Basismodul II Linguistics - Exam
Aufgabe 1)
Du hast die Aufgabe, verschiedene Aspekte der artikulatorischen Phonetik zu analysieren und anzuwenden. Beachte dabei die verschiedenen Konzepte wie Artikulationsorte, Artikulationsarten sowie die Unterscheidung zwischen stimmhaften und stimmlosen Lauten anhand des International Phonetic Alphabet (IPA).
a)
Beschreibe den Unterschied zwischen den Artikulationsorten 'bilabial' und 'velar' und gib je zwei Beispiele für Laute aus dem Deutschen, die an diesen Artikulationsorten erzeugt werden. Verwende dafür die IPA-Symbole.
Lösung:
Artikulationsort: Bilabial
- Beschreibung: Bei bilabialen Lauten berühren oder nähern sich die beiden Lippen.
- Beispiele: Im Deutschen gibt es folgende bilabiale Laute:
- [p] - wie in dem Wort „Pause“
- [b] - wie in dem Wort „Ball“
Artikulationsort: Velar
- Beschreibung: Bei velaren Lauten berührt oder nähert sich der hintere Teil der Zunge dem weichen Gaumen (Velum).
- Beispiele: Im Deutschen gibt es folgende velare Laute:
- [k] - wie in dem Wort „Katze“
- [ɡ] - wie in dem Wort „Garten“
b)
Erläutere den Unterschied zwischen Plosiven und Frikativen. Beschreibe die artikulatorischen Eigenschaften eines stimmhaften und eines stimmlosen Plosivs sowie eines stimmhaften und eines stimmlosen Frikativs anhand von jeweils einem Beispiel aus dem Deutschen. Notiere die Beispiele auch in IPA.
Lösung:
Plosive (Verschlusslaute)
- Beschreibung: Plosive sind Laute, die durch einen vollständigen Verschluss des Luftstroms im Vokaltrakt erzeugt werden. Nach dem Aufbau des Verschlusses wird der Verschluss plötzlich geöffnet und die Luft entweicht schlagartig.
- Stimmloser Plosiv:Beispiel: [p] - wie in dem Wort „Pause“Artikulatorische Eigenschaften: Der Verschluss wird durch beide Lippen (bilabial) gebildet und die Stimmbänder vibrieren nicht.
- Stimmhafter Plosiv:Beispiel: [b] - wie in dem Wort „Ball“Artikulatorische Eigenschaften: Der Verschluss wird durch beide Lippen (bilabial) gebildet und die Stimmbänder vibrieren.
Frikative (Reibelaute)
- Beschreibung: Frikative sind Laute, bei denen der Luftstrom durch eine enge Verengung im Vokaltrakt geleitet wird, die genügend Platz lässt, um einen kontinuierlichen Luftstrom zu erzeugen, der hörbares Reiben verursacht.
- Stimmloser Frikativ:Beispiel: [f] - wie in dem Wort „Fisch“Artikulatorische Eigenschaften: Die Verengung wird zwischen der Unterlippe und den oberen Schneidezähnen (labiodental) erzeugt und die Stimmbänder vibrieren nicht.
- Stimmhafter Frikativ:Beispiel: [v] - wie in dem Wort „Vater“Artikulatorische Eigenschaften: Die Verengung wird zwischen der Unterlippe und den oberen Schneidezähnen (labiodental) erzeugt und die Stimmbänder vibrieren.
c)
Erstelle eine Tabelle, die drei stimmhafte und drei stimmlose Laute des Deutschen zeigt. Markiere ihren Artikulationsort und die Artikulationsart. Schreibe die Laute sowohl in deutscher Umschrift als auch in IPA. Berechne den Prozentsatz an stimmhaften und stimmlosen Lauten in deinem Beispiel.
Lösung:
Hier ist die Tabelle, die drei stimmhafte und drei stimmlose Laute des Deutschen zeigt, inklusive ihres Artikulationsorts und ihrer Artikulationsart:
Deutsch | IPA | Stimmlos/Stimmhaft | Artikulationsort | Artikulationsart |
---|
p | [p] | Stimmlos | Bilabial | Plosiv (Verschlusslaut) |
k | [k] | Stimmlos | Velar | Plosiv (Verschlusslaut) |
f | [f] | Stimmlos | Labiodental | Frikativ (Reibelaut) |
b | [b] | Stimmhaft | Bilabial | Plosiv (Verschlusslaut) |
g | [ɡ] | Stimmhaft | Velar | Plosiv (Verschlusslaut) |
v | [v] | Stimmhaft | Labiodental | Frikativ (Reibelaut) |
Berechnung des Prozentsatzes:
- Insgesamt 6 Laute (3 stimmhafte + 3 stimmlose).
- Prozentsatz der stimmhaften Laute: \(\frac{3}{6} \times 100 = 50\%\).
- Prozentsatz der stimmlosen Laute: \(\frac{3}{6} \times 100 = 50\%\).
Aufgabe 2)
Flexion und ihre grammatische RelevanzBezeichnung für die systematische Formveränderung von Wörtern zur grammatikalischen Markierung.
- Flexionskategorien: Numerus, Genus, Kasus, Tempus, Modus, Person.
- Wortarten mit Flexion: Substantive, Adjektive, Verben, Pronomen.
- Deklination: Flexion von Substantiven, Adjektiven, Pronomen.
- Konjugation: Flexion von Verben.
- Flexionsmuster abhängig von Sprache und Kontext.
a)
Identifiziere die Flexionskategorien in den folgenden deutschen Sätzen und beschreibe die grammatischen Formen, die in den markierten Wörtern verwendet werden:
- Der Hund sieht den Katzen hinterher.
- Er lachte, weil die Geschichte so lustig war.
- Die Schuhe der Kinder waren völlig durchnässt.
Lösung:
Flexion und ihre grammatische RelevanzBezeichnung für die systematische Formveränderung von Wörtern zur grammatikalischen Markierung.
- Flexionskategorien: Numerus, Genus, Kasus, Tempus, Modus, Person.
- Wortarten mit Flexion: Substantive, Adjektive, Verben, Pronomen.
- Deklination: Flexion von Substantiven, Adjektiven, Pronomen.
- Konjugation: Flexion von Verben.
- Flexionsmuster abhängig von Sprache und Kontext.
Teilaufgabe: Identifiziere die Flexionskategorien in den folgenden deutschen Sätzen und beschreibe die grammatischen Formen, die in den markierten Wörtern verwendet werden:
- Der Hund sieht den Katzen hinterher.
- Er lachte, weil die Geschichte so lustig war.
- Die Schuhe der Kinder waren völlig durchnässt.
Lösungen: - Hund:
- Numerus: Singular
- Genus: Maskulinum
- Kasus: Nominativ
- Katzen:
- Numerus: Plural
- Genus: Femininum
- Kasus: Dativ
- lachte:
- Tempus: Präteritum
- Modus: Indikativ
- Person: 3. Person Singular
- Geschichte:
- Numerus: Singular
- Genus: Femininum
- Kasus: Nominativ
- lustig:
- Positivform des Adjektivs
- Schuhe:
- Numerus: Plural
- Genus: Maskulinum
- Kasus: Nominativ
- Kinder:
- Numerus: Plural
- Genus: Neutrum
- Kasus: Genitiv
- völlig:
b)
Erkläre die Unterschiede zwischen Deklination und Konjugation und gib jeweils zwei Beispiele von deutschen Wörtern, um den Unterschied zu verdeutlichen.
Lösung:
Flexion und ihre grammatische RelevanzBezeichnung für die systematische Formveränderung von Wörtern zur grammatikalischen Markierung.
- Flexionskategorien: Numerus, Genus, Kasus, Tempus, Modus, Person.
- Wortarten mit Flexion: Substantive, Adjektive, Verben, Pronomen.
- Deklination: Flexion von Substantiven, Adjektiven, Pronomen.
- Konjugation: Flexion von Verben.
- Flexionsmuster abhängig von Sprache und Kontext.
Teilaufgabe:Erkläre die Unterschiede zwischen Deklination und Konjugation und gib jeweils zwei Beispiele von deutschen Wörtern, um den Unterschied zu verdeutlichen.
Lösungen:Deklination:Deklination bezieht sich auf die Flexion von Substantiven, Adjektiven und Pronomen. Sie dient der Anpassung dieser Wortarten an den Kasus (Fall), den Numerus (Zahl) und das Genus (Geschlecht). Die Deklination hilft dabei, die Rolle der Wörter im Satz und ihre Beziehung zu anderen Wörtern zu bestimmen.
- Beispiel 1: Hund
- Nominativ Singular: der Hund
- Genitiv Singular: des Hundes
- Dativ Singular: dem Hund
- Akkusativ Singular: den Hund
- Beispiel 2: schön (Adjektiv)
- Nominativ Singular Maskulinum: ein schöner Tag
- Genitiv Singular Maskulinum: eines schönen Tages
- Dativ Singular Maskulinum: einem schönen Tag
- Akkusativ Singular Maskulinum: einen schönen Tag
Konjugation:Konjugation bezieht sich auf die Flexion von Verben. Sie markiert Veränderungen in Bezug auf Person, Numerus, Tempus, Modus und manchmal Genus. Die Konjugation zeigt an, wer die Handlung ausführt und wann die Handlung stattfindet.
- Beispiel 1: gehen
- 1. Person Singular Präsens: ich gehe
- 2. Person Singular Präsens: du gehst
- 3. Person Singular Präsens: er/sie/es geht
- Präteritum: ich ging, du gingst, er/sie/es ging
- Beispiel 2: sehen
- 1. Person Singular Präsens: ich sehe
- 2. Person Singular Präsens: du siehst
- 3. Person Singular Präsens: er/sie/es sieht
- Perfekt: ich habe gesehen, du hast gesehen, er/sie/es hat gesehen
c)
Analysiere die Flexionsmuster in den folgenden deutschen Verben und bestimme die Zeiten und Modi der markierten Formen:
- Er hat die Aufgabe gelöst.
- Sie schlafen oft bis mittags.
- Wir werden morgen im Park spielen.
Lösung:
Flexion und ihre grammatische RelevanzBezeichnung für die systematische Formveränderung von Wörtern zur grammatikalischen Markierung.
- Flexionskategorien: Numerus, Genus, Kasus, Tempus, Modus, Person.
- Wortarten mit Flexion: Substantive, Adjektive, Verben, Pronomen.
- Deklination: Flexion von Substantiven, Adjektiven, Pronomen.
- Konjugation: Flexion von Verben.
- Flexionsmuster abhängig von Sprache und Kontext.
Teilaufgabe:Analysiere die Flexionsmuster in den folgenden deutschen Verben und bestimme die Zeiten und Modi der markierten Formen:
- Er hat die Aufgabe gelöst.
- Sie schlafen oft bis mittags.
- Wir werden morgen im Park spielen.
Lösungen:- gelöst:
- Verb: lösen
- Zeit: Perfekt
- Modus: Indikativ
- Person: 3. Person Singular
- schlafen:
- Verb: schlafen
- Zeit: Präsens
- Modus: Indikativ
- Person: 3. Person Plural
- werden:
- Verb: werden
- Zeit: Futur I
- Modus: Indikativ
- Person: 1. Person Plural
- spielen:
- Verb: spielen
- Zeit: Futur I (im Kontext mit dem Hilfsverb „werden“)
- Modus: Indikativ
- Person: 1. Person Plural
d)
In vielen Sprachen variiert das System der Flexion stark. Vergleiche die Flexionsmuster im Deutschen mit einer anderen Sprache Deiner Wahl (z. B. Englisch oder Französisch). Fokussiere Dich dabei auf die Flexionskategorien der Substantive (z. B. Numerus, Genus, Kasus) und beschreibe die wichtigsten Unterschiede.
Lösung:
Flexion und ihre grammatische RelevanzBezeichnung für die systematische Formveränderung von Wörtern zur grammatikalischen Markierung.
- Flexionskategorien: Numerus, Genus, Kasus, Tempus, Modus, Person.
- Wortarten mit Flexion: Substantive, Adjektive, Verben, Pronomen.
- Deklination: Flexion von Substantiven, Adjektiven, Pronomen.
- Konjugation: Flexion von Verben.
- Flexionsmuster abhängig von Sprache und Kontext.
Teilaufgabe:In vielen Sprachen variiert das System der Flexion stark. Vergleiche die Flexionsmuster im Deutschen mit einer anderen Sprache Deiner Wahl (z. B. Englisch oder Französisch). Fokussiere Dich dabei auf die Flexionskategorien der Substantive (z. B. Numerus, Genus, Kasus) und beschreibe die wichtigsten Unterschiede.
Lösungen:Vergleich der Flexionsmuster im Deutschen und Englischen:- Numerus (Anzahl):
- Deutsch: Substantive im Deutschen werden in den meisten Fällen durch das Anhängen verschiedener Endungen an den Stamm im Plural gebildet. Es gibt jedoch viele Ausnahmen und unregelmäßige Formen. Beispiele:Einzahl: der Hund, das KindMehrzahl: die Hunde, die Kinder
- Englisch: Im Englischen wird der Plural in der Regel durch Anhängen von „-s“ oder „-es“ gebildet. Es gibt ebenfalls einige unregelmäßige Pluralformen. Beispiele:Einzahl: the dog, the childMehrzahl: the dogs, the children
- Genus (Geschlecht):
- Deutsch: Substantive haben ein festes grammatikalisches Geschlecht (maskulin, feminin oder neutrum) und werden dementsprechend dekliniert. Beispiele:der Mann (maskulin), die Frau (feminin), das Buch (neutrum)
- Englisch: Im Englischen hat das grammatikalische Geschlecht von Substantiven keine Rolle. Es gibt keine unterschiedlichen Flexionsformen für maskuline, feminine oder neutrale Substantive. Beispiele:Männlich: the manWeiblich: the womanSächlich: the book
- Kasus (Fall):
- Deutsch: Substantive werden im Deutschen in vier verschiedenen Fällen dekliniert (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ). Die Endungen und Artikel ändern sich je nach Fall. Beispiele:Nominativ: der Mann, ein MannGenitiv: des Mannes, eines MannesDativ: dem Mann, einem MannAkkusativ: den Mann, einen Mann
- Englisch: Im Englischen gibt es keinen Kasus für Substantive. Stattdessen werden Präpositionen verwendet, um die Beziehung zwischen den Wörtern zu klären. Der Genitiv wird jedoch durch Anhängen von „-'s“ ausgedrückt. Beispiele:Nominal: the manGenitiv: the man's
Die wichtigsten Unterschiede zwischen den Flexionsmustern im Deutschen und Englischen beziehen sich auf die Flexionskategorien Genus und Kasus. Während das Deutsche eine ausgeprägte Kasus- und Genusdeklination aufweist, verzichtet das Englische weitgehend darauf und nutzt stattdessen Präpositionen und feststehende Formen.
Aufgabe 3)
Betrachte die folgenden deutschen Wörter: 'Hund', 'Pferd' und 'Maus'. Diese Wörter sollen sowohl phonetisch als auch phonologisch transkribiert werden. Des Weiteren ist zu analysieren, welche Laute in diesen Wörtern phonologisch bedeutungstragend sind und welche allophonische Varianten darstellen könnten. Zudem soll eine diachrone Betrachtung erfolgen, wie sich die Lautstruktur dieser Wörter im Laufe der Zeit entwickelt hat.
a)
(a) Phonetische Transkription: Transkribiere die Wörter 'Hund', 'Pferd' und 'Maus' mithilfe des Internationalen Phonetischen Alphabets (IPA). Beachte dabei die genauen Lautwerte und die diakritischen Zeichen, die notwendig sind, um die deutsche Aussprache zu präzisieren.
- Beispiel: 'Katze' sollte phonetisch korrekt als [ˈkʰatsə] transkribiert werden.
Lösung:
(a) Phonetische Transkription: Hier sind die phonetischen Transkriptionen der Wörter 'Hund', 'Pferd' und 'Maus' mithilfe des Internationalen Phonetischen Alphabets (IPA).
- Hund: [hʊnt]
- Pferd: [pfɛʁt]
- Maus: [maʊs]
b)
(b) Phonologische Transkription: Führe eine phonologische Transkription der selben Wörter durch ('Hund', 'Pferd' und 'Maus'). Identifiziere dabei die phonemischen Unterschiede und ignoriere allophonische Varianten. Begründe Deine Entscheidungen.
- Beispiel: 'Katze' wird phonologisch als /kat/ transkribiert.
Lösung:
(b) Phonologische Transkription: Im Gegensatz zur phonetischen Transkription fokussiert die phonologische Transkription auf die bedeutungstragenden Einheiten (Phoneme) und ignoriert allophonische Varianten. Hier sind die phonologischen Transkriptionen der Wörter 'Hund', 'Pferd' und 'Maus'.
- Hund: /hʊnt/
- Pferd: /pfeːɐ̯t/
- Maus: /maʊs/
Begründung:
- Hund: Die Transkription /hʊnt/ verwendet das Phonem /h/, da es für die Bedeutung des Wortes entscheidend ist. Das gleiche gilt für /ʊ/, /n/, und /t/.
- Pferd: Hier wird /pf/ als Phonem behandelt, da es zusammen einen eigenständigen Laut darstellt. /eːɐ̯/ wird als Diphthong und /t/ als Phonem betrachtet.
- Maus: Die Phoneme /m/, /aʊ/, und /s/ sind ebenfalls bedeutungstragend und werden entsprechend beibehalten.
c)
(c) Diachrone Analyse: Analysiere die diachronische Entwicklung der Lautstruktur der Wörter 'Hund', 'Pferd' und 'Maus'. Untersuche, wie sich die Phoneme und die phonetische Aussprache dieser Wörter historisch verändert haben könnten. Welchen Einfluss hatten Lautverschiebungen oder andere phonologische Prozesse auf die heutige Aussprache und Bedeutung dieser Wörter?
Lösung:
(c) Diachrone Analyse: Die diachronische Analyse der Lautstruktur der Wörter 'Hund', 'Pferd' und 'Maus' beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung des Lautsystems und wie diese Entwicklung die heutige Aussprache beeinflusst hat. Betrachten wir die Entwicklung jedes dieser Wörter einzeln:
- Hund: Das Wort 'Hund' stammt vom althochdeutschen 'hunt', was sich wiederum aus dem germanischen '*hundaz' ableitet. Im Laufe der Zeit hat sich das 'u' in 'hunt' zu dem heutigen 'ʊ' gewandelt. Die Konsonanten blieben relativ stabil, obwohl die Auslautverhärtung im Deutschen dafür sorgte, dass aus dem weichen 'd' am Wortende ein hartes 't' wurde.
- Pferd: 'Pferd' hat eine komplexe Lautgeschichte, das althochdeutsche Wort 'ferd' und mittelhochdeutsche 'vuort'. Ursprünglich lautete das Wort 'vërd' im Althochdeutschen. Die heutige Form 'Pferd' lässt sich auf eine neuhochdeutsche Veränderung zurückführen, bei der 'f' im Anlaut zu 'pf' wurde, eine typische Entwicklung in der deutschen Sprache. Die Diphthongierung beschreibt den Übergang von einfachen Vokalen zu komplexeren Lauten ('e' zu 'eːɐ̯').
- Maus: 'Maus' kommt aus dem Althochdeutschen 'mūs', das wiederum aus dem Germanischen '*mūs' stammt. Bemerkenswert ist, dass der Laut 'ū' historischen Diphthongierung in 'aʊ', führte. Dies entspricht der allgemeinen Entwicklung des mittelhochdeutschen 'ū' zu neuhochdeutschem 'aʊ'.
Einfluss von Lautverschiebungen: Die hochdeutsche Lautverschiebung spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der heutigen Wortformen:
- Althochdeutsche Lautverschiebung: Diese führte zu Veränderungen in p, t, k zu pf, ts, und k(h).
- Diphthongierung: Dies beschreibt den Übergang von Monophthongen ('ū' zu 'aʊ').
- Auslautverhärtung: Hier wurde das weiche d in [d] am Wortende zu einem harten [t].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass historische Lautwandelprozesse wie Lautverschiebungen, Diphthongierungen und Auslautverhärtungen einen bedeutenden Einfluss auf die heutige Aussprache von 'Hund', 'Pferd' und 'Maus' hatten. Diese Prozesse haben zur Veränderung der ursprünglichen Germanischen Lautstruktur beigetragen und die heutige phonologische Form geprägt.
Aufgabe 4)
Satztypen und ihre FunktionenVerschiedene Satztypen in der Linguistik dienen unterschiedlichen kommunikativen Funktionen.
- Deklarativsatz: Aussage, Informationsvermittlung
- Interrogativsatz: Frage, Informationsbeschaffung
- Imperativsatz: Aufforderung, Anleitung
- Exklamativsatz: Ausruf, Ausdruck von Emotionen
a)
(a) Analysiere die folgenden Sätze hinsichtlich ihres Typs und ordne sie einer der genannten Kategorien zu. Begründe deine Zuordnung ausführlich für jeden Satz:
- „Kannst du mir bitte das Salz reichen?“
- „Das Wetter ist heute schön.“
- „Mach das Fenster zu!“
- „Oh nein, das ist ja schrecklich!“
Lösung:
(a) Analysiere die folgenden Sätze hinsichtlich ihres Typs und ordne sie einer der genannten Kategorien zu. Begründe deine Zuordnung ausführlich für jeden Satz:
- „Kannst du mir bitte das Salz reichen?“Typ: InterrogativsatzBegründung: Dieser Satz ist eine Frage und zielt darauf ab, Informationen oder eine Handlung von der angesprochenen Person zu erhalten. Er erfüllt die Funktion, eine Bitte zu äußern und gehört daher zur Kategorie der Interrogativsätze.
- „Das Wetter ist heute schön.“Typ: DeklarativsatzBegründung: Dieser Satz gibt eine Aussage über den Zustand des Wetters an und dient der Informationsvermittlung. Er beschreibt eine Tatsache und gehört damit zur Kategorie der Deklarativsätze.
- „Mach das Fenster zu!“Typ: ImperativsatzBegründung: Dieser Satz enthält eine Aufforderung oder Anweisung, eine bestimmte Handlung auszuführen (das Fenster schließen). Er zielt darauf ab, die angesprochene Person zu einer Handlung zu bewegen und gehört daher zur Kategorie der Imperativsätze.
- „Oh nein, das ist ja schrecklich!“Typ: ExklamativsatzBegründung: Dieser Satz drückt eine starke Emotion (Schrecken oder Entsetzen) aus und ist ein Ausruf. Er dient dem Ausdruck von Emotionen und gehört damit zur Kategorie der Exklamativsätze.
b)
(b) Wähle einen Satztyp aus und schreibe drei eigene Beispiele hierfür. Analysiere anschließend jeden deiner Sätze daraufhin, wie er seine kommunikative Funktion erfüllt und welche sprachlichen Mittel (z.B. Wortwahl, Satzbau) hierfür verwendet werden.
Lösung:
(b) Ich wähle den Deklarativsatz und schreibe drei eigene Beispiele hierfür:
- „Der Zug kommt um 18:30 Uhr an.“Analyse: Dieser Satz informiert über die Ankunftszeit des Zuges, was seine Funktion als Deklarativsatz erfüllt. Die Information wird klar und präzise übermittelt. Der Satzbau ist einfach und direkt, wodurch der Leser oder Hörer die Information leicht erfassen kann.
- „Das Restaurant serviert vegetarische Gerichte.“Analyse: Dieser Satz teilt eine Tatsache über das Angebot des Restaurants mit. Auch hier wird die Funktion der Informationsvermittlung hervorragend erfüllt. Die Verwendung spezifischer Begriffe wie 'vegetarische Gerichte' hilft, die Aussage präzise und verständlich zu machen.
- „Die Blumen im Park blühen im Frühling.“Analyse: In diesem Satz wird eine allgemeine Tatsache über den Zustand der Blumen im Frühling vermittelt. Der Satz dient ebenfalls der Informationsvermittlung. Durch die klare Struktur und Wortwahl wird die Aussage umfassend und verständlich präsentiert.