Grundlagen empirischer Forschungsmethoden in der medialen Interaktion - Cheatsheet
Definition und Bedeutung der empirischen Forschung
Definition:
Empirische Forschung: systematische Erhebung/Analyse von Daten zur Überprüfung von Hypothesen; basiert auf Beobachtungen/Experimenten.
Details:
- Ziel: Theorien/Hypothesen überprüfen und validieren
- Methoden: Quantitativ (Statistik), Qualitativ (Interviews)
- Phasen: Forschungsfrage, Datenerhebung, Datenanalyse, Interpretation
- Relevanz: Entscheidungsgrundlage, Evidenz-basierte Erkenntnisse
Unterschied zwischen quantitativer und qualitativer Forschung
Definition:
Unterschied zwischen quantitativer und qualitativer Forschung
Details:
- Quantitativ: numerische Daten, statistische Analyse, große Stichproben
- Qualitativ: nicht-numerische Daten, inhaltliche Analyse, kleine Stichproben, tiefgehende Einblicke
- Ziel der quantitativen Forschung: Hypothesentest, Generalisierbarkeit
- Ziel der qualitativen Forschung: Verständnis von Phänomenen, Kontext
- Beispiele für quantitative Methoden: Umfragen, Experimente
- Beispiele für qualitative Methoden: Interviews, Beobachtungen
Techniken der Stichprobenauswahl
Definition:
Techniken zur Auswahl einer Teilmenge von Individuen aus einer Grundgesamtheit zur Durchführung empirischer Studien.
Details:
- Zufallsstichprobe: Jede Einheit der Population hat die gleiche Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden.
- Geschichtete Stichprobe: Population wird in Schichten unterteilt, aus jeder Schicht erfolgt eine Zufallsstichprobe.
- Klumpenstichprobe: Population wird in Cluster unterteilt, ganze Cluster werden zufällig ausgewählt und vollständig untersucht.
- Systematische Stichprobe: Jedes n-te Element aus einer geordneten Liste wird ausgewählt.
- Quotastichprobe: Nicht zufällig, Einheiten werden basierend auf bestimmten Merkmalen ausgewählt, um festgelegte Quoten zu erfüllen.
Hypothesentests und Signifikanzniveaus
Definition:
Hypothesentests sind statistische Verfahren, um Annahmen über Populationen zu überprüfen; das Signifikanzniveau \(\alpha\) gibt die Grenze für die Ablehnung der Nullhypothese \(\mathrm{H}_0\) an.
Details:
- Nullhypothese (\mathrm{H}_0\): Annahme, die getestet wird.
- Alternativhypothese (\mathrm{H}_1\): Gegenhypothese zu \(\mathrm{H}_0\).
- Signifikanzniveau (\alpha\): Wahrscheinlichkeit, \(\mathrm{H}_0\) fälschlicherweise abzulehnen (üblicherweise 0.05 oder 0.01).
- p-Wert: Wahrscheinlichkeit, dass die beobachteten Daten unter \(\mathrm{H}_0\) auftreten.
- Wenn p-Wert \(\leq \alpha\), dann wird \(\mathrm{H}_0\) abgelehnt.
Randomisierung und Kontrollgruppen
Definition:
Verwendung von Zufallszuweisung und Kontrollgruppen zum Testen von Hypothesen und Minimieren von Verzerrungen in experimentellen Studien.
Details:
- Randomisierung: Zufällige Zuordnung von Teilnehmern zu Versuchs- oder Kontrollgruppen.
- Kontrollgruppen: Vergleichsgruppe, die nicht der experimentellen Manipulation ausgesetzt ist.
- Ziel: Sicherstellung, dass Unterschiede zwischen Gruppen auf die unabhängige Variable zurückzuführen sind.
- Verbessert interne Validität und reduziert Selektionsbias.
- Verwendet in A/B-Tests, klinischen Studien, verhaltenswissenschaftlichen Experimenten.
Ethische Grundsätze und Richtlinien
Definition:
Ethische Überlegungen für Forschung in medialer Interaktion. Verhindert Schaden und fördert Transparenz.
Details:
- Informierte Zustimmung: Teilnahme auf freiwilliger Basis, vollständige Information über den Zweck und Ablauf der Studie.
- Datenschutz: Vertrauliche Behandlung personenbezogener Daten.
- Vermeidung von Schaden und Täuschung: Schutz der Teilnehmer vor physischen und psychischen Schäden.
- Transparenz: Offenes und ehrliches Reporting der Forschungsergebnisse.
- Verantwortlichkeit: Forscher sind verantwortlich für die ethische Durchführung der Studie.
Gefährdungen der internen und externen Validität
Definition:
Gefährdungen der internen und externen Validität können die Aussagekraft und Verallgemeinerbarkeit einer Studie beeinflussen.
Details:
- Interne Validität: Wie gut kann kausale Zusammenhänge innerhalb der Studie nachgewiesen werden?
- Externe Validität: Inwieweit können die Ergebnisse der Studie auf andere Kontexte oder Populationen übertragen werden?
- Gefährdungen der internen Validität:
- Konfundierung
- Selektionseffekte
- Testeffekte
- Experimentelle Mortalität
- Gefährdungen der externen Validität:
- Populationsvalidität
- Ökologische Validität
- Interaktive Effekte von Selektion und Behandlung
Quasi-Experimente
Definition:
Experimentelle Methode ohne zufällige Zuweisung zu Experimentalgruppen. Nutzt bestehende Gruppen für Vergleich.
Details:
- Zuweisung: Keine zufällige Zuordnung, Gruppen bestehen bereits
- Interne Validität: Meist geringer als bei echten Experimenten
- Störvariablen: Höhere Gefahr von Störvariablen
- Statistische Kontrolle: Nutzen von Kovarianzanalysen zur Kontrolle von Störvariablen (\text{ANCOVA})
- Beispiele: Studien in natürlichen Umgebungen, wie Schulen oder Unternehmen