Grundlagen der Elektrotechnik II - Cheatsheet
Analyse von Schaltungen mit komplexen Impedanzen
Definition:
Analyse von Schaltungen mit komplexen Impedanzen zur Berechnung von Spannung, Strom und Leistung durch Anwendung der komplexen Wechselstromrechnung.
Details:
- Impedanz: \( Z = R + jX \) (R: Widerstand, X: Reaktanz)
- Ohmsches Gesetz: \( V = IZ \)
- Leistungsberechnung: \[ P = VI^* \] (Komplexe Konjugation)
- Kirchhoffsche Gesetze weiterhin gültig
- Serien-/Parallelschaltung: Impedanzen addieren sich analog zu Widerständen
Verwendung von Phasordarstellungen
Definition:
Verwendung von Phasordarstellungen: Methode zur Vereinfachung der Analyse von Wechselstromschaltungen durch Darstellung von sinusförmigen Größen als komplexe Größen.
Details:
- Vektor im komplexen Zahlensystem
- Form: \( \tilde{Z} = Z \text{e}^{j\theta} \) oder \( \tilde{Z} = Z (\cos(\theta) + j\sin(\theta)) \)
- Ohmsches Gesetz in Phasordarstellung: \( \tilde{V} = \tilde{I} \tilde{Z} \)
- Einfachere Lösung für Differenzialgleichungen im Vergleich zur Zeitbereichsanalyse
- Verwendung zur Berechnung von Spannungen, Strömen und Impedanzen in Wechselstromnetzen
Resonanzphänomene in Wechselstromkreisen
Definition:
Bei Resonanzphänomenen in Wechselstromkreisen erreichen Spannung oder Stromstärke extrem hohe Werte, wenn die Frequenz des Wechselstroms den Eigenfrequenzen der Schwingkreise entspricht.
Details:
- Resonanzfrequenz: \( f_r = \frac{1}{2 \pi \sqrt{LC}} \)
- Serienresonanz: Impedanz minimal, Strom maximal
- Parallelresonanz: Impedanz maximal, Strom minimal
- Impulsspannung und -strom maximal bei Resonanz
- Energiespeicherung in L und C, Umwandlung zwischen magnetischer und elektrischer Energie
Netzwerktheoreme (Superpositionsprinzip, Thevenin'sche Theorie)
Definition:
Netzwerktheoreme dienen zur Vereinfachung und Analyse elektrischer Netzwerke.
Details:
- Superpositionsprinzip: Jeder lineare Netzwerk kann in seine Einflüsse durch einzelne unabhängige Quellen zerlegt werden.
- Thevenin'sches Theorem: Jedes lineare Netzwerk kann durch eine Spannungsquelle mit einer Reihenwiderstand ersetzt werden.
- Spannungsquelle: \(U_{th} = U_{AB, offen}\)
- Innenwiderstand: \(R_{th} = R_{AB, kurzgeschlossen}\)
Laplace-Transformation und ihre Anwendung auf Differentialgleichungen
Definition:
Laplace-Transformation wandelt Differentialgleichungen in Algebraische Gleichungen um, löst sie im Laplace-Raum und transformiert die Lösung zurück.
Details:
- Laplace-Transformation: \( \mathcal{L}\{f(t)\} = \int_0^\infty e^{-st} f(t) \, dt \)
- Inverse Laplace-Transformation: \( f(t) = \mathcal{L}^{-1}\{F(s)\} \)
- Anwendung in Differentialgleichungen: Umwandlung von DGLs in algebraische Gleichungen durch Laplace-Transformation, Lösung im s-Bereich, Rücktransformation ins Zeitbereich.
- Eigenschaft: Linearität, Verschiebungssatz, Faltungssatz.
- Typische DGL-Form: \( a_n \frac{d^n y(t)}{dt^n} + \dots + a_1 \frac{dy(t)}{dt} + a_0 y(t) = f(t) \)
- Lösungsschritte: DGL in den Laplace-Raum transformieren, algebraische Gleichung lösen, Rücktransformation in den Zeitbereich.
Grundlagen von Dreiphasensystemen (Stern- und Dreieckschaltungen)
Definition:
Grundlagen von Dreiphasensystemen beinhalten die Stern- und Dreieckschaltungen, die zur Verteilung elektrischer Energie genutzt werden.
Details:
- Sternschaltung (Y-Schaltung): Jeder Außenleiter ist mit einem gemeinsamen Bezugspunkt (Sternpunkt) verbunden. Spannung zwischen Außenleiter und Sternpunkt bezeichnet als Außenleiterspannung.
- Dreieckschaltung (Δ-Schaltung): Enden der Verbraucher in Dreieckform verschaltet, keine direkten Verbindungen zum Bezugspunkt.
- Beziehungen (Sternschaltung): \[ U_{LN} = U_{LL} / \sqrt{3} \]\[ I_{L} = I_{N} \]
- Beziehungen (Dreieckschaltung): \[ U_{LN} = U_{LL} \]\[ I_{L} = I_{N} / \sqrt{3} \]
Modelle von Übertragungsleitungen und Verlustmechanismen
Definition:
Modelle zur Beschreibung des Verhaltens von Übertragungsleitungen und der damit verbundenen Verlustmechanismen.
Details:
- RLGC-Modell: beschreibt die Leitung mit Widerstand (\textit{R}), Induktivität (\textit{L}), Kapazität (\textit{C}) und Leitwert (\textit{G}) pro Längeneinheit.
- \textit{R} und \textit{G} repräsentieren verlustbehaftete Elemente.
- Verlustmechanismen: Joulescher Verlust (Wärmeverluste in \textit{R}), dielektrische Verluste (\textit{G}).
- Wichtige Gleichungen: Leitungsgleichung, Dämpfungsfaktor (\beta), Phasenkonstante (\beta), und Ausbreitungskonstante (\textit{γ}).
- \textit{γ} = \textit{α} + j\textit{β} (mit \textit{α} - Dämpfungskoeffizient, \textit{β} - Phasenkonstante)
- \textit{Z} = \frac{\textit{V}}{\textit{I}} = \textit{Z}_0 (Wellenwiderstand) bei verlustlosen Leitungen (\textit{R} = \textit{G} = 0).