Betriebliches Rechnungswesen I - Exam
Aufgabe 1)
Ein Unternehmen, das Computerzubehör verkauft, nutzt die doppelte Buchführung zur Erfassung seiner Geschäftsvorfälle. Im Januar hat das Unternehmen folgende Transaktionen durchgeführt:
- 1. Januar: Kauf von Bürobedarf im Wert von 1.000€ auf Ziel.
- 5. Januar: Verkauf von Computerzubehör im Wert von 5.000€, Zahlung erfolgt bar.
- 10. Januar: Zahlung der Gehälter an die Mitarbeitenden in Höhe von 2.000€ per Banküberweisung.
- 15. Januar: Tilgung eines Bankkredits in Höhe von 3.000€ per Banküberweisung.
- 20. Januar: Erhalt einer Rechnung für Mietkosten in Höhe von 1.500€, die Zahlung soll im nächsten Monat erfolgen.
a)
1. Erstellen Sie für jede der genannten Transaktionen die entsprechenden Buchungssätze in der doppelten Buchführung. Achten Sie darauf, dass die Bilanzgleichung \[ \text{Aktiva} = \text{Passiva} \] eingehalten wird.
Lösung:
Um die Buchungssätze für die genannten Transaktionen zu erstellen, folgen wir den Prinzipien der doppelten Buchführung. Bei jeder Buchung gibt es immer eine Soll- und eine Haben-Seite, und die Bilanzgleichung (Aktiva = Passiva) muss stets eingehalten werden. Hier sind die Buchungssätze für die einzelnen Transaktionen im Januar:
- 1. Januar: Kauf von Bürobedarf im Wert von 1.000€ auf Ziel. Buchungssatz: Soll: Bürobedarf 1.000€ | Haben: Verbindlichkeiten 1.000€ Erklärung: Erhöhung des Bürobedarfs im Soll, Erhöhung der Verbindlichkeiten im Haben.
- 5. Januar: Verkauf von Computerzubehör im Wert von 5.000€, Zahlung erfolgt bar. Buchungssatz: Soll: Kasse 5.000€ | Haben: Umsatzerlöse 5.000€ Erklärung: Erhöhung der Kasse im Soll, Erhöhung der Umsatzerlöse im Haben.
- 10. Januar: Zahlung der Gehälter an die Mitarbeitenden in Höhe von 2.000€ per Banküberweisung. Buchungssatz: Soll: Personalaufwand 2.000€ | Haben: Bank 2.000€ Erklärung: Erhöhung des Personalaufwands im Soll, Abnahme des Bankguthabens im Haben.
- 15. Januar: Tilgung eines Bankkredits in Höhe von 3.000€ per Banküberweisung. Buchungssatz: Soll: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.000€ | Haben: Bank 3.000€ Erklärung: Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Soll, Abnahme des Bankguthabens im Haben.
- 20. Januar: Erhalt einer Rechnung für Mietkosten in Höhe von 1.500€, die Zahlung soll im nächsten Monat erfolgen. Buchungssatz: Soll: Mietaufwand 1.500€ | Haben: Verbindlichkeiten 1.500€ Erklärung: Erhöhung des Mietaufwands im Soll, Erhöhung der Verbindlichkeiten im Haben.
Durch diese Buchungssätze in der doppelten Buchführung bleibt die Bilanzgleichung (Aktiva = Passiva) stets ausgeglichen.
b)
2. Führen Sie die Auswirkungen der oben genannten Transaktionen auf das Eigenkapital des Unternehmens aus. Verwenden Sie Erfolgskonten und zeigen Sie die Erfassung der Aufwände und Erträge, die das Eigenkapital beeinflussen.
Lösung:
Um die Auswirkungen der oben genannten Transaktionen auf das Eigenkapital zu analysieren, müssen wir die Erfolgskonten (Aufwands- und Ertragskonten) betrachten. Hier sind die jeweiligen Auswirkungen auf das Eigenkapital für jede Transaktion:
- 1. Januar: Kauf von Bürobedarf im Wert von 1.000€ auf Ziel. Auswirkung: Der Kauf von Bürobedarf stellt einen Aufwand dar und mindert somit das Eigenkapital. Buchungssatz: Soll: Bürobedarf 1.000€ | Haben: Verbindlichkeiten 1.000€ Aufwand: Bürobedarf -1.000€, Eigenkapital -1.000€
- 5. Januar: Verkauf von Computerzubehör im Wert von 5.000€, Zahlung erfolgt bar. Auswirkung: Der Verkauf von Computerzubehör stellt einen Ertrag dar und erhöht somit das Eigenkapital. Buchungssatz: Soll: Kasse 5.000€ | Haben: Umsatzerlöse 5.000€ Ertrag: Umsatzerlöse +5.000€, Eigenkapital +5.000€
- 10. Januar: Zahlung der Gehälter an die Mitarbeitenden in Höhe von 2.000€ per Banküberweisung. Auswirkung: Die Zahlung der Gehälter stellt einen Aufwand dar und mindert somit das Eigenkapital. Buchungssatz: Soll: Personalaufwand 2.000€ | Haben: Bank 2.000€ Aufwand: Personalaufwand -2.000€, Eigenkapital -2.000€
- 15. Januar: Tilgung eines Bankkredits in Höhe von 3.000€ per Banküberweisung. Auswirkung: Die Tilgung eines Bankkredits hat keinen direkten Einfluss auf das Eigenkapital, da es sich um eine Bilanztransaktion handelt. Buchungssatz: Soll: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.000€ | Haben: Bank 3.000€ Keine Auswirkung auf das Eigenkapital.
- 20. Januar: Erhalt einer Rechnung für Mietkosten in Höhe von 1.500€, die Zahlung soll im nächsten Monat erfolgen. Auswirkung: Der Erhalt einer Rechnung für Mietkosten stellt einen Aufwand dar und mindert somit das Eigenkapital. Buchungssatz: Soll: Mietaufwand 1.500€ | Haben: Verbindlichkeiten 1.500€ Aufwand: Mietaufwand -1.500€, Eigenkapital -1.500€
Die Erfolgskonten (Umsatzerlöse, Bürobedarf, Personalaufwand, Mietaufwand) beeinflussen direkt das Eigenkapital, da Erträge das Eigenkapital erhöhen und Aufwendungen es mindern. Insgesamt ergibt sich folgende Auswirkung auf das Eigenkapital:
- Umsatzerlöse: +5.000€
- Bürobedarf: -1.000€
- Personalaufwand: -2.000€
- Mietaufwand: -1.500€
Nettoauswirkung auf das Eigenkapital: +5.000€ - 1.000€ - 2.000€ - 1.500€ = +500€
Das Eigenkapital des Unternehmens erhöht sich im Januar also um 500€.
c)
3. Erstellen Sie eine Bilanz des Unternehmens nach den Transaktionen im Januar unter der Annahme, dass das Eigenkapital zu Beginn des Monats 50.000€ betrug und es keine weiteren Transaktionen gegeben hat.
Lösung:
Um die Bilanz des Unternehmens nach den Transaktionen im Januar zu erstellen, müssen wir die Vermögenswerte (Aktiva) und Schulden (Passiva) sowie das Eigenkapital erfassen. Wir beginnen mit dem Eigenkapital und berücksichtigen dann die Änderungen durch die Transaktionen.
Anfangsbedingungen:
- Eigenkapital zu Beginn des Monats: 50.000€
Auswirkungen der Transaktionen auf die Bilanz:
- 1. Januar: Kauf von Bürobedarf im Wert von 1.000€ auf Ziel. Aktiva: Bürobedarf +1.000€ Passiva: Verbindlichkeiten +1.000€
- 5. Januar: Verkauf von Computerzubehör im Wert von 5.000€, Zahlung erfolgt bar. Aktiva: Kasse +5.000€ Eigenkapital: Umsatzerlöse +5.000€
- 10. Januar: Zahlung der Gehälter an die Mitarbeitenden in Höhe von 2.000€ per Banküberweisung. Aktiva: Bank -2.000€ Eigenkapital: Personalaufwand -2.000€
- 15. Januar: Tilgung eines Bankkredits in Höhe von 3.000€ per Banküberweisung. Aktiva: Bank -3.000€ Passiva: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -3.000€
- 20. Januar: Erhalt einer Rechnung für Mietkosten in Höhe von 1.500€, die Zahlung soll im nächsten Monat erfolgen. Aktiva: N/A Passiva: Verbindlichkeiten +1.500€ Eigenkapital: Mietaufwand -1.500€
Summarische Übersicht der Bilanz nach den Transaktionen im Januar:
Aktiva:
- Bürobedarf: 1.000€
- Kasse: 5.000€
- Bank: Anfangsbestand (angenommen 0) - 2.000€ - 3.000€ = -5.000€
Passiva:
- Verbindlichkeiten: Anfangsbestand (angenommen 0) + 1.000€ (1. Januar) + 1.500€ (20. Januar) = 2.500€
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: 0€ (nach Tilgung am 15. Januar)
Eigenkapital:
- Anfangsbestand (1. Januar): 50.000€
- Umsatzerlöse (5. Januar): +5.000€
- Personalaufwand (10. Januar): -2.000€
- Mietaufwand (20. Januar): -1.500€
- Saldo der Erfolgswirkung: +1.500€
Neues Eigenkapital (Ende Januar): 50.000€ + 1.500€ = 51.500€
Bilanz des Unternehmens zum 31. Januar:
Aktiva | Betrag | Passiva | Betrag |
Bürobedarf | 1.000€ | Kasse | 5.000€ |
Bank | -5.000€ | Verbindlichkeiten | 2.500€ |
| | Eigenkapital | 51.500€ |
Summe Aktiva: 1.000€ + 5.000€ - 5.000€ = 1.000€
Summe Passiva: 2.500€ + 51.500€ = 54.000€
Beide Seiten der Bilanz sind ausgeglichen, daher ist die Bilanz korrekt.
d)
4. Erklären Sie die Notwendigkeit der Periodenabgrenzung und zeigen Sie anhand der Mietkostenrechnung vom 20. Januar, wie diese im Rahmen der Periodenabgrenzung zu behandeln ist.
Lösung:
In der Buchhaltung beschreibt die Periodenabgrenzung das Prinzip, dass Aufwendungen und Erträge der richtigen Periode zugeordnet werden müssen. Dies bedeutet, dass alle Transaktionen in der Periode erfasst werden müssen, in der sie wirtschaftlich verursacht wurden, unabhängig davon, wann die tatsächliche Zahlung erfolgt. Dies stellt sicher, dass die Finanzberichte aussagekräftig und vergleichbar sind und die finanzielle Lage und Leistung eines Unternehmens genau widerspiegeln.
Notwendigkeit der Periodenabgrenzung:
- Genauigkeit: Durch die Periodenabgrenzung werden Einnahmen und Ausgaben im korrekten Zeitraum erfasst, sodass die finanziellen Ergebnisse den tatsächlichen wirtschaftlichen Aktivitäten des Unternehmens entsprechen.
- Vergleichbarkeit: Die Periodenabgrenzung ermöglicht es, die finanzielle Leistung über verschiedene Zeiträume hinweg zu vergleichen.
- Transparenz: Sie hilft auch dabei, die Transparenz der finanziellen Berichterstattung zu verbessern, indem sie sicherstellt, dass alle relevanten finanziellen Informationen erfasst werden.
Anwendung der Periodenabgrenzung bei der Mietkostenrechnung vom 20. Januar:
- Transaktion: Erhalt einer Rechnung für Mietkosten in Höhe von 1.500€, die Zahlung soll im nächsten Monat erfolgen.
Für die Periodenabgrenzung müssen wir sicherstellen, dass die Mietkosten dem Januar zugeordnet werden, obwohl die Zahlung erst im nächsten Monat erfolgt. Dies bedeutet, dass die Aufwendungen für Januar in den Finanzberichten des Januars erfasst werden müssen.
Buchungssatz für die Periodenabgrenzung (20. Januar):
- Soll: Mietaufwand 1.500€
- Haben: Verbindlichkeiten 1.500€
Erklärung: Durch die Erfassung der Mietkosten als Aufwand im Januar wird sichergestellt, dass die Mietkosten den richtigen Zeitraum belasten, unabhängig davon, wann die Zahlung erfolgt.
Buchung der Zahlung im nächsten Monat (voraussichtlich im Februar):
- Soll: Verbindlichkeiten 1.500€
- Haben: Bank 1.500€
Erklärung: Durch die Begleichung der Verbindlichkeiten im nächsten Monat (Februar) wird die Zahlung korrekt erfasst, ohne die Aufwendungen des Januar zu beeinflussen.
Durch diese Buchungen wird sichergestellt, dass die Mietkosten korrekt in der Periode erfasst werden, in der sie angefallen sind (Januar), und die tatsächliche Zahlung wird in der Periode erfasst, in der sie erfolgt (Februar), was zu einer genauen und transparenten finanziellen Berichterstattung führt.
Aufgabe 2)
Du bist als Buchhalter bei einem mittelständischen Unternehmen tätig und sollst den Kontenplan gemäß einem vorgegebenen Kontenrahmen (z.B. SKR03) erstellen. Das Unternehmen ist in der IT-Branche tätig und hat verschiedene Tochtergesellschaften in der EU. Dabei ist es wichtig, dass alle Geschäftsvorfälle systematisch und ordnungsgemäß erfasst werden, um die Übersichtlichkeit, Vergleichbarkeit und Einheitlichkeit der Buchhaltung zu gewährleisten.
a)
Erkläre die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Kontenrahmen und einem Kontenplan. Stelle klar, welche Rolle jeder für die Unternehmensbuchhaltung spielt und nenne mindestens drei Vorteile der Verwendung eines Kontenrahmens wie SKR03.
Lösung:
Im Bereich der Buchhaltung spielen sowohl der Kontenrahmen als auch der Kontenplan eine wesentliche Rolle. Hier sind die Hauptunterschiede und Rollen:
- Kontenrahmen:Dies ist ein umfassendes, systematisches Verzeichnis aller möglichen Konten, die für die Buchhaltung in einer bestimmten Branche oder Region verwendet werden können. Ein bekannter Kontenrahmen in Deutschland ist der SKR03 (Standardkontenrahmen 03), der speziell für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt wurde. Er bietet eine strukturierte und standardisierte Grundlage für die Buchführung.
- Kontenplan:Der Kontenplan ist eine individuelle Anpassung des Kontenrahmens auf die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens. Er umfasst nur die Konten, die das Unternehmen tatsächlich verwendet, und ist damit eine maßgeschneiderte Version des Kontenrahmens.
Rolle in der Unternehmensbuchhaltung
- Der Kontenrahmen bietet die allgemeine Struktur und Systematik, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Buchführung standardisiert und vergleichbar zu gestalten. Dies ist besonders nützlich für Konsolidierung und Branchenvergleiche.
- Der Kontenplan hingegen wird spezifisch auf die Anforderungen und Geschäftsvorfälle eines Unternehmens angepasst. Er sorgt für Klarheit und Ordnung in der Buchhaltung des Unternehmens.
Vorteile der Verwendung eines Kontenrahmens wie SKR03
- Systematik und Übersichtlichkeit: Einheitliche Kontenbezeichnungen und Nummerierung sorgen für eine klare Struktur und einfache Navigation in der Buchhaltung.
- Vergleichbarkeit: Durch die Standardisierung können Unternehmen ihre Finanzdaten leichter vergleichen, sei es innerhalb der Branche oder für externe Stakeholder.
- Effizienz: Da der Kontenrahmen bereits eine umfassende Liste an Konten bietet, spart das Unternehmen Zeit und Mühe bei der Erstellung eines eigenen Kontenplans und kann schnell an die spezifischen Bedürfnisse angepasst werden.
Diese Aspekte tragen dazu bei, dass die Buchführung systematisch, ordnungsgemäß und einheitlich erfolgt, was für die finanzielle Gesundheit und das Compliance-Management des Unternehmens von großer Bedeutung ist.
b)
Du sollst für das IT-Unternehmen einen Kontenplan entwickeln, der aus dem SKR03 abgeleitet ist. Gliedere dabei die Konten in geeignete Klassen und Kontonummern. Ein beispielhafter Kontenplan könnte zum Beispiel Konten für Softwareentwicklungen, Lizenzeinnahmen und IT-Support umfassen. Gebe die Struktur und Beispiele für diese Konten an.
Lösung:
Um einen Kontenplan für das IT-Unternehmen zu erstellen, der aus dem SKR03 abgeleitet ist, ist es wichtig, die Konten in geeignete Klassen und Nummern zu gliedern. Der SKR03 ist ein Standardkontenrahmen, der eine klare Struktur und Systematik bietet. Hier ist ein beispielhafter Kontenplan für das IT-Unternehmen, der Konten für Softwareentwicklungen, Lizenzeinnahmen und IT-Support umfasst:
Kontenklassen nach SKR03
- 0 – Anlagevermögen
- 1 – Finanzanlagen
- 2 – Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung
- 3 – Eigenkapital und Rücklagen
- 4 – Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung
- 5 – Erträge
- 6 – Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
- 7 – Personalaufwendungen
- 8 – Sonstige betriebliche Aufwendungen
- 9 – Neutraler Aufwand und Ertrag
Beispielhafter Kontenplan für das IT-Unternehmen
Anlagevermögen (Kontenklasse 0)
- 0200 – Softwareentwicklungen (intern)
- 0201 – Lizenzierte Software (Erworben)
- 0300 – Computerhardware
- 0320 – Serverausstattung
Umlaufvermögen (Kontenklasse 2)
- 2000 – Bank
- 2400 – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Eigenkapital (Kontenklasse 3)
- 3000 – Gezeichnetes Kapital
Erträge (Kontenklasse 5)
- 5100 – Lizenzeinnahmen
- 5200 – Einnahmen aus Softwareentwicklung
- 5300 – Einnahmen aus IT-Support
Aufwendungen (Kontenklasse 6 und 7)
- 6200 – Materialaufwand (Software- und Hardwareeinkäufe)
- 7000 – Personalaufwand für Softwareentwickler
- 7010 – Personalaufwand für Support-Mitarbeiter
Sonstige betriebliche Aufwendungen (Kontenklasse 8)
- 8000 – Miete und Nebenkosten
- 8100 – Büromaterial
- 8200 – Reisekosten
Dieser Kontenplan bietet eine strukturierte Grundlage, um die Geschäftsvorfälle des IT-Unternehmens systematisch und ordnungsgemäß zu erfassen. Durch die Unterteilung in verschiedene Kontenklassen und spezifische Konten ist gewährleistet, dass die Buchhaltung übersichtlich, vergleichbar und einheitlich bleibt.
Aufgabe 3)
Kontext: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen erfasst und klassifiziert regelmäßig seine Kosten, um bessere Einblicke in die Kostenstruktur zu gewinnen. In diesem Zusammenhang sollst Du verschiedene Kostenarten identifizieren und Berechnungen durchführen. Das Unternehmen hat in einem Monat die folgenden Kosten erfasst:
- Materialkosten: 50.000 €
- Personalkosten: 70.000 €
- Mietkosten: 10.000 €
- Stromkosten: 5.000 €
- Vertriebskosten: 15.000 €
Frage: a)
- Unterteile die genannten Kosten in direkte und indirekte Kosten und begründe deine Klassifikationen.
Lösung:
Lösung:Die genannten Kosten können in direkte und indirekte Kosten unterteilt werden, basierend darauf, ob sie direkt den Produktionsprozessen zugeordnet werden können oder nicht.
- Direkte Kosten: Diese Kosten sind direkt mit der Produktion der Waren oder Dienstleistungen verbunden und können eindeutig einem Produkt zugeordnet werden.
- Materialkosten: 50.000 € Begründung: Materialkosten sind direkt mit der Herstellung der Produkte verbunden, da sie die Rohstoffe umfassen, die in den Produktionsprozess einfließen.
- Personalkosten: 70.000 € Begründung: Personalkosten können teilweise als direkte Kosten klassifiziert werden, insbesondere die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter, die direkt an der Produktion beteiligt sind.
- Indirekte Kosten: Diese Kosten sind nicht direkt mit der Produktion der Waren oder Dienstleistungen verbunden und können nicht einem bestimmten Produkt zugeordnet werden.
- Mietkosten: 10.000 € Begründung: Mietkosten fallen unter die indirekten Kosten, da sie als allgemeine Betriebskosten angesehen werden, die nicht direkt auf ein bestimmtes Produkt zurückzuführen sind.
- Stromkosten: 5.000 € Begründung: Stromkosten sind ebenfalls indirekte Kosten, da sie häufig für verschiedene Betriebszwecke verwendet werden und nicht direkt auf ein einzelnes Produkt zurückzuführen sind.
- Vertriebskosten: 15.000 € Begründung: Vertriebskosten sind indirekte Kosten, da sie mit der Vermarktung und dem Verkauf der Produkte verbunden sind und nicht direkt auf den Produktionsprozess zurückzuführen sind.
b)
- Berechne die Gesamtkosten des Unternehmens für diesen Monat. Zerlege dabei die Gesamtkosten in fixe und variable Kosten unter Annahme, dass die Material- und Stromkosten variabel sind, während die Miet- und Personalkosten als fix angesehen werden.
Formeln zur Berechnung: - Gesamtkosten: \( K_{ges} = K_{fix} + K_{var} \)
- Einzelkosten: \( K_{einzeln} \)
- Gemeinkosten: \( K_{gemein} \)
- Ziele: Überblick über alle Kostenarten, Kostenkontrolle, Planung und Kalkulation.
Lösung:
Lösung:Um die Gesamtkosten des Unternehmens für den gegebenen Monat zu berechnen und dabei die Gesamtkosten in fixe und variable Kosten zu zerlegen, gehen wir wie folgt vor:
- Gegebene Kosten:
- Materialkosten: 50.000 €
- Personalkosten: 70.000 €
- Mietkosten: 10.000 €
- Stromkosten: 5.000 €
- Vertriebskosten: 15.000 €
- Klassifikation der Kosten:
- Variable Kosten: Diese Kosten variieren mit dem Produktionsvolumen.
- Materialkosten: 50.000 €
- Stromkosten: 5.000 €
- Gesamtvariable Kosten: 55.000 €
- Fixe Kosten: Diese Kosten bleiben unabhängig vom Produktionsvolumen gleich.
- Personalkosten: 70.000 €
- Mietkosten: 10.000 €
- Vertriebskosten: 15.000 €
- Gesamtfixe Kosten: 95.000 €
- Berechnung der Gesamtkosten:
- Formel:\( K_{ges} = K_{fix} + K_{var} \)
- Einsetzen der Werte:
- \( K_{fix} = 95.000 € \)
- \( K_{var} = 55.000 € \)
- \( K_{ges} = 95.000 € + 55.000 € \)
- Gesamtkosten:\( K_{ges} = 150.000 € \)
Aufgabe 4)
Verteilung der Gemeinkosten auf KostenstellenEine Firma hat verschiedene Kostenstellen eingerichtet, um verschiedene Abteilungen und Aktivitäten zu verfolgen. Die Gemeinkosten sollen genauer zugeordnet werden, um eine präzisere Kostenkontrolle und -zuordnung zu gewährleisten. Dabei werden die Einzelkosten direkt verrechnet und die Gemeinkosten indirekt über einen Betriebsabrechnungsbogen (BAB) verteilt. Beispiele für Gemeinkosten sind Miete, Energie und Verwaltung. Diese Gemeinkosten werden basierend auf Leistungsindikatoren wie Fläche oder der Anzahl der Mitarbeiter auf die Kostenstellen verteilt. Verwende die folgenden Informationen, um die Aufgaben zu lösen:
- Die Firma hat drei Hauptkostenstellen: Produktion, Verwaltung und Vertrieb.
- Miete: 10.000 €
- Energie: 5.000 €
- Verwaltungskosten: 3.000 €
- Die Gesamtfläche beträgt 1.000 m², mit folgender Verteilung: Produktion: 600 m², Verwaltung: 200 m², Vertrieb: 200 m²
- Die Anzahl der Mitarbeiter beträgt insgesamt 100, verteilt auf: Produktion: 60, Verwaltung: 30, Vertrieb: 10
a)
Berechne die Verteilung der Mietkosten auf die drei Hauptkostenstellen basierend auf der Nutzfläche. Zeige den Rechenweg und die Ergebnisse für jede Kostenstelle.
Lösung:
Verteilung der Mietkosten auf die drei Hauptkostenstellen basierend auf der NutzflächeUm die Mietkosten von 10.000 € auf die drei Hauptkostenstellen (Produktion, Verwaltung und Vertrieb) basierend auf der Nutzfläche zu verteilen, gehen wir wie folgt vor:
- Gesamtfläche: 1.000 m²
- Flächenverteilung:
- Produktion: 600 m²
- Verwaltung: 200 m²
- Vertrieb: 200 m²
Berechnung des Verteilungsschlüssels für jede Kostenstelle basierend auf der Fläche:
- Produktion: \(\frac{600}{1000} = 0{,}6\)
- Verwaltung: \(\frac{200}{1000} = 0{,}2\)
- Vertrieb: \(\frac{200}{1000} = 0{,}2\)
Berechnung der Mietkosten für jede Kostenstelle:
- Mietkosten für Produktion: \(0{,}6 \times 10.000 \text{ €} = 6.000 \text{ €}\)
- Mietkosten für Verwaltung: \(0{,}2 \times 10.000 \text{ €} = 2.000 \text{ €}\)
- Mietkosten für Vertrieb: \(0{,}2 \times 10.000 \text{ €} = 2.000 \text{ €}\)
Zusammenfassung der Mietkostenverteilung:- Produktion: 6.000 €
- Verwaltung: 2.000 €
- Vertrieb: 2.000 €
Durch diese Verteilung erhalten wir eine präzisere Zuordnung der Mietkosten auf die jeweiligen Kostenstellen basierend auf ihrer genutzten Fläche.
b)
Verteile die Energiekosten auf die drei Hauptkostenstellen anhand der Fläche. Berechne und zeige die einzelnen Schritte und die Endergebnisse.
Lösung:
Verteilung der Energiekosten auf die drei Hauptkostenstellen basierend auf der NutzflächeUm die Energiekosten von 5.000 € auf die drei Hauptkostenstellen (Produktion, Verwaltung und Vertrieb) basierend auf der Nutzfläche zu verteilen, gehen wir in folgenden Schritten vor:
- Gesamtfläche: 1.000 m²
- Flächenverteilung:
- Produktion: 600 m²
- Verwaltung: 200 m²
- Vertrieb: 200 m²
Berechnung des Verteilungsschlüssels für jede Kostenstelle basierend auf der Fläche:
- Produktion: \(\frac{600}{1000} = 0{,}6\)
- Verwaltung: \(\frac{200}{1000} = 0{,}2\)
- Vertrieb: \(\frac{200}{1000} = 0{,}2\)
Berechnung der Energiekosten für jede Kostenstelle:
- Energiekosten für Produktion: \(0{,}6 \times 5.000 \text{ €} = 3.000 \text{ €}\)
- Energiekosten für Verwaltung: \(0{,}2 \times 5.000 \text{ €} = 1.000 \text{ €}\)
- Energiekosten für Vertrieb: \(0{,}2 \times 5.000 \text{ €} = 1.000 \text{ €}\)
Zusammenfassung der Energiekostenverteilung:- Produktion: 3.000 €
- Verwaltung: 1.000 €
- Vertrieb: 1.000 €
Durch diese Verteilung erhalten wir eine präzisere Zuordnung der Energiekosten auf die jeweiligen Kostenstellen basierend auf ihrer genutzten Fläche.
c)
Berechne die Verteilung der Verwaltungskosten auf die drei Hauptkostenstellen basierend auf der Anzahl der Mitarbeiter. Zeige den Rechenweg und die Ergebnisse für jede Kostenstelle.
Lösung:
Verteilung der Verwaltungskosten auf die drei Hauptkostenstellen basierend auf der Anzahl der MitarbeiterUm die Verwaltungskosten von 3.000 € auf die drei Hauptkostenstellen (Produktion, Verwaltung und Vertrieb) basierend auf der Anzahl der Mitarbeiter zu verteilen, gehen wir wie folgt vor:
- Gesamtanzahl der Mitarbeiter: 100
- Verteilung der Mitarbeiter:
- Produktion: 60 Mitarbeiter
- Verwaltung: 30 Mitarbeiter
- Vertrieb: 10 Mitarbeiter
Berechnung des Verteilungsschlüssels für jede Kostenstelle basierend auf der Anzahl der Mitarbeiter:
- Produktion: \(\frac{60}{100} = 0{,}6\)
- Verwaltung: \(\frac{30}{100} = 0{,}3\)
- Vertrieb: \(\frac{10}{100} = 0{,}1\)
Berechnung der Verwaltungskosten für jede Kostenstelle:
- Verwaltungskosten für Produktion: \(0{,}6 \times 3.000 \text{ €} = 1.800 \text{ €}\)
- Verwaltungskosten für Verwaltung: \(0{,}3 \times 3.000 \text{ €} = 900 \text{ €}\)
- Verwaltungskosten für Vertrieb: \(0{,}1 \times 3.000 \text{ €} = 300 \text{ €}\)
Zusammenfassung der Verwaltungskostenverteilung:- Produktion: 1.800 €
- Verwaltung: 900 €
- Vertrieb: 300 €
Durch diese Verteilung erhalten wir eine präzisere Zuordnung der Verwaltungskosten auf die jeweiligen Kostenstellen basierend auf der Anzahl der Mitarbeiter.
d)
Bestimme den Gesamtkostenbetrag für jede Hauptkostenstelle, indem Du die verteilten Miet-, Energie- und Verwaltungskosten zusammenrechnest. Zeige den vollständigen Rechenweg und die Ergebnisse.
Lösung:
Gesamtkostenberechnung für jede HauptkostenstelleUm den Gesamtkostenbetrag für jede Hauptkostenstelle zu ermitteln, müssen wir die verteilten Miet-, Energie- und Verwaltungskosten für jede Kostenstelle zusammenrechnen. Hier sind die bereits berechneten verteilten Kosten:
- Verteilung der Mietkosten:
- Produktion: 6.000 €
- Verwaltung: 2.000 €
- Vertrieb: 2.000 €
- Verteilung der Energiekosten:
- Produktion: 3.000 €
- Verwaltung: 1.000 €
- Vertrieb: 1.000 €
- Verteilung der Verwaltungskosten:
- Produktion: 1.800 €
- Verwaltung: 900 €
- Vertrieb: 300 €
Nun summieren wir diese Kosten für jede Kostenstelle:
1. Produktion- Mietkosten: 6.000 €
- Energiekosten: 3.000 €
- Verwaltungskosten: 1.800 €
- Gesamtkosten Produktion: 6.000 € + 3.000 € + 1.800 € = 10.800 €
2. Verwaltung- Mietkosten: 2.000 €
- Energiekosten: 1.000 €
- Verwaltungskosten: 900 €
- Gesamtkosten Verwaltung: 2.000 € + 1.000 € + 900 € = 3.900 €
3. Vertrieb- Mietkosten: 2.000 €
- Energiekosten: 1.000 €
- Verwaltungskosten: 300 €
- Gesamtkosten Vertrieb: 2.000 € + 1.000 € + 300 € = 3.300 €
Zusammenfassung der Gesamtkosten:- Produktion: 10.800 €
- Verwaltung: 3.900 €
- Vertrieb: 3.300 €
Durch die Addition der verteilten Miet-, Energie-, und Verwaltungskosten für jede Hauptkostenstelle erhalten wir die Gesamtkosten für jede Kostenstelle.