Monetary Economics and Numerical Methods - Cheatsheet
Definition und Funktionen von Geld
Definition:
Geld ist ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel, das als Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel dient.
Details:
- Medium of Exchange: Erleichtert den Handel durch Beseitigung der Notwendigkeit eines doppelten Zufallswunsches.
- Unit of Account: Ermöglicht die Bewertung und Vergleichbarkeit von Waren und Dienstleistungen.
- Store of Value: Erlaubt es, Kaufkraft über die Zeit zu bewahren.
- Standard of Deferred Payment: Verwendung für Geschäfte, die zukünftige Zahlungen erfordern (z.B. Kredite).
Geldnachfrage und Geldangebot
Definition:
Die Geldnachfrage bezieht sich auf die Menge an Geld, die Haushalte und Unternehmen halten wollen. Das Geldangebot ist die gesamte Geldmenge, die in der Wirtschaft verfügbar ist.
Details:
- Formel der Geldnachfrage: \(L = f(Y, i)\), wobei \(L\) die Geldnachfrage, \(Y\) das Einkommen und \(i\) der Zinssatz ist.
- Determinanten der Geldnachfrage: Einkommen (positiver Zusammenhang), Zinssatz (negativer Zusammenhang)
- Formel des Geldangebots: \(M = m \times B\), wobei \(M\) die Geldmenge, \(m\) der Geldmultiplikator und \(B\) die Geldbasis sind.
- Geldpolitische Instrumente zur Steuerung des Geldangebots: Offenmarktgeschäfte, Mindestreservesatz, Zinspolitik
Inflation und Deflation
Definition:
Inflation: Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Deflation: Rückgang des allgemeinen Preisniveaus.
Details:
- Inflationsrate berechnet durch: \(\pi = \frac{P_t - P_{t-1}}{P_{t-1}} \)
- Hyperinflation: sehr hohe Inflationsrate
- Deflationsrisiko bei langfristig sinkenden Preisen
- Messgrößen: Verbraucherpreisindex (VPI), BIP-Deflator
- Monetäre Ursachen: zu viel Geld im Umlauf (\textit{quantitative Lockerung}) oder zu wenig Geld im Umlauf
- Auswirkungen: Kaufkraftverlust (Inflation) oder steigende reale Schuldenlast (Deflation)
Rolle der Zentralbanken
Definition:
Verantwortlich für Geldpolitik, Preisstabilität, und Regulierungsaufsicht.
Details:
- Hauptziele: Preisstabilität und Beschäftigungsförderung
- Werkzeuge: Zinssteuerung, Offenmarktgeschäfte
- Einfluss auf Inflation und Wechselkurse
- Unabhängigkeit wichtig zur Vermeidung politischer Einflüsse
- Quantitative Lockerung vs. Straffung
Regulierung des Bankensektors
Definition:
Regulierung des Bankensektors: Maßnahmen und Vorschriften zur Steuerung und Überwachung von Banken, um Finanzstabilität und Anlegerschutz zu sichern.
Details:
- Kapitalanforderungen: Sicherstellung ausreichender Eigenmittel (\text{Basel III}).
- Liquiditätsanforderungen: Vorschriften zur Liquiditätsdeckung (\text{LCR}, \text{NSFR}).
- Leverage Ratio: Begrenzung des Verschuldungsgrads.
- Stresstests: Bewertung der Widerstandsfähigkeit von Banken in Krisenszenarien.
- Systemische Risiken: Überwachung und Reduktion potenzieller Risiken für das gesamte Finanzsystem.
- Einlagensicherung: Schutz der Einlagen von Sparern.
Numerische Methoden zur Lösung von Gleichungssystemen
Definition:
Numerische Algorithmen zur Bestimmung der Lösung eines Systems von linearen oder nichtlinearen Gleichungen.
Details:
- Lineare Gleichungssysteme: Lösen mit Gauss-Verfahren, LU-Zerlegung, Cholesky-Zerlegung.
- Nichtlineare Gleichungssysteme: Verfahren wie Newton-Raphson, Broyden-Verfahren.
- Konditionierung und numerische Stabilität: Wichtig für die Genauigkeit der Lösung.
- Iterative Methoden: Jacobi-Verfahren, Gauss-Seidel-Verfahren, SOR (Successive Over-Relaxation).
- Direkte Methoden für kleinere Systeme, iterative Methoden für große und spärliche Systeme.
- Anwendung in der Wirtschaft - Modellierung und Simulation komplexer ökonomischer Systeme.
Stabilitätsanalyse dynamischer Systeme
Definition:
Analyse des Verhaltens von dynamischen Systemen im Zeitverlauf, insbesondere deren Fähigkeit, nach einer Störung in einen Gleichgewichtszustand zurückzukehren.
Details:
- Eigenwerte der Systemmatrix bestimmen Stabilität: \( \text{Re}(\text{Eigenwert}) < 0 \rightarrow \text{stabil}, \text{Re}(\text{Eigenwert}) > 0 \rightarrow \text{instabil} \)
- Jacobi-Matrix zur linearen Approximation in der Nähe eines Fixpunktes
- Bifurkationsanalyse zur Untersuchung von Stabilitätsänderungen bei Parametervariation
- Numerische Methoden zur Stabilitätsüberprüfung: Zeitdiskretisierung, Simulationsläufe
Geldpolitik und deren Instrumente
Definition:
Ins Steuerungsmechanismus der Geldmenge und Zinsen durch die Zentralbanken zur Beeinflussung von Inflation und Wirtschaftswachstum.
Details:
- Hauptinstrumente: Offenmarktgeschäfte, Mindestreservepolitik, Zinssteuerung.
- Ziel: Preisstabilität bewahren, wirtschaftliches Wachstum fördern.
- Offenmarktgeschäfte: Kauf/Verkauf von Wertpapieren zur Steuerung der Liquidität.
- Mindestreservepolitik: Vorgabe der Mindestreserveanforderungen für Banken.
- Zinspolitik: Änderung des Leitzinses zur Beeinflussung der Kredit- und Sparaktivitäten.
- Ergänzende Instrumente: Wechselkursmanipulation, unkonventionelle Maßnahmen (z.B. QE).