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Echtzeitsysteme 2 - Verlässliche Echtzeitsysteme - Cheatsheet
Echtzeitsysteme 2 - Verlässliche Echtzeitsysteme - Cheatsheet Definition und Merkmale von Echtzeitsystemen Definition: Echtzeitsysteme sind Computersysteme, die innerhalb einer definierten Zeitspanne reagieren müssen. Dies ist kritisch für Anwendungen, bei denen Timing entscheidend ist. Details: Determinismus: Vorhersagbares Verhalten und feste Antwortzeiten Schnelle Reaktionszeit: Häufig sehr kur...

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Echtzeitsysteme 2 - Verlässliche Echtzeitsysteme - Cheatsheet

Definition und Merkmale von Echtzeitsystemen

Definition:

Echtzeitsysteme sind Computersysteme, die innerhalb einer definierten Zeitspanne reagieren müssen. Dies ist kritisch für Anwendungen, bei denen Timing entscheidend ist.

Details:

  • Determinismus: Vorhersagbares Verhalten und feste Antwortzeiten
  • Schnelle Reaktionszeit: Häufig sehr kurze Antwortzeiten im Millisekunden- oder Mikrosekundenbereich
  • Zuverlässigkeit: Hohe Verfügbarkeit und Fehlertoleranz
  • Einhaltung von Deadlines: Strikte Fristeinhaltung, sowohl harte als auch weiche Echtzeitanforderungen
  • Ressourcenkontrolle: Effiziente Nutzung und Management von Systemressourcen

Hart- vs. Weichzeit-Echtzeitsysteme

Definition:

Hartzeitsysteme müssen alle zeitlichen Bedingungen strikt einhalten, während Weichzeitsysteme zeitliche Bedingungen nicht strikt einhalten müssen.

Details:

  • Hartzeitsysteme: Versagen führt zu Systemfehlern.
  • Weichzeitsysteme: Versagen führt zu Qualitätsminderung, aber nicht zu Systemfehlern.
  • Beispiele: Hartzeitsystem - Flugsteuerung; Weichzeitsystem - Multimedia-Anwendung.
  • Formale Definition: Eine Echtzeitanforderung gilt als hart wenn ihr Übertreten fatale Konsequenzen hat, andernfalls ist sie weich.

Grundlagen des Echtzeit-Schedulings

Definition:

Planung von Aufgaben in Echtzeitsystemen, so dass alle Echtzeitanforderungen erfüllt werden.

Details:

  • Unterscheidung von harten, weichen und festen Echtzeitsystemen
  • Wichtigste Scheduling-Algorithmen: Rate Monotonic (RM), Earliest Deadline First (EDF)
  • Feasibility-Tests: Ensuring that all tasks meet their deadlines
  • Nutzung von Prioritäten für das Scheduling
  • Rückenzeit-Analyse zur Überprüfung der Systemauslastung
  • Berücksichtigung von Preemption und Kontextwechselkosten

Deterministisches Scheduling vs. Probabilistisches Scheduling

Definition:

Vergleich von Scheduling-Strategien in Echtzeitsystemen: deterministisches (vorhersehbares) Scheduling und probabilistisches (statistisches) Scheduling.

Details:

  • Deterministisches Scheduling: Feste Zeitpläne, garantiertes Timing-Verhalten.
  • Probabilistisches Scheduling: Wahrscheinlichkeitsverteilung für Zeitpläne, kein garantiertes Timing-Verhalten.
  • Deterministisch: Nutzung von Algorithmen wie EDF (Earliest Deadline First) und RMS (Rate Monotonic Scheduling).
  • Probabilistisch: Nutzung statistischer Modelle, Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeiten für Warteschlangenlängen und Antwortzeiten.
  • Vorteile: Deterministisch garantiert Planungserfüllung, probabilistisch flexibel bei Unsicherheiten.
  • Nachteile: Deterministisch weniger flexibel, probabilistisch weniger vorhersehbar.
  • Anwendung: Deterministisch in sicherheitskritischen Systemen, probabilistisch in adaptiven und anspruchsvollen Umgebungen.

Kommunikationsprotokolle für Echtzeitsysteme

Definition:

Kommunikationsprotokolle koordinieren Datenübertragung in Echtzeitsystemen, garantieren Zeitdeterminismus und Zuverlässigkeit.

Details:

  • Zeitdeterminismus: Protokolle wie CAN, TTP, FlexRay, etc. gewährleisten zeitgerechte Datenübertragung.
  • Zuverlässigkeit: Protokolle enthalten Mechanismen zur Fehlererkennung und -behebung.
  • Latenz: Minimierung der Übertragungsverzögerung für Echtzeitanforderungen.
  • Synchronisation: Zeitstempel und Synchronisierungsprozesse zur Gewährleistung der zeitlichen Korrelation der Nachrichten.
  • Puffer-Management: Strategien zur Vermeidung von Über- und Unterläufen in Datenpuffern.

Redundante Systeme und Komponenten

Definition:

Einsatz zusätzlicher Ressourcen zur Erhöhung der Verlässlichkeit und Fehlertoleranz von Echtzeitsystemen.

Details:

  • Ziel: Erhöhung der Systemzuverlässigkeit und Minimierung von Ausfallzeiten.
  • Arten der Redundanz: Hardware, Software, Informationsredundanz (z.B. Paritätsbits).
  • Wichtige Konzepte: Fehlertoleranz, Fehlermaskierung, Error Recovery.
  • Techniken: Voting-Mechanismen, Backup-Systeme, Fehlererkennungs- und -korrekturverfahren.
  • Beispiel: Triple Modular Redundancy (TMR) zur Fehlermaskierung mit Mehrheitsvotum.
  • Kritische Komponenten: Redundanzmanagement, Konsistenzsicherstellung.

Worst-Case-Execution-Time (WCET) Analyse

Definition:

Worst-Case-Execution-Time (WCET) Analyse: Bestimmung der maximalen Zeit, die ein System zur Ausführung eines Programms benötigt.

Details:

  • Ziel: Zeitliche Verlässlichkeit in Echtzeitsystemen gewährleisten
  • Berechnung mittels statischer Analyse, Messungen oder einer Kombination
  • Relevant für hard- und soft-und Echtzeitsysteme
  • Verwendung von formalen Methoden und Timing-Analyse-Tools
  • Unterscheidung zwischen Worst-Case und Average-Case
  • Einhaltung von Timing-Anforderungen in sicherheitskritischen Anwendungen

Formale Verifikationsmethoden

Definition:

Techniken zur mathematischen Verifizierung von Hardware- und Software-Systemen.

Details:

  • Ziel: Korrektheit und Zuverlässigkeit von Echtzeitsystemen sicherstellen.
  • Zwei Hauptansätze: Modellprüfung und Theorembeweis.
  • Modellprüfung: System wird als Zustandsmodell dargestellt, Überprüfung erfolgt durch systematische Zustandsraumdurchsuchung.
  • Theorembeweis: Nutzung von mathematischen Beweisen zur Überprüfung der Systemeigenschaften.
  • Wichtige Werkzeuge: SPIN, UPPAAL, HOL, PVS.
  • Herausforderungen: State Space Explosion, hohe Komplexität der Beweise.
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