Die Werkzeugmaschine als mechatronisches System - Cheatsheet
Definition und Geschichte der Mechatronik
Definition:
Interdisziplinäres Fachgebiet, das Mechanik, Elektronik und Informatik zur Entwicklung intelligenter Systeme kombiniert
Details:
- Entstanden in den 1970er Jahren in Japan
- Beispiele: CNC-Werkzeugmaschinen, Industrieroboter, Fahrzeuge mit Fahrassistenzsystemen
- Integration von Sensoren, Aktuatoren und Steuerungssystemen
- Erlaubt höhere Präzision, Effizienz und Flexibilität in technischen Systemen
Integration und Vernetzung mechanischer und elektronischer Systeme
Definition:
Integration und Vernetzung mechanischer und elektronischer Systeme in Werkzeugmaschinen als mechatronische Systeme.
Details:
- Ziel: erhöhte Effizienz und Präzision
- Verwendung von Sensoren und Aktoren für Feedback-Systeme
- Beispiel: CNC-Maschinen, die durch elektronische Steuerungen mechanische Bewegung präzise steuern
- Datenübertragung über Netzwerke wie Ethernet oder drahtlose Kommunikation
- Integration: Hardware (Motoren, Sensoren) und Software (Steueralgorithmen, Simulationen)
- Wichtig: Synchronisation der Komponenten für reibungslose Funktion
Sensorik und Aktuatorik
Definition:
Sensorik und Aktuatorik umfassen die Erfassung von physikalischen Größen sowie die Beeinflussung von Systemen in der Werkzeugmaschine.
Details:
- Sensorik: Erfassung von Daten (z.B. Position, Geschwindigkeit, Temperatur)
- Aktuatorik: Umsetzung von Steuerbefehlen in mechanische Bewegungen oder andere physikalische Reaktionen
- Schnittstelle zwischen Mechanik und Elektronik im mechatronischen System
- Wichtige Sensoren: Drehgeber, Kraftsensoren, Temperatursensoren
- Wichtige Aktuatoren: Elektromotoren, Hydraulikzylinder, Pneumatikzylinder
Regelungssysteme und deren Komponenten
Definition:
Regelungssysteme: Systeme zur Steuerung und Regelung von Maschinen, nutzen Rückkopplung
Details:
- Regelkreis: Geschlossener Kreislauf mit Leitwerten und Stellgrößen
- Regler: Verarbeitet Eingangssignal und erzeugt Steuersignal
- Strecke: Teil des Systems, der das Steuersignal beeinflusst
- Sensoren: Erfassen Ist-Werte der Regelgröße
- Aktoren: Setzen Steuersignal in physikalische Größe um
- Sollwert: Zielwert der zu regelnden Größe
Mathematische Modelle und Simulation
Definition:
Mathematische Modelle und Simulationen dienen zur Analyse und Optimierung von Werkzeugmaschinen als mechatronische Systeme, indem sie physikalische Verhaltensweisen und Systemdynamiken mathematisch darstellen.
Details:
- Zweck: Vorhersage und Verstehen des Systemverhaltens
- Mathematische Darstellung: Differentialgleichungen, Zustandsraumdarstellung
- Simulationswerkzeuge: MATLAB/Simulink, ANSYS
- Parameteridentifikation und Modellvalidierung
Behandlung von Störungen und Signalanalysen
Definition:
Analyse und Behandlung von Störungen bei Werkzeugmaschinen durch Signalanalyse und Umsetzung von Korrekturmaßnahmen.
Details:
- Identifikation von Störungen: Überwachung durch Sensoren und Datenauswertung.
- Signalverarbeitung: Fourier-Transformation \( \mathcal{F}(x(t)) = X(f) \), Filtermethoden.
- Klassifizierung: Mustererkennung und Vergleich von Störsignalen.
- Behandlung: Implementierung von Regelungs- und Steuerungsmaßnahmen zur Korrektur.
- Präventive Maßnahmen: Wartungsstrategien basierend auf Signalbildern.
Werkzeugmaschinen in der modernen Fertigung
Definition:
Anspruchsvolle Maschinen, die für die präzise Bearbeitung von Werkstoffen unter Einsatz von computergesteuerten Systemen verwendet werden.
Details:
- Automatisierung: CNC (Computer Numerical Control) für präzise Steuerung
- Integration: Bestandteil von CIM (Computer Integrated Manufacturing)
- Flexibilität: Anpassbar für verschiedene Aufgaben und Werkstoffe
- Effizienz: Verbessert Produktionsrate und Genauigkeit
- Mechatronik: Kombination von Mechanik, Elektronik und Informatik
- Wichtige Konzepte: Achsen, Vorschubgeschwindigkeit, Spindeldrehzahl
- Beispiele: Drehmaschinen, Fräsmaschinen, Bohrmaschinen, Schleifmaschinen
Echtzeitsteuerung und Implementierung
Definition:
Echtzeitsteuerung bezieht sich auf Steuerungssysteme, die Prozesse in Echtzeit überwachen und steuern.
Details:
- Erfordert deterministische Reaktion auf Eingaben.
- Wird in zeitkritischen Anwendungen verwendet.
- Implementierung oft mit Echtzeitbetriebssystemen (RTOS).
- Verwendet zur Einhaltung von Zeitvorgaben.
- Beispiel: CNC-Maschinen in der Fertigungstechnik.
- Dynamische Priorisierung und Task-Management sind entscheidend.
- Hardware-Komponenten: Sensoren, Aktuatoren, Schnittstellenkarten.
- Beispielgleichung für Reaktionszeit: \[ R = D - (L + C) \] wobei R die Reaktionszeit, D die Deadline, L die Latenzzeit und C die Rechenzeit ist.