Entwurf integrierter Schaltungen I - Cheatsheet
Minimierung und Optimierung von Logikgattern
Definition:
Reduktion der Anzahl der benötigten Logikgatter und Optimierung der Schaltung für geringeren Ressourcenverbrauch und höhere Effizienz
Details:
- Ziel: Minimierung der Anzahl der benötigten Gatter zur Realisierung einer Schaltung
- Verwendung von boolescher Algebra zur Vereinfachung von logischen Ausdrücken
- Karnaugh-Karte (K-Map) zur grafischen Vereinfachung von Logikfunktionen
- Quine-McCluskey-Verfahren für systematische Vereinfachung
- Reduzierung der Latenz durch Optimierung der kritischen Pfade
- Vermeidung von Hazard in zeitlich kritischen Anwendungen
- Beachtung der physikalischen Layout-Beschränkungen bei der Optimierung
Verwendung von Karnaugh-Diagrammen zur Vereinfachung
Definition:
Verwendung von Karnaugh-Diagrammen zur Vereinfachung: Methode zur Minimierung logischer Ausdrücke in Schaltkreisen, graphisch basierte Darstellung.
Details:
- Graphische Darstellung logischer Funktionen.
- Ermöglicht Gruppenbildung um Terme zu minimieren (2er-, 4er-, 8er-Gruppen usw.).
- N verwendet für N-Variablen (z.B. 4x4 Gitter für 4 Variablen).
- Ziel: Minimaler DNF oder KNF Ausdruck.
- Reduziert Fehler durch visuelle Methode im Vergleich zu algebraischen Methoden.
- Wahrheitstabelle als Basis.
Funktionsweise von nMOS- und pMOS-Transistoren
Definition:
nMOS- und pMOS-Transistoren sind die grundlegenden Bauelemente in CMOS-Technologien. Sie arbeiten als elektronische Schalter und Verstärker.
Details:
- nMOS: Leitet Strom, wenn positive Spannung am Gate, Source meist an Masse.
- pMOS: Leitet Strom, wenn negative Spannung am Gate, Source meist an VDD.
- Arbeitsbereiche: Sperrbereich, lineare Bereich, Sättigungsbereich.
- Schaltverhalten: Schaltet bei VGS größer (nMOS) bzw. kleiner (pMOS) als die Schwellen-Spannung Vth.
- Formeln: Drainstrom im Sättigungsbereich: \( I_D = \frac{1}{2} \mu_n C_{ox} \frac{W}{L} (V_{GS} - V_{th})^2 \) (nMOS)
Timing-Analyse und Synchrone vs. Asynchrone Systeme
Definition:
Analyse der Signallaufzeiten in integrierten Schaltungen. Vergleich der Vor- und Nachteile synchroner und asynchroner Systeme.
Details:
- Synchrone Systeme: Alle Komponenten arbeiten gemeinsam nach einem globalen Takt.
- Asynchrone Systeme: Komponenten arbeiten unabhängig und kommunizieren über Handshake-Mechanismen.
- Berechnungen: Setup-Zeit, Hold-Zeit, Taktperiode (Taktperiode ≥ Setup-Zeit + Hold-Zeit + Laufzeit des kritischen Pfads).
- Vorteile synchron: Einfacheres Design, gut vorhersehbar.
- Nachteile synchron: Takt-Skew, höherer Energieverbrauch.
- Vorteile asynchron: Flexibler, effizienter Energieverbrauch, weniger Takt-Skew-Probleme.
- Nachteile asynchron: Komplexeres Design, schwieriger zu testen, weniger verbreitet.
Operationsverstärker und ihre Anwendungen
Definition:
Operationsverstärker sind Differenzverstärker mit hoher Verstärkung, die in Regelungs- und Verstärkungsschaltungen verwendet werden.
Details:
- Hohe Verstärkung: \(A_V \rightarrow \infty\)
- Ideale Eigenschaften: \(R_{in} \rightarrow \infty\), \(R_{out} \rightarrow 0\)
- Anwendungen: Signalverstärkung, Filterschaltungen, mathematische Operationen wie Integration und Differentiation
- Wichtige Konfigurationen: invertierend, nicht-invertierend, Differenzierer, Integrator
Techniken zur Rauschminderung und Signalverstärkung
Definition:
Techniken zur Reduzierung von Störsignalen und zur Erhöhung der Verstärkung bei integrierten Schaltungen.
Details:
- Aktive Filter: Unterdrückung unerwünschter Frequenzen, z.B. Tiefpass-, Hochpassfilter.
- Differenzielle Verstärkung: Bekämpfung von Rauschkomponenten durch Subtraktion der Signale.
- RAUSCHSPANNUNG: Reduktion der Rauschspannungen durch Spitzennormalisierung (REM/NOR).
- Rauscharme Verstärker: Einsatz von Verstärkern mit geringem Eigenrauschen wie Low-Noise Amplifiers (LNAs).
- Erhöhung der Linearität: Linearisierung von Verstärkerschaltungen zur Minimierung von Verzerrungen.
- Regenerative Feedback-Schaltungen: Nutzung von Rückkopplung zur Rauschunterdrückung.
- Signalmodulation: Nützlich bei Übertragungen zur Unterscheidung von Nutz- und Störsignalen.
- Schirmung und Erdung: Physikalische Maßnahmen zur Reduzierung elektrischer Störungen.
Verkabelungsstrategien und Layout-Optimierung
Definition:
Optimierung der Platzierung und Verkabelung von Schaltungen zur Verbesserung der Leistung, Minimierung der Fläche und Reduzierung des Energieverbrauchs.
Details:
- Ziel: Minimierung der Interconnect-Länge und Reduzierung der Anzahl der Kreuzungen.
- Heuristische Methoden, z.B. Simulated Annealing.
- Algorithmische Methoden, z.B. Steiner-Baum-Algorithmen.
- Verwendung von EDA-Tools (Electronic Design Automation).
- Vermeidung parasitärer Effekte.
- Aufteilung in mehrere Metall-Lagen.
Fehlererkennung und -korrektur in digitalen Systemen
Definition:
Nötig für zuverlässige Datenübertragung und -speicherung in digitalen Systemen.
Details:
- Fehlererkennung erfolgt durch Codes wie Paritätsbits, Prüfwort und zyklische Redundanzprüfung (CRC).
- Paritätsbits: Ergänzen Datenwörter, um gerade oder ungerade Parität zu gewährleisten.
- Prüfwort: Multibit-Fehlerschutz durch Checksumme, z.B. Hamming-Code.
- CRC: Polynom-Division-basierte Methode zur Fehlererkennung bei Datenübertragungen.
- Fehlerkorrektur: Aufwand steigt mit Anforderung, einfache Korrektur durch Hamming-Code, komplexere durch Reed-Solomon und BCH-Codes.
- Hamming-Code: Detektiert und korrigiert Einzelbit-Fehler, erkennt Doppelbit-Fehler.
- Reed-Solomon und BCH: Mehrbit-Fehlerkorrektur, benutzt in Speichermedien und Kommunikationssystemen.
- Formeln: Paritätsbit \(\text{P} = \bigoplus_{i=1}^{n}\text{D}_i\), Hamming-Distanz \(\text{d}_{\text{min}} = k\).