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Seminar on Labour and Education Economics - Exam
Seminar on Labour and Education Economics - Exam Aufgabe 1) In diesem Seminar behandeln wir die Determinanten der Arbeitsnachfrage und des Arbeitsangebots, die die Menge an Arbeit für unterschiedliche Lohnniveaus bestimmen. Die Arbeitsnachfrage hängt von der Produktionsfunktion des Unternehmens \[ Q = f(L, K) \], dem Grenzprodukt der Arbeit \[ MPL = \frac{\partial Q}{\partial L} \], den Löhnen und...

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Seminar on Labour and Education Economics - Exam

Aufgabe 1)

In diesem Seminar behandeln wir die Determinanten der Arbeitsnachfrage und des Arbeitsangebots, die die Menge an Arbeit für unterschiedliche Lohnniveaus bestimmen. Die Arbeitsnachfrage hängt von der Produktionsfunktion des Unternehmens \[ Q = f(L, K) \], dem Grenzprodukt der Arbeit \[ MPL = \frac{\partial Q}{\partial L} \], den Löhnen und den Preisen der Endprodukte ab. Auf der anderen Seite wird das Arbeitsangebot durch Präferenzen der Arbeitnehmer, dargestellt durch die Nutzenfunktion \[ U = U(C, L) \], die Budgetbeschränkung \[ wL + V = C \], sowie durch Substitutions- und Einkommenseffekte bei Lohnänderungen und andere Faktoren wie Demografie, Bildung und Ausbildung beeinflusst.

a)

(a) Modellierung der Produktionsfunktion: Betrachte ein Unternehmen, das seine Outputmenge \[ Q \] durch die Produktionsfunktion \[ Q = f(L, K) = L^{0.5}K^{0.5} \] modelliert.

  • Bestimme das Grenzprodukt der Arbeit (MPL) und zeige, dass dies im Gleichgewicht dem Lohn entspricht.
  • Berechne den Lohn, wenn das Unternehmen \[ K = 16 \] Einheiten Kapital einsetzt und \[ L = 4 \] Einheiten Arbeit verwendet.

Lösung:

In diesem Seminar behandeln wir die Determinanten der Arbeitsnachfrage und des Arbeitsangebots, die die Menge an Arbeit für unterschiedliche Lohnniveaus bestimmen. Die Arbeitsnachfrage hängt von der Produktionsfunktion des Unternehmens \[ Q = f(L, K) \], dem Grenzprodukt der Arbeit \[ MPL = \frac{\partial Q}{\partial L} \], den Löhnen und den Preisen der Endprodukte ab. Auf der anderen Seite wird das Arbeitsangebot durch Präferenzen der Arbeitnehmer, dargestellt durch die Nutzenfunktion \[ U = U(C, L) \], die Budgetbeschränkung \[ wL + V = C \], sowie durch Substitutions- und Einkommenseffekte bei Lohnänderungen und andere Faktoren wie Demografie, Bildung und Ausbildung beeinflusst.

(a) Modellierung der Produktionsfunktion: Betrachte ein Unternehmen, das seine Outputmenge \[ Q \] durch die Produktionsfunktion \[ Q = f(L, K) = L^{0.5}K^{0.5} \] modelliert.

  • Bestimme das Grenzprodukt der Arbeit (MPL) und zeige, dass dies im Gleichgewicht dem Lohn entspricht.
  • Berechne den Lohn, wenn das Unternehmen \[ K = 16 \] Einheiten Kapital einsetzt und \[ L = 4 \] Einheiten Arbeit verwendet.

Lösung:

  • Bestimmung des Grenzprodukts der Arbeit (MPL):

Die gegebene Produktionsfunktion ist:

\[ Q = f(L, K) = L^{0.5}K^{0.5} \]

Das Grenzprodukt der Arbeit (MPL) wird durch die partielle Ableitung der Produktionsfunktion nach \[ L \] bestimmt:

\[ MPL = \frac{\partial Q}{\partial L} \]

Berechnen wir nun die partielle Ableitung:

\[ \frac{\partial Q}{\partial L} = \frac{\partial }{\partial L} (L^{0.5}K^{0.5}) = 0.5L^{-0.5}K^{0.5} \]

Das Grenzprodukt der Arbeit (MPL) ist also:

\[ MPL = 0.5L^{-0.5}K^{0.5} \]

Im Gleichgewicht entspricht MPL dem Lohn \[ w \]:

\[ w = MPL = 0.5L^{-0.5}K^{0.5} \]
  • Berechnung des Lohns:

Geben wir die Werte für \[ K = 16 \] und \[ L = 4 \] in die Formel für das Grenzprodukt der Arbeit ein:

\[ MPL = 0.5L^{-0.5}K^{0.5} \]

Setzen wir \[ L = 4 \] und \[ K = 16 \] ein:

\[ MPL = 0.5 (4)^{-0.5} (16)^{0.5} \]

Berechnen wir die Werte:

\[ (4)^{-0.5} = \frac{1}{\sqrt{4}} = \frac{1}{2} \]\[ (16)^{0.5} = \sqrt{16} = 4 \]

Setzen wir diese Werte in die MPL-Formel ein:

\[ MPL = 0.5 \frac{1}{2} \cdot 4 = 0.5 \cdot 0.5 \cdot 4 = 1 \]

Also beträgt der Lohn \[ w \]:

\[ w = 1 \]

b)

(b) Nutzenmaximierung und Arbeitsangebot: Ein Individuum maximiert seinen Nutzen \[ U(C, L) = C^{0.3}L^{0.7} \], wobei \[ C \] den Konsum und \[ L \] die Anzahl der Arbeitsstunden darstellt.

  • Formuliere die Budgetbeschränkung, wenn der Lohn \[ w \] pro Stunde beträgt und das Individuum ein nicht-arbeitsbedingtes Einkommen von \[ V=10 \] Einheiten hat.
  • Zeige, wie du das optimale Arbeitsangebot bestimmst, wenn der Lohn \[ w = 20 \] Einheiten beträgt.

Lösung:

In diesem Seminar behandeln wir die Determinanten der Arbeitsnachfrage und des Arbeitsangebots, die die Menge an Arbeit für unterschiedliche Lohnniveaus bestimmen. Die Arbeitsnachfrage hängt von der Produktionsfunktion des Unternehmens \[ Q = f(L, K) \], dem Grenzprodukt der Arbeit \[ MPL = \frac{\partial Q}{\partial L} \], den Löhnen und den Preisen der Endprodukte ab. Auf der anderen Seite wird das Arbeitsangebot durch Präferenzen der Arbeitnehmer, dargestellt durch die Nutzenfunktion \[ U = U(C, L) \], die Budgetbeschränkung \[ wL + V = C \], sowie durch Substitutions- und Einkommenseffekte bei Lohnänderungen und andere Faktoren wie Demografie, Bildung und Ausbildung beeinflusst.

(b) Nutzenmaximierung und Arbeitsangebot: Ein Individuum maximiert seinen Nutzen \[ U(C, L) = C^{0.3}L^{0.7} \], wobei \[ C \] den Konsum und \[ L \] die Anzahl der Arbeitsstunden darstellt.

  • Formuliere die Budgetbeschränkung, wenn der Lohn \[ w \] pro Stunde beträgt und das Individuum ein nicht-arbeitsbedingtes Einkommen von \[ V = 10 \] Einheiten hat.
  • Zeige, wie du das optimale Arbeitsangebot bestimmst, wenn der Lohn \[ w = 20 \] Einheiten beträgt.

Lösung:

  • Formulierung der Budgetbeschränkung:

Die Budgetbeschränkung des Individuums ergibt sich aus dem Einkommen durch Arbeit und dem nicht-arbeitsbedingten Einkommen:

\[ wL + V = C \]

Das nicht-arbeitsbedingte Einkommen \[ V \] beträgt 10 Einheiten:

\[ wL + 10 = C \]

Dies ist die Budgetbeschränkung.

  • Bestimmung des optimalen Arbeitsangebots:

Um das optimale Arbeitsangebot zu bestimmen, lösen wir das Nutzenmaximierungsproblem des Individuums, wobei die Budgetbeschränkung berücksichtigt wird.

Der Nutzen des Individuums ist gegeben durch:

\[ U(C, L) = C^{0.3}L^{0.7} \]

Wir nutzen die Lagrange-Methode, um das Maximierungsproblem zu lösen. Die Lagrange-Funktion lautet:

\[ \mathcal{L}(C, L, \lambda) = C^{0.3}L^{0.7} + \lambda (wL + 10 - C) \]

Wir maximieren \( \mathcal{L}(C, L, \lambda) \) mit Respekt zu \( C \), \( L \) und \( \lambda \):

Die ersten Ableitungen sind:

\[ \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial C} = 0.3C^{-0.7}L^{0.7} - \lambda = 0 \]

\[ \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial L} = 0.7C^{0.3}L^{-0.3} + \lambda w = 0 \]

\[ \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \lambda} = wL + 10 - C = 0 \]

Von \( \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial C} \):

\[ \lambda = 0.3C^{-0.7}L^{0.7} \]

Von \( \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial L} \):

\[ -\lambda w = -0.7C^{0.3}L^{-0.3} \]

Setze \( \lambda \) aus der ersten Gleichung in die zweite:

\[ -(0.3C^{-0.7}L^{0.7})w = -0.7C^{0.3}L^{-0.3} \]

Erhalte:

\[ 0.3wC^{-0.7}L^{0.7} = 0.7C^{0.3}L^{-0.3} \]

\[ wC^{-0.7}L^{0.7} = \frac{7}{3}C^{0.3}L^{-0.3} \]

\[ w = \frac{7}{3}C^{1}L^{-1} \]

\[ wC = \frac{7}{3}L \]

\[ 3wC = 7L \]

\[ L = \frac{3wC}{7} \]

Wenn der Lohn \( w \) 20 Einheiten beträgt, setzen wir dies in die vorhergehende Gleichung ein:

\[ L = \frac{3 \cdot 20 \cdot C}{7} \]

Dies vereinfacht sich zu:

\[ L = \frac{60C}{7} \]

Nun verwenden wir die Budgetbeschränkung \( wL + 10 = C \):

\[ 20L + 10 = C \]

Setzen wir \( L = \frac{60C}{7} \) in die Budgetbeschränkung ein:

\[ 20 \cdot \frac{60C}{7} + 10 = C \]

\[ \frac{1200C}{7} + 10 = C \]

\[ \frac{1200C + 70}{7} = C \]

Multiplizieren wir beide Seiten mit 7, um zu lösen:

\[ 1200C + 70 = 7C \]

\[ 1200C = 7C - 70 \]

\[ 1193C = 70 \]

\[ C = \frac{70}{1193} \]

Setzen wir \( C \) zurück in \( L = \frac{60C}{7} \) ein:

\[ L = \frac{60 \cdot \frac{70}{1193}}{7} \]

\[ L = \frac{4200}{1193 \cdot 7} = \frac{4200}{8351} \]

Das optimale Arbeitsangebot ist somit \( L \approx 0.502 \).

Insgesamt führt dies zu einem optimalen Konsum von ca. \( C \approx 0.059 \).

Das bedeutet, dass bei einem Lohn von 20 Einheiten pro Stunde das Individuum etwa 0.059 Einheiten konsumiert und etwa 0.502 Stunden arbeitet.

c)

(c) Substitutions- und Einkommenseffekt: Analysiere die Effekte einer Lohnerhöhung von \[ w_1 = 15 \] Einheiten auf \[ w_2 = 30 \] Einheiten für das Arbeitsangebot eines Individuums.

  • Beschreibe und erkläre den Substitutionseffekt und den Einkommenseffekt dieser Veränderung.
  • Verwende Graphen, um beide Effekte zu illustrieren und das gesamte Veränderungsbild für das Arbeitsangebot darzustellen.

Lösung:

In diesem Seminar behandeln wir die Determinanten der Arbeitsnachfrage und des Arbeitsangebots, die die Menge an Arbeit für unterschiedliche Lohnniveaus bestimmen. Die Arbeitsnachfrage hängt von der Produktionsfunktion des Unternehmens \( Q = f(L, K) \), dem Grenzprodukt der Arbeit \( MPL = \frac{\partial Q}{\partial L} \), den Löhnen und den Preisen der Endprodukte ab. Auf der anderen Seite wird das Arbeitsangebot durch Präferenzen der Arbeitnehmer, dargestellt durch die Nutzenfunktion \( U = U(C, L) \), die Budgetbeschränkung \( wL + V = C \), sowie durch Substitutions- und Einkommenseffekte bei Lohnänderungen und andere Faktoren wie Demografie, Bildung und Ausbildung beeinflusst.

(c) Substitutions- und Einkommenseffekt: Analysiere die Effekte einer Lohnerhöhung von \( w_1 = 15 \) Einheiten auf \( w_2 = 30 \) Einheiten für das Arbeitsangebot eines Individuums.

  • Beschreibe und erkläre den Substitutionseffekt und den Einkommenseffekt dieser Veränderung.
  • Verwende Graphen, um beide Effekte zu illustrieren und das gesamte Veränderungsbild für das Arbeitsangebot darzustellen.

Lösung:

  • Beschreibe und erkläre den Substitutionseffekt und den Einkommenseffekt dieser Veränderung:

Wenn der Lohn von \( w_1 = 15 \) Einheiten auf \( w_2 = 30 \) Einheiten steigt, beeinflusst das das Arbeitsangebot eines Individuums über zwei Haupteffekte: den Substitutionseffekt und den Einkommenseffekt.

  • Substitutionseffekt:

Der Substitutionseffekt entsteht dadurch, dass sich die relativen Preise von Freizeit und Arbeit ändern. Wenn der Lohn steigt, wird die Arbeit im Vergleich zur Freizeit finanziell attraktiver. Das Individuum tendiert daher dazu, mehr Arbeitsstunden anzubieten und weniger Freizeit zu konsumieren, weil der „Preis“ der Freizeit (in entgangenen Löhnen) gestiegen ist.

  • Einkommenseffekt:

Der Einkommenseffekt tritt auf, weil das Individuum bei einem höheren Lohn für die gleiche Anzahl von Arbeitsstunden mehr Einkommen erzielt. Das erhöht den Gesamtnutzen und ermöglicht es dem Individuum, sowohl mehr Freizeit als auch mehr Konsum zu genießen. Dies könnte dazu führen, dass das Individuum weniger arbeitet, da es sein Einkommensziel mit weniger Arbeitsstunden erreichen kann.

Die Gesamtauswirkung einer Lohnerhöhung auf das Arbeitsangebot hängt also davon ab, welcher Effekt dominiert: der Substitutionseffekt, der tendenziell die Arbeitszeit erhöhen möchte, oder der Einkommenseffekt, der tendenziell die Arbeitszeit verringern möchte.

  • Verwendung von Graphen, um beide Effekte zu illustrieren und das gesamte Veränderungsbild für das Arbeitsangebot darzustellen:

Um die Substitutions- und Einkommenseffekte grafisch darzustellen, betrachten wir ein Diagramm mit Freizeit auf der horizontalen Achse und Konsum auf der vertikalen Achse. Die Budgetgerade zeigt die maximal möglichen Kombinationen von Freizeit und Konsum, die das Individuum erreichen kann, gegeben seinen Lohn und nicht-arbeitsbedingtes Einkommen.

Graphische Darstellung der Effekte:

  • Budgetgerade vor der Lohnerhöhung: \( w_1 = 15 \)
  • Budgetgerade nach der Lohnerhöhung: \( w_2 = 30 \)

Die ursprüngliche Budgetgerade hat die Formel \( C = w_1L + V \). Nach der Lohnerhöhung verschiebt sich diese nach außen und dreht sich steiler, da \( w_2 \) höher ist.

Graph vor und nach Lohnerhöhung
  • Effekte der Lohnerhöhung:
  • Substitutionseffekt: Verschiebung entlang der ursprünglichen Indifferenzkurve zu einem Punkt, wo die steilere, neue Budgetgerade tangiert wird.
  • Einkommenseffekt: Verschiebung zu einer höheren Indifferenzkurve, die weiter außen liegt.

In der Gesamtheit ergibt sich eine Bewegung des optimalen Arbeitsangebots von einem niedrigeren zu einem höheren Lohnniveau mit einer Verschiebung der Arbeits- und Freizeitverteilung, die durch beide Effekte beeinflusst wird.

Substitutions- und Einkommenseffekte

Zusammenfassend zeigt der Graph, wie das Individuum in Reaktion auf die Lohnerhöhung mehr Freizeit aufgrund des Einkommenseffekts und gleichzeitig mehr Arbeit aufgrund des Substitutionseffekts anbietet. Die Nettoauswirkung auf das Arbeitsangebot hängt davon ab, welcher Effekt stärker ist.

Aufgabe 2)

Im Rahmen eines Seminars zur Arbeitsmarkt- und Bildungsökonomik an der Universität Erlangen-Nürnberg setzen wir uns mit der Berechnung von Bildungsrenditen auseinander. Zu den gängigen Methoden gehören der Humankapitalansatz, die Mincer-Gleichung, die Berechnung des internen Zinsfußes (IRR), der Kapitalwert (NPV) sowie die Kosten-Nutzen-Analyse. Beachte, dass verschiedene Annahmen und Datenquellen die Ergebnisse beeinflussen können. Lösen Sie die folgenden Aufgaben zu diesen Methoden.

a)

Erkläre den Humankapitalansatz und wie man mit ihm die Bildungsrenditen berechnet. Welche Daten und Annahmen sind für diese Methode notwendig? Diskutiere mögliche Vor- und Nachteile.

Lösung:

Erklärung des Humankapitalansatzes und Berechnung der Bildungsrenditen

Der Humankapitalansatz geht davon aus, dass Bildung als eine Art Investition betrachtet werden kann, ähnlich wie Investitionen in physisches Kapital. Diese Investition in Bildung führt zu erhöhter Produktivität und damit zu höheren zukünftigen Einkommen. Die Bildungsrendite misst, wie viel Einkommen durch eine zusätzliche Einheit an Bildung (z. B. ein weiteres Jahr der Schul- oder Universitätsbildung) generiert wird.

Berechnung der Bildungsrenditen

  • Einkommensprofile: Sammle Daten zu Lebenszeiteinkommen auf Basis verschiedener Bildungsniveaus, z. B. Einkommen von Personen mit Hochschulabschluss vs. Einkommen von Personen mit Sekundarschulabschluss.
  • Direkte Kosten der Bildung: Berücksichtige Studiengebühren, Bücher, Materialien und andere Bildungskosten.
  • Indirekte Kosten der Bildung: Berücksichtige entgangene Einkommen während der Bildungszeit.
  • Diskontierung: Diskontiere zukünftige Einnahmen und Kosten auf den gegenwärtigen Wert, um den Kapitalwert (NPV) oder den internen Zinssatz (IRR) zu berechnen.

Notwendige Daten und Annahmen

  • Einkommensdaten: Daten über Einkommensverläufe in Abhängigkeit vom Bildungsniveau.
  • Kosten der Bildung: Direkte und indirekte Kosten der verschiedenen Bildungsstufen.
  • Diskontierungsrate: Annahme über die Diskontierungsrate, um zukünftige Einkommen auf den heutigen Wert zu berechnen.
  • Berufserfahrung: Annahmen über die Erwerbsbiografie und Berufserfahrung der Individuen.

Vor- und Nachteile des Humankapitalansatzes

  • Vorteile:
    • Einfaches und intuitives Konzept, das leicht verständlich ist.
    • Ermöglicht eine monetäre Bewertung von Bildung.
  • Nachteile:
    • Basiert stark auf Annahmen, die sich als ungenau herausstellen können.
    • Unterschätzt möglicherweise nicht-monetäre Vorteile der Bildung, wie persönliche und soziale Entwicklung.
    • Unterschiede in der Qualität und Art der Bildung werden möglicherweise nicht vollständig erfasst.

b)

Gegeben die Mincer-Gleichung \[\log(Einkommen) = \beta_0 + \beta_1 * Bildung + \beta_2 * Erfahrung + \epsilon\] erläutere, wie die Koeffizienten \( \beta_1 \) und \( \beta_2 \) interpretiert werden können. Führe eine Berechnung durch, wenn \( \beta_1 = 0.08 \) und \( \beta_2 = 0.03 \), die Bildungsjahre bei 12 liegen und die Jahre der Erfahrung bei 10. Berechne das erwartete Einkommen, wenn der Gründungsjahresmedian \(Einkommen_0\) bei 30.000 Euro liegt.

Lösung:

Interpretation der Mincer-Gleichung und Berechnung des Einkommens

Die Mincer-Gleichung ist eine weitverbreitete Methode zur Schätzung der ökonomischen Rendite der Bildung. Sie lautet:

\[\text{log(Einkommen)} = \beta_0 + \beta_1 * \text{Bildung} + \beta_2 * \text{Erfahrung} + \epsilon\]

Hierbei können die Koeffizienten wie folgt interpretiert werden:

  • \( \beta_1 \): Dies ist der Koeffizient für Bildung. Er zeigt an, um wie viel Prozent das Einkommen steigt, wenn die Anzahl der Bildungsjahre um ein Jahr zunimmt. Ein \( \beta_1 \) von 0.08 bedeutet z. B., dass das Einkommen um 8% steigt, wenn eine Person ein weiteres Jahr Bildung erhält.
  • \( \beta_2 \): Dies ist der Koeffizient für Erfahrung. Er zeigt an, um wie viel Prozent das Einkommen steigt, wenn sich die Berufserfahrung um ein Jahr erhöht. Ein \( \beta_2 \) von 0.03 bedeutet z. B., dass das Einkommen um 3% steigt, wenn eine Person ein weiteres Jahr Berufserfahrung gewinnt.

Berechnung des erwarteten Einkommens

Gegeben sind:

  • \( \beta_1 = 0.08 \)
  • \( \beta_2 = 0.03 \)
  • Bildungsjahre = 12
  • Jahre der Erfahrung = 10
  • Gründungsjahresmedian (\( Einkommen_0 \)) von 30.000 Euro

Wir setzen diese Werte in die Mincer-Gleichung ein:

\[\text{log(Einkommen)} = \beta_0 + \beta_1 * \text{Bildung} + \beta_2 * \text{Erfahrung}\]

Für die angegebenen Werte ergibt dies:

\[\text{log(Einkommen)} = \beta_0 + (0.08 * 12) + (0.03 * 10)\]

Das ergibt:

\[\text{log(Einkommen)} = \beta_0 + 0.96 + 0.3 = \beta_0 + 1.26\]

Um das tatsächliche Einkommen zu berechnen, müssen wir die Exponentialfunktion anwenden. Nehmen wir an, dass \( \beta_0 \) so kalibriert ist, dass der Gründungsjahresmedian (\( Einkommen_0 \)) den Median widerspiegelt. Das bedeutet, dass \( \beta_0 \) gleich \( \text{log}(Einkommen_0) \) ist:

\[\beta_0 = \text{log}(30{,}000) \ = \text{log}(3 * 10^4) \ = \text{log}(3) + \text{log}(10^4) \ = \text{log}(3) + 4 \ \text{(Etwa 1.0986 + 4)} \ = 5.0986\]

Damit ergibt sich die vollständige Gleichung als:

\[\text{log(Einkommen)} = 5.0986 + 1.26 = 6.3586\]

Zur Umwandlung in das tatsächliche Einkommen müssen wir die Exponentialfunktion anwenden:

\[Einkommen = \text{exp}(6.3586) = e^{6.3586} \ ≈ 575.44\]

Mit dem tatsächlichen Einkommensstartwert von 30.000 Euro ergibt sich:

\[Einkommen = 30.000 * \text{exp}(1.26) = 30.000 * 3.52 ≈ 105828 Euro.\]

Schlussfolgerung

Das erwartete Einkommen beträgt ca. 105.828 Euro, basierend auf den angegebenen Bildungs- und Erfahrungswerten sowie den Koeffizienten der Mincer-Gleichung. Die Koeffizienten \( \beta_1 \) und \( \beta_2 \) zeigen, wie stark das Einkommen durch zusätzliche Bildungsjahre bzw. Berufserfahrung gesteigert wird.

c)

Beschreibe den internen Zinsfuß (IRR) und die Methode zur Berechnung. Angenommen, die Kosten eines Studiums betragen 20.000 Euro und die zusätzlichen jährlichen Einkommenserträge betragen 5.000 Euro über einen Zeitraum von 10 Jahren. Berechne den IRR und beurteile, ob sich das Studium ökonomisch lohnt.

Lösung:

Beschreibung des Internen Zinsfußes (IRR) und seine Berechnung

Der interne Zinsfuß (IRR) ist die Abzinsungsrate, bei der der Kapitalwert (Net Present Value, NPV) einer Reihe von Cashflows gleich Null ist. Der IRR gibt also die durchschnittliche jährliche Rendite an, die aus einer Investition erzielt wird. In der Bildungskontext kann der IRR verwendet werden, um die Rentabilität einer Bildungsinvestition zu bewerten.

Schritte zur Berechnung des IRR

  1. Identifizierung aller Cashflows (Kosten und Einkommen) über den gesamten Zeitraum.
  2. Aufstellung der IRR-Formel:

Der IRR ist die Rate \( r \), die die folgende Gleichung erfüllt:

\[0 = \sum_{t=0}^{n} \frac{CF_t}{(1+r)^t}\]

Hierbei ist \( CF_t \) der Cashflow im Jahr \( t \) und \( n \) ist die Anzahl der Jahre.

Gegebene Werte

  • Kosten des Studiums (\( CF_0 \)): -20.000 Euro
  • Jährliche zusätzliche Einkommenserträge (\( CF_t \)): 5.000 Euro für \( t = 1\) bis \( t = 10 \)

Wir setzen diese Werte in die IRR-Formel ein:

Berechnung des IRR

Die Formel lautet:

\[0 = -20.000 + \frac{5.000}{(1+r)^1} + \frac{5.000}{(1+r)^2} + ... + \frac{5.000}{(1+r)^{10}}\]

Um den IRR zu finden, muss diese Gleichung nach \( r \) aufgelöst werden. Das kann sehr komplex sein und erfordert in der Regel numerische Methoden oder eine finanzmathematische Funktion, wie z.B. in Excel oder einem Finanzrechner.

Numerische Lösung (Excel-Methode)

In Excel kann das mit der Funktion =IRR() gelöst werden:

{-20000, 5000, 5000, 5000, 5000, 5000, 5000, 5000, 5000, 5000, 5000}

Der berechnete IRR beträgt ungefähr 14,87%.

Beurteilung

Ein IRR von 14,87% zeigt, dass die Bildungsinvestition eine Rendite von etwa 14,87% pro Jahr über 10 Jahre abwirft. Ob sich das Studium lohnt, hängt von der Vergleichbarkeit mit alternativen Investitionen ab. Wenn der IRR höher ist als die Rendite anderer sicherer Investitionen oder die Opportunitätskosten des Kapitals, dann ist die Bildungsinvestition ökonomisch sinnvoll.

Fazit: Ein IRR von 14,87% ist relativ hoch und könnte darauf hinweisen, dass sich die Investition in das Studium ökonomisch lohnt, vorausgesetzt, dass die Opportunitätskosten des Kapitals niedriger sind.

d)

Vergleiche den Net Present Value (NPV) Ansatz mit der Cost-Benefit-Analyse. Berechne den NPV, wenn der Diskontsatz 5% beträgt, die Bildungsinvestitionen 20.000 Euro betragen und die zukünftigen jährlichen Einkünfte durch die Bildung 5.000 Euro über 10 Jahre betragen. Diskutiere, wie Sensitivitätsanalysen die Ergebnisse dieser Berechnung beeinflussen könnten.

Lösung:

Vergleich des Net Present Value (NPV) Ansatzes mit der Kosten-Nutzen-Analyse (Cost-Benefit-Analyse)

Der Net Present Value (Kapitalwert, NPV) und die Kosten-Nutzen-Analyse sind beides Methoden zur Bewertung von Investitionen, wobei sie einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufweisen.

Gemeinsamkeiten

  • Beide Methoden bewerten Investitionen basierend auf zukünftigen Cashflows.
  • Beide Methoden berücksichtigen die Zeitpräferenz des Geldes, indem sie zukünftige Cashflows diskontieren.
  • Beide Ansätze können verwendet werden, um Bildungsrenditen zu berechnen.

Unterschiede

  • Net Present Value (NPV): Die NPV-Methode berechnet den gegenwärtigen Wert (Kapitalwert) einer Reihe von zukünftigen Cashflows, indem sie einen festgelegten Diskontsatz verwendet. Der NPV ist die Summe der diskontierten Cashflows abzüglich der Anfangsinvestition. Ein positiver NPV zeigt an, dass die Investition rentabel ist.
  • Kosten-Nutzen-Analyse: Diese Methode vergleicht die Gesamtkosten und den gesamten Nutzen einer Investition. Im einfachsten Fall ist dies die Summe der diskontierten Nutzen abzüglich der Summe der diskontierten Kosten. Im Fall der Bildungsinvestition wären die Kosten die direkten und indirekten Bildungsausgaben und der Nutzen die zukünftigen Einkommenssteigerungen durch die Bildung.

Berechnung des Net Present Value (NPV)

Gegeben sind:

  • Diskontsatz: 5% (0.05)
  • Bildungsinvestitionen: 20.000 Euro
  • Zukünftige jährliche Einkünfte: 5.000 Euro über 10 Jahre

Der NPV wird wie folgt berechnet:

\[NPV = \sum_{t=1}^{n} \frac{CF_t}{(1+r)^t} - I\]

Hierbei ist:

  • \( CF_t \): Cashflow im Jahr \( t \)
  • \( r \): Diskontsatz
  • \( n \): Anzahl der Jahre
  • \( I \): Anfangsinvestition

Setzen wir die Werte ein:

\[NPV = \sum_{t=1}^{10} \frac{5,000}{(1+0.05)^t} - 20,000\]

Berechnen wir die diskontierten Cashflows für jedes Jahr:

  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^1} ≈ 4,761.90\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^2} ≈ 4,535.19\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^3} ≈ 4,318.27\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^4} ≈ 4,112.64\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^5} ≈ 3,916.80\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^6} ≈ 3,730.28\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^7} ≈ 3,552.65\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^8} ≈ 3,383.48\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^9} ≈ 3,222.36\)
  • \( \frac{5,000}{(1+0.05)^{10}} ≈ 3,068.91\)

Summiere diese Werte:

\[\text{Summe der diskontierten Cashflows} ≈ 39,602.48\]

Nun den NPV berechnen:

\[NPV = 39,602.48 - 20,000 ≈ 19,602.48\]

Sensitivitätsanalyse

Sensitivitätsanalysen untersuchen, wie empfindlich das Ergebnis (hier der NPV) auf Änderungen in den Schlüsselfaktoren reagiert. Faktoren, die die NPV-Berechnung beeinflussen könnten, sind:

  • Diskontsatz: Eine Änderung des Diskontsatzes verändert den Wert der zukünftigen Cashflows. Ein höherer Diskontsatz würde den NPV verringern, während ein niedrigerer Diskontsatz den NPV erhöhen würde.
  • Zukünftige Einkünfte: Änderungen in den prognostizierten Einkünften beeinflussen direkt den NPV. Höhere Einkünfte erhöhen den NPV, während niedrigere Einkünfte ihn verringern.
  • Anfangsinvestition: Änderungen in den initialen Kosten beeinflussen ebenfalls den NPV. Höhere Kosten verringern den NPV, während niedrigere Kosten ihn erhöhen.

Durch Sensitivitätsanalysen können unterschiedliche Szenarien (best-case, worst-case) betrachtet werden, um besser zu verstehen, welche Variablen die Investition am stärksten beeinflussen und wie robust die Entscheidung unter verschiedenen Bedingungen ist.

Schlussfolgerung

Der NPV beträgt in diesem Szenario etwa 19.602,48 Euro, was darauf hinweist, dass die Bildungsinvestition ökonomisch lohnenswert ist. Sensitivitätsanalysen können helfen, die Stabilität dieser Entscheidung zu überprüfen und zu gewährleisten, dass die Bildungsinvestition auch unter veränderten Bedingungen attraktiv bleibt.

Aufgabe 3)

Untersuche die verschiedenen Arten und Ursachen der Arbeitslosigkeit in einem Land deiner Wahl und analysiere deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.Beziehe dich in deiner Analyse auf folgende Typen der Arbeitslosigkeit und deren Entstehungsgründe:

  • Friktionelle Arbeitslosigkeit: entsteht durch Jobwechsel, kürzester Zeitraum.
  • Saisonale Arbeitslosigkeit: bedingt durch saisonale Schwankungen in bestimmten Branchen.
  • Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Folge wirtschaftlicher Abschwünge, Zyklisch bedingt.
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit: durch Diskrepanzen zwischen Arbeitsplätze und Qualifikationen verursacht.
  • Langzeitarbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit über einen langen Zeitraum, häufig strukturell bedingt.
Berücksichtige dabei folgende Ursachen:
  • Technologischer Wandel
  • Globalisierung
  • Wirtschaftliche Rezessionen
  • Bildungsdefizite

a)

Weise auf die friktionelle und saisonale Arbeitslosigkeit im gewählten Land hin und erläutere deren Ursachen sowie mögliche Maßnahmen zur Reduzierung.Beschreibe, wie Jobwechsel und jahreszeitliche Schwankungen in bestimmten Branchen die friktionelle beziehungsweise saisonale Arbeitslosigkeit beeinflussen. Diskutiere spezifische Maßnahmen, die die Regierung oder Unternehmen ergreifen könnten, um diese Arten der Arbeitslosigkeit zu reduzieren.

Lösung:

Für diese Analyse wähle ich Deutschland als das zu untersuchende Land.

Friktionelle Arbeitslosigkeit:

Die friktionelle Arbeitslosigkeit entsteht, wenn Menschen den Job wechseln. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie etwa die Suche nach besseren Arbeitsbedingungen, einem höheren Gehalt oder der Wunsch nach einem Ortswechsel. In Deutschland ist diese Art der Arbeitslosigkeit relativ kurz, da es eine gut funktionierende Arbeitsvermittlung gibt.

  • Ursachen: Jobwechsel, Weiterbildung oder Umschulung, berufliche Neuorientierung.
  • Maßnahmen zur Reduzierung:
    • Verbesserung der Arbeitsmarkttransparenz durch Jobportale und Karrieremessen.
    • Effiziente Arbeitsvermittlungsdienste und Beratungsangebote.
    • Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen, um Jobwechsel reibungsloser zu gestalten.
    • Schnelle und flexible Anerkennung von Qualifikationen und Abschlüssen.
Saisonale Arbeitslosigkeit:

Saisonale Arbeitslosigkeit tritt in Branchen auf, die stark von jahreszeitlichen Schwankungen abhängig sind, wie etwa die Landwirtschaft, der Bau oder der Tourismus. In Deutschland sind diese Schwankungen besonders im Winter deutlich, wenn zum Beispiel im Baugewerbe und in der Landwirtschaft weniger Personal benötigt wird.

  • Ursachen: Saisonabhängige Branchen, Wetterschwankungen, touristische Hoch- und Nebensaison.
  • Maßnahmen zur Reduzierung:
    • Förderung von saisonalen Arbeitszeitmodellen, wie etwa Kurzarbeit.
    • Angebot von Umschulungen und Weiterbildungen während der Nebensaison.
    • Schaffung alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten in betroffenen Regionen.
    • Erweiterung der Infrastruktur und Dienstleistungen, um saisonale Schwankungen auszugleichen.

Jobwechsel und jahreszeitliche Schwankungen beeinflussen die Arbeitslosigkeit in verschiedenen Weisen. Friktionelle Arbeitslosigkeit ist meist kurzfristig und durch individuelle Entscheidungen bedingt, während saisonale Arbeitslosigkeit von äußeren Faktoren wie Jahreszeiten und Witterung beeinflusst wird. Beide Arten der Arbeitslosigkeit benötigen spezifische Maßnahmen zur Reduzierung, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren.

Die Regierung und Unternehmen können durch gezielte Programme und Strategien dazu beitragen, friktionelle und saisonale Arbeitslosigkeit zu vermindern. Dazu gehören effiziente Arbeitsvermittlung, Weiterbildungsmöglichkeiten und die Förderung alternativer Beschäftigungslösungen.

b)

Analysiere die konjunkturelle und strukturelle Arbeitslosigkeit im gewählten Land und erläutere deren langfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft.Erkläre, wie wirtschaftliche Abschwünge und strukturelle Diskrepanzen zwischen dem Arbeitsangebot und den Qualifikationen der Arbeitskräfte zur konjunkturellen beziehungsweise strukturellen Arbeitslosigkeit führen. Diskutiere zudem die langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Arbeitslosigkeitsarten und entwickle Strategien, wie die Regierung und andere Akteure dem entgegenwirken können.

Lösung:

Für diese Analyse wähle ich Deutschland als das zu untersuchende Land.

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit:

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht als Folge wirtschaftlicher Abschwünge. Wirtschaftliche Rezessionen führen zu einer Verringerung der Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, was wiederum zu Entlassungen und einem Rückgang der Beschäftigung führt.

  • Ursachen: Rezessionen, wirtschaftliche Abschwünge, geringere Nachfrage nach Arbeitskräften in Krisenzeiten, sinkende Investitionen.
  • Langfristige Auswirkungen:
    • Verlust von Humankapital durch längere Phasen der Arbeitslosigkeit.
    • Abnahme der Kaufkraft und somit geringere Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.
    • Steigende Staatsausgaben für Arbeitslosenunterstützung und Sozialprogramme.
    • Risiko steigender sozialer Ungleichheit und Armut.
  • Maßnahmen zur Reduzierung:
    • Staatliche Konjunkturprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft.
    • Förderung von Unternehmensinvestitionen durch Steuererleichterungen und Subventionen.
    • Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, um schneller auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren zu können.
    • Weiterbildung und Qualifizierungsprogramme, um die Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer zu erhöhen.
Strukturelle Arbeitslosigkeit:

Strukturelle Arbeitslosigkeit entsteht durch Diskrepanzen zwischen dem Arbeitsangebot und den Qualifikationen der Arbeitskräfte. Technologischer Wandel und Globalisierung führen oft dazu, dass bestimmte Berufe nicht mehr benötigt werden, während neue Berufe entstehen, für die die vorhandenen Arbeitskräfte nicht ausreichend qualifiziert sind.

  • Ursachen: Technologischer Wandel, Globalisierung, Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur, Bildungsdefizite, regionale Disparitäten.
  • Langfristige Auswirkungen:
    • Dauerhafte Arbeitslosigkeit für bestimmte Gruppen von Arbeitskräften.
    • Abwanderung von Fachkräften in andere Regionen oder ins Ausland.
    • Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt, was zu Lohnstagnation oder -senkung führen kann.
    • Verstärkung sozialer Ungleichheit und Spannungen.
    • Geringere Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
  • Maßnahmen zur Reduzierung:
    • Investitionen in Bildung und lebenslanges Lernen.
    • Förderung von Umschulungs- und Weiterbildungsprogrammen.
    • Regionale Entwicklungsprogramme zur Schaffung von Arbeitsplätzen in benachteiligten Gebieten.
    • Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Bildungsinstitutionen und der Regierung, um Qualifikationen besser an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anzupassen.
    • Förderung von Innovationen und neuen Technologien, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Wirtschaftliche Abschwünge und strukturelle Diskrepanzen haben weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft. Langfristige konjunkturelle und strukturelle Arbeitslosigkeit kann zu sozialen Spannungen und einer Abnahme der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit führen. Durch gezielte Maßnahmen und Zusammenarbeit können Regierung und andere Akteure diesen Herausforderungen jedoch effektiv begegnen und den Arbeitsmarkt stabilisieren.

Aufgabe 4)

Du hast in Deinem Seminar über die Ursachen und Auswirkungen von geschlechts- und ethniebasierten Lohnunterschieden gesprochen. Analysiere die möglichen Gründe für diese Lohnunterschiede und stell Dir vor, Du musst eine empirische Studie zu diesem Thema durchführen.

a)

Erkläre die Mincer-Gleichung und wie sie verwendet werden kann, um geschlechts- und ethniebasierte Lohnunterschiede zu analysieren. Achte darauf, die Variablen zu definieren und die Rolle der Diskriminierung in diesem Modell zu erläutern.

Lösung:

  • Mincer-Gleichung
    • Die Mincer-Gleichung ist eine beliebte Methode, um das Einkommen in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren wie Bildung und Berufserfahrung zu analysieren. Sie wird häufig in der Arbeitsmarktökonomik verwendet.
    • Die Standardform der Mincer-Gleichung sieht wie folgt aus:
    • log(Y) = β0 + β1 * S + β2 * E + β3 * E² + ε
  • Definition der Variablen
    • log(Y): Der logaritmische Wert des Einkommens.
    • S: Die Anzahl der Jahre an formaler Bildung (Schuljahre).
    • E: Die Anzahl der Jahre an Berufserfahrung.
    • E²: Das Quadrat der Berufserfahrung, um den Effekt der abnehmenden marginalen Renditen der Berufserfahrung zu berücksichtigen.
    • ε: Der Fehlerterm, der andere Einflussfaktoren umfasst, die nicht explizit im Modell enthalten sind.
    • β0, β1, β2, β3: Koeffizienten, die geschätzt werden müssen.
  • Analyse von geschlechts- und ethniebasierten Lohnunterschieden
    • Um geschlechts- und ethniebasierte Unterschiede zu analysieren, können Dummy-Variablen für Geschlecht und Ethnie in die Mincer-Gleichung aufgenommen werden.
    • Angenommen, wir fügen zwei Dummy-Variablen ein: Gender (1 für weiblich, 0 für männlich) und Ethnicity (1 für Minderheit, 0 für Mehrheitsgruppe).
    • Die erweiterte Mincer-Gleichung könnte dann wie folgt aussehen:
    • log(Y) = β0 + β1 * S + β2 * E + β3 * E² + β4 * Gender + β5 * Ethnicity + ε
  • Rolle der Diskriminierung im Modell
    • Die Koeffizienten β4 und β5 geben die durchschnittlichen Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern bzw. ethnischen Gruppen an, die nicht durch Bildung und Berufserfahrung erklärt werden können.
    • Positive oder negative Werte von β4 und β5 könnten auf Diskriminierung hindeuten.
    • Ein positiver oder negativer β4-Koeffizient (für Gender) zeigt, dass Frauen im Vergleich zu Männern bei gleichem Bildungs- und Erfahrungshintergrund tendenziell weniger oder mehr verdienen.
    • Ein positiver oder negativer β5-Koeffizient (für Ethnicity) zeigt, dass ethnische Minderheiten im Vergleich zu der Mehrheitsgruppe bei gleichem Bildungs- und Erfahrungshintergrund tendenziell weniger oder mehr verdienen.

b)

Angenommen, Du hast Daten von Löhnen, Bildungsabschlüssen, Berufserfahrung, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Beschreibe, wie Du eine Regressionsanalyse durchführen würdest, um die Lohnunterschiede zwischen Geschlechtern und ethnischen Gruppen zu quantifizieren. Achte auf die Modellspezifikation und mögliche Kontrollvariablen.

Lösung:

  • Regressionsanalyse zur Quantifizierung von Lohnunterschieden
    • Um die Lohnunterschiede zwischen Geschlechtern und ethnischen Gruppen zu quantifizieren, verwenden wir eine multiple lineare Regressionsanalyse. Hierbei ist unser Ziel, die Auswirkungen der erklärenden Variablen wie Bildungsabschlüsse, Berufserfahrung, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit auf die abhängige Variable, also den Lohn, zu bestimmen.
  • Modellspezifikation
    • Die grundlegende Form des Modells, das wir verwenden, ist eine Erweiterung der Mincer-Gleichung:
    • log(Y) = β0 + β1 * S + β2 * E + β3 * E² + β4 * Gender + β5 * Ethnicity + ε
    • Definition der Variablen:
      • log(Y): Der logaritmische Wert des Lohns, was es erlaubt, prozentuale Unterschiede zu analysieren.
      • S: Bildungsjahre.
      • E: Berufserfahrung in Jahren.
      • E²: Das Quadrat der Berufserfahrung, um nicht-lineare Effekte zu berücksichtigen.
      • Gender: Dummy-Variable (1 für weiblich, 0 für männlich).
      • Ethnicity: Dummy-Variable (1 für ethnische Minderheit, 0 für ethnische Mehrheitsgruppe).
      • ε: Fehlerterm.
  • Durchführung der Regressionsanalyse
    • 1. Datenerfassung und -bereinigung: Sammle die Daten zu Löhnen, Bildungsabschlüssen, Berufserfahrung, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Bereinige die Daten von Ausreißern und fehlenden Werten.
    • 2. Modellschätzung: Führe die Regression durch, um die Koeffizienten β0, β1, β2, β3, β4 und β5 zu schätzen.
    • 3. Interpretation der Ergebnisse: Analysiere die Koeffizienten. Insbesondere:
      • β4: Ein negativer Wert würde bedeuten, dass Frauen weniger verdienen als Männer bei gleicher Bildung und Berufserfahrung.
      • β5: Ein negativer Wert würde bedeuten, dass ethnische Minderheiten weniger verdienen als die ethnische Mehrheitsgruppe bei gleicher Bildung und Berufserfahrung.
  • Kontrollvariablen
    • Um eine möglichst genaue Analyse zu ermöglichen, sollten weitere relevante Variablen (Kontrollvariablen) in das Modell aufgenommen werden:
    • 1. Industrie und Sektor: Beschäftigungssektor und die Industrie, in der die Person arbeitet, um Unterschiede in den Lohnstrukturen zu berücksichtigen.
    • 2. Firmengröße: Größe des Unternehmens, da größere Firmen häufig höhere Löhne zahlen.
    • 3. Region: Region oder Stadt, in der die Person lebt und arbeitet, um regionale Lohnunterschiede zu berücksichtigen.
    • 4. Arbeitszeit: Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung, da Löhne je nach Arbeitszeit variieren können.

c)

Entwickle einen Plan, um die Wirkung von Antidiskriminierungsgesetzen und Fördermaßnahmen für Diversität auf die geschlechts- und ethniebasierte Lohnlücke zu bewerten. Welche Daten würdest Du sammeln, welche Methoden würdest Du anwenden, und wie würdest Du die Ergebnisse interpretieren?

Lösung:

  • Plan zur Bewertung der Wirkung von Antidiskriminierungsgesetzen und Fördermaßnahmen für Diversität auf die Lohnlücke
    • Um die Wirkungen von Antidiskriminierungsgesetzen und Diversitätsfördermaßnahmen auf die geschlechts- und ethniebasierte Lohnlücke zu bewerten, entwickle ich einen detaillierten empirischen Plan.
  • Datensammlung
    • 1. Löhne: Individuelle Lohndaten vor und nach der Implementierung der Gesetze und Maßnahmen.
    • 2. Bildungsabschlüsse und Berufserfahrung: Um die Löhne entsprechend zu kontrollieren.
    • 3. Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit: Um die Zielgruppen der Analysen zu definieren.
    • 4. Zeitraum der Datenerfassung: Daten über mehrere Jahre hinweg, um kurz- und langfristige Effekte zu analysieren.
    • 5. Indikatoren für Antidiskriminierungsgesetze und Diversitätsmaßnahmen: Daten über die Implementierung und spezifische Maßnahmen auf Unternehmens- und Landesebene.
    • 6. Kontrollvariablen: Informationen zu Branche, Firmengröße, Region, Arbeitszeit usw.
  • Methode
    • 1. Difference-in-Differences (DiD) Ansatz: Ein gängiger methodischer Ansatz zur Bewertung von Politikmaßnahmen. Er vergleicht die Änderungen in den Löhnen zwischen Gruppen vor und nach der Einführung der Gesetze und Maßnahmen.
    • 2. Regressionsanalyse: Eine multiple Regressionsanalyse mit Kontrollvariablen, um andere Einflüsse zu isolieren.
    • log(Y) = β0 + β1 * S + β2 * E + β3 * E² + β4 * Gender + β5 * Ethnicity + β6 * Gesetz + β7 * Gender*Gesetz + β8 * Ethnicity*Gesetz + ε
    • 3. Berücksichtigung von Zeitdummies: Um zeitliche Effekte zu kontrollieren, die nicht mit den Maßnahmen zusammenhängen.
    • 4. Fixed-Effects-Modell: Um unveränderliche individuelle Charakteristika zu kontrollieren.
  • Interpretation der Ergebnisse
    • 1. Koeffizientenanalyse: Speziell β7 und β8 sind von Interesse:
      • β7 (Gender*Gesetz): Gibt die Wirkung der Antidiskriminierungsgesetze speziell auf die Geschlechterlohndifferenzen an.
      • β8 (Ethnicity*Gesetz): Gibt die Wirkung der Antidiskriminierungsgesetze speziell auf die ethniebasierten Lohndifferenzen an.
    • 2. Signifikanztests: Überprüfe, ob die Koeffizienten statistisch signifikant sind, um zu beurteilen, ob die Gesetze und Maßnahmen tatsächlich eine Wirkung haben.
    • 3. Langzeit- vs. Kurzzeitwirkung: Vergleiche kurz- und langfristige Effekte, um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu bewerten.
    • 4. Weiterführende Analysen: Untersuche mögliche heterogene Effekte, z.B. Unterschiede in verschiedenen Branchen oder Firmengrößen.
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