Dynamik starrer Körper - Cheatsheet
Erstes Newtonsches Gesetz: Trägheitsprinzip
Definition:
Ein Körper bleibt in Ruhe oder in gleichförmiger geradliniger Bewegung, solange keine Nettokraft auf ihn wirkt.
Details:
- Formel: \(\sum \vec{F} = 0 \rightarrow \text{Bewegungszustand bleibt unverändert}\).
- Beschreibung: Auch als Trägheitsprinzip bekannt.
- Wichtige Begriffe: Trägheit, Gleichgewicht, Kraftwirkung.
- Beispiel: Ein Ball rollt unablässig auf einer reibungslosen Oberfläche weiter.
Zweites Newtonsches Gesetz: Zusammenhang zwischen Kraft und Beschleunigung \ F = ma
Definition:
Zweites Newtonsches Gesetz: Zusammenhang zwischen der auf einen Körper ausgeübten Kraft und der daraus resultierenden Beschleunigung.
Details:
- Formel: \( F = ma \)
- F: Kraft in Newton (N)
- m: Masse des Körpers in Kilogramm (kg)
- a: Beschleunigung des Körpers in Meter pro Sekunde zum Quadrat (m/s^2)
- Kraft wirkt in Richtung der Beschleunigung.
Drehimpuls bei rotierenden starren Körpern und Präzessionsbewegungen
Definition:
Drehimpuls eines rotierenden starren Körpers, Änderung durch äußere Drehmomente; Präzession als resultierende Bewegung.
Details:
- Drehimpuls: \ \ \boldsymbol{L} = I \cdot \boldsymbol{\omega}
- Erhaltung des Drehimpulses: \( \frac{d\boldsymbol{L}}{dt} = \boldsymbol{M} \) (Drehmoment)
- Präzession: Resultierende Bewegung bei schief stehender Drehachse und konstantem Drehmoment
- Zielfunktion der Präzession: Änderung der Orientierung der Drehachse
Bewegungsgleichungen für den Schwerpunkt
Definition:
Bewegungsgleichungen für den Schwerpunkt eines starren Körpers beschreiben dessen Translation basierend auf Masse und Kräfte.
Details:
- Erste Bewegungsgleichung (Translation): \( \vec{F} = m \cdot \vec{a} \)
- Zweite Bewegungsgleichung (Drehmoment): \( \vec{M} = I \cdot \vec{\alpha} \)
- Schwerpunkt beschleunigt durch einwirkende Kräfte analog zum Massenpunkt.
- Gesamtkraft \( \vec{F} \) wirkt im Schwerpunkt.
- Newton'sche Gesetze anwendbar.
- Zusammenhang zwischen translatorischer und rotatorischer Bewegung beachten.
Einführung in Schwingungsmechanik und Typen von Schwingungen
Definition:
Grundlagen und Klassifikation von Schwingungen starrer Körper.
Details:
- Schwingungen: periodische Bewegungen um eine Gleichgewichtslage.
- Beispiele: mechanische, elektrische, optische Schwingungen.
- Mathematische Beschreibung: Differentialgleichungen der Form \( m\ddot{x} + c\dot{x} + kx = 0 \).
- Typen:
- Harmonisch: \( x(t) = A\cos(\omega t + \phi) \)
- Gedämpft: \( x(t) = Ae^{-bt}\cos(\omega t + \phi) \)
- Erzwungen: \( x(t) = A\cos(\omega t) + \frac{F_0}{k - m\omega^2}\cos(\omega t - \delta) \)
Stabilitätsanalyse von starren Körpern
Definition:
Analyse der Stabilität von starren Körpern unter Einwirkung äußerer Kräfte und Momente mittels Gleichgewichtszustände und Untersuchung von kleinen Störungen.
Details:
- Gleichgewichtszustände: \( \text{statisch stabil, indifferent, instabil} \)
- Kriterien der Stabilität: \( \text{Lagrangesche Gleichung, Energie-Methode} \)
- Linearisierung zur vereinfachten Analyse um Gleichgewichtslage
- Eigenwerte und Eigenvektoren der Linearisierungsmatrix als Indikator der Stabilität
- Stabilität eines Gleichgewichtszustandes: \( \text{Reale Teile der Eigenwerte negativ (stabil), positiv (instabil)} \)
Verwendung von Software zur Simulation dynamischer Systeme
Definition:
Verwendung von Software zur Simulation dynamischer Systeme
Details:
- Ermöglicht die Analyse komplexer Bewegungen und Kräfte
- Typische Software: MATLAB, Simulink, ANSYS
- Verwendung numerischer Methoden zur Lösung von DGLs
- Wichtig für die Validierung theoretischer Modelle
- Ermöglicht Visualisierung von Systemverhalten
- Ermöglicht Durchführung von Sensitivitätsanalysen
Grundlagen des Euler-Verfahrens und Runge-Kutta-Methoden
Definition:
Numerische Verfahren zur Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen (ODEs) in der Dynamik starrer Körper.
Details:
- Euler-Verfahren: Einfaches explizites Verfahren, erstes Ordnung, Näherung durch Tangente.
- Formel: \[ y_{n+1} = y_n + h f(t_n, y_n) \]
- Runge-Kutta-Methoden: Höhere Genauigkeit, explizit und implizit, gängig: RK4.
- RK4 Formel: \[ \begin{aligned} k_1 &= hf(t_n, y_n), \ k_2 &= hf(t_n + \frac{h}{2}, y_n + \frac{k_1}{2}), \ k_3 &= hf(t_n + \frac{h}{2}, y_n + \frac{k_2}{2}), \ k_4 &= hf(t_n + h, y_n + k_3), \ y_{n+1} &= y_n + \frac{1}{6}(k_1 + 2k_2 + 2k_3 + k_4) \ \end{aligned} \]