Grundlagen der elektrischen Energieversorgung - Cheatsheet
Grundlagen der Elektrizität und elektrische Schaltkreise
Definition:
Elektrizität ist die Bewegung von Ladungsträgern. Ein elektrischer Schaltkreis besteht aus verschiedenen Komponenten wie Widerständen, Kondensatoren, Induktivitäten und Stromquellen, die in einer bestimmten Weise verbunden sind.
Details:
- Spannung (U): Potentialdifferenz zwischen zwei Punkten, gemessen in Volt (V).
- Strom (I): Fluss von elektrischen Ladungen, gemessen in Ampere (A).
- Widerstand (R): Behinderung des Stromflusses, gemessen in Ohm (Ω).
- Ohmsches Gesetz: \( U = I \cdot R \).
- Reihenschaltung: Widerstände addieren sich (\( R_{\text{ges}} = R_1 + R_2 + ... \)).
- Parallelschaltung: Kehrwerte der Widerstände addieren sich (\( \frac{1}{R_{\text{ges}}} = \frac{1}{R_1} + \frac{1}{R_2} + ... \)).
- Knotenregel (Kirchhoff): Summe der Ströme an einem Knoten ist null.
- Maschenregel (Kirchhoff): Summe der Spannungen in einer geschlossenen Schleife ist null.
Generatoren und Transformatoren
Definition:
Generatoren wandeln mechanische Energie in elektrische Energie um, während Transformatoren elektrische Energie von einem Spannungsniveau auf ein anderes übertragen.
Details:
- Generatoren: erzeugen Wechselstrom durch elektromagnetische Induktion.
- Transformatoren: bestehen aus Primär- und Sekundärwicklung, nutzen elektromagnetische Induktion zur Spannungskonvertierung.
- Leistungsformel Generator: \[ P = VI \]
- Transformatorengesetz: \[ \frac{U_1}{U_2} = \frac{N_1}{N_2} \]
Spannungsregelung und -verteilung
Definition:
Verteilung und Regelung der Spannung in einem elektrischen Energieversorgungssystem zur Sicherstellung der Systemstabilität und effizienten Energieübertragung.
Details:
- Spannungsregelung durch Transformatoren: Anpassung der Spannungshöhe zur Verringerung von Übertragungsverlusten
- Lastflusssteuerung: Beeinflussung von Lastströmen zur Vermeidung von Überlastungen und Spannungsabfällen
- Spannungsstabilität: Erhaltung der Spannung innerhalb zulässiger Toleranzen zur Sicherstellung der Netzsicherheit
- Methoden: Einsatz von Regler wie AVR (Automatic Voltage Regulator) und FACTS (Flexible AC Transmission Systems)
- Formel für die Spannungsberechnung an einem Punkt: \( V = IR \)
Photovoltaik und Solarenergie
Definition:
Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mittels Solarzellen.
Details:
- Photovoltaik: Nutzung von Solarzellen zur Umwandlung von Sonnenlicht in Strom.
- Solarzelle: Halbleiterbauelement, das Licht in elektrische Energie umwandelt. Effekt basiert auf dem photovoltaischen Effekt.
- Photovoltaischer Effekt: Generierung von elektrischer Spannung durch Absorption von Licht in einem Material.
- Wirkungsgrad: Verhältnis der erzeugten elektrischen Energie zur eingestrahlten Sonnenenergie. Typischer Wert: 15-22 %.
- Sonneneinstrahlung: \( E = P_s \times A \) (E = Energie, \(P_s\) = Leistung der Sonneneinstrahlung, A = Fläche)
- Einsatzgebiete: Gebäudeintegration, Freiflächenanlagen, Inselanlagen.
- Speicherung: Batteriespeicher, Nutzung des erzeugten Stroms mit Verzögerung möglich.
- Umweltfreundlich, reduziert CO2-Emissionen, nachhaltige Energiequelle.
Netztopologien und Architektur
Definition:
Netztopologien definieren die strukturelle Anordnung der Komponenten eines Energienetzes, während die Architektur die gesamte Struktur und Funktion des Systems beschreibt.
Details:
- Sternnetz: Zentrale Versorgung mit Verteilung zu einzelnen Verbrauchern.
- Ringnetz: Geschlossener Stromkreis zur Erhöhung der Zuverlässigkeit.
- Maschennetz: Hohe Redundanz durch mehrere Verbindungen zwischen Knotenpunkten.
- Hierarchische Architektur: Mehrere Spannungsebenen (Hoch-, Mittel-, Niederspannung) zur effizienten Energieverteilung.
- Dezentrale Architektur: Integration von erneuerbaren Energien und kleineren, verteilten Erzeugern.
- Formel zur Berechnung der Netzlast: \[ P = \sum_{i=1}^{n} P_i \ \]
Definition und Merkmale von Smart Grids
Definition:
Intelligente Stromnetze, die traditionelle Strominfrastruktur mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) integrieren.
Details:
- Echtzeitüberwachung und -steuerung von Stromnetzen
- Integration erneuerbarer Energien
- Dezentrale Energieerzeugung und -speicherung
- Nachfragegesteuerte Laststeuerung (Demand Response)
- Verbesserte Netzstabilität und -effizienz
- Stromverbrauchsanalyse und Optimierung
- Zuverlässigkeit und Resilienz gegenüber Störungen
Batterietechnologien und -anwendungen
Definition:
Verschiedene Arten von Batterien und deren spezifische Anwendungen in der Energieversorgung
Details:
- Primärzellen (nicht wiederaufladbar): Einwegbatterien z.B. Alkaline-Batterien
- Sekundärzellen (wiederaufladbar): Lithium-Ionen, Bleiakkus, Nickel-Metallhydrid
- Kapazität: \[ Q = I \times t \] (Amperestunden)
- Energieinhalt: \[ E = U \times Q \] (Wattstunden)
- Anwendungen: E-Mobilität, Energiespeicherung, tragbare Geräte
- Leistungsdichte vs. Energiedichte
Lastflussanalyse
Definition:
Analyse der Verteilung elektrischer Lasten im Netz, um Spannungen, Ströme und Verlustleistungen zu berechnen.
Details:
- Zentral für Netzstabilität und Auslegung
- Grundlegende Gleichungen sind die Knotenpunktgleichungen
- Netzwerkmodellierung: Leitungen als Impedanzen
- Verwendet Leistungsbilanz: \( \text{P} = \text{U} \times \text{I} \times \text{cos(}\theta\text{)} \)
- Iterative Methoden: Newton-Raphson, Gleichstromapproximation
- Software-Tools: PSS/E, PowerFactory