellen.
- Bezieht sich oft auf die gesamtwirtschaftliche Optimierung in Hinblick auf Effizienz und Wohlfahrt.
- Formel zur Maximierung des Gesamtnutzens: \max \sum_{i=1}^{n} U_i(x_i) \,\text{mit} \, x_i \text{ als individuelle Ressourcennutzung}
- Wichtige Annahmen: Vollständige Information, keine externen Effekte, keine Marktmacht.
- Relevanz in der Wohlfahrtsökonomik und der Analyse makroökonomischer Politik.
Einfachheit versus Komplexität in Systemen
Definition:
Verhältnis und Balance zwischen einfacher und komplexer Systemgestaltung; beeinflusst Effizienz, Robustheit und Anpassungsfähigkeit von Wirtschaftssystemen.
Details:
- Einfachheit: Weniger Elemente, höhere Transparenz, geringere Kosten.
- Komplexität: Mehr Elemente/Interaktionen, erhöhte Anpassungsfähigkeit, höhere Robustheit gegen Schocks.
- Trade-Off: Balance zwischen Effizienz und Anpassungsfähigkeit.
- Komplexität kann zu erhöhter Informationsasymmetrie und Transaktionskosten führen.
- Modellbeispiele in der Makroökonomie:
- Shrink-to-Fit-Modelle
- Overlapping Generations Models (OGM)
Predictive models for dynamic economic situations
Definition:
Vorhersagemodelle für dynamische wirtschaftliche Situationen. Entwicklungsprognosen ökonomischer Variablen über die Zeit mittels stochastischer oder deterministischer Modelle.
Details:
- Ziel: Prognosen von ökonomischen Indikatoren wie BIP, Inflation, Arbeitslosigkeit
- Stochastische Modelle: berücksichtigen Unsicherheit, nutzen historische Daten, z.B. ARIMA-Modelle
- Deterministische Modelle: setzen auf fest vorgegebene Annahmen, z.B. Wachstumsmodelle
- Methoden: Zeitreihenanalyse, makroökonomische Simulationen, strukturelle Gleichungsmodelle
- Evaluierung: Modellgüte oft mit Maßstäben wie RMSE, MAE gemessen
- Mathematische Basis: Annahme ökonomischer Gleichgewichte, z.B. output_gap = Y - Y_potential
Komplexität der Berechnung von Nash-Gleichgewichten
Definition:
Berechnung von Nash-Gleichgewichten ist oft komplex und erfordert algorithmische Ansätze. Entscheidend für Spieltheorie und wirtschaftliche Modellierung.
Details:
- Existierung: Nash-Gleichgewichte existieren immer in endlichen Spielen.
- Algorithmische Ansätze: Lemke-Howson-Algorithmus, Simplicial Subdivision
- Komplexität: PPAD-komplex, bedeutet dass es schwer ist, ein Nash-Gleichgewicht zu finden.
- Relevanz: Wichtiger Bestandteil in ökonomischen Modellen und bei Marktanalysen.
- Mathematische Darstellung: Ein Profil \((s_1,...,s_n)\) ist Nash-Gleichgewicht, wenn kein Spieler durch Strategieänderung seinen Nutzen verbessern kann.
Endogene Wachstumstheorien
Definition:
Endogene Wachstumstheorien in der Makroökonomie untersuchen, wie wirtschaftliches Wachstum von innerhalb des Wirtschaftssystems generiert wird, etwa durch technologische Entwicklung und Humankapitalbildung.
Details:
- Modelliert Wachstum durch interne Faktoren wie Innovation, Wissen und Humankapital
- Keine Annahme abnehmender Grenzerträge im Gegensatz zu neoklassischen Modellen
- Zentrale Modelle: AK-Modell und Romer-Modell
- AK-Modell: Produktion abhängig von Kapital: \[ Y = AK \]
- Romer-Modell: Fokus auf technologischen Wandel durch Forschung und Entwicklung: \[ \text{Technologischer Fortschritt} = g(A) \]
- Implikation: Langfristiges Wachstum hängt von Investitionen in F&E und Bildung ab
Einfluss von Geld- und Fiskalpolitik auf Konjunkturzyklen
Definition:
Einfluss der Maßnahmen von Zentralbanken und Regierungen auf die wirtschaftlichen Schwankungen (Konjunkturzyklen), insbesondere zur Stabilisierung von Wachstum und Beschäftigung.
Details:
- Geldpolitik: Zentralbankmaßnahmen (z.B. Zinssätze, Geldmenge) zur Beeinflussung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
- Expansive Geldpolitik: Zinssenkungen, Erhöhung der Geldmenge; Ziel: Ankurbelung der Wirtschaft
- Restriktive Geldpolitik: Zinssteigerungen, Verminderung der Geldmenge; Ziel: Eindämmung der Inflation
- Fiskalpolitik: Staatsausgaben und Steuern zur Steuerung der Wirtschaft
- Expansive Fiskalpolitik: Erhöhung der Staatsausgaben, Senkung der Steuern; Ziel: Erhöhung der Nachfrage
- Restriktive Fiskalpolitik: Senkung der Staatsausgaben, Erhöhung der Steuern; Ziel: Reduzierung der Staatsverschuldung
- Multiplikatoreffekt: Maßnahme zur Erhöhung der Nachfrage kann überproportional großes BIP-Wachstum auslösen
- Formeln: Output-Lücke: \( \text{Y} - \text{Y}_\text{pot} \) Multiplikator: \( k = 1 / (1 - c) \)
- Wichtige Konzepte: Phillips-Kurve, IS-LM-Modell
Szenariobasierte Prognosen
Definition:
Prognosen auf Basis von hypothetischen Annahmen und Szenarien über die zukünftige Entwicklung ökonomischer Variablen.
Details:
- Verwendung zur Unsicherheitsbewältigung
- Beruht auf 'Was-wäre-wenn'-Analysen
- Simuliert verschiedene mögliche Zukünfte
- Wichtige Schritte: Szenarioentwicklung, Modellierung, Ergebnisanalyse
- Unterscheidung in pessimistische, realistische und optimistische Szenarien
Mechanismen und Algorithmen zur Lösung spieltheoretischer Probleme
Definition:
Lösungsmechanismen und -algorithmen für spieltheoretische Probleme in der Makroökonomie und Wirtschaftswachstum
Details:
- Gleichgewichtskonzepte wie Nash-Gleichgewicht: \( \forall i \ : \ x_i \in BR(x_{-i}) \)
- Mechanismen-Design: Anreizstruktur zur Erreichung sozial optimaler Ergebnisse
- Backward Induction: Lösung von Spielen durch Rückwärtsschreiten von Endpunkten
- Simultane und sequentielle Spiele: unterschiedliche Lösungsansätze je nach Spieltyp
- Algorithmische Ansätze wie LP (Lineare Programmierung) und dynamische Programmierung