The Economics of Health Insurance - Cheatsheet
Nachfrage und Angebot im Gesundheitswesen
Definition:
Interaktion von Nachfrage (Patienten) und Angebot (Gesundheitsdienstleister) bestimmt Preise und Mengen im Gesundheitswesen
Details:
- Nachfrage: Menge der Gesundheitsdienstleistungen, die Patienten bereit sind zu konsumieren
- Angebot: Menge der Dienstleistungen, die Anbieter bereit sind zur Verfügung zu stellen
- Gleichgewicht: Punkt, an dem Nachfrage und Angebot sich treffen
- Elastizität: Misst die Reaktion von Nachfrage/Angebot auf Preisänderungen
- Preisbildung beeinflusst durch Faktoren wie Einkommensniveau, Preis der Dienstleistungen, Versicherungsdeckung
- Marktversagen möglich durch Informationsasymmetrien, Externalitäten, Monopolmacht
Risikostrukturausgleich und seine Mechanismen
Definition:
Instrument zur Vermeidung von Risikoselektion und Sicherstellung fairer Wettbewerb unter Krankenkassen.
Details:
- Ziel: Ausgleich von Kostenunterschieden durch Risikounterschiede der Versicherten
- Berechnung: Standardisierte Zuweisungen basierend auf Alter, Geschlecht, Krankheitshäufigkeit und anderen relevanten Faktoren
- Mechanismen: Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA)
- Formel: \(Z_i = C + \beta_1 F_1 + \beta_2 F_2 + ... + \beta_n F_n\)
- Parameter: \(Z_i\) = Zuweisungssumme für Versicherten \(i\), \(C\) = Grundpauschale, \(F\) = Risikofaktoren, \(\beta\) = Gewichtung der Risikofaktoren
Anreizstrukturen und Informationsasymmetrien in der Krankenversicherung
Definition:
Anreizstrukturen und Informationsasymmetrien beeinflussen das Verhalten von Versicherten und Versicherern. Informationsasymmetrien treten auf, wenn eine Partei mehr oder bessere Informationen besitzt als die andere.
Details:
- Adverse Selektion: Risiko hoher Gesundheitskosten führt dazu, dass sich eher kranke Personen versichern, was die Prämien erhöht.
- Moral Hazard: Versicherte könnten aufgrund der Versicherung risikoreicheres Verhalten an den Tag legen oder häufiger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen.
- Principal-Agent-Problem: Versicherer (Principal) können das Verhalten der Versicherten (Agent) nicht vollständig überwachen.
- Formel Teilnahmeentscheidung: \( \mathbb{E}[U] = U(Y - P) + p \cdot U(Y - P - L) \)
Vergleich der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung
Definition:
Vergleich zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung
Details:
- PKV: Beitrag abhängig vom Risiko/pro Kopf, GKV: einkommensabhängig
- PKV: Leistungen individuell wählbar, GKV: gesetzlich festgelegt
- PKV: Oft bessere Versorgung, GKV: Solidarprinzip
- PKV: Beitrag kann im Alter steigen, GKV: beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen
- PKV: Wartezeiten geringer, GKV: oft längere Wartezeiten
Gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse und Reformen
Definition:
Details:
- Analyse von politischen Entscheidungen im Gesundheitswesen
- Berücksichtigung ökonomischer Beschränkungen und Interessen
- Einfluss von Interessengruppen
- Ziel: Effizienz, Gerechtigkeit und Erhöhung der gesundheitlichen Versorgungsqualität
- Beispiel: Gesundheitsreformen wie die Einführung der DRG (Diagnosis Related Groups) und des Morbi-RSA (Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich)
- Verfahren: Gesetzgebungszyklen, Stakeholder-Beteiligung, Evaluierung
Finanzierungsmechanismen im Gesundheitswesen
Definition:
Methoden und Systeme, die die finanzielle Abdeckung von Gesundheitsdiensten garantieren.
Details:
- Säulenmodell: Versicherungspflicht (GKV, PKV)
- Beiträge: einkommensabhängig (GKV), risikobasiert (PKV)
- Steuerfinanzierung: Einkommens-, Umsatz- und Verbrauchssteuern
- Privatfinanzierung: direkte Zahlungen durch Patienten
- Sozialversicherungsansatz: Solidaritätsprinzip
- Rückerstattungs- und Sachleistungsprinzip
- Formeln:
- GKV Beitrag: \[ Beitrag = \frac{Beitragssatz}{100} \times Bruttoeinkommen \]
- PKV Prämie: risikobasierte Kalkulation, keine Formeln
Kostenkontrolle und Effizienzsteigerung im Gesundheitssektor
Definition:
Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung von Gesundheitskosten und gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungsqualität.
Details:
- Kostenanalysen durch Benchmarking und Vergleichszahlen
- Implementierung von Qualitätskontrollmaßnahmen
- Technologieeinsatz zur Prozessoptimierung
- Anreizsysteme bei Versicherungen (z.B. Bonus- und Malussysteme)
- Förderung präventiver Maßnahmen vs. Behandlungskosten
- Nutzung von Daten und Analytik zur Identifikation von Kostentreibern
Empirische Belege und Fallstudien zur Marktstabilität
Definition:
Untersuchung von realen Daten und spezifischen Fallbeispielen zur Veranschaulichung und Bestätigung von Hypothesen zur Marktstabilität.
Details:
- Analyse von Marktdaten zur Überprüfung theoretischer Modelle.
- Fallstudien illustrieren spezifische Szenarien und Entwicklungen im Gesundheitsversicherungsmarkt.
- Empirische Belege unterstützen oder widerlegen theoretische Annahmen.
- Nutzung von statistischen Methoden zur Datenanalyse.
- Auswirkungen von Marktstörungen und regulatorischen Eingriffen werden oft untersucht.
- Wichtige Bezugsgrößen: Prämienhöhen, Versicherungsdichte, Schadenshäufigkeit.