Anatomie und Physiologie für Nichtmediziner - Cheatsheet
Struktur und Funktion von Zellen und Geweben
Definition:
Grundlagen der Biologie: Zellen als kleinste lebende Einheiten, Gewebe als Zusammenschluss ähnlicher Zellen zur Erfüllung spezifischer Funktionen.
Details:
- Zellkern: Steuerzentrale, enthält DNA
- Zellmembran: Abgrenzung und Stofftransport
- Zytoplasma: Enthält Zellorganellen
- Mitochondrien: Energieproduktion (ATP)
- Ribosomen: Proteinsynthese
- Endoplasmatisches Retikulum (ER): Synthese und Transport von Stoffen
- Gewebearten: Epithelgewebe, Binde- und Stützgewebe, Muskelgewebe, Nervengewebe
Homöostase und Regelkreisläufe im Körper
Definition:
Homöostase: Fähigkeit des Körpers, ein stabiles inneres Milieu aufrechtzuerhalten. Regelkreisläufe: Mechanismen, die Homöostase durch Feedback-Schleifen sichern.
Details:
- Homöostase sichert konstante Temperatur, pH-Wert, Blutdruck u.v.m.
- Negative Rückkopplung: Korrektur bei Abweichung vom Sollwert (z.B. Blutzuckerregulation).
- Positive Rückkopplung: Verstärkung von Prozessen (z.B. Wehen bei Geburt).
- Komponenten eines Regelkreislaufs: Sensor, Kontrollzentrum, Effektor.
- Beispiele: Thermoregulation durch Hypothalamus, osmotische Homöostas
Elektrische und chemische Signalübertragung im Nervensystem
Definition:
Übertragung von Signalen in Nervenzellen (Neuronen) durch elektrische und chemische Prozesse.
Details:
- Aktionspotenziale: elektrische Signale entlang der Axone
- Depolarisation: Öffnung von Na\textsuperscript{+}-Kanälen, Na\textsuperscript{+} strömt ein
- Repolarisation: Öffnung von K\textsuperscript{+}-Kanälen, K\textsuperscript{+} strömt aus
- Signalübertragung an Synapsen: chemische Neurotransmitter
- Vesikel fusionieren mit präsynaptischer Membran
- Neurotransmitter binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran
- Exzitatorische postsynaptische Potenziale (EPSPs) und inhibitorische postsynaptische Potenziale (IPSPs)
- Summation: räumliche und zeitliche Summation der EPSPs und IPSPs
Aufbau und Funktion des Herzens
Definition:
Aufbau und Funktion des Herzens: Pumpe des Körpers, sorgt für Blutkreislauf.
Details:
- Vier Kammern: zwei Vorhöfe (Atrien) und zwei Kammern (Ventrikel)
- Sauerstoffreiches Blut: Linker Vorhof -> Linke Kammer -> Körperkreislauf
- Sauerstoffarmes Blut: Rechter Vorhof -> Rechte Kammer -> Lungenkreislauf
- Herzklappen: Verhindern Rückfluss (Segelklappen und Taschenklappen)
- Herzmuskel (Myokard): verantwortlich für Kontraktionen
- Elektrisches Leitungssystem: Sinusknoten -> AV-Knoten -> His-Bündel -> Tawara-Schenkel -> Purkinje-Fasern
- Herzzyklus: Systole (Kontraktion) und Diastole (Entspannung)
- Formel für Herzzeitvolumen (HZV): \[ HZV = Schlagvolumen \times Herzfrequenz \]
Mechanik der Atmung
Definition:
Mechanik der Atmung beschreibt die physikalischen Prozesse und Strukturen, die an der Ein- und Ausatmung beteiligt sind.
Details:
- Atemmuskulatur: Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur
- Druckänderungen: Boyle-Mariotte-Gesetz (Druck-Volumen-Zusammenhang)
- Lungenvolumina: Atemzugvolumen (Tidalvolumen), inspiratorisches Reservevolumen, exspiratorisches Reservevolumen, Residualvolumen
- Gesetz von Laplace: Oberflächenspannung bei den Alveolen
- Compliance: Elastizität der Lunge und Thoraxwand
- Resistance: Strömungswiderstand in den Atemwegen
- Ventilation: \(\text{VE} = \text{Atemfrequenz} (\text{AF}) \times \text{Tidalvolumen} (\text{TV})\)
- Diffusion: Gasaustausch am Alveolar-Kapillar-Membran
Mechanismen der Filtration und Rückresorption in den Nieren
Definition:
Filtration: Glomerulus filtert Blut, Primärharn entsteht. Rückresorption: Nierenkanälchen nehmen nützliche Stoffe zurück ins Blut.
Details:
- Filtration: Findet im Glomerulus statt. Treibende Kräfte: Kapillardruck (\textit{ca. 50 mmHg}), Kolloidosmotischer Druck, Druck in der Bowman-Kapsel
- Primärharn: Zusammensetzung ähnelt Blutplasma, enthält keine größeren Proteine und Zellen.
- Rückresorption: Hauptsächlich im proximalen Tubulus, Henle-Schleife, distalen Tubulus und Sammelrohr
- Mechanismen: Passiver Transport (Osmose, Diffusion) und aktiver Transport (Ionenpumpen, Kanäle)
- Regulierung: Hormone (ADH, Aldosteron) beeinflussen Wasser- und Elektrolytrückresorption.
Stoffwechselprozesse und Energiehaushalt
Definition:
Stoffwechselprozesse und Energiehaushalt betreffen die chemischen Reaktionen im Körper, die Energie aus Nährstoffen freisetzen und nutzen.
Details:
- Katabolismus: Abbau von Molekülen zur Energiegewinnung
- Anabolismus: Aufbau von Molekülen unter Energieverbrauch
- ATP (Adenosintriphosphat): Hauptenergiespeicher der Zelle
- Glykolyse: Umwandlung von Glukose in Pyruvat, Gewinn von 2 ATP
- Zitronensäurezyklus: Pyruvat zu CO2 und NADH abgebaut
- Elektronentransportkette: Nutzung von NADH zur ATP-Synthese
- Glukoneogenese: Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten
- Insulin und Glukagon: Regulieren Blutzuckerspiegel und Stoffwechselprozesse
Hormonelle Regulation und endokrine Systeme
Definition:
Steuerung biologischer Prozesse durch Hormone, die von endokrinen Drüsen ins Blut abgegeben werden.
Details:
- Hormonarten:
- Steroidhormone
- Peptidhormone
- Aminosäurederivate
- Wichtige endokrine Drüsen:
- Hypophyse
- Schilddrüse
- Nebennieren
- Bauchspeicheldrüse
- Hormon-Rezeptor-Interaktion: Hormone binden an spezifische Rezeptoren auf Zielzellen.
- Regelkreise: Hypothalamus-Hypophysen-Achse reguliert viele hormonelle Systeme.
- Beispiel: Insulin-Sekretion durch die Bauchspeicheldrüse reguliert Blutzuckerspiegel.
- Rückkopplungsmechanismen: Negative Rückkopplung stabilisiert Hormonspiegel.