The supply of medical services - Cheatsheet
Kostenstruktur von medizinischen Leistungen
Definition:
Kostenstruktur von medizinischen Leistungen: Zusammensetzung der Kosten, die durch die Erbringung medizinischer Leistungen entstehen.
Details:
- Direkte Kosten: Behandlungskosten, Medikamentenkosten, Personalkosten
- Indirekte Kosten: Verwaltungskosten, Ausbildungskosten, Forschungskosten
- Fixkosten (unabhängig von der Menge der Leistungen): Infrastruktur, Basispersonal
- Variable Kosten (abhängig von der Menge der Leistungen): Verbrauchsmaterialien, zusätzliche Personalstunden
- Formel für gesamtkosten: \(K_{\text{gesamt}} = K_{\text{fix}} + K_{\text{variabel}}\)
Finanzierungsmodelle im Gesundheitswesen
Definition:
Finanzierungsmodelle zur Finanzierung und Verteilung von Ressourcen im Gesundheitswesen.
Details:
- Private Krankenversicherung (PKV): Individuelles Risiko, Beitrag nach Risiko, Altersrückstellungen.
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Solidarprinzip, Beitrag abhängig vom Einkommen, Umlageverfahren.
- Beveridge-Modell: Staatlich finanziert, durch Steuern gedeckt, Gesundheitsdienste meist kostenlos.
- Bismarck-Modell: Soziales Versicherungssystem, Finanzierung durch Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
- Out-of-Pocket-Modell: Direkte Zahlungen durch Patienten, kein umfassendes Versicherungssystem.
- Steuerbasierte Finanzierung: Staatliche Finanzierungsquelle, Mittel über allgemeine Steuern gesammelt.
Anreize und ihre Effekte auf die Angebotsseite
Definition:
Anreize und ihre Effekte auf die Angebotsseite im Gesundheitswesen untersuchen, wie unterschiedliche Anreizstrukturen (z.B. finanzielle Anreize) die Bereitstellung medizinischer Dienstleistungen beeinflussen.
Details:
- Anreize bestimmen das Verhalten von Leistungserbringern.
- Finanzielle Anreize: beeinflussen Menge und Qualität der Leistungen.
- Sanktions- vs. Belohnungssysteme: verschiedene Effekte auf Effizienz und Patientenzufriedenheit.
- Informationassymetrie: Anreize können Informations- oder Moral-Hazard-Probleme verschärfen.
- Formeln zur Berechnung des Angebots: Angebotsfunktion: \( Q = S(P, W, Z) \) wobei Q = Output, P = Preis, W = Löhne, Z = andere Faktoren.
Marktversagen im Gesundheitssektor (Informationsasymmetrien, adverse Selektion, moralisches Risiko)
Definition:
Marktversagen im Gesundheitssektor aufgrund von Informationsasymmetrien, adverse Selektion und moralisches Risiko.
Details:
- Informationsasymmetrien: Eine Partei verfügt über mehr Informationen als die andere. Ein Arzt weiß z.B. mehr über den Gesundheitszustand als der Patient.
- Adverse Selektion: Schlechte Risiken verdrängen gute aus dem Markt z.B. kranke Menschen schließen eher Versicherungen ab, was zu höheren Prämien führt.
- Moralisches Risiko: Nach Vertragsabschluss steigt das Risiko, dass sich eine Partei risikoreicher verhält. Z.B. Patienten missbrauchen Versicherungsleistungen.
Externe Effekte im Gesundheitswesen
Definition:
Externe Effekte sind unbeabsichtigte Nebenwirkungen einer ökonomischen Aktivität, die Dritte ohne Kompensation betreffen.
Details:
- Können positiv oder negativ sein.
- Beispiele: Impfungen (positive externe Effekte), Rauchen (negative externe Effekte).
- Führen zu Marktversagen:
- Negative externe Effekte führen zu einer Überproduktion.
- Positive externe Effekte führen zu einer Unterproduktion.
- Politische Maßnahmen zur Internalisierung der externen Effekte wie Steuern, Subventionen, oder Regulierungen.
Regulatorische Mechanismen und Preisbildung im Gesundheitswesen
Definition:
Überblick über Regelungen und Preisbildungsmechanismen im Gesundheitssektor.
Details:
- Eingriffe durch den Staat zur Sicherung der Gesundheitsversorgung.
- Preisbildung durch Angebot und Nachfrage oft ineffizient; Eingriffe nötig.
- System sozialer Krankenversicherungen: Preisregulierung durch Verhandlungen zwischen Versicherern und Leistungserbringern.
- BVerG (Bundesversicherungsamt) und BfA (Bundesfachverbände) als Überwachungsinstanzen.
- Instrumente wie Referenzpreise, Festbeträge, Zulassungs- und Vergütungsregelungen.
- DRG (Diagnosis Related Groups): Fallschwereabhängige Vergütung.
- Relevanz von Budgetierungssystemen und Qualitätskontrollen.
Qualitätskontrollen und Zertifizierungen
Definition:
Qualität medizinischer Dienstleistungen durch systematische Kontrollen und standardisierte Zertifizierungsverfahren sicherstellen.
Details:
- Ziel: Patientensicherheit, Effizienz und Wirksamkeit
- Instrumente: Audits, Inspektionen, Prüfverfahren
- Zertifizierungen: DIN EN ISO 9001, KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen)
Internationale Vergleiche der Gesundheitssysteme
Definition:
Vergleich von Gesundheitsversorgung zwischen verschiedenen Ländern zur Bewertung von Effizienz, Qualität und Zugang.
Details:
- Vergleichsmetriken: Lebenserwartung, Säuglingssterblichkeit, Gesundheitsausgaben pro Kopf.
- Systemtypen: Beveridge-Modell (staatlich finanziert), Bismarck-Modell (versicherungsbasiert), Nationales Gesundheitssystem, Marktbasiertes System.
- Wichtige Indikatoren: Versicherungsdeckung, Wartezeiten, Qualität der Versorgung.
- Herausforderungen: Unterschiede in wirtschaftlichen Ressourcen, kulturellen Erwartungen, demografischen Strukturen.
- Beispiele: USA (marktbasiert), Deutschland (Bismarck), Großbritannien (Beveridge).