Handhabungs- und Montagetechnik - Cheatsheet
Grundlagen der Kinematik und Dynamik von Robotern
Definition:
Grundlagen der Bewegungs- und Kraftübertragung im Roboter. Analyse der Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Kräfte.
Details:
- Direkte Kinematik: Bestimmung der Endeffektor-Position aus Gelenkwinkeln.
- Inverse Kinematik: Berechnung der Gelenkwinkel für eine gewünschte Endeffektor-Position.
- Jacobi-Matrix: Zusammenhang zwischen Gelenkgeschwindigkeiten und Endeffektor-Geschwindigkeit.
- Newton-Euler-Gleichungen: Kraft- und Momentenberechnung an jedem Gelenk.
- Lagrange-Methoden: Energieansatz für dynamische Modellierung.
- Kinematische Ketten: Reihenfolge der Gelenke und Glieder eines Roboters.
- DOF (Degrees of Freedom): Anzahl der unabhängig beweglichen Gelenke.
- Trajektorienplanung: Bestimmung optimaler Pfade bei gegebener Geschwindigkeit und Beschleunigung.
Steuerung und Programmierung von Robotern
Definition:
Steuerung und Programmierung von Robotern umfasst die Entwicklung und Implementierung von Algorithmen und Software zur Steuerung der Bewegungen und Aufgaben von Robotersystemen.
Details:
- Grundlagen: Kinematik und Dynamik
- Pfadplanung: Dijkstra, A*
- Steuerungsarten: Offen und geschlossen Regelkreis
- Programmierparadigmen: Sequenzielle, ereignisgesteuerte, reaktive Programmierung
- Sprachen: Python, C++, ROS
- Simulation: Gazebo, V-Rep
- Sicherheitsaspekte: Normen, Sicherheitssteuerungen
Füge- und Verbindungstechniken
Definition:
Methoden zur sicheren und dauerhaften Verbindung von Bauteilen in der Montage.
Details:
- Mechanische Verbindung: Schrauben, Nieten, Klemmen
- Klebverbindung: Einsatz von Klebstoffen
- Schweißverbindung: Verschmelzen der Materialien
- Lötverbindung: Weich- und Hartlöten
- Thermische Verbindung: Heizelement-, Heißluft-, Ultraschallschweißen
- Modulverbindung: Steckverbindungen, Schnellverbindungssysteme
Technologien der Steuerungs- und Regelungstechnik
Definition:
Anwendung von Elektronik und Informatik zur Steuerung und Regelung von Maschinen und Prozessen.
Details:
- PID-Regler: \[ u(t) = K_p e(t) + K_i \int_0^t e(\tau) \mathrm{d}\tau + K_d \frac{\mathrm{d}e(t)}{\mathrm{d}t} \]
- Fuzzy-Logik: Verwendet unscharfe Mengen und Regeln zur Steuerung komplexer Systeme.
- PLC (Programmable Logic Controller): Industrieller Computer zur Steuerung von Prozessen (z.B. Siemens S7).
- SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung): Realisiert durch Software festgelegte Steuerungs- und Regelungsaufgaben.
- Sensorik und Aktorik: Sensoren erfassen Zustände, Aktoren setzen Steuerbefehle um.
Greifsysteme und Saugertechnologien
Definition:
Greifsysteme und Saugertechnologien sind zentrale Komponenten in der Handhabungs- und Montagetechnik, um Objekte zu greifen, zu transportieren und zu platzieren.
Details:
- Greiferarten: Mechanisch, pneumatisch, magnetisch, adhäsiv
- Saugertechnologien: Vakuumsauger für verschiedene Oberflächen und Materialien
- Berechnung der Greifkraft: \[ F = \frac{m \times g}{\text{Sicherheitsfaktor}} \]
- Parameter: Tragfähigkeit, Formstabilität, Energieverbrauch
- Anwendungsbereiche: Automobilindustrie, Elektronikmontage, Verpackung
Simulation und Optimierung von Handhabungssystemen
Definition:
Simulation und Optimierung von Handhabungssystemen - Virtuelle Modelle erstellen und analysieren zur Effizienzsteigerung und Problemvorausschau.
Details:
- Ziele der Simulation: Kostenreduktion, Zeitersparnis, Risikominderung.
- Methoden der Simulation: diskrete Ereignissimulation, kontinuierliche Simulation.
- Optimierungstechniken: lineare Programmierung, nichtlineare Programmierung, genetische Algorithmen.
- Hauptparameter: Zeit, Kosten, Zuverlässigkeit.
- Wichtige Tools: CAD-Software, FEA (Finite-Elemente-Analyse).
Statistische Prozesskontrolle (SPC)
Definition:
Statistische Methode zur Qualitätssicherung und Prozessüberwachung. Verwendet, um Produktionsprozesse durch Datenanalyse zu kontrollieren.
Details:
- Verwendet Kontrollkarten zur Überwachung von Messwerten.
- Identifiziert und reduziert Prozessvariationen.
- Shewhart-Regelkarten sind üblich: \(\bar{X}-Karte\) und \(R-Karte\).
- Formeln für obere und untere Kontrollgrenze (UCL, LCL): \[ UCL = \bar{X} + A_2 \bar{R} \] \[ LCL = \bar{X} - A_2 \bar{R} \]
- Zentrale Tendenz: Mittelwert \(\bar{X}\) und Streuung \(\bar{R}\).
- SPC hilft bei der Früherkennung von Problemen im Prozess.
Integration automatisierter Systeme in die Produktion
Definition:
Einbindung von automatisierten Systemen (Roboter, Fördertechnik, etc.) in den Produktionsprozess zur Steigerung von Effizienz und Präzision.
Details:
- Vorteile: höhere Produktivität, geringere Fehlerquote, Flexibilität
- Wichtige Technologien: Robotik, Sensorik, SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen)
- Integration erfordert: Planung, Programmierung, Testen und Optimierung
- Software-Tools: SCADA, MES
- Herausforderungen: Interoperabilität, Anpassung bestehender Systeme, Kosten