Seminar energy markets - Cheatsheet
Geschichte und Entwicklung der Energiemärkte
Definition:
Überblick über die historische Entwicklung und die grundlegenden Änderungen in den Energiemärkten bis zur heutigen Zeit.
Details:
- 19. Jhdt.: Beginn industrielle Revolution -> Erhöhung Energiebedarf
- 1880er: Elektrifizierung, Verbreitung der Stromnetze
- 1940-50er: Nachkriegsboom, Wachstum fossiler Brennstoffe
- 1970er: Ölkrisen, Suche nach alternativen Energien
- 1990er: Liberalisierung der Energiemärkte, Einführung privater Anbieter
- 21. Jhdt.: Fokus auf erneuerbare Energien, Energiewende, Klimaziele
Marktarten: Spot- und Terminmärkte
Definition:
Definierte Märkte nach der Zeitgestaltung des Handels und der Lieferung von Gütern oder Wertpapieren. Spotmärkte: Sofortige Lieferung, Terminmärkte: Lieferung zu einem zukünftigen Zeitpunkt.
Details:
- Spotmärkte: Sofortige Abwicklung, Preise spiegeln aktuelle Nachfrage und Angebot wider.
- Terminmärkte: Verträge für zukünftige Lieferung, Absicherung gegen Preisschwankungen, Nutzung von Futures und Optionen.
- Formel: Der Preis eines Futures-Kontrakts kann als folgendermaßen berechnet werden: \[F = S \times e^{(r + c)y}\] wobei \( F \) der Futures-Preis, \( S \) der Kassapreis, \( r \) der risikolose Zinssatz, \( c \) die Lagerkosten und \( y \) die Zeit bis zur Fälligkeit ist.
Die Rolle der Regulierungsbehörden
Definition:
Regulierungsbehörden überwachen und kontrollieren Energiemärkte zur Sicherstellung von fairem Wettbewerb und Verbraucherschutz.
Details:
- Sicherstellung der Netzneutralität und Effizienz
- Überwachung der Preisbildung und Markttransparenz
- Durchsetzung von gesetzlichen Rahmenbedingungen
- Förderung von Investitionen in nachhaltige Energien
- Schutz der Konsumenten vor unfairen Geschäftspraktiken
- Mitwirkung an der Festlegung von Tarifen und Gebühren
Integration erneuerbarer Energien in bestehende Energiemärkte
Definition:
Integration erneuerbarer Energien (EE) in Energiemärkte erfordert Anpassung bestehender Marktstrukturen und Mechanismen zur effizienten Einbindung von EE-Anlagen.
Details:
- Marktdesign: Anpassung von Strommärkten zur Aufnahme fluktuierender EE-Stromproduktion.
- Netzstabilität: Integration von EE erfordert Regel- und Reservekapazitäten.
- Fördermechanismen: Einspeisevergütungen, Auktionen, Zertifikatesysteme zur Förderung von EE.
- Technologie: Smart Grids, Energiespeicher und Demand-Side-Management.
- Regulatorische Rahmenbedingungen: Anpassung nationaler und EU-Richtlinien zur Beschleunigung der EE-Integration.
Preisbildungsmodelle in Energiemärkten
Definition:
Preisbildungsmodelle erklären, wie Preise auf Energiemärkten gebildet werden; betrachtet Angebot und Nachfrage.
Details:
- Arten: Spotmarktpreismodelle, Terminmarktmodelle, Auktionsmodelle
- Grundlagen:
- Angebot und Nachfrage: Preise ergeben sich aus dem Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve.
- Merit-Order-Prinzip: Kraftwerke mit den geringsten variablen Kosten werden zuerst eingesetzt.
- Markträumungspreis: Preis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen.
- Formeln:
- Nutzergleichgewicht:\( P = MC = MB \)
- Spotmarktpreis: \( P_{spot} = f(Q) \)
Energiehandel: Grundlagen und Strategien
Definition:
Grundlagen und Strategien des Energiehandels umfassen die Mechanismen, durch die Energieprodukte (Strom, Gas) gehandelt werden, sowie die Ansätze und Taktiken zur Maximierung des Profits und Minimierung des Risikos im Markt.
Details:
- Marktarten: Spotmarkt, Terminmarkt
- Produkte: Grundlast, Spitzenlast, Regelenergie
- Preisbildung: Angebot und Nachfrage, Merit-Order-Prinzip
- Strategien: Arbitrage, Hedging, Spekulation
- Risiken: Preisrisiko, Volumenrisiko, Kreditrisiko
- Regulierung: Energiemarktregulierungen/Compliance
Futures, Optionen und Derivate im Energiemarkt
Definition:
Marktinstrumente zur Absicherung und Spekulation auf Energiemärkten.
Details:
- Futures: Verträge zur Lieferung einer bestimmten Menge eines Energieträgers zu einem festgelegten Zeitpunkt und Preis
- Optionen: Rechte, aber keine Verpflichtungen, einen Energieträger zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen
- Derivate: Finanzinstrumente, deren Wert auf einem zugrunde liegenden Energieträger basiert
- Ziel: Preisrisiken abzusichern und Markteffizienzen zu erhöhen
- Wichtige Größen: Strike Price, Verfallstermin, Margin
Risikomanagementstrategien im Energiehandel
Definition:
Strategien zur Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken im Energiehandel
Details:
- Risiken: Preis-, Mengen- und Kreditrisiken
- Methoden: Value-at-Risk (VaR), Stress Tests, Szenarioanalysen
- Hedging: Einsatz derivativer Finanzinstrumente (z. B. Futures, Optionen)
- Diversifikation: Verteilung der Risiken auf verschiedenen Marktsegmente
- Regulatorische Anforderungen: Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. EMIR, MiFID II)
- Marktanalyse: kontinuierliche Überwachung und Analyse der Marktbedingungen
- Risikotoleranz: Festlegung unternehmensspezifischer Risikoappetite